In der TAZ ist der baden-württembergische “Gesprächsleitfaden” dokumentiert, mit dessen Hilfe muslimische Bewerber auf Einbürgerung gewissensgeprüft werden sollen. Man hat sich Mühe gegeben, dem Muselman gerecht zu werden, denn die Fragen lassen erkennen: Er ist fanatisch religiös, frauenfeindlich, dogmatisch und intolerant. Deshalb ist der Muslim auch ein Verfassungsfeind und gehört nicht hierher. Was hätte das für Konsequenzen, wäre es nicht eindeutig diskriminierend und dummerweise selbst ein Verstoß gegen die FDGO! Würden alle so behandelt, dürfte der Papst das eigene Land nicht mehr betreten, und Bayern würde sich vermutlich abspalten. Warum nicht? Ein Fragebogen gegen Bayern könnte ganz ähnlich gestaltet sein:
- Was halten sie von folgenden Aussagen?
+ Eine Watschn hat noch selten geschadet.
+ Frauen gehören an Heim und Herd.
+ Wer sonntags nicht in die Kirche geht, wird in der Hölle schmoren.
Oder, Zitat:
“Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammenleben. Wie reagieren Sie?”
Der gute Ansatz wird aber leider ins Leere laufen. Während der tumbeste Bazi weiterhin ungestraft seine Kinder prügeln darf und der Selbstmordattentäter gern auf die deutsche Staatsbürgerschaft verzichtet, gerät der schlichte Muslim in Schwierigkeiten, wenn er spontan Aussagen macht, die den eifrigen Gesinnungsschnüfflern suspekt sind. Aber so weit wird es kaum kommen. Denn wer will schon Bürger eines Staates werden, der ihn behandelt wie einen mutmaßlichen Terroristen?