peerstRecht interessant ist die Funktion sogenannter “Referenten-Makler“, die unter anderen Prominenten Rednern natürlich auch Politiker vermitteln. Diese quatschen ihren Quatsch im Auftrag der Maklerei und werden dafür fürstlich entlohnt. Schaut man sich beim “Bundestagsradar” zum Beispiel um, findet man unter den Nebeneinkünften solche, die über derartige Agenturen abgewickelt werden. Damit geht wiederum ein Teil der Transparenz verloren, denn wer den Vortrag bestellt und bezahlt hat, wird so nicht deutlich.

Bildquelle: Peter Schmelzle

Peer Steinbrück etwa ist Großkunde von “London Speaker Bureau”, neben “Celebrity Speakers” eine große Nummer im Business, deren Polit-Talker übrigens auffällige Überschneidungen mit der INSM aufweisen. Schelm, der ich bin, denke ich mir etwas dabei. Dass für solche Vorträge obszön hohe Summen bezahlt werden, versteht sich von selbst. Und wenn sogar Edmund “in den Bahnhof einsteigen” Stoiber noch Geld bekommt für die Strapaze, die er seinem Auditorium unterzieht, kann mir niemand mehr erzählen, das stünde in irgend einem Bezug zur abgelieferten Leistung.

Leider erfahren wir nicht, ob die Zuhörer ebenfalls entschädigt werden. Das wäre vielleicht ein weiteres Modell, um unseren Parlamentariern das Joch allzu großer Unabhängigkeit zu ersparen. Warum nicht gleich das Ganze im Reichstag abfrühstücken? „Diese Sitzung wurde Ihnen präsentiert von der Finanzsturmabteilung Drücker&Berger“.

Wie wir aber wissen, fängt Korruption im Kleinen an. Hier zum Beispiel. Da mein Halbtagsjob mich schon dauernd krank macht, ist mehr nicht drin und ich kann jeden Euro gut brauchen, der hier reinkommt. Vor einigen Monaten hatte ich pillepalle PayPal aus der Sidebar genommen, aus Gründen. Die sind zwar immer noch vorhanden, und sogar flattr hat inzwischen eine Alternative dazu eingerichtet: Moneybookers, der Laden, in dem Thomas Middelhoff Aufsichtsratsvorsitzender ist. Da kommste ja vom Regen in die Traufe.

Da die Spenden zuletzt stark eingebrochen sind, bin ich aber so freidemokratish und mache einen faulen Kompromiss und setze PillePalle wieder ein. Ich werde in der Hölle schmoren, in der Abteilung gleich über der, wo die Affiliate-Partner von Amazon brutzeln. Ach ja, und wer es mit mir und der Welt gut meint, kann mir auch immer noch eine Mail schreiben und nach den Kontodaten fragen.