SpOn kritisiert Journalisten
Posted by flatter under KulturKommentare deaktiviert
28. Jun 2008 12:48
Es ist zum Schießen: Spiegel Online hat entdeckt, daß es Seilschaften, Abhängigkeiten und Kungelei im Modejournalismus gibt. Ersetzt man Designer durch Politiker, Agenten durch Lobbyisten und Anna Wintour durch Liz Mohn, erhält man eine feinsinnige Beschreibung der Berliner Verhältnisse. Eine wunderbare Allegorie!
Es ist allerdings zu befürchten, daß Christian Krug mit “Kollektiv der Rückgratlosen” gar nicht seine Kollegen von der politischen Klatschspalte meinte, sondern daß der Spiegel sich als kritisches Modejournal etablieren will. Wenn man zur Kenntnis nimmt, daß Schweini und die Spielerfrauen neuerdings titelwürdig sind, spricht einiges dafür. Meinen Segen haben Sie, zum Nachrichtenmagazin taugt der Laden ja schon lange nicht mehr.
Juni 28th, 2008 at 16:19
Ich nehme mal an, dieser Artikel hat die SPON-Redaktion “auf den Geschmack gebracht” und bin mir sicher: weitere “Enthuellungen” werden folgen. Es gibt ja “Fachzeitschriften” ohne Ende.
Juni 28th, 2008 at 16:19
Ich nehme mal an, dieser Artikel hat die SPON-Redaktion “auf den Geschmack gebracht” und bin mir sicher: weitere “Enthuellungen” werden folgen. Es gibt ja “Fachzeitschriften” ohne Ende.
Juni 28th, 2008 at 23:08
Wenn das nicht eine famose Entwicklung ist: vom kritischen Nachrichtenmagazin zum politischen Gerüchtemagazin und nun auch noch zum bunten Klatschblättchen!
Juni 28th, 2008 at 23:08
Wenn das nicht eine famose Entwicklung ist: vom kritischen Nachrichtenmagazin zum politischen Gerüchtemagazin und nun auch noch zum bunten Klatschblättchen!
Juni 29th, 2008 at 00:07
@Roger Beathacker:
Der von Dir verlinkte Artikel war ja durchaus eine Meldung wert. Die weiteren “Enthüllungen” werden demnächst dann von Katzenblogs abgeschrieben.
Juni 29th, 2008 at 00:07
@Roger Beathacker:
Der von Dir verlinkte Artikel war ja durchaus eine Meldung wert. Die weiteren “Enthüllungen” werden demnächst dann von Katzenblogs abgeschrieben.
Juni 29th, 2008 at 00:26
@ Ich habe auf den Artikel verwiesen, weil die Vorgehensweise zwar drastisch, im Kern aber alles andere als neu ist. vor gut einem Dutzend Jahren hatte ich mal ein Gespraech mit einem redakteuer einer “Fachzeitschrift” fuer Musiker. Auf die Frage nach einer Einflussnahme durch inserierende Anbieter erhielt ich etwas zoegerlich die “Antwort: “Natuerlich muessen wir bei unseren Tests ein wenig Ruecksicht auf die Anzeigenabteilung nehmen.”
Von einem Aussendienstler hoerte ich etwa zur gleichen Zeit, dass er (man?) bei einem anderen Blatt den zustaendigen Redakteur nur gegen Ueberlassung des Testobjekts als sog. “Give-Away” zur Verlosung unter Abonnentenwerbern “ueberreden” konnte es ueberhaupt zu testen. Angeblich hing das Instrument (ein recht teures Stueck)noch Jahre spaeter im Buero des Redakteuers usw.
Abgesehen davon sind solche “Tests” ohnehin hoechst fragwuerdig, da die Testobjekte vom Hersteller/Distributor an die Redaktionen geschickt und nicht zufaellig irgendwo eingekauft werden. Man muss da als Anbieter schon eine ziemliche Pfeife (oder aber kein wichtiger Anzeigenkunde) sein um ueberhaupt ein mieses testergebnis zu bekommen. Falls sich doch mal was kritikwuerdiges einfindet, dann wird je nach Bedeutsamkeit des Anbieters ggf. zurueckgerufen und der Test entweder gar nicht veroeffentlicht oder bei spaeterer Gelegenheit mit entsprechend nachgebessertem Equipment durchgefuehrt.
Das Problem ist, dass die Mehrzahl der Leser so etwas vielleicht sogar ahnt – in praxi aber solchen Testberichten dennoch sehr viel Vertrauen schenkt.
Juni 29th, 2008 at 00:26
@ Ich habe auf den Artikel verwiesen, weil die Vorgehensweise zwar drastisch, im Kern aber alles andere als neu ist. vor gut einem Dutzend Jahren hatte ich mal ein Gespraech mit einem redakteuer einer “Fachzeitschrift” fuer Musiker. Auf die Frage nach einer Einflussnahme durch inserierende Anbieter erhielt ich etwas zoegerlich die “Antwort: “Natuerlich muessen wir bei unseren Tests ein wenig Ruecksicht auf die Anzeigenabteilung nehmen.”
Von einem Aussendienstler hoerte ich etwa zur gleichen Zeit, dass er (man?) bei einem anderen Blatt den zustaendigen Redakteur nur gegen Ueberlassung des Testobjekts als sog. “Give-Away” zur Verlosung unter Abonnentenwerbern “ueberreden” konnte es ueberhaupt zu testen. Angeblich hing das Instrument (ein recht teures Stueck)noch Jahre spaeter im Buero des Redakteuers usw.
Abgesehen davon sind solche “Tests” ohnehin hoechst fragwuerdig, da die Testobjekte vom Hersteller/Distributor an die Redaktionen geschickt und nicht zufaellig irgendwo eingekauft werden. Man muss da als Anbieter schon eine ziemliche Pfeife (oder aber kein wichtiger Anzeigenkunde) sein um ueberhaupt ein mieses testergebnis zu bekommen. Falls sich doch mal was kritikwuerdiges einfindet, dann wird je nach Bedeutsamkeit des Anbieters ggf. zurueckgerufen und der Test entweder gar nicht veroeffentlicht oder bei spaeterer Gelegenheit mit entsprechend nachgebessertem Equipment durchgefuehrt.
Das Problem ist, dass die Mehrzahl der Leser so etwas vielleicht sogar ahnt – in praxi aber solchen Testberichten dennoch sehr viel Vertrauen schenkt.