In der Sueddeutschen äußerst sich Jürgen Habermas, dessen Meinungen ich wahrlich nicht immer teile, zur Zukunft der EU. Er bringt das Kernproblem auf den Punkt:
“Die sozialpolitischen und kulturellen Nebenwirkungen der erwünschten und europaweit durchgesetzten Marktfreiheiten werden auf Nationalstaaten abgewälzt, denen der Zugriff auf die Entstehungsbedingungen dieser externen Kosten verwehrt ist. [...]
Ein Gemeinwesen darf nicht von vornherein so konstruiert sein, dass schon die Anlage des Gebäudes Alternativen zum bisher vorherrschenden Marktliberalismus ausschließt.”
Sein Vorschlag zur Überwindung der aktuellen Krise ist zwar begrüßenswert, dürfte sich aber gemessen an der von ihm selbst konstatierten Haltung der Regierungen als naiv erweisen. Er fordert:
“Der Ministerrat sollte über seinen Schatten springen und mit den nächsten Europawahlen ein Referendum verbinden.[...]Mit Engagement und Glück könnte daraus eine Union der zwei Geschwindigkeiten hervorgehen, wenn sich die Länder, in denen das Referendum angenommen wird, zu einer engeren Kooperation auf Gebieten der Außen- und Sicherheits- sowie der Wirtschafts- und Sozialpolitik zusammenschließen.”
Könnte, wenn und wäre. In der Tat wäre das vernünftig und richtig. Das Problem liegt aber allein schon darin, daß “Alternativen zum bisher vorherrschenden Marktliberalismus” schon als Erwägung in den Köpfen der Entscheidungsträger keinen Platz finden. Die Angst vor den Bürgern, die bewußt oder unbewußt den Marktliberalismus ablehnen, sitzt zu tief. Es wird kein Referendum geben. Nicht einmal mehr in Irland.
Juni 17th, 2008 at 13:06
Habermas, die Denkwurst.
Ich stimme weder mit ihm überein, noch findes ich es irgendwie bedenkenswert, was der Mann von sicht gibt. Alles schon angedacht, da ist nichts Neues.
Und ein Europa der zwei Geschwindigkeiten ist ohne Wenn und Aber abzulehnen, weil es auf ein Europa der zwei Klassen hinauslief: 1. Klasse die Länder, die brav parieren 2.Klasse die Länder, die aufmucken. Nein danke.
Juni 17th, 2008 at 13:06
Habermas, die Denkwurst.
Ich stimme weder mit ihm überein, noch findes ich es irgendwie bedenkenswert, was der Mann von sicht gibt. Alles schon angedacht, da ist nichts Neues.
Und ein Europa der zwei Geschwindigkeiten ist ohne Wenn und Aber abzulehnen, weil es auf ein Europa der zwei Klassen hinauslief: 1. Klasse die Länder, die brav parieren 2.Klasse die Länder, die aufmucken. Nein danke.
Juni 17th, 2008 at 14:12
Ob Europas Bürger überhaupt wissen, was “Marktliberalsismus” ist?
Juni 17th, 2008 at 14:12
Ob Europas Bürger überhaupt wissen, was “Marktliberalsismus” ist?
Juni 17th, 2008 at 16:44
Ich glaube nicht, deshalb spreche ich auch von “unbewußter” Ablehnung. Diese sehe ich etwa in der diffusen Ahnung, daß etwas mit einem Aufschwug nicht stimmt, der die Leute ärmer macht. Sie sprechen nicht von “Marktliberalismus” oder “Medienmanipulation”, aber sie fühlen sich zurecht verkaspert.
Juni 17th, 2008 at 16:44
Ich glaube nicht, deshalb spreche ich auch von “unbewußter” Ablehnung. Diese sehe ich etwa in der diffusen Ahnung, daß etwas mit einem Aufschwug nicht stimmt, der die Leute ärmer macht. Sie sprechen nicht von “Marktliberalismus” oder “Medienmanipulation”, aber sie fühlen sich zurecht verkaspert.
Juni 17th, 2008 at 20:28
Das Wort Demokratie kommt aus dem “Kriechischen” und heißt soviel wie “Unterordnung des Volkes unter den Willen einer kleinen Minderheit” – oder läßt sich Demokratie auch anders übersetzen?
Juni 17th, 2008 at 20:28
Das Wort Demokratie kommt aus dem “Kriechischen” und heißt soviel wie “Unterordnung des Volkes unter den Willen einer kleinen Minderheit” – oder läßt sich Demokratie auch anders übersetzen?