Die Hauptschulministerin und das Lotto des Lebens
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05. Jan 2006 13:47
Bereits am 15.12. hat der SPIEGEL über die genialen Ideen der NRW-Regierung zum Übergang auf die weiterführenden Schulen berichtet. Demnach sollen in Zukunft die Grundschullehrerinnen darüber entscheiden, wie die Karrieren der Kinder vorangehen dürfen. Das Ziel ist offenbar, die Hauptschulen zu retten, da die meisten Eltern ihren Kindern diese Schule des abseitigen Lebens nicht zumuten wollen. Anstatt sich Gedanken zu machen, wie man die Dreigliedrigkeit würdevoll überwinden und das Schulsystem nach dem Vorbild anderer Länder verbessern kann, pfeift man erklärtermaßen auf die Verfassung und trampelt alle Erkenntnisse von Pädagogik und Entwicklungspsychologie in den Staub. Daß zum Ende der Grundschule die kognitive Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, muß eine Kultusministerin offenbar nicht wissen. Das Parteibuch und der rechte Wille zählen. Trotzdem sollte man es einmal subverisv versuchen und Frau Sommer heimlich den Piaget auf den Schreibtisch legen. Oder ihr die relevanten Passagen überfallartig vorlesen. Vielleicht geht ihr dann auf, wie peinlich inkompetent sie da herumstümpert.
Es wird aber wohl darauf hinauslaufen, daß der Quatsch erst vor dem Verfassungsgericht scheitert. Hoffentlich ist bis dahin nicht so manches Kind in den Brunnen gefallen.