Wie der "Spiegel" Politik macht
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
21. Jun 2008 21:12
Es wurde hier schon häufig darauf aufmerksam gemacht, daß Kurt Beck bei Spiegel, SpOn und anderen Medien schlecht wegkommt. Das ging so weit, daß ich zwischenzeitlich auf Links verzichtet habe, die auf solche Artikel verwiesen. “Beck-Bashing” ist ein beliebtes Spiel bei all denen, die so gern Steinmeier oder sonstwen an der Spitze der Partei stehen sähen, der Schröderismus ohne Schnörkel verspricht. Ob sie den Münte wiederhaben wollen, den Clement fragen oder eben den angeblich so beliebten Steinmeier – Hauptsache nicht Kurt Beck, der mit den Linken tanzt und deshalb sogar für zukünftig verlorene Wahlen verantwortlich ist. Ein Höhepunkt der SpOn-Kampagne war der journalistische Offenbarungseid unter dem Titel “Zwei Drittel der Deutschen wollen Beck weg”. Boulervard ist nicht erbärmlicher, vor allem aber ist da ein entscheidender Unterschied zwischen “Bild” und “Spiegel”: Letzterer ist mächtiger. Wenn der “Spiegel” etwas meldet, dann wurde bislang vermutet, dahinter stecke schon etwas Wahres. Wenn der “Spiegel” von “Putsch” spricht, dann werden die Messer gewetzt.
Und er spricht von Putsch, expressis verbis, garniert mit einem hohlen “Beck soll weg”.
“In der SPD haben Vertreter des rechten Parteiflügels nach SPIEGEL-Informationen über einen Putsch gegen den Vorsitzenden beraten“, wird gemeldet, und ich habe mich schon bei der ersten Lektüre gefragt: Warum nennen sie nicht Roß und Reiter? Was sind “Spiegel-Informationen”? Hat da wer, der es wissen muß, geplaudert? Womöglich jemand, der an solchen Plänen beteiligt ist? Wenn das der Fall ist, wie kann sich ein “Nachrichtenmagazin” in solche Ränkespiele einbinden lassen? Zumal, wenn es ohnehin unter dem Verdacht steht, das Putschopfer selbst geringzuschätzen? Die einfachste Antwort wäre die: Sie tun es aus Überzeugung, der “Spiegel” selbst will Beck loswerden. Es scheint mir auch die plausibelste. Wer aber glaubt solchen Hasardeuren noch ein einziges Wort ?
Sie selbst scheinbar nicht, denn mit dem nachgeschobenen Artikel* erklärt der Spiegel seine angeblichen “Informationen” zu “Gerüchten”. “Putschgerüchte und Parteichaos” überschreibt SpOn die nächste Attacke gegen den Allschuldigen Vorsitzenden und setzt nach:
“Die SPD-Rechte berät nach SPIEGEL-Informationen über einen Putsch gegen Kurt Beck, die Umfragewerte sind miserabel, junge Genossen flirten mit der Linken – der Parteichef bekommt seine Chaos-Truppe nicht in den Griff. Aufgeben will er aber nicht: “Ich werde stehen”, verkündet er jetzt.”
Unfragewerte, Personalien, Intrigen – SpOn interessiert sich ausschließlich für Machtpolitik und fühlt sich inzwischen berufen, direkt mitzumischen. Wenn Beck nicht freiwillig geht, werden eben schamlos Gerüchte gestreut. Sollte sich wirklich endlich jemand finden, der Beck das Messer in den Rücken rammt, dann wissen alle, wer es geschliffen hat.
Die offensichtliche und aggressive Einflußnahme eines führenden Mediums auf die Bundespolitik ist eine Sache. Moralische Empörung hilft hier nicht, die Arroganz, aus der so etwas hervorgeht, ist für Appelle unzugänglich. Schlimmer noch ist aber die Dummheit, mit der jede Substanz zerstört wird, von der die politische Öffentlichkeit zehrt, allen voran der “Spiegel” selbst. Man wird ihm nichts mehr glauben. Die Beziehungen von Politikern zu solchen Journalisten und umgekehrt werden nichts mehr von Respekt, Ehrfurcht oder kritischer Gegnerschaft haben. Es wird Freunde und Geber auf der einen Seite geben und nur noch Feinde auf der anderen. Man wird nicht mehr miteinander sprechen, jedenfalls nicht ehrlich. Das ist in vielen Bereichen schon heute so.
Und selbst der Einfluß, den man da gern nehmen möchte, entzieht sich selbst jede Wirksamkeit. Nehmen wir an, die Schröderianer, Seeheimer und Neoliberalen in der SPD nähmen das Heft vollends in die Hand – wem soll das nützen? Was soll die SPD mit einem Vorsitzenden Steinmeier? Man kann den Parteichef natürlich auch gleich je aktuell von Emnid bestimmen lassen, dann kann niemand sagen, der unbeliebte Vorsitzende schade der Partei. Aber hat einmal jemand die Mitglieder gefragt? Nicht zuletzt die, die aus der Partei ausgetreten sind? Die Mitgliederentwicklung ist katastrophal, und die SPD hat sich seit Schröder an einen jährlichen Schwund zwischen 23000 und 43000 Mitgliedern, allein durch Austritte, gewöhnt. Daß Sozialdemokraten mit den Sozialisten inzwischen eine neue Partei gegründet haben, sollte doch zu denken geben. Was bleibt von der SPD, wenn die Linken, die Arbeiter und die traditionell wirtschaftskritischen Altmitglieder davongejagt werden? Wer ernsthaft glaubt, eine reine Agenda-SPD wäre auf die Dauer auch nur für 5% gut, baut auf Sand.
SpOn ist das egal. Berauscht von der eigenen Größe, betäubt von der arroganten Sphäre der Macht, in die man sich fest integriert hat, wird die Politik nicht mehr kritisch begleitet, sondern stümperhaft gemacht. Der Schaden, den SpOn da anrichtet, ist kaum überschaubar, ein Nutzen nirgends in Sicht.
* inzwischen hat SpOn umgetitelt in “Parteichaos” – ohne “Gerüchte”. Selbstverständlich geben sie keinen Hinweis auf die ursprüngliche Version. Google ist mein Zeuge, dort findet man den Artikel noch unter “Putschgerüchte + Beck”.
Juni 21st, 2008 at 22:22
Es ist nicht der Spiegel der Beck los werden will, der Spiegel hat nicht mals mehr eine eigene Meinung. Es ist die Familie Mohn/Bertelsmann die Beck zum Abschuss freigegeben hat, weil die befürchten Beck könnte irgendwann mal eine Entscheidung treffen.
Da haben sie schon lieber die Steinbrück, Steinmeier und Struck von denen sie wissen, dass dies für die Interessen von Mohn/Bertelsmann sichere Gefolgsleute sind.
Juni 21st, 2008 at 22:22
Es ist nicht der Spiegel der Beck los werden will, der Spiegel hat nicht mals mehr eine eigene Meinung. Es ist die Familie Mohn/Bertelsmann die Beck zum Abschuss freigegeben hat, weil die befürchten Beck könnte irgendwann mal eine Entscheidung treffen.
Da haben sie schon lieber die Steinbrück, Steinmeier und Struck von denen sie wissen, dass dies für die Interessen von Mohn/Bertelsmann sichere Gefolgsleute sind.
Juni 21st, 2008 at 22:25
Zeit für ein Spiegelwatchblog? Oder gibt’s sowas schon?
Juni 21st, 2008 at 22:25
Zeit für ein Spiegelwatchblog? Oder gibt’s sowas schon?
Juni 21st, 2008 at 23:38
Genau – Jochen bringts auf den Punkt.
Aber zugleich möchte ich noch darauf hinweisen, daß diese Rechnugn vielleicht noch für 2009 aufgeht – das wars dann aber auch. Die SPD ist so gut wie tot, und das wird auch die CDU nicht unbeschadet überstehen.
Juni 21st, 2008 at 23:38
Genau – Jochen bringts auf den Punkt.
Aber zugleich möchte ich noch darauf hinweisen, daß diese Rechnugn vielleicht noch für 2009 aufgeht – das wars dann aber auch. Die SPD ist so gut wie tot, und das wird auch die CDU nicht unbeschadet überstehen.
Juni 22nd, 2008 at 00:03
@ Ole Begemann: Es gibt das Blog “Spiegelkritik”, wo es Bemühungen in diese Richtung gibt. Da der “Spiegel” ein führendes Blatt in Deutschland ist und SpOn der meistgelesene und -verlinkte Onlineauftritt deutscher Medien, dürfte sich ein Watchblog auch zwangskäufig ausnehmen wie die Ameise auf dem Elefanten. Dafür aber gibt es die Blogsphäre als solche, denn SpOn wird wahrlich nicht nur unkritisch gelesen. Insofern ist auch feynsinn quasi ein kleiner Teil des großen Spiegel-watch-Netzes.
Ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn jemand täglich Links zu Spiegel-kritischen Artikeln sammelt.
Juni 22nd, 2008 at 00:03
@ Ole Begemann: Es gibt das Blog “Spiegelkritik”, wo es Bemühungen in diese Richtung gibt. Da der “Spiegel” ein führendes Blatt in Deutschland ist und SpOn der meistgelesene und -verlinkte Onlineauftritt deutscher Medien, dürfte sich ein Watchblog auch zwangskäufig ausnehmen wie die Ameise auf dem Elefanten. Dafür aber gibt es die Blogsphäre als solche, denn SpOn wird wahrlich nicht nur unkritisch gelesen. Insofern ist auch feynsinn quasi ein kleiner Teil des großen Spiegel-watch-Netzes.
Ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn jemand täglich Links zu Spiegel-kritischen Artikeln sammelt.
Juni 22nd, 2008 at 00:21
@Jochen Hoff: Bei allem unbestrittenen Einfluß von Bertelsmann und neoliberalen Seilschaften macht es m.E. keinen Sinn, nur darauf zu fokussieren. Man könnte sich dann auch auf den Friedhof setzen und warten, bis man dran ist. Sowohl Systeme wie Verlage und Redaktionen, als auch Einzelpersonen haben ja immerhin die Möglichkeit, eigene Wege zu gehen. Gerade der “Spiegel” hätte sie kraft seiner Macht. Was da aber inzwischen zusammenhockt, hätte weder Gruhner und Jahr noch Bertelsmann je für Geld kaufen können. Man muß sich einmal klar machen, daß Heribert Prantl tatsächlich gefragt wurde, ob er Spiegel-Chef werden wollte. Er wird gewußt haben, warum er diese Gurkentruppe nicht haben wollte.
Juni 22nd, 2008 at 00:21
@Jochen Hoff: Bei allem unbestrittenen Einfluß von Bertelsmann und neoliberalen Seilschaften macht es m.E. keinen Sinn, nur darauf zu fokussieren. Man könnte sich dann auch auf den Friedhof setzen und warten, bis man dran ist. Sowohl Systeme wie Verlage und Redaktionen, als auch Einzelpersonen haben ja immerhin die Möglichkeit, eigene Wege zu gehen. Gerade der “Spiegel” hätte sie kraft seiner Macht. Was da aber inzwischen zusammenhockt, hätte weder Gruhner und Jahr noch Bertelsmann je für Geld kaufen können. Man muß sich einmal klar machen, daß Heribert Prantl tatsächlich gefragt wurde, ob er Spiegel-Chef werden wollte. Er wird gewußt haben, warum er diese Gurkentruppe nicht haben wollte.
Juni 22nd, 2008 at 10:32
Vielleicht erklärt sich das Haudrauf auf Beck ganz einfach: man ist damit in der geschlossenen Formation, der Kolonne. Man liegt folglich richtig oder, wichtiger noch: nicht falsch. Andere Kriterien gibt es nicht mehr in der Kommentarproduktion.
Ich verfolge den Weg der früheren SPD nach unten nicht mit gehässiger Freude, aber mir missfällt, dass sie noch immer linke Kräfte bindet. Und in diesem Sinne finde ich sie durch Beck, Struck oder den Abgeordneten Püfelswitz hervorragend parodiert und damit repräsentiert.
Juni 22nd, 2008 at 10:32
Vielleicht erklärt sich das Haudrauf auf Beck ganz einfach: man ist damit in der geschlossenen Formation, der Kolonne. Man liegt folglich richtig oder, wichtiger noch: nicht falsch. Andere Kriterien gibt es nicht mehr in der Kommentarproduktion.
Ich verfolge den Weg der früheren SPD nach unten nicht mit gehässiger Freude, aber mir missfällt, dass sie noch immer linke Kräfte bindet. Und in diesem Sinne finde ich sie durch Beck, Struck oder den Abgeordneten Püfelswitz hervorragend parodiert und damit repräsentiert.
Juni 22nd, 2008 at 12:18
“Spiegeleser wissen mehr” hieß es einst, als der “Spiegel” das politische Geschehen noch kritisch begleitet hat. Bei seit längerem zurückgehenden Auflagenzahlen macht das Nachrichtenmagazin nun auf “Gerüchtemagazin”.
Juni 22nd, 2008 at 12:18
“Spiegeleser wissen mehr” hieß es einst, als der “Spiegel” das politische Geschehen noch kritisch begleitet hat. Bei seit längerem zurückgehenden Auflagenzahlen macht das Nachrichtenmagazin nun auf “Gerüchtemagazin”.
Juni 22nd, 2008 at 21:52
[...] Wie der “Spiegel” Politik machtFeynsinn und die Frage, wie der SPIEGEL die SPD vor sich hertreibt… [...]
Juni 22nd, 2008 at 21:52
[...] Wie der “Spiegel” Politik machtFeynsinn und die Frage, wie der SPIEGEL die SPD vor sich hertreibt… [...]
Juni 23rd, 2008 at 06:54
Ich möchte noch einmal – kommentierend – unterstreichen, was ich für den zentralen Punkt halte:
“Berauscht von der eigenen Größe, betäubt von der arroganten Sphäre der Macht, in die man sich fest integriert hat, wird die Politik nicht mehr kritisch begleitet, sondern stümperhaft gemacht.”
DAS ist der Sündenfall. Völlig unabhängig von dem konkreten Thema des aktuellen Parteivorsitzenden.
Wenn die politische Publizistik ihre Rolle darin sieht, Politik nicht zu kommentieren oder bestimmte politische Inhalte argumentativ einzufordern, sondern Politik anstelle der Politiker zu MACHEN, dann ist sie tot. Dann hat sie aufgehört, ein kontrollierendes Instrument im “balance of power” zu sein.
Diese grundsätzliche Tendenz, die seit dem letzten Bundestagswahlkampf deutlich geworden ist, bedeutet in der Tat eine tiefgreifende Zäsur in der politischen Kultur und im gesamten gesellschaftlichen System. Und zwar in Richtung Niedergang und Auflösung.
Wer im Spiel der Kräfte seine Rolle verlässt und sich eine andere Rolle eigenmächtig anmaßt, zerstört nicht nur seine eigene Wirksamkeit – sonder das ganze System.
Bislang ist das nur von einer sehr kleinen – wenn auch qualifizierten – Minderheit als Problem bemerkt worden. Bis die Erkenntnis breitere Kreise zieht zumindest in den Bevölkerungskreisen, die qua Ausbildung überhaupt in der Lage wären, das Problem zu erkennen (Bildungsbürgertum, klassische Mittelschicht) wird es noch länger dauern. Aber die schleichende Erosion des Vertrauens in die Medien insgesamt ist schon erkennbar.
Juni 23rd, 2008 at 06:54
Ich möchte noch einmal – kommentierend – unterstreichen, was ich für den zentralen Punkt halte:
“Berauscht von der eigenen Größe, betäubt von der arroganten Sphäre der Macht, in die man sich fest integriert hat, wird die Politik nicht mehr kritisch begleitet, sondern stümperhaft gemacht.”
DAS ist der Sündenfall. Völlig unabhängig von dem konkreten Thema des aktuellen Parteivorsitzenden.
Wenn die politische Publizistik ihre Rolle darin sieht, Politik nicht zu kommentieren oder bestimmte politische Inhalte argumentativ einzufordern, sondern Politik anstelle der Politiker zu MACHEN, dann ist sie tot. Dann hat sie aufgehört, ein kontrollierendes Instrument im “balance of power” zu sein.
Diese grundsätzliche Tendenz, die seit dem letzten Bundestagswahlkampf deutlich geworden ist, bedeutet in der Tat eine tiefgreifende Zäsur in der politischen Kultur und im gesamten gesellschaftlichen System. Und zwar in Richtung Niedergang und Auflösung.
Wer im Spiel der Kräfte seine Rolle verlässt und sich eine andere Rolle eigenmächtig anmaßt, zerstört nicht nur seine eigene Wirksamkeit – sonder das ganze System.
Bislang ist das nur von einer sehr kleinen – wenn auch qualifizierten – Minderheit als Problem bemerkt worden. Bis die Erkenntnis breitere Kreise zieht zumindest in den Bevölkerungskreisen, die qua Ausbildung überhaupt in der Lage wären, das Problem zu erkennen (Bildungsbürgertum, klassische Mittelschicht) wird es noch länger dauern. Aber die schleichende Erosion des Vertrauens in die Medien insgesamt ist schon erkennbar.
Juni 23rd, 2008 at 08:55
[...] “In der SPD haben Vertreter des rechten Parteiflügels nach SPIEGEL-Informationen über einen Putsch gegen den Vorsitzenden beraten“, wird gemeldet, und ich habe mich schon bei der ersten Lektüre gefragt: Warum nennen sie nicht Roß und Reiter? Was sind “Spiegel-Informationen”? Hat da wer, der es wissen muß, geplaudert? Womöglich jemand, der an solchen Plänen beteiligt ist? Wenn das der Fall ist, wie kann sich ein “Nachrichtenmagazin” in solche Ränkespiele einbinden lassen? Quelle: Feynsinn [...]
Juni 23rd, 2008 at 08:55
[...] “In der SPD haben Vertreter des rechten Parteiflügels nach SPIEGEL-Informationen über einen Putsch gegen den Vorsitzenden beraten“, wird gemeldet, und ich habe mich schon bei der ersten Lektüre gefragt: Warum nennen sie nicht Roß und Reiter? Was sind “Spiegel-Informationen”? Hat da wer, der es wissen muß, geplaudert? Womöglich jemand, der an solchen Plänen beteiligt ist? Wenn das der Fall ist, wie kann sich ein “Nachrichtenmagazin” in solche Ränkespiele einbinden lassen? Quelle: Feynsinn [...]
Juni 23rd, 2008 at 08:55
[...] “In der SPD haben Vertreter des rechten Parteiflügels nach SPIEGEL-Informationen über einen Putsch gegen den Vorsitzenden beraten“, wird gemeldet, und ich habe mich schon bei der ersten Lektüre gefragt: Warum nennen sie nicht Roß und Reiter? Was sind “Spiegel-Informationen”? Hat da wer, der es wissen muß, geplaudert? Womöglich jemand, der an solchen Plänen beteiligt ist? Wenn das der Fall ist, wie kann sich ein “Nachrichtenmagazin” in solche Ränkespiele einbinden lassen? Quelle: Feynsinn [...]
Juni 23rd, 2008 at 13:22
Ich finde das überhaupt nicht überraschend. Nicht nach, sondern vor der letzten Bundestagswahl haben alle Mainstreammedien versucht Schröder weg- und Merkel reinzuschreiben. Der Kultartikel
https://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/09/17/a0015
von Tom Schimmeck, 1 Tag vor der Wahl, stellte es dar:
Man wolle kein Zaungast sein – meinte ,,Sir” Gabor Steingart. Und genauso verhielt man sich.
Was Beck angeht:
Zunächst kam letztes Jahr die Nachricht dass Forsa endlich wieder Aufträge von der Bundesregierung bekommt (über Merkel). Seitdem ist auffällig, wie präzise die Umfrageergebnisse von Forsa platziert werden um Beck wegzuschreiben. Das geht bis heute so.
Und der Grund scheint auch einfach:
solange es der Mainstream schafft jeden Kontakt zur Linken für die SPD zu tabuisieren besteht politisch keine Gefahr dafür, dass der Mehrheitswille der Bevölkerung (ca. 70% sind wohl anti-neoliberal) sich irgendwo politisch ausdrücken kann. Ob und mit welchen Anteilen CDU und SPD am Regierungsapparat teilhaben dürfte die betroffenen Berufspolitiker existenziell interessieren – die begünstigte Elite aber überhaupt nicht. Sie ist damit vor jedem möglichen Wahlausgang geschützt. Und da der SPIEGEL für die schreibt und nicht für eine bestimmte Partei wird diese Grundkonstellation weitergehen. Sie erklärt übrigens auch die hysteriche Wucht der Lügilanti-Kampagne in Hessen, an der selbst die Rundschau mit einigen Artikeln sich beteiligt hat.
Die Rolle, die hier die ,,Putschisten” spielen, nahm in Hessen Jürgen Walter ein. Das geht solange bis es an die Öffentlichkeit kommt.
Juni 23rd, 2008 at 13:22
Ich finde das überhaupt nicht überraschend. Nicht nach, sondern vor der letzten Bundestagswahl haben alle Mainstreammedien versucht Schröder weg- und Merkel reinzuschreiben. Der Kultartikel
https://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/09/17/a0015
von Tom Schimmeck, 1 Tag vor der Wahl, stellte es dar:
Man wolle kein Zaungast sein – meinte ,,Sir” Gabor Steingart. Und genauso verhielt man sich.
Was Beck angeht:
Zunächst kam letztes Jahr die Nachricht dass Forsa endlich wieder Aufträge von der Bundesregierung bekommt (über Merkel). Seitdem ist auffällig, wie präzise die Umfrageergebnisse von Forsa platziert werden um Beck wegzuschreiben. Das geht bis heute so.
Und der Grund scheint auch einfach:
solange es der Mainstream schafft jeden Kontakt zur Linken für die SPD zu tabuisieren besteht politisch keine Gefahr dafür, dass der Mehrheitswille der Bevölkerung (ca. 70% sind wohl anti-neoliberal) sich irgendwo politisch ausdrücken kann. Ob und mit welchen Anteilen CDU und SPD am Regierungsapparat teilhaben dürfte die betroffenen Berufspolitiker existenziell interessieren – die begünstigte Elite aber überhaupt nicht. Sie ist damit vor jedem möglichen Wahlausgang geschützt. Und da der SPIEGEL für die schreibt und nicht für eine bestimmte Partei wird diese Grundkonstellation weitergehen. Sie erklärt übrigens auch die hysteriche Wucht der Lügilanti-Kampagne in Hessen, an der selbst die Rundschau mit einigen Artikeln sich beteiligt hat.
Die Rolle, die hier die ,,Putschisten” spielen, nahm in Hessen Jürgen Walter ein. Das geht solange bis es an die Öffentlichkeit kommt.
Juni 24th, 2008 at 00:53
oh leutz, hat von euch mal einer spargel-online wirklich gelesen? miese kleine schreiberlinge die gern bei der Welt arbeiten wollen. die brauchen die meinung der eigentümer erst gar nicht zu wissen, die haben auch keine schere im kopf, weil da ein FDP – parteibuch verankert ist.gnadenlose wirtschaftsliberale, die meinen, wenn man mit 36 kein haus im grünen hat, hat man eh was falsch gemacht und sollte lieber betteln gehen oder sich gleich umbringen. der spargel selbst war immer ein klatschblatt für intellektuelle; jetzt sind ihm die intellektuellen ausgegangen. aber die auflage muss trotzdem stimmen. der spargel ist doch auch ein wirtschaftsunternehmen.heute gehen keine chefredakteure mehr in den knast, zu enthüllen gibts auch nicht mehr. trotzdem muss man ja irgendwie noch die seiten füllen, damit buchhalter und busschaffner, die zu höherem berufen sind, mit dem spargel in der aktentasche angeben können. also schlägt man den Beck und meint eigentlich die Linke. zwei auf einen streich. echt geil, um die nächste FDP/ CDU – Koalition durchzuwinken.
Juni 24th, 2008 at 00:53
oh leutz, hat von euch mal einer spargel-online wirklich gelesen? miese kleine schreiberlinge die gern bei der Welt arbeiten wollen. die brauchen die meinung der eigentümer erst gar nicht zu wissen, die haben auch keine schere im kopf, weil da ein FDP – parteibuch verankert ist.gnadenlose wirtschaftsliberale, die meinen, wenn man mit 36 kein haus im grünen hat, hat man eh was falsch gemacht und sollte lieber betteln gehen oder sich gleich umbringen. der spargel selbst war immer ein klatschblatt für intellektuelle; jetzt sind ihm die intellektuellen ausgegangen. aber die auflage muss trotzdem stimmen. der spargel ist doch auch ein wirtschaftsunternehmen.heute gehen keine chefredakteure mehr in den knast, zu enthüllen gibts auch nicht mehr. trotzdem muss man ja irgendwie noch die seiten füllen, damit buchhalter und busschaffner, die zu höherem berufen sind, mit dem spargel in der aktentasche angeben können. also schlägt man den Beck und meint eigentlich die Linke. zwei auf einen streich. echt geil, um die nächste FDP/ CDU – Koalition durchzuwinken.
Juni 24th, 2008 at 22:46
SpOn bwz. dem Spiegel kann eigentlich jede Kritik egal sein, denn auch jeder Kritiker liest es/ihn und erhöht dadurch den Werbeerlös. Daher auch die Arroganz. Das einzige was helfen würde, wäre, den Spiegel zu ignorieren. Vielleicht sollte man mal ein Logo entwerfen: “SpOn – Nein Danke” oder ähnlich und jeder, der sich das auf seine Homepage pappt, verpflichtet sich, seine Nachrichten nie mehr direkt von SpOn zu beziehen. Und er hinterlässt dafür einen Grund auf dem Portal, von dem er dieses Logo bezieht. Selbst wenn die Benutzerzahlen von SpOn nicht sofort gegen Null gehen. Das damit verbundene Negativ-Image würde SpOn und ähnliche Medien wahrscheinlich nachdenklich machen.
Juni 24th, 2008 at 22:46
SpOn bwz. dem Spiegel kann eigentlich jede Kritik egal sein, denn auch jeder Kritiker liest es/ihn und erhöht dadurch den Werbeerlös. Daher auch die Arroganz. Das einzige was helfen würde, wäre, den Spiegel zu ignorieren. Vielleicht sollte man mal ein Logo entwerfen: “SpOn – Nein Danke” oder ähnlich und jeder, der sich das auf seine Homepage pappt, verpflichtet sich, seine Nachrichten nie mehr direkt von SpOn zu beziehen. Und er hinterlässt dafür einen Grund auf dem Portal, von dem er dieses Logo bezieht. Selbst wenn die Benutzerzahlen von SpOn nicht sofort gegen Null gehen. Das damit verbundene Negativ-Image würde SpOn und ähnliche Medien wahrscheinlich nachdenklich machen.
Juni 24th, 2008 at 23:00
[...] Untergang um ein Plädoyer pro Sozialdemokratie zu verfassen und der SPIEGEL gibt sich einer Bigotterie sondergleichen hin und gibt Ratschläge, wie die SPD noch zu retten [...]
Juni 24th, 2008 at 23:00
[...] Untergang um ein Plädoyer pro Sozialdemokratie zu verfassen und der SPIEGEL gibt sich einer Bigotterie sondergleichen hin und gibt Ratschläge, wie die SPD noch zu retten [...]
Juni 29th, 2008 at 00:10
Hinweis: Falls hier jemand seinen “Kommentar” vermissen sollte – Ich veröffentliche keine dreizeiligen Comments ohne sachlichen Inhalt von einem (ohnehin verzichtbaren) “Blog”, das seinerseits keine Kommentare zuläßt. Laßt Euren Spam woanders ab!
Juni 29th, 2008 at 00:10
Hinweis: Falls hier jemand seinen “Kommentar” vermissen sollte – Ich veröffentliche keine dreizeiligen Comments ohne sachlichen Inhalt von einem (ohnehin verzichtbaren) “Blog”, das seinerseits keine Kommentare zuläßt. Laßt Euren Spam woanders ab!