SpOn berichtet, wie die New York Times ein Konglomerat von Journalisten und PR-Leuten aufgedeckt hat, die von der Bush-Regierung gekauft wurden. Über die übliche Einflußnahme hinaus, jenseits von freiwilliger Hofberichterstattung, Lobbyismus und Begünstigung hat die Administration einen regelrechten Medienfeldzug durchgeführt, um ihr genehme “Wahrheiten” zu kaufen und zu verkaufen. Besonders beeindruckend ist, daß die New York Times selbst von dem Skandal betroffen war und die Koofmichs in ihren eigenen Reihen entdeckt hat. Was gäben wir dafür, wenn der “Spiegel” oder sonst ein relevantes Blatt derart schonunglos den Markt regierungs- und unternehemsfreundlicher Nachrichten analysieren würde!
Die TAZ berichtet von einem weiteren Fall eines Unschuldigen in Gewahrsam der US-Armee. Der Mann ist für alle offensichtlich unschuldig, wird aber nicht freigelassen, weil deutsche Behörden ihn dann nicht daheim umfassend überwachen wollen. Dieser Irrsinn ist nicht nur als Fall für sich bemerkenswert. Ebenso bemerkenswert sind die sich hier offenbarenden Nuancen bei der Bildung der Öffentlichen Meinung. Der Mann ist Deutscher, und deshalb wird über ihn berichtet. Daß derlei Menschenrechtsverletzungen für die Bush-Administration und ihre Helfer vor Ort als normal gelten, gerät zur Petitesse am Rande. Deutsche Truppen unterstützen diese Verbrechen. Deutsche Medien empören sich über die Chinesen. Wo ist der Unterschied zu deren “Kampf gegen den Terror” jenseits der gekauften Meinung?
Erhard Eppler antwortet auf einen wenig qualifizierten Angriff von Bernd Ulrich,
der meint, Eppler mache die Deutschen zu einem Volk von “Opfern“, obwohl “reicher, freier und gleicher als die Deutschen kein Volk auf der Erde” lebe. Es zeigt sich, daß “die neue Linke“, vor der Ulrich so bang ist, bei weitem nicht so doof ist wie ihre Kritiker (meinen).