Tour de Farce wird immer blöder
Posted by flatter under KulturKommentare deaktiviert
06. Jul 2008 14:53
Die nächste Tour ohne mich fängt schon gut an: Der seit Jahren schwer des Dopings verdächtige Star Alejandro Valverde hat die erste Etappe im Sprint gewonnen. Der Mann, der in Höchstform Bergetappen gewinnen kann und inzwischen auch ein guter Zeitfahrer ist, gewinnt jetzt auch noch im Sprint. Das Problem des Dopings im Radsport ist zu einer solchen Farce verkommen, daß nur noch Ahnunglose Interesse an dem ganzen Karneval haben. Radrennen sind das schon lange nicht mehr. Die Spanier tun vielleicht gerade einmal so viel wie nötig, um den Alibikontrollen nachzukommen. Deshalb gewinnen nur noch Spanier die großen Rennen. In den meisten anderen Ländern wirkt die Abschreckung einigermaßen, und die Dopingkunden alter Schule haben einen schweren Stand heutzutage. Wenn man aufpaßt, gut informiert ist und die bekannten Dopingmittel meidet, lebt es sich gut mit den Kontrollen. Es gibt kein wirksames Mittel gegen Doping, es werden dadurch im Gegenteil nur immer raffiniertere Methoden angewandt.
Die Hatz gegen die Sportler und die mögliche Lösung, eine Freigabe wirksamer leistungssteigernder Mittel, habe ich bereits zur Genüge diskutiert. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt, wenn Ullrich (der ein Buch angekündigt hat) und Pevenage (der nach der Tour auspacken will) aus dem Nähkästchen plaudern.
Derweil gibt es keinen Wettberwerb mehr, ein Kollateralschaden, über den kaum jemand spricht. So lange alle mit den gleichen Mitteln gedopt waren, gab es einen fairen Wettbewerb, deshalb besteht Ullrich zurecht darauf, nie jemanden betrogen und seine Erfolge fair erkämpft zu haben. Das hat sich inzwischen geändert. Der Druck, die Kontrollen zu umgehen, ist noch größer. Während nach wie vor nur die Erfolgreichsten gutes Geld machen, ist das Risiko, sich diesen Erfolg zu ermöglichen, für die meisten enorm gestiegen. Nur, wer die Kontrollen im Griff hat, kann noch eine große Rundfahrt gewinnen. Jeder weiß, daß die Sieger noch immer gedopt sind. Ihr Lohn ist der für den besten Betrüger. Erst durch die hysterische und sinnbefreite “Anti-Doping”-Politik ist Dopig nicht mehr nur ein lästiges, aber unumgängliches Phänomen im Spitzensport. Es ist, zumindest im Radsport, auch endlich Betrug.
Das wird sich übrigens sukzessive wieder ändern. EPO war gestern, und die neuen Mittel sowie deren Vertuschung bei den Kontrollen werden sich durchsetzen, so daß in einigen Jahren wieder Chancengleichheit herrscht.
Juli 6th, 2008 at 20:31
dem Titel ist nichts hinzufügen … ich habe die Tour schon verfolgt als Eddy noch dabei war ;) letztes Jahr habe ich schon nichts mehr gesehen und dieses Jahr habe ich nicht einmal mehr den Start mitbekommen, erst durch Deinen Blogeintrag …
Juli 6th, 2008 at 20:31
dem Titel ist nichts hinzufügen … ich habe die Tour schon verfolgt als Eddy noch dabei war ;) letztes Jahr habe ich schon nichts mehr gesehen und dieses Jahr habe ich nicht einmal mehr den Start mitbekommen, erst durch Deinen Blogeintrag …
Juli 6th, 2008 at 20:53
Die Tour sowie den Rest des ehemaligen Profiradsports lasse ich inzwischen ohne größeres Interesse vorüberziehen. Früher war ich wirklich vom Radsport begeistert. Ich kann mich heute daran nicht mehr erfreuen, nehme aber dieses durch und durch unglaubwürdig gewordene Geschehen noch am Rande zur Kenntnis.
Im Moment versuche ich – auch nach der Lektüre des Buches von Ines Geipel (No Limit) – mir irgendeine erträgliche Haltung zur Lage zurechtzulegen, damit ich den vorgeblich “sauberen” Olympischen Spielen im Menschenrechtsparadies China noch mit wenigstens etwas Spaß folgen kann.
Juli 6th, 2008 at 20:53
Die Tour sowie den Rest des ehemaligen Profiradsports lasse ich inzwischen ohne größeres Interesse vorüberziehen. Früher war ich wirklich vom Radsport begeistert. Ich kann mich heute daran nicht mehr erfreuen, nehme aber dieses durch und durch unglaubwürdig gewordene Geschehen noch am Rande zur Kenntnis.
Im Moment versuche ich – auch nach der Lektüre des Buches von Ines Geipel (No Limit) – mir irgendeine erträgliche Haltung zur Lage zurechtzulegen, damit ich den vorgeblich “sauberen” Olympischen Spielen im Menschenrechtsparadies China noch mit wenigstens etwas Spaß folgen kann.
Juli 6th, 2008 at 21:51
Wo um viel Geld gestrampelt wird, ist die Versuchung groß und der Druck größer.
Juli 6th, 2008 at 21:51
Wo um viel Geld gestrampelt wird, ist die Versuchung groß und der Druck größer.
Juli 19th, 2008 at 14:23
[...] Wettkampf zwischen ganzkörperrasierten Männern, verkommt mehr und mehr zu einem Hort der Unmoral. Es scheint, die einzigen, die nicht dopen, sind die Kühe am Wegesrand (oh ja, einige der [...]
Juli 19th, 2008 at 14:23
[...] Wettkampf zwischen ganzkörperrasierten Männern, verkommt mehr und mehr zu einem Hort der Unmoral. Es scheint, die einzigen, die nicht dopen, sind die Kühe am Wegesrand (oh ja, einige der [...]
Juli 5th, 2009 at 00:42
[...] habe ich heute bemerkt, daß ARD und ZDF doch wieder über das Räuber-und Gendarm-Spiel rund um die radelnden Labors berichten, die auch diesen Sommer wieder durch Frankreich touren. Ist [...]
Juli 5th, 2009 at 00:42
[...] habe ich heute bemerkt, daß ARD und ZDF doch wieder über das Räuber-und Gendarm-Spiel rund um die radelnden Labors berichten, die auch diesen Sommer wieder durch Frankreich touren. Ist [...]