Warnung: Der folgende Text ist nur für Leser über 18 Jahren geeignet. Er ist von jener Weitsicht durchflutet, die einzig ein jahrelang aufgestauter Rachedurst zu erwecken vermag.

Da ich mich zwar für Fußball interessiere, aber weder heule, wenn ich einmal die Sportschau verpasse, noch “Fan” bin, geschweige denn ein Ausscheiden der deutschen Mannschaft meine Laune trüben würde, bin ich wohl quasi neutral. Meine Ausführungen zur EM 2008 sind von sachlichen Erwägungen geprägt sowie von reichhaltiger Erfahrung. Beginnen wir mit letzterer: Als ich einst nach Südeuropa und zurück reisen mußte, schien es sich anzubieten, durch Euer Land zu fahren. Ich hielt mich dort länger auf als geplant, da es einfach nicht vorwärts ging. Ich habe Euch damals als den intolerantesten Menschenschlag erlebt, der mir je begegnet ist. Ehrlich: Dagegen sind die Deutschen noch weltoffen und gastfreundlich. Wenn ich schon dieses gezogene Kauderwelsch höre, das einen “Dialekt” zu nennen Ihr Euch nicht schämt, kommen mir Assosziationen von belgischen Vorgärten. Was Manfred Deix zeichnet, läuft bei Euch herum, und Ihr habt Euch den Thomas Bernhard redlich verdient – ein gebürtiger Holländer übrigens.
Ihr habt uns Hitler beschert und eine völlig neue Definition des Begriffs “Kellerkinder”. Ihr seid echt große Sympathen. Jetzt meint einer Eurer talentreduzierten Eckfahnenschützen, die Deutschen hätten “doch die Hosen voll”. Das ist durchaus möglich. Wenn sie nämlich gegen Eure bekokste Gurkentruppe verlieren, weil sie wieder einmal die falschen Pilllen gefressen haben, wird man sie hier an die Laternen hängen, der deutsche Fußballfan ist nämlich anspruchsvoll. Ihr hingegen würdet Euch ein zweites Arschloch freuen, wenn ihr knapp und mit viel Glück gewinnen könntet, weil die Deutschen völlig versagen. Das ist die Ausgangssituation. Wenn ihr also am Montag die 0:4-Klatsche kriegt, dann grämt Euch nicht. Ihr seid Schlimmeres als schlechte Fußballer.