MB präsentiert: "Demokratie"
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21. Mai 2008 11:20
Ein Taktiskpiel für die ganze Familie. Regieren kann so schön sein, und sogar ein Staatsoberhaupt kann man küren. Die Spieler treten mit Einstellungen an, die so betonfest sind wie die Frisur von Gesine Schwan. Die hehren Werte sind durchzusetzen, auch wenn es einmal schwierig wird: Der blöde Wähler hat mal wieder sein Kreuzchen an der falschen Stelle gemacht. Jetzt heißt es schachern, taktieren, intrigieren. Das Erweiterungsset “Linkspartei”, jetzt aktuell im Handel, macht die Sache noch spannender. Überall sitzen die Roten herum, keiner darf ihnen aber zu nahe kommen. Koalition? Undenkbar, dann lieber gar keine Mehrheit! Tolerierung? Ist doch fast eine Koalition. Neben einem Sitzen, gar mit ihm sprechen? Ist so gut wie toleriert.
Nichts geht mehr in der Demokratie. Die Variante für Anfänger: Sie sind CDU-Vorsitzende und müssen zusehen, daß sie an der Macht bleiben. Eine lösbare Aufgabe, wenngleich ihr Lieblingskoalitionspartner so abschmiert, daß sie doch wieder um die Mehrheit fürchten müssen. Oder Sie sind ein Linker. Hier kommt es ganz auf das Ziel an: Unregierbarkeit? Kein Problem. Aber wie wollen Sie je mitregieren? Eine Variante für Profis. Schließlich: Retten Sie die SPD! Die wohl größte Herausforderung für echte Zocker. Sie haben nichts zu verlieren, aber was machen Sie? Den nächsten Vorsitzenden schassen? Ganz auf neoliberal machen? Oder alles auf eine karte setzen und mit dem roten Oskar in die Einheitspartei? Finden Sie den dritten Weg!
Ganz großes Unterhaltungskino auf dem politischen Reißbrett, vorgestellt bei SpiegelOnline.
Mai 21st, 2008 at 19:25
Das als Computerspiel mit einer tollen KI
Mai 21st, 2008 at 23:34
Daß Politiker eine Art Unterhaltungskünstler sind zum Amüsement der “Fernsehbürger”, wissen wir und kann uns nicht mehr recht schocken (obwohl es das eigentlich sollte).
Daß man “Demokratie” jetzt zu einem bloßen Spiel macht, mit dem sich Geld verdienen läßt, ist bezeichnend genug und irgendwie doch wieder schockierend. Die Demokratie wird als Ware gehandelt, deren “Marktwert” nach dem ersten Verkaufshype dramatisch absinken dürfte. Wer interessiert sich da schon für Inhalte? Wie im Wa(h)ren-Leben!
Mai 22nd, 2008 at 02:06
Interessant ist aber auch, wie sehr der Spiegel das Amt des Bundespräsidenten versucht, herunterzuspielen. Ein Zeichen dafür, daß sie Angst haben, Schwan könnte tatsächlich gewinnen?