koksJournalisten recherchieren heutzutage auf bemerkenswerte Art und Weise. Sie untersuchen das Detail ganz genau, wägen ab, wie ihre Erkenntnisse in die vorhandene Gewissheit einzuordnen sind und forschen nach der richtigen Formulierung, die das Bekannte mit den Erkenntnissen in Einklang bringt.

Ein umgeknickter Grashalm zum Beispiel ist ein Phänomen, das viele Ursachen haben kann. War es ein Tourist, der ihn niedergetrampelt hat? Eine Kuh, deren Zunge ihn nicht ganz gepackt, aber doch gestreift hat? Ein Regentropfen, der ungünstig einschlug? Man muss vorsichtig sein mit dem Urteil, wenn es nicht sicher der Redaktionsmeinung entspricht. Zugegeben: Dass sämtliche Grashalme in mehreren Kilometern Umkreis ebenso umgenietet sind und es einige Dutzend Bäume geschrägt hat, spricht schon für einen Sturm. Aber ist das gesichert? Könnte es nicht doch die Kuh gewesen sein?

Kontrolliert katastrophale Kernschmelze

Dass möglicherweise eventuell ein bisschen eine Teilschmelze in einem Reaktor stattgefunden haben könnte oder in einem kleinen Teilreaktor, das erfuhren die Rezipienten der Massenmedien wochenlang. Auch technikbegeisterte Kommentatoren erklärten wissend und solange es ging, es sei ja nichts bewiesen und sowieso noch nichts passiert. Sehr allmählich werden diese wohl verstummen, und wer aus dem fotogenen Bersten von ausgewachsenen Atomkraftwerken den Schluss gezogen hat, dass sich dort verheerende Havarien ereignet haben, darf weiterhin seinen Augen trauen.

Armstrong und die Verschwörer

Seit Langem schon habe ich mich nicht mehr zum Doping im Radsport geäußert. Das liegt daran, dass ich nicht doof bin und nicht mehr an den Weihnachtsmann glaube. Nur das BKA und die versammelte Journaille versucht noch herauszufinden, ob Herr Armstrong gedopt war oder nicht. Und ob es wohl ehrlichen schönen fairen dopingfreien Leistungssport gibt – zumal bei den Radprofis. Die paar hundert belegten Einzelfälle sind doch wohl kein Beweis für das Gegenteil? Höchstens für Verschwörungstheoretiker und die Feinde von Sitte, Anstand und Moral.

Nur ein Schwips im Schlips

Und weil der Herr Kaiser sich bislang ebenfalls keine einzige positive Dopingprobe hat zuschulden kommen lassen, bestreitet er, leugnet und weist zurück. Die Klinkentorreros der Humbug-Mülleimer, so gibt er zu protokoll, sind nämlich noch zu doof zum Saufen – zum Koksen sowieso. Eine Line Salz hätten sie sich durch die Nasen geschossen, zum Tequila.
Salz. Durch die Nase! Und weil sie damit so irrsinnig coole Leute sind, werfen sich ihnen junge hübsche Frauen zu Füßen, die zufällig vorbei gekommen sind und alle auf reife Männer stehen. Ja sicher. Klar doch.