Kommunistin Wagenknecht ißt Brot
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
18. Mai 2008 1:27
Darf man als Deutscher noch Brot essen? Wie die Nachrichtenagentur Tasskaff herausgefunden hat, soll sich die linkssozialistische Kommunistin Sahra Wagenknecht von Brot ernähren. Damit hat sie geschafft, was selbst islamistischen Terroristen nicht gelungen ist: 78% der Deutschen schmeckt ihr Brot nicht mehr. Dies hat das Institut Demaskop in einer präsidialen Umfrage festgestellt.
Außerdem beschimpft die Nachfolgerin der stalinistischen Honeckerpartei die Bundeskanzlerin als Nachfolgerin der Hitler-Unterstützer. Diese Verdrehung freiheitlich demokratischer Geschichtsklitterung hat die Sueddeutsche hellwach dem Volkszorn überantwortet. Man kann nicht dankbar genug zur Kenntnis nehmen, daß Frau Wagenknecht und ihre Kolonne keinen Furz lassen können, ohne daß dieser sofort den Vergleich mit “Common Sense” anzutreten hat, dem Parfum der Einigkeit, des Rechts und der Freiheit.
Ich war für einige Minuten geneigt, diese Albernheit zu löschen (meine, nicht die der Sueddeutschen), dann fiel mir aber auf, daß auch ein äußerst mäßiger Text eine akzeptable Replik auf auf einen äußerst überflüssigen Text sein kann. Was ich sagen will: Wen interessiert Sahra Wagenknecht? Sie ist noch Mitglied des Europäischen Parlaments, wo sie sich keine nennenswerte Blöße gegeben hat. Sie wird nich einmal als Stellvertretende Vorsitzende der “Linken” kandidieren. Sie ist als Politikerin irrelevant. Sie eignet sich hingegen hervorragend zum Hervorrufen von Reflexen, die dem Spektrum von konservativ über neoliberal bis rechtsradikal den Schaum vor den Mund treibt, insofern ist sie mehrheitsfähig dämonisch. Das ist alles, und das ist alles, was sich als staatstragend verstehende Journalisten und ihre politischen Spesenritter in der Auseinandersetzung mit der “Linken” aufzubieten haben. Wo sind die Argumente? Die “Linke” ist eine Partei des politischen Mittelmaßes. Niemand will so etwas in einem Parlament haben. Gebt mir überzeugende Argumente! Sagt irgendetwas, das mich davon abhält, sie zu wählen!
Mai 18th, 2008 at 07:49
“Ich war für einige Minuten geneigt, diese Albernheit zu löschen (meine, nicht die der Sueddeutschen)” …
Schade. Warum hast du den Quark drinstehen lassen in der Süddeutschen?
Nee, im Ernst: Mir war das gestern auch bei SPON aufgefallen. Es ist erschreckend, in welchem Ausmaß sachlich völlig Aussagen tabuisiert werden. Niemand, der sich ein wenig mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts befasst hat, kann eigentlich leugnen, dass
a) die konservativen und liberalen Parteien im Reichstag (und vor allem ihr Führungspersonal, die Strippenzieher im Hintergrund, wie z.B. Schleicher) die Nazis unterstützt, an die Macht gebracht und später dem “Ermächtigungsgesetz” zugestimmte haben
b) diese Strömungen nach dem Zusammenbruch des Faschismus weitgehend in der CDU aufgegangen sind
Natürlich war auch die CDU von 45 nicht mehr das “Zentrum” oder die “Deutschnationale Volkspartei” oder die “Deutsche Volkspartei” von 1932 – zu nah war noch die unmittelbare Erfahrung von Krieg und Zerstörung.
Aber das diese einfache historische Tatsache, dass die CDU natürlich die “Nachfolgepartei” der konservativen, katholischen und nationalliberalen Parteien der Weimarer Republik ist (und das jene den Nazis zur Macht verholfen haben) kann eigentlich niemand leugnen.
Die versammelte Jouhurenallie heult aber auf – wie von der Reichsschrifttumskammer gelenkt – wenn jemand diese einfache historische Tatsache erwähnt. Und sie fälschen die Aussage, die CDU wäre die Nachfolgepartei der politischen Kräfte, die den Nazis zur Macht verholfen haben, um in die Aussage, die CDU wäre die Nachfolgepartei der NSDAP – was so natürlich nicht stimmt.
Die Propaganda nimmt wirklich langsam DDR-Ausmaße an.
(Und immer dann, wenn die Wahrheit gekillt wird, folgen später Menschen, die geopfert werden).
Ich sehe Böses auf uns zukommen, wirklich böses.
Mai 18th, 2008 at 08:56
Und?
Ich bin Mitglied bei “der Linken”. AUch wenn da kommunistische Altkader drin sind. Was solls?
Die Linke ist für “mich” zurzeit dei einzig wählbare Partei im Land. Was draus wird, wird sich zeigen.
Die Häme und Hetze die gegen diese noch junge Partei gerichtet wird ist doch entlavend. Ziegt sie doch wie groß dei Fucht der etablierten ist.
Mai 18th, 2008 at 21:14
Jo, ich bin auch bei der Linken. Wie mein Vorredner schreibt, ist die Partei noch frisch, hat auch noch kein Wahlprogramm, sondern bisher nur Programmatische Eckpunkte, es gibt diverse Flügel, was die interen Diskussion und das Ringen um Positionen spannend macht, es sind echte Menschen in dieser Partei, die Erfahrungswerte einbringen, sich engagieren und nicht nur die eigene Karriere im Kopf haben und und und… und es stimmt ganz und gar nicht, daß die Linke rückwärtsgewandt sei und populistische unfinanzierbare Forderungen von sich geben würde. Aber das erkläre mal jemandem unsere Lei(d)tmedien! Das ist in etwa so, als würde man versuchen wollen, einem Fisch beizubringen, wie man auf einen Baum klettert.
Mai 18th, 2008 at 22:42
Vielleicht ist Sahra Wagenknecht ja ein von den Neoliberalen in die Linkspartei eingescheußtest “trojanisches Pferd”, das der Journaille dann prima Schlagzeilen gegen die “Linken” liefert.
;-)
Mai 18th, 2008 at 23:14
@ Markus: Das kommt hin. Lafontaine ist ja auch ein von den Neoliberalen Vetriebener ;-)
Mai 19th, 2008 at 09:37
Schon wieder einer (gruschelnix), dem Parallelen zur DDR-Entwicklung auffällig werden. “Die Propaganda nimmt wirklich langsam DDR-Ausmaße an.”
Ich empfehle, die Beschleunigung zu messen,
die beim Ausstoß von Erfolgsmeldungen aller Art bald oder sehr bald zu bestaunen sein wird.
Mai 19th, 2008 at 18:18
Bald haben wir Vollbeschäftigung! Wenn das mal keine Erfolgsmeldung ist.