So, die FDP kann also ihre Probleme nicht lösen, indem sie das Personal austauscht. Sie bräuchte wohl ein Programm? Eines, dass sie als Partei nicht völlig überflüssig macht, weil sie sich längst entschlossen hat, Politik als solche kurzsichtigen betriebswirtschaftlichen Strategien zu unterwerfen. Ich fürchte, da kann sie lange suchen. Wenn es ganz dicke kommt, wird sie in ihrer Agonie noch die SPD überholen und eingehen, bevor der letzte Wähler bemerkt hat, dass “Sozialdemokratie” ebenfalls reiner Etikettenschwindel ist.
Es wird nicht leichter, zumal dann nicht, wenn man ohnehin seit Jahren oder Jahrzehnten politisch heimatlos ist. Wie dünn das Eis ist, auf dem politische Bewegungen in eine Parteigründung hinein rutschen, um bald den Ballast ihrer Grundsätze abzuwerfen, zeigen in diesen Jahren die Grünen. ‘Erfolg statt Prinzipien’ könne deren Motto sein, und während sie derzeit Volkspartei spielen, ist ihr Untergang schon vorgezeichnet. Atomkraft ist kein Thema mehr, und jede andere ihrer Wurzeln ist abgestorben. Das Ende ist näher als sich derzeit irgendwer vorstellen möchte.
Heimatlos, wie gesagt, bin ich als sozialer Liberaler, als liberaler Linker schon lange. Ich werde auch nicht damit drohen, eine Partei zu gründen. Ein Programm aber hätte ich anzubieten. Das geht in vier Sätzen, mehr braucht es nicht. Unter den darin verfassten Prämissen kann man darüber streiten, ob es noch Eigentum an Produktionsmitteln geben darf, ob einer für den anderen arbeiten soll, ob soziale Marktwirtschaft wirklich möglich ist oder welches das beste Finanzsystem ist. Diskutieren kann man vieles, aber eine Winzigkeit von Prinzipien sind unumstößlich und definitiv.
Sozialliberale Grundsätze
“Liberal” als Grundsatz bedeutet, ein Höchstmaß an Freiheit zu ermöglichen. Eine liberale Gesinnung, eine liberale Gesellschaft sorgt sich darum, dass allen Menschen ein Leben in Würde und frei von Unterdrückung gewährt wird. Niemand darf zu Tätigkeiten gezwungen oder in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt werden.
Dies verweist unmittelbar auf eine Gesinnung und Gesellschaft, die “sozial” sein muss, in dem Sinne, dass niemand Not zu leiden hat. Die erste Aufgabe des Wirtschaftens muss darin bestehen, alle Menschen mit Unterkunft, Nahrung und Energie zu versorgen, ohne dass ihnen daraus eine Schuld erwächst. An dieser Aufgabe haben sich die Bürger nach ihren Möglichkeiten und unter weitestgehender Berücksichtigung ihrer Neigungen zu beteiligen.
Alle weiteren Ziele und Forderungen leiten sich aus diesen Grundsätzen ab.
April 6th, 2011 at 19:59
Ergänzen möchte ich, dass zu diesem »Höchstmaß an Freiheit« die Überwindung der Parteien als Macht verwaltende Körperschaften gehört; Partei wird allenfalls kontextuell und temporär ergriffen…
Ansonsten würde ich diese Grundsätze sofort unterschreiben.
April 6th, 2011 at 20:00
Deine Grundsätze sind auch meine. Ergänzend vll noch das Mobilität, Gesundheit und Rente ebenfalls zu den ersten Aufgaben gehören und keinem Profitstreben unterliegen sollten.
April 6th, 2011 at 20:03
“Die erste Aufgabe des Wirtschaftens muss darin bestehen, alle Menschen mit Unterkunft, Nahrung und Energie zu versorgen, ohne dass ihnen daraus eine Schuld erwächst.”
So wird es wohl wieder anfangen, schätze ich.
April 6th, 2011 at 20:43
Sicherlich muss das eine oder andere im Detail noch ausformuliert werden, aber als Grundsatzprogramm kann ich mich dem als ökologisch orientierter, konservativer Sozalliberaler nur anschließen.
Wo kann ich mein Kreuzchen machen?
April 6th, 2011 at 21:18
Bei mir rennst Du da offene Türen ein, flatter.
April 6th, 2011 at 21:35
Aber muss da nicht zuerst die Systemfrage gestellt werden?
April 6th, 2011 at 21:48
@Kowalski, stellt sich nicht, solch ein System hatten wir bisher nicht (ok, vielleicht unsere zotteligen Ahnen). So, wie die Systemfrage bisher vorgetragen wurde, ist Sie ein Wettstreit mit Farbeimer und Pinsel, wer denn wohl am schnellsten die Backe des Kandidaten bemalet…
Ach ja, wohin mit Kreuz, Stempel und Siegel ?
April 6th, 2011 at 21:51
Moin
Dem hätte auch ich nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht einer winzigen Kleinigkeit: Beim Amtseid der Minister sollte man die alte DDR-Formel wieder einführen:
„Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, die Verfassung und die Gesetze der Republik wahren, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“
Da taucht Pflicht und Gerechtigkeit gegenüber den Bürgern auf
mfg
April 6th, 2011 at 22:16
flatter
Yep..da bin ich bei dir
Pantoufle
Amtseid der Minister sollte man die alte DDR-Formel …Da taucht Pflicht und Gerechtigkeit gegenüber den Bürgern auf
Bin zwar nicht aus den neuen Laendern,kann aber binnen 20 Min >10 Leute auf dei Buehne bringen die bestaetigen das die Ost Politik auf diese Werte gepfiffen hat…
Die gegewaertigen Formulierungen Gesetze Anweisungen Richtlinen etc. reichen bei richtiger sachgerechter Interpretation vollkommen aus…
Ungefaehr so wie die Bibel und seht was die Kirche draus gemacht hat.. ( bin Atheist bevor es hier zu wilden Spekulationen kommt ;-) )
666
April 6th, 2011 at 22:22
Deine Grundsätze sind unproduktiv und damit Teil der “Dagegenrepublik”.
Die nachfolgende Frage wird lauten:
Wer bezahlt den ganzen Spaß?
Und mit welchem Geld??
Das mit “Freiheit” und “Gerechtigkeit” sind sowieso schwammige Begriffe die von jedem dahergelaufenen missbraucht werden können.
Meiner Meinung nach sind die obersten “Feinde” die Desillusionierung und das Klima des gegenseitigen Misstrauens.
In meinem Blog habe ich geschrieben “ein Leben zwischen Recall, Ratiopharm und Easy Credit”; aber wer steht schon auf kalten Entzug und die Banken werden sich von ein paar kleinen Nazikommunisten nicht die Butter vom Brot klauen lassen.
Jaja, ich weiß, ich bin ein depremierender Wicht :/
April 6th, 2011 at 22:33
Benjamin
Bitte nicht die Bezahlbarkeit strappazieren !!!
Nicht nach Rettungsschirm und hoechster Staatsverschuldung aller Zeiten bei gleichzeitigen massievem Abbau des Sozialstaates mit nur mit Kriegsfolgen zu vergleichenden Auswirkungen auf die Gesellschaft!!
Bitte die Einkommens ver und umverteilung beachten ..soll ich den Link zur DGB Reichenuhr posten ?
April 6th, 2011 at 22:47
@6
Natürlich muss die Systemfrage gestellt werden – die Wirtschaftssystemfrage.
Die o.g. Grundsätze sind mit dem derzeitigen Wirtschaftssystem nicht vereinbar.
Das derzeitige Wirtschaftssystem hat sich aber quasi ein passendes politische System geschaffen, dessen Hauptaufgabe die Sicherung der vorhandenen (Wirtschafts)machtstrukturen ist.
Die Frage ist für mich, wo müsste man ansetzen, um dieses Kartell erfolgreich aufzubrechen.
Ich muss gestehen, ich stehe da auch ganz schön ratlos da. Aber nur Ideen und Grundsätze reichen eben nicht, das wusste schon der alte Marx.
“Ideen können nie über einen alten Weltzustand, sondern immer nur über die Ideen des alten Weltzustandes hinausführen. Ideen können überhaupt nichts ausführen. Zum Ausführen der Ideen bedarf es der Menschen, welche eine praktische Gewalt aufbieten.”
Karl Marx 1845
April 6th, 2011 at 23:10
@Bejnamin (10): “Deine Grundsätze sind unproduktiv” – Bitte in Stein Meißeln und die Platte mit einem kleinen Nagel übers Bett hängen!
@Kowalski(6): Ich erlaube mir gelegentlich, mich über solche Fragen zu stellen. Das ist das schöne an Grundsätzen: Sie brauchen kein System. Und wenn es sich nicht verwirklichen lässt, sagt es etwas über das System und die Menschen, die darin leben. Take it or leave it.
April 6th, 2011 at 23:14
Ich bin auch nicht der Meinung dass wir eines Systems bedürfen um die genannten Grundsätze in die Tat umzusetzen. Dennoch ist es notwendig das bestehende System zu überwinden und den Freiheitsbegriff in diesem Sinne neu zu definieren. Oder nicht?
April 6th, 2011 at 23:24
Wenn das “System” das ist, was ist und es nicht mit den Grundsätzen in Einklang zu bringen ist, ja. Aber ich sehe immer Leute auf brennenden Straßen hinter bunten Fahnen herrennen, wenn ich “System überwinden” höre. Das politische System, sofern es die Basis des Grundgesetzes betrifft, müsste nicht einmal groß verändert werden. Die Machtverhältnisse, aus denen die politische Wirklichkeit hervorgeht, sehr wohl. Ich bleibe bei den Grundsätzen: Ist etwas falsch daran? Sind sie besser als diejenigen, welche die Verhältnisse bestimmen? Sind sie konsensfähig? Wenn letzteres der Fall ist, muss nach Wegen gefragt werden, sie umzusetzen.
April 6th, 2011 at 23:55
“Niemand darf zu Tätigkeiten gezwungen oder in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt werden. ”
“An dieser Aufgabe [des Wirtschaftens] haben sich die Bürger nach ihren Möglichkeiten und unter weitestgehender Berücksichtigung ihrer Neigungen zu beteiligen.”
nicht ganz unproblematisch. wer spielt freiwillig den gamma?
April 7th, 2011 at 00:04
Gamma muss neimand sein. Wer spült freiwillig in einer WG? (wir hatten damals keine Spülmaschine). Jeder ist halt mal dran, auch entgegen seiner Neigung. Aber es sind nicht immer dieselben dran, während die anderen nach dem Golf ins Bordell torkeln. Das Prinzip ist dann: Tust du nix für uns, tun wir nix für dich. Heute sieht das so aus, dass die Gammas zum Klauen verurteilt werden, wenn sie nicht für nen Hungerlohn den Dreck derer wegschaffen, die es sich leisten können. Auch die besten Grundsätze können keine Totalverweigerung ausgleichen. Aber wer weigert sich noch, wenn er nicht Sklave ist, sondern gleichberechtigter Teil der Gesellschaft?
Das mit der Freiheit ist auch so eine Sache. Wer sich an anderen vergeht, wird nach wie vor sanktioniert werden müssen. Es ist allerdings nicht zweckdienlich, Grundsätze an der Möglichkeit eines antisozialen Verhaltens auszurichten.
April 7th, 2011 at 00:12
ANMERKUNG:
Ich werde ggf. bis Freitag nicht moderieren können. Ich bitte daher um Contenance.
April 7th, 2011 at 03:22
Das Wort “Freiheit” kann ich nicht mehr hören, wenn denn das Gegenteil davon Sklaverei sein “soll”.
Es ist eine Beleidigung für jeden verständigen Menschen, weil es definitiv nur die Obersten in ihrer Sicherheit erfreut.
In Betrieb, öffentlichem Dienst, sogar in freiberuflicher Tätigkeit gibt es keine Freiheit! Überall herrscht das Gesetz des absoluten Kadavergehorsams. Wenige Ausnahmen bestätigen das.
————–Generalstreik jetzt—————-
https://www.youtube.com/watch?v=9zC6mi4L5HQ&feature=related
Nebenbei bemerkt….Lenin war und soll es auch nicht mehr sein! Das ist dem Herrn Ernst Busch auch später klar geworden! Rosa und Karl wurden damals ermordet, und nicht der mit deutschem Reichsgeld geförderte und gar im verschlossenen Eisenbahnwagen transportierte Lenin!
Rosa Luxemburg hilft !!!
April 7th, 2011 at 03:48
Ansonsten gilt halt das traurige Wort von Anton Czechov:
“Sattheit enthält, wie jede andere Kraft, immer auch ein bestimmtes Maß an Frechheit, und dies äußert sich vor allem darin, dass der Satte dem Hungrigen Lehren erteilt.” – Briefe, 19. Oktober 1891
April 7th, 2011 at 07:11
Ja, die Absicht so etwas zu diskutieren ist großartig
Die Form aber ?????
Ich bin mir 100% sicher, dass flatter weiß, dass sich ein „Programm“ nicht in wenigen Sätzen darstellen lässt. Weil dann alles problematisch ist … in der Tat:
„Höchstmaß an Freiheit“ Welche Freiheit: negative positive? (Isaiah Berlin: Zwei Freiheiten) Ja, es sieht danach aus, dass er die positive meint. Gut, dann stehe ich 100% dahinten, aber dann ist das Wort Freiheit ziemlich überflüssig. Stinkt nach Blut und Inquisition (moder ausgedrückt: Sozialdarwinismus)
„Niemand darf zu Tätigkeiten gezwungen …“ so etwas gibt es nicht! ZB die philosophischen Denksysteme, die auf dem Determinismus aufgebaut sind, würden so etwas problemlos zerpflücken. Ob vielleicht 90% Notwendigkeit ist? (Wir müssen essen, trinken, atmen, …)
Und vor allem das Wort „Grundsatz“ ist problematisch
Heißt es „axiomatische Basis“? (Ich interpretiere es manchmal so.)
Oder sind Grundsätze Prinzipien? Was sind die Prinzipien? Handlungsanweisungen (Mittel) oder Ziele (Werte)?
Nein, das sind keine “akademischen Spitzfindigkeiten”. Sie bestimmen was dann als “konkret” heruaskommt
April 7th, 2011 at 07:48
ceterum censeo (mal wieder), dass ein Bedingungsloses Grundeinkommen, ein Wegfall des Zinses und vielleicht *grübel* der unveräußerbare Grundbesitz als Pacht an Mütter und Kinder ein Teil der Lösung wäre?
Ach ja, und vielleicht noch die Kleinteiligkeit der Gesellschaften und der darin verwendeten Währungen?
April 7th, 2011 at 07:54
@ Oliver Mark
“Bedingungsloses Grundeinkommen”
UNSINN:
Das bedingungslose Grundeinkommen und die „neuen“ Gutmenschen
Ein weiterer Anlauf der Scharlatane „mit Herz“, die Welt zu retten
https://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ba/21a/ba21a.php?df_name=baDF20&tbch=ba&schp=marxis&ordner=21a
April 7th, 2011 at 08:13
Ich würde mir den Klotz des historischen Liberalismus nicht an’s Bein binden wollen, und durchaus nicht etwa, weil ich ein Verächter der ‘Freiheit’ wäre. Nur denke ich, dass der Begriff neu verhandelt werden müsste. Die Geschichte des Liberalismus ist auch die des Kapitalismus, und der gehört mE tatsächlich ‘überwunden’. Der Liberalismus ist im Kern die Freiheit einer Minderheit, das ‘größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl’ bezieht sich auf eine tatsächlich eher kleine Zahl, was nicht wenige Verteter auch recht offen eingeräumt haben. Auf das Adjektiv ‘liberal’ würde ich also verzichten wollen, und auf den adverbialen Zusatz ‘sozial’ ebenfalls. Das ist wie mit der ‘Sozialen Markwirtschaft’ – das Beiwort bedeutet eigentlich nichts anderes als dass Marktwirtschaft ‘an sich’ eben gerade nicht sozial ist…
“Das politische System, sofern es die Basis des Grundgesetzes betrifft, müsste nicht einmal groß verändert werden. Die Machtverhältnisse, aus denen die politische Wirklichkeit hervorgeht, sehr wohl.”
Aber das GG begründet bereits diese Machtverhältnisse. Dazu reicht im Grunde bereits ein einziger Artikel – 14 nämlich – der dann in Folge den weit überwiegenden Teil unseres Rechtssystems begründet und hinter sich herschleppt, nämlich die Eigentums- und Schuldverhältnisse des BGB.
Überhaupt wäre mE zu fragen, ob Staat, Republik, Nation etc uns noch irgendwie weiterbringen oder ob zB vernetzte Kommunen oder Regionen diese Gebilde und Gespinste nicht vielmehr ablösen könnten und müssten.
Dennoch kann ich mit den Grundsätzen ‘grundsätzlich’ einverstanden erklären – was vielleicht bedeutet, dass sie als ‘Programm’ gerade nicht taugen…
April 7th, 2011 at 08:26
carlo 19: “Die glücklichen Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit.”
In meiner Gesellschaft stelle ich mir die Abwesenheit jeglicher Herrschaft vor. Keine Herrschaft über Menschen, Tiere, die Natur etc, mithin eine weiterentwickelte Variante der klassenlosen Gesellschaft. Bisher eine reine, anarchistische Utopie.
Außerdem den kostenlosen gleichberechtigten Zugang aller zum Gesundheitssystem, die Auflösung des Widerspruchs zwischen Arbeit und Vergnügen (Beendigung der Arbeitsgesellschaft im Sinne von Hannah Ahrend) oder, wie es die APPD mal formulierte, “Arbeitslosigkeit für alle bei vollem Lohnausgleich” ;-) und offene Grenzen (freie Wahl des Aufenthaltsortes weltweit).
Wäre ich Verfassungspatriot wie mache Diskutanten hier, müßte ich für die Einrichtung einer übergeordnete Institution plädieren, die die strikte Einhaltung der Grundgesetznormen im Interesse des “Volkes” überwacht und durchsetzt. (Das ist derzeitig aber keinesfalls das Bundesverfassunggericht!)
Ein Blick auf den in der Ausbildung junger Juristen verwendeten Standard-Kommentar zum Grundgesetz belegt zudem, wes Geistes Kind die Verfasser waren und sind
(Maunz/Herzog). Einfach mal “Maunz” (verst.) googlen, wen es interessiert.
April 7th, 2011 at 08:26
@Oliver Mark
So, wie der geschätzte Hausherr es formuliert hat, würe ich eher von einer bedingungslosen Grundversorgung sprechen. Ich würde es jedenfalls so auffassen wollen, denn das scheint mir auch ‘klar’ – ein Geldsystem, auch ein irgendwie reformiertes und renoviertes, wird uns nicht weiterbringen. Und mit dem Grundeinkommen bleibt man genau dieser ‘monetären Fremdbestimmung’ verhaftet. Es könnte allerdings ein Übergangsstadium darstellen, mehr aber auch nicht.
April 7th, 2011 at 08:46
@ Systemfrager: naja, langer Text in Deinem Link. Deine Grundthese “Würde man das Grundeinkommen realisieren, würden sich immer mehr Menschen aus der Gesellschaft zurückziehen” wird aber von den “Gutmenschen” (wie Du sie neoliberal nennst) widerlegt. Und ausser Kapitalismus, Götz Werner Ad Hominem und Elitegebäsche bleibt nicht viel Argument übrig meine ich.
Außerdem scheinen diese alternativen Wirtschaftssysteme in mehreren Beispielen doch gut zu funktionieren?
Versuchen wir es mal zu strukturieren:
1. Es ist doch ein Geldverteilungsproblem, ne pas?
2. Wachstum von Geld ohne Funktion als ursprüngliches Zahlungsmittel ist doch mit ein Grund zur Anhäufung und nicht zur Verwendung, ne pas?
3. Der Wachtumszwang kapitalistischer Wirtschaften bedingt doch die “Wanderung” des Zuwachses der Geldmittel auf globaler Ebene mit eben jenen negativen Effekten für die Mehrheit der Menschheit, ne pas?
4. Lokale Währungen funktionieren komischerweise ausreichend, ne pas?
@ peinhart:
wie ein BGE in diesen Zeiten in realistischen Schritten umgesetzt werden kann muss ich zeitbedingt den Kollegen der Attac Gruppe “genug für alle” überlassen. Das sowas alles nicht klar wie Kloßbrühe ist, ist zumindestens mir klar.
April 7th, 2011 at 08:56
@ Oliver Mark
“Außerdem scheinen diese alternativen Wirtschaftssysteme in mehreren Beispielen doch gut zu funktionieren?”
NIX verstehen! Welche “alternativen Wirtschaftssysteme” funktionieren “doch gut”?
April 7th, 2011 at 08:59
@ Systemfrager:
lokale Währungen meinte ich damit.
April 7th, 2011 at 09:03
@ Oliver Mark
Ach so meinst du es. Lass uns darüber nachdenken:
Das Geld als Grundlage der Nachfragetheorie des 20. Jahrhunderts
Die Staatsschulden als der letzte Rettungsversuch der Freiwirtschaftslehre
https://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ba/50p/ba50p.php?df_name=baDF50&tbch=ba&schp=keynes&ordner=50p
April 7th, 2011 at 09:35
@ Systemfrager:
ich seh schon, Du hast Dich damit beschäftigt ;-) Aber ich meine nicht Gesell wenn ich vom BGE spreche.
Ich kann da auch schwerlich richtig mitdiskutieren, das mal gleich zu Anfang. ich kann bloß Fragen stellen:
Um Dein Argument der ausfallenden Investitionen beim Wegfall der Zinsen mal unter dem Aspekt der realen Wertschöpfung zu untersuchen: Wenn ein autonomes Land im Kapitalismus Geld drucken und Schulden in die Zukunft entwickeln kann, kann ein autonomes Land dann nicht auch die reale Wertschöpfung einer Maßnahme sowie deren positiver Effekte in zinsfreiem Geld an die Ersteller der Maßnahme bezahlen? Wo ist das Problem?
Nehmen wir als Beispiel eine infrastrukturelle Maßnahme: Bürger brauchen eine Straße um damit reale Wertschöpfungseffekte zu erzielen. Die Kosten dieser Straße, Lohn und Material (inkl. der kompletten Liefer- und Herstellkette) werden analog zur erbrachten Leistung an die Beteiligten bezahlt. Das Geld dieser Maßnahme kommt sofort wieder von allen in den Kreislauf. Die Funktion des Staates als Investor und damit “Motor” der Wirtschaft bleibt gleich. Auch ohne Zins. Alles auf Basis einer realen Wertschöpfung.
Und im Gegensatz zu den zinsbasierten Finanzmodellen, in dem der Beteiligte sein nicht verfallendes Geld in amerikanischen Subprime-Fonds bunkert denen keine reale Strasse sondern ein verfallenes und hypothekenbelastetes Haus hintansteht, besitzt das momentane Geld den realen Wert. Das “Mehr”-Geld führt zu Mehr-Markt, denn es muss schnell umgesetzt werden. Wie das dann aussehen könnte? Keine Ahnung!
Ganz ausdrücklich: ich bin kein Ökonom (vielleicht ist das ja auch besser) aber ich erkenne keine grundsätzlichen Kickoff-Argumente gegen ein BGE. Und wie gesagt (siehe BIEN) es gibt genügend Modelle die in der Realität funktionieren.
April 7th, 2011 at 09:37
@ altautonomer – zu mauz (GG) poste ich doch mal wieder nen link
https://zitiergebot.org/ (ein wenig runter scrollen)
(…)Er war Begründer des Grundgesetz-Kommentars Mangoldt-Klein. Durch diesen Kommentar schaffte er, wie Theodor Maunz, dem Begründer des Grundgesetz-Kommentars Maunz–Dürig, erfolgreich seine eigenen Ansichten zum Grundgesetz, vor allem seine Meinung über die “Fessel des Gesetzgebers”, das Zitiergebot, welche vom Parlamentarischen Rat abgelehnt wurden, zu einem Standard der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu etablieren. Seine “Warnung”: “Wenn das in der Verfassung steht, dann erscheint nachher ein bestimmter Mann, der sich verletzt fühlt, erhebt Klage, und kommt an das Oberste Bundesgericht oder an das Bundesverfassungsgericht, je nach der gesetzlichen Bestimmung. Und nun wird das Gesetz für verfassungswidrig erklärt, weil hier eine dieser kleinen Klauseln des Art. 20c Abs. 1 nicht richtig eingehalten ist, und der Gesetzgeber muß mit der Arbeit von neuem anfangen.” stieß nicht nur bei den ersten Richtern des Bundesverfassungsgerichts auf offene Ohren und führte maßgeblich zur grundgesetzwidrigen “Durchbrechung” dieser Gültigkeitsvorschrift durch das Bundesverfassungsgericht, die Rechtsprechung, den Gesetzgeber und die vollziehende Gewalt, welche damit ausnahmslos, entgegen dem durch das Grundgesetz garantierten Grundrechteschutz, die Grundrechte nicht mehr als aller Gesetzgebung vorstehende Grundlage verstehen.(…)
April 7th, 2011 at 09:48
@ Oliver Mark
“Bürger brauchen eine Straße um damit reale Wertschöpfungseffekte zu erzielen. Die Kosten dieser Straße, Lohn und Material (inkl. der kompletten Liefer- und Herstellkette) werden analog zur erbrachten Leistung an die Beteiligten bezahlt. Das Geld dieser Maßnahme kommt sofort wieder von allen in den Kreislauf. Die Funktion des Staates als Investor und damit “Motor” der Wirtschaft bleibt gleich. Auch ohne Zins. Alles auf Basis einer realen Wertschöpfung.”
Da klatsche ich dir sofort und bedingungslos Beifall. Aber das hat so gut wie nichts mit den Zinsen zu tun. Ich füge noch einmal einen Link hinzu, aber dann höre ich auf
2. Phase des ökonomischen Zyklus der Marktwirtschaft: Die Erholung (Aufschwung)
Staatliche Investitionen als Alternative zu Krediten von privaten Banken
https://www.forum-systemfrage.de/Aufbau/ca/42k/ca42k.php?df_name=caDF40&tbch=ca&schp=rnachfrZ&ordner=42k
Wir haben uns Lichtjahre vom Thema entfernt. Unser Chef kann schon stinksauer sein: mit Recht! Das haben wir (ich) aber nicht unbedingt nötig. Einverstanden? Ich bin jetzt still.
April 7th, 2011 at 09:51
@ Systemfrager:
ungelesen: einverstanden.
April 7th, 2011 at 09:51
Mir aus dem Herzen gesprochen, auch einer Sozial-Liberalen ohne richtige Heimat.
April 7th, 2011 at 10:24
carlo meint:
April 7th, 2011 at 03:22
“Nebenbei bemerkt….Lenin war und soll es auch nicht mehr sein! Das ist dem Herrn Ernst Busch auch später klar geworden! Rosa und Karl wurden damals ermordet, und nicht der mit deutschem Reichsgeld geförderte und gar im verschlossenen Eisenbahnwagen transportierte Lenin!
Rosa Luxemburg hilft !!!”
Prosit! Prosit! Prosit!
Soll heißen: Nur ermordete und folglich erfolglose Revolutionäre sind gute Revolutionäre?
Wenn schon der gute Ernst Busch “verzweifelte” an Lenin, dann lassen wir mal doch lieber alles wie es ist!
Wobei der Kreis zu Sozialdemokraten, Liberalen, Grünen, bürgerlichen Philantrophen aller Art endgültig geschlossen wäre…
April 7th, 2011 at 10:25
Es gibt die, die über den Gesetzen stehen. Das sind die heimlichen Herrscher mit ihrem Kapital, die so ein Terrorsystem am laufen halten. Sie haben für einen Teil goldene Käfige gebaut. Sie brauchen eben einen “Puffer”, um nicht direkt in die Schusslinie zu geraten.
Und die einen, stehn im Dunklen, und die andren stehn im Licht.
Zu viele sitzen NOCH in dem goldenen Käfig, der für sie geschaffen wurde. Die wollen da nicht raus, und helfen mit andere “rauszuwerfen”. Das “sogenannte” St. Florian Prinzip.
Als Realist sehe ich eben nur eine Möglichkeit, ein wirklich gerechtes System zu etablieren. Aber das ist eben unangenehm.
Und immer wieder Platon – Der Staat – die Demokratie IST die Wiege der Tyrannis. Automatisch. Langsam. Unaufhaltsam.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. (Meine Ansicht – und deswegen bleibe ich bei meiner notwendigen Richtung die ich schon genannt habe und nicht mehr nennen darf ohne gesperrt zu werden.)
Nur, vernünftige ARGUMENTE gegen meine Meinung habe ich noch nicht gelesen.
Das Ziel ist meines Erachtens identisch. Aber der Weg zum Ziel … da liegen die Nerven wohl bei einigen blank.
April 7th, 2011 at 12:28
Systemfrager
PUMP AND DUMP.
Methode:
Pump up the local Bubble.
Leave the country, before the bubble bursts.
Take as much profit as you can!
Take in the profits by FIXING the responsibilities.
Namely: WHO PAYS!?
Das ist nämlich
a) der Hoffnungs-Bürger, der in der bubble (Haus) gefangen ist
b) der Staat via banks (, die das besichert haben).
Richtig fette Gewinne sind in der Realwirtschaft nicht zu realisieren,eine lohnenswerte Anlage ist doch heute eher eine solche die ausschliesslich auf Spekulation basiert.Die Finanzwirtschaft verdient besonders gut an diesen Transaktionen, an Kursschwankungen und an Zinsdifferenzen. Deshalb hat sie großes Interesse an Spekulationen. Um diese anzuheizen, bedarf es der Handlanger. Das können einschlägig tätige Politiker, Wissenschaftler, Journalisten und Ratingagenturen sein.
Mit leerem Kopf nickt sich’s leichter !
Im Grunde genommen kennt jeder, der sich intensiv mit der Thematik befasst und befasst hat, die Vorhaben, Ziele, Ungerechtigkeiten, Menschen verachtenden Vorgänge etc. in- und auswändig. Mittlerweile ist es doch so, dass wir mehr oder weniger vorher sagen können, was mit welcher Aktion bezweckt werden soll – ganz gleich, welchen Bereich es betrifft.
FAKT IST :
Leistung muss sich wieder lohnen.Nicht für den Exporteur, nicht für den Banker, nicht für den sog. “Investor”, sondern für den,
der sie erbringt.Solange ein Großteil der Arbeitsfähigen Bevölkerung dank Hartz(Hurenbock)-IV Erpresserpotenzial in Bittstellerrolle zu den für den Arbeitgeber so rentabelen Niedrigstlöhnen arbeiten darf, während andere den Rahm abschöpfen,kann dies nicht gelingen….
That’s it 666
April 7th, 2011 at 12:52
“Gamma muss neimand sein. Wer spült freiwillig in einer WG? (wir hatten damals keine Spülmaschine). Jeder ist halt mal dran, auch entgegen seiner Neigung.”
aha. und wer entscheidet, wer jetzt mal dran ist? in einer WG ist die zahl der kandidaten ja überschaubar.
“Das Prinzip ist dann: Tust du nix für uns, tun wir nix für dich.”
vs.
“Niemand darf zu Tätigkeiten gezwungen oder in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt werden. ”
und weiter “Auch die besten Grundsätze können keine Totalverweigerung ausgleichen. Aber wer weigert sich noch, wenn er nicht Sklave ist, sondern gleichberechtigter Teil der Gesellschaft?”
wir alle gleichberechtigt? so wie im internet?
sorry, aber gleichberechtigung sehe ich nirgends. begegnen sich menschen entsteht in der regel der fälle eine hierarchie. dieses verhalten ist älter als sprache und die biologie lässt sich nicht von irgendwelchen “grundsätzen” oder “prinzipien” ausschalten.
“Es ist allerdings nicht zweckdienlich, Grundsätze an der Möglichkeit eines antisozialen Verhaltens auszurichten.”
auf der einen seite, ja ich sehe den punkt.
auf der anderen seite, bräuchte man vielleicht die ganze diskussion nicht, wenn sich alle “sozial verhalten.”
das problem scheint mir zu sein, dass deine “grundsätze” keine möglichkeiten aufzeigen, wie mit “machtfragen” umzugehen ist. eine in meinen augen inhärente eigenschaft unser komplexen gesellschaft sind interessengegensätze. gäbe es diese nicht, wäre auch unser so genanntrer kapitalismus kein problem mehr.
solange so formulierte grundsätze nicht in der lage sind diese interessengegensätze abzubilden geschweige denn zu lösen, solange eignen sie sich (im schlimmsten fall!) nur zum begründen eines totalitarismus.
wird die realität ausgeblendet, wird das eigene denken zum dogma.
April 7th, 2011 at 15:08
“eine in meinen augen inhärente eigenschaft unser komplexen gesellschaft sind interessengegensätze. gäbe es diese nicht, wäre auch unser so genannter kapitalismus kein problem mehr.”
Nun sind Interessenkonflikte (bzw ‘Widersprüche’) geradezu konstitutiv für den ‘so genannten Kapitalismus’. Auch ohne die zweifelsohne komplexe Gesellschaft. Die im übrigen auch weniger Interessengegensätze ausbildet als vielmehr verschiedene Interessen. Ob du zB ein Bier trinken und ich in’s Kino gehen will sind das zwar verschiedene, aber keine gegensätzlichen Interessen – vorausgesetzt die Ressourcen reichen für beides, was sicher ganz überwiegend der Fall sein dürfte. Wenn ein Unternehmen aber zB niedrige Löhne zahlen möchte, seine Arbeiter und Angestellten jedoch hohe erwarten, dann sind das in der Tat gegensätzliche Interessen. Und wenn das Unternehmen dann noch gleichzeitig eine möglichst hohe Nachfrage haben will – die sich ja wiederum aus Löhnen speist – dann wird es eben auch noch ‘widersprüchlich’. Wie gesagt ganz ohne die Komplexität einer ‘ausdifferenzierten’ Gesellschaft.
April 7th, 2011 at 15:21
32. Geheimrätin: Hab mir das mal angesehen und bin unten auch auf den Namen Ernst Forsthoff gestoßen. Dessen Standardwerk “Öffentliches Recht” wurde noch in den 70er Jahren in Vorlesungen an der Verwaltungs- und Wirtschaftakademie Bochum empfohlen. (Habe dann allerdings das Studium erfolgreich abgebrochen;-)
April 7th, 2011 at 15:30
“Nun sind Interessenkonflikte (bzw ‘Widersprüche’) geradezu konstitutiv für den ‘so genannten Kapitalismus’. Auch ohne die zweifelsohne komplexe Gesellschaft.”
es ist umgekehrt. die konflikte rühren her von der komplxität. jede entscheidung für etwas ist gleichzeitig eine enscheidung gegen alles andere. der kapitalismus moderiert diese konflikte lediglich.
zu glauben probleme der verteilung verschwinden, weil man den machanismus des verteilens beseitigt ist ein trugschluss.
April 7th, 2011 at 15:41
@unbequemer(37):
Letzte Woche haben mehrere Leser auf deine Meinung mit Argumenten reagiert, du hast dich aber nur herab gelassen, auf flatter zu antworten. Ich glaube, du willst nicht diskutieren, sondern auffallen. ;)
April 7th, 2011 at 15:52
@Köbes – da deine Behauptungen ohne (Gegen-) Argumente auskommen, kann ich mir eine Erwiderung wohl sparen…
April 7th, 2011 at 15:53
@Bakunin (36)
Nein
Denk nochmal drüber nach!
April 7th, 2011 at 16:05
“@Köbes – da deine Behauptungen ohne (Gegen-) Argumente auskommen, kann ich mir eine Erwiderung wohl sparen…”
:D
greif mich an, kritisier mich! wo liege ich falsch und warum? du hast recht meine behauptungen sind erstmal nur behauptungen.
April 7th, 2011 at 16:13
He – Flatter macht sich Gedanken zu einer Utopie des Miteinanders, basierend auf ein paar einfachen, nachvollziehbaren Grundsätzen und hier gehts ab wie wenn meine Jüngsten ihre Zimmer aufräumen sollen. Auch wenns nachher angenehmer ist, darin zu leben, finden sich erst mal ein Haufen Gründe dagegen. Klar, das Rütteln am Status Quo macht Arbeit, auch wenn man ab und zu schmerzhaft auf ein Lego tritt und die Bude riecht wie ein Tafellappen. Ich sage Ihnen dann, dass man eine Utopie denken können und wollen muss. Wie bei Euch hilfts für gewöhnlich auch nicht weiter, aber wenn die Zimmer dann aufräumt sind, machts ihnen auch mehr Spaß, darin zu wohnen.
Jetzt muss ich sie nur noch dahin bekommen, den Grad der Neuverschmutzung (und damit das sporadisch erforderliche Nachräumen) ein Grenzen zu halten.
Dann lässt sich die Utopie auch leben. ;-)
April 7th, 2011 at 16:23
@Köbes – habe ich doch schon… Ich kann’s aber vielleicht nochmal etwas verdeutlichen:
“jede entscheidung für etwas ist gleichzeitig eine enscheidung gegen alles andere.”
Du willst ein Bier trinken gehen und entscheidest dich daher gegen Kino, gegen Fußball, gegen Fernsehen, Musik hören, joggen oder was auch immer. Ich dagegen geh in’s Kino. Soweit so gut. Wo aber sind da Interessengegensätze…?
“der kapitalismus moderiert diese konflikte lediglich.”
Nein, der Kapitalismus begründet ganz entscheidende Interessenkonflikte und Widersprüchlichkeiten schon aus sich selbst heraus. Siehe #40. Natürlich verschwinden mit einem angenommenen ‘Ende des Kapitalismus’ nicht einfach alle Gegensätze und Konflikte. Ein paar wie gesagt ganz entscheidende hingegen schon. Und zwar solche, die sich gerade in letzter Zeit enorm verschärft haben und sich mE weiter verschärfen werden.
April 7th, 2011 at 17:02
@peinhart
nun wollen wir aber alle gleichzeitig ins kino. nur ich würd gern alleine im kino sitzen. unsinniger wunsch?
vielleicht.
aber wann ist das kino denn wirklich zu voll?
wenn alle plätze besetzt sind?
wenn man nur noch stehen kann?
und was ist mit denen die dann immer noch reinwollen?
die gegensätze fangen da an, wo die güter knapp werden.
die endlichkeit der güter ist eben keine erfindung des kapitalismus. gleichwohl er einige konflikte erzeugt, die es ohne ihn nicht geben würde. in jedem fall sind es nicht die entscheidenen, die gibt es auch ohne ihn.
aber das ist ja gar nicht das thema.
die frage ist doch, wie flatters programm mit konflikten umgeht.
April 7th, 2011 at 18:35
“die endlichkeit der güter ist eben keine erfindung des kapitalismus.”
Natürlich nicht, aber er verknappt zusätzlich und künstlich. Die meisten Güter können in mehr als ausreichender Menge hergestellt werden, bei vielen Ressourcen findet aber auch eine grandiose Verschwendung statt, Stichwort eingebaute Obsolenz. Dass immer B > G sei, ist ein mE absolut unhaltbares Axiom der gängigen Wirtschaftslehre, man könnte es auch als Dogma bezeichnen. Die meisten Bedürfnisse haben ihr Maß in sich – ich esse morgens keine hundert Brötchen und trinke abends keinen Hektoliter. Und auf viele Dinge, die tatsächlich nicht gehen – jedem Erdenbürger ein Auto – kann ich sogar sehr gut verzichten. Da zB sind schlicht andere Konzepte von Mobilität gefragt. Auch Rationierungen in dem Sinne, dass jedem nur eine bestimmte Menge an Ressourcen zum ‘verkonsumieren’ zusteht, sind denkbar bzw sinnvoll. Zumal es die ja auch im Kapitalismus gibt, nur mehr ‘zufällig und marktförmig’ mit diesen Bezugsscheinen, die man Geld nennt. Jedenfalls läge ein ‘gutes Leben’ für jedermann auch im materiellen Sinne längst im Bereich der Möglichkeiten bzw der Produktivität. Es ist das Kapital und die damit verbundene Macht, die das immer wieder verhindert. Und die Macht der Einzelkapitalien bzw der sie beheimatenden und repräsentierenden Staaten sorgen regelmäßig für die Großkonflikte, die man Krieg nennt.
April 7th, 2011 at 19:27
“Natürlich nicht, aber er verknappt zusätzlich und künstlich.”
“Jedenfalls läge ein ‘gutes Leben’ für jedermann auch im materiellen Sinne längst im Bereich der Möglichkeiten bzw der Produktivität.”
beides so wohl richtig.
insofern lohnt es sich gar nicht erst über den kapitalismus zu reden.
meine frage bleibt:
1.motivatinsproblem
2.verteilungsproblem
beide probleme werden imho in flatters programm nicht angegangen.
April 7th, 2011 at 19:33
Macht doch nicht soviel Theorie, ein Geschwätz hilft niemandem.
Seid doch mal Macher!
April 7th, 2011 at 20:58
@43 Shock
ich schrieb – vernünftige Argumente hab ich noch nicht gelesen! Also um den Text hier nicht noch einmal zu posten:
https://ad-sinistram.blogspot.com/2009/12/dem-ende-entgegen.html#comment-3216828572758521261
Dem kann doch wohl keiner widersprechen:
Wir leben in einer Tyrannei des Kapitals. Die Folge der vorausgesagten natürliche Entwicklung von einer Demokratie hin zur Tyrannis.
Das beweisen die “Rettungsschirme” für Bankster. Mit Wahlen kommt man dagegen nicht an. Also, was bleibt dann übrig?
DARAUF würde ich gerne logische Argumente gegen meinen Gedankengang lesen. Nur die sind eben bisher nicht erfolgt.
Noch eine neue Partei – nein – Basisdemokratie müsste her, die aber nicht mit den derzeitig exitierenden Menschen funktioniert, weil die schon zu lange verdummt werden. Es gibt nun eben nur wenige Menschen die dazu geeignet sind. Zu wenige leider.
Um ein Ziel zu erreichen muss man manchmal eben den Weg dahin diktieren – also zwingend vorschreiben.
Und da bleibe ich bei meinem schon benutzten “Eltern-Kind-Beispiel”. So wie Eltern ihre Kinder erziehen müssen, mit Regeln die eingehalten werden müssen, müsste eben auch die Gesellschaft erzogen werden.
April 7th, 2011 at 21:04
@Bakunin
Das ist zwar nicht alles so einfach, aber irgenwie kommt Ihr mir so vor:
https://www.youtube.com/watch?v=kZ9lCUV1k7M
Machts doch besser..;-)
April 7th, 2011 at 21:46
Interessant: die Zahl derer wächst, die den Kapitalismus für Teufelszeug halten. Auch die Zahl derer, die dazu mit Argumenten aufwarten. Ihnen allen scheint jedoch gemeinsam, dass sie sich ein Ende des kapitalistischen “Wirtschaftens” nicht vorstellen können. Also brauchen sie (wir!) mehr Anschauungsunterricht. Sprich Wirtschaftswachstum.
Wer versteht nicht, wenn einer sagt: wir brauchen mehr Geld!
Schon schwieriger wird es, wenn einer das Wunder des Geldmengenwachstums untersucht. Und wenn dann gar einer kommt, und vom irrwitzigen Wettrennen der Schulden und Vermögen redet, die immer bis auf den Cent gleichauf liegen werden, dann scheinen Wachstum und Waxdumm gleichauf dicht dahinter zu liegen.
April 7th, 2011 at 21:51
carlo meint:
April 7th, 2011 at 15:53
@Bakunin (36)
Soll heißen: Nur ermordete und folglich erfolglose Revolutionäre sind gute Revolutionäre?(Bak)
“Nein
Denk nochmal drüber nach!”
Rosa Luxemburg und viele ihrer engeren Kampfgefährten waren allmählich schon auf dem richtigen Weg, was man daran erkennen kann dass speziell auch R.L. zu den Mitbegründern der KPD zählte.
Leider entstand diese Partei etwas zu spät, sie hätte schon bei Beginn der Novemberrevolution bestehen sollen.
Lenin und seine Bolschewiki waren den deutschen und übrigen Linken in Europa 1917/18 weit voraus, weshalb sie auch erfolgreich waren.
Und sie wären noch viel erfolgreicher in der weiteren Zukunft(Aufbau des Sozialismus) gewesen, wenn die vielen revolutionären Erhebungen in verschiedensten europäischen Ländern am Ende des ersten Weltkrieges und auch noch einige Zeit später nicht von vielen linken Phrasendreschern – Sozialdemokraten, Pseudo-Sozialisten aller Art, verraten und verkauft worden wären.
Der Imperialismus mit allen seinen Kriegen, Ausbeutung und unzähligen Verbrechen hätte im Grunde schon vor Jahrzehnten beseitigt werden können.
Im “Westen” zerreißen sich heute so viele “LINKE”(ganz allgemein) das Maul über die Fehler und Schwächen von Lenin, Stalin & Co…., nur, was habe die eigentlich selbst(wohl mit Ausnahme der Volksfront-Regierung in Spanien 1936-1939) an eigenen großartigen Leistungen vorzuweisen?
Welchen Imperialismus habe DIE denn bisher wirklich gestürzt? (wie einst immerhin die Bolschewiki in Russland)
Wir sollten alle nochmals über den Sozialismus, seine Perspektiven heute und jetzt in Ruhe diskutieren – ganz ohne unsinniges “Mauerfall”/”Scheitern” – Gerede.
Es ist doch ganz klar: Wer immer den Marxismus, den Sozialismus, Marx, Lenin und viele andere Revolutionäre niedermacht hilft am Ende nur den heutigen Herrschaften, beraubt die Ausgebeuteten und Unterdrückten, Verdummten, Verblendeten, Manipulierten jeglicher Hoffnungen und Perspektiven.
Und wer mag schon ohne Hoffnung und Perspektive kämpfen?
Die Sache gerade mit LENIN(natürlich auch Rosa Luxemburg, unbedingt) würde ich mir nochmal gründlich überlegen! :-)
April 7th, 2011 at 21:57
snozin meint:
April 7th, 2011 at 21:46
“Interessant: die Zahl derer wächst, die den Kapitalismus für Teufelszeug halten. Auch die Zahl derer, die dazu mit Argumenten aufwarten. Ihnen allen scheint jedoch gemeinsam, dass sie sich ein Ende des kapitalistischen “Wirtschaftens” nicht vorstellen können.”
Haarscharf getroffen!
Daher verwandeln sich auch viele dieser angeblichen “Kritiker” des Kapitalismus am Ende immer wieder in reine “Wunderdoktoren”, welche diesen “Patienten” mit den obskursten “Rezepten” “heilen” wollen…
Schon traurig!
April 8th, 2011 at 01:58
[...] einen Namen gemacht hat Als Linksliberaler hat man, statt unnützer "Neiddebatten", ohnehin ganz andere Ziele vor Augen. Ein Ziel, welches durch Vermögenskonzentrationen auf wenige Personen natürlich [...]
April 8th, 2011 at 07:09
@ unbequemer
Ich kann deiner Logik einen gewissen Charme nicht absprechen, nämlich ihre großartige Schlüssigkeit, die sich aus der Einfachheit ergibt:
Vor dem Tod rettet uns nur Selbstmord.
April 8th, 2011 at 08:28
In der “analyse und kritik” (ak) – frühe Arbeiterkampf las ich vor Wochen ein Interview mit einem der Autoren des Buches “Der kommende Aufstand”. In diesem Dialog wurden die aktuellen dynamischen Destruktivkräfe des Kapitalismus beschrieben, auf die schon jetzt reagiert werden müßte, nicht erst später, wenn die Katastrophe sozusagen vor der Tür steht. Ein derartiges Katastrophenszenario könnte nach Ansicht des Autoren z. B. schon bei der nächsten, sich anbahnenden Bankenkrise Realität werden. Wenn also alle Kreditinstitute dicht machen, es keine Überweisungen, keine Bargeldauszahlungen mehr gibt, keine Schecks mehr gedeckt sind und auch die Geldautomaten nichts mehr ausspucken, ist schlagartig Schluss mit dem sozialen Frieden. Es gelte deshalb, darauf vorbereitet zu sein.
April 8th, 2011 at 08:44
“Macht doch nicht soviel Theorie, ein Geschwätz hilft niemandem.
Seid doch mal Macher!”
Wie jetzt? What kind of talk is that? Willst du ‘ne ‘Flugverbotszone’…? Die nämliche Frage ergeht an den Unbequemen…
Davon abgesehen – erst machen, dann nachdenken, ich weiß ja nicht…
April 8th, 2011 at 09:03
@60. Peinhart: Erst im Detail ausdiskutieren, und dann mal weitersehen ist aber auch nicht zielführend.
April 8th, 2011 at 09:27
@carlo/ninja
Ok – aber was willst du / wollt ihr denn nun ‘machen’…? Der ganze Laden – siehe das Szenario vom altautonomen – ist zwar schon akut zusammenbruchsgefährdet, aber je mehr er das ist, desto mehr Denkverbote werden ja schon aufgestellt. Wen willst du wie dazu gewinnen, mit dem Aufbau von ‘Alternativen’ im Hier und Jetzt zu beginnen? Nicht, dass ich der Meinung wäre, dass das prinzipiell nicht ginge…
April 8th, 2011 at 09:40
@ für die “Wir tun was” (die Revoluzen a la Schröder)
Ja, Herr Marx, die Geschichte schreitet nicht mit dem Kopf voran, aber lieber Marx, sie denkt auch nicht mit den Füßen.
“Die Ideen … gleichgültig, ob sie nun richtig oder falsch sind, sind von weit größerem Einfluss, als man gemeinhin annimmt. In Wirklichkeit wird die Welt von fast nichts anderem regiert. Praktiker, die sich frei von jeglichem intellektuellen Einfluß wähnen, sind gewöhnlich die Sklaven irgendeines verstorbenen Nationalökonomen.
Ich bin überzeugt, dass die Macht erworbener Rechte im Vergleich zum allmählichen Durchdringen von Ideen übertrieben ist. Diese wirken aber nicht immer sofort … Aber früher oder später sind es Ideen, und nicht erworben Rechte, von denen die Gefahr kommt, sei es zum Guten oder zum Bösen.”
John M. Keynes
April 8th, 2011 at 10:40
@ 59
Der Weg ist das Ziel – oder etwa nicht?
Da kann ich nur Gandhi zitieren:
aus: Wer den Weg der Wahrheit geht, stolpert nicht.
Wenn jemand sagt: “Geh diesen Weg” und man der angegebenen Richtung folgt, wird man zuverlässig sein Ziel erreichen.
Solch ein Weg ist die Wahrheit.
Wenn ein Mensch diesen Weg geht, erreicht er sein Ziel in der kürzesten Zeit.
Zitat Ende.
Wenn wir das gleiche Ziel vor Augen haben, also eine gerechte Gesellschaft, und alle nur jammern, aber keiner einen Weg dorthin erkennen kann, die Idee eines Weges angesprochen wird …
Ein weiteres Zitat:
Ob wir eine oder tausend Meilen zu gehen haben, der erste Schritt bleibt immer der erste, denn der zweite kann nicht getan werden, bevor der erste getan ist.
Zitat Ende.
Also das Ziel ist ja wohl klar, jedenfalls den meisten Schreibern hier. Es geht doch nur um den “Weg” zum Ziel. Den Unterschied zwischen Diktat und Tyrannei müsste auch jeder erkennen können.
Im “Achter” bestimmt der Steuermann die Schlagzahl und die Richtung, rudern müssen andere. Ist das nun falsch? Was sollte also falsch daran sein, wenn eine Richtung für alle vorgegeben wird, und auch alle dieser Richtung folgen.
War Moses ein Tyrann oder ein Diktator? Er führte doch “sein Volk” zum Ziel.
Ist unser Grundgesetz, wenn es denn so umgesetzt würde, wie die “Väter” es gemeint/geschrieben haben, nicht auch ein “Diktat”?
Artikel 14 (2) müsste doch nur einmal ohne Zaudern durchgesetzt werden. (Bankster)
Also lebt ihr doch lieber in einem goldenen Käfig, jammert, das nicht ihr die “Macht” habt, oder die “Pfründe”?
https://www.lyrics.de/songtext/wolfbiermann/aahja_8eb99.html
April 8th, 2011 at 10:50
@ für die “Wir tun was” (die Revoluzen a la Schröder)
Nein, eben nicht. Der Weg ist NICHT das Ziel.
Das ist nur ein dummer Spruch, oder der Spruch der Dummen – ober beides.
Es gibt Schraubenzieher und es gibt Schraube.
Es gibt Flugzeug und es gibt Kanarische Insel.
Es gibt Konkurrenz und es gibt wirtschaftliche Effizienz.
Es gibt uneingeschränkte ökonomische Freiheit und es gibt ökonomische Zyklen
Es gibt Mittel und es gibt Ziele.
Es gibt Theorien (Methoden, Paradigmen) und es gibt Werte.
PS
Ein Flugzueg kennt kein Ziel und Kanarische Insel besitzen voruaussichtlich keine Flugzuege
;-)
April 8th, 2011 at 10:56
“Liberal” als Grundsatz bedeutet,..
Jedenfalls unverordnete Ethik.
Ob Ausstieg ethisch ist.
Zuständig für Ethik in der Regierungs- Ethikkommission:
Prof. Weyma Lübbe, praktische Philosophin, Spezialistin für Allokationsethik.
Ihre Habilitationsschrift handelt von „komplexen sozialen Prozessen”, „Handeln und Nicht-Handeln bei Sterbenden”. Allokationsethik beschäftigt sich mit der Verteilungsgerechtigkeit von Dingen oder Gütern, die Mangelware sind.
Zum Beispiel mit der Frage: Wer wird med. versorgt, wenn AKW Brokdorf explodiert und Hamburg verstrahlt.
Und wer nicht.
Gut, wenn das die Ethik-Kommission schon vorher fuer uns regelt.
Mehr zur Ethikkommission:
https://muenchenausgestrahlt.blogspot.com/2011/04/nanu-ethik-kommission-warnt-vor-zu.html
April 8th, 2011 at 12:03
“Artikel 14 (2) müsste doch nur einmal ohne Zaudern durchgesetzt werden.”
Da hätte ich noch was zu lesen: Zur Logik des Gemeinwohls
April 8th, 2011 at 12:50
@ 68 Peinhart
Puh – Beschäftigungstherapie lesen?
Aber ein kurzes “querlesen” bringt: Ja, Mehrheitsentscheidungen sollten nie als Richtschnur benutzt werden, da die Masse, wie schon Einstein erkannte, eben DUMM ist.
Deswegen ist eben ein “Diktat der Vernunft” notwendig.
Ach Mensch, ich vermute das kaum einer Utopia von Morus gelesen hat, der gegen ein solches System schreibt.
Und da kommt dann John Lennon – Imagine – ins Spiel:
You may say that I’m a dreamer
But I’m not the only one
I hope someday you’ll join us
And the world will live as one
April 8th, 2011 at 12:58
@ unbequemer
“Puh … da die Masse, wie schon Einstein erkannte, eben DUMM ist.”
Deine Erkenntnisse stehen auf festen Grundlagen, da du von dir selbst ausgesht.
(Man nennt das Empathie, ja wie sonst kann ein Subjekt das Objekt erkennen.)
April 8th, 2011 at 13:32
Noch jeder der in’s Gras gebissen wurd’ von Kopf bis Fuß beschissen !
Den Spruch hat Otto auch schon mal in den 70′ bemüht,da haben wir alle noch blöd gelacht .. heute ist Schluß mit lustig.Die Comedy der 70′ ist die Realität von heute Freunde.Wer erinnert sich noch an Dieter Hildebrandt ,Münchner Lach- und Schießgesellschaft,Notizen aus der Provinz,Scheibenwischer…? damals gelacht heute von der Realität überholt …
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter ,die Masse ist dumm. Der Rest resultiert daraus..
Als Warren Buffet vor vielen Jahren die Herstellung von (und den Handel mit)
Derivaten als “finanzielle Massenvernichtungswaffen” bezeichnete, konnten sich nur wenige vorstellen, was passiert, wenn diese Waffen gezündet werden.
Heute sind wir mitten drin im Endzeitszenario ..!
1.938.904.635.075 EURO !(1.938 Milliarden )Schulden
https://www.steuerzahler.de/Verschuldung/7688c8973i1p477/index.html
Anzahl der Menschen auf der Welt 6.900.000.000 (6,9 Milliarden )
Nur mal zur Verdeutlichung ! Und dank Euro können die Länder nicht mehr mit der eigenen Notenpresse ankämpfen, sondern dürfen sich brav bei denen verschulden die sie später retten müssen.. G E N I A L !
Veränderung ..Muhahahaha
Die deutsche Wesenheit liebt Klassenordnung, klare Anweisungen und Formeln, die man – ohne sie wirklich verstehen zu müssen– auswendig lernen kann und von jeder daraus resultierenden Verantwortung frei machen.” Ich habe nur gemacht was ich gesagt bekommen haben,wenn’s nach mir ginge……aber so ,leider….” Selbst Menschen, von denen man annehmen sollte, dass diese in der Lage sind Zusammenhänge zu verstehen,sehen in Hartz4 Empfängern nur nutzloses Pack, das selbstverschuldet in diese Lage geraten ist. Erst eine langwierige und über einen längeren Zeitraum andauernde intensieve “Betreuung”, öffnet überhaupt erst die Bereitschaft über grundlegende Fragen einmal nachzudenken.
Vor dem Eintritt gesellschaftlichen Super-GAU’s passiert N I C H T S ..
April 8th, 2011 at 14:11
@69. unbequemer: Ich habs im Regal in einer besonders schönen, gebundenen Ausgabe und sogar mit Interesse und Gewinn gelesen. Interessant fand ich die Stelle mit den älteren Männern und den jungen Mädchen. Jaja, der alte Thomas…
;-)
April 8th, 2011 at 16:30
@ 72 – ich fand die Idee besser, das alle abwechselnd die Arbeit für die Ernährung aller verrichten müssen. Das alle einheitliche Wohnungen bekommen, es also keinen Neid geben muss.
Aber ich bin Realist genug, dass ich es nicht mehr erleben werde. Schade.
April 8th, 2011 at 17:19
»…Aber ich bin Realist genug, dass ich es nicht mehr erleben werde…”
@ 73. unbequemer: Kopf hoch. Der alte Luther hätte heute noch ein Apfelbäumchen gepflanzt, wenn morgen die Welt unterginge – was ist dagegen schon die Endlichkeit des eigenen Seins. Im Übrigen ist die Utopie so fern nicht mehr, wie in der sozialistischen Kampfserie “Star Trek” zu sehen ist. Einfach mal die Kombination “Sozialismus” und “Star Trek” googeln. Da hätte man auch schon ein halbwegs durchgearbeitetes Modell, wie die Sache funktionieren könnte. Und bei sinnvoll eingesetzter Technik, muss auch nicht mehr jeder mal auf den Acker um für die Nachbarn den Spargel zu stechen. ;-)
April 8th, 2011 at 18:45
Anderes Thema:
Ich würde mir einen Text über die derzeitige Situation der Partei die Linke wünschen. Es ist fast schon auffällig, wie sehr sie seit den beiden vergangenen Landtagswahlen in der Medienlandschaft ignoriert wurde, nachdem sie zuvor ja eigentlich einen Höhenflug angesetzt hatte. Seit dem K-Wort von Frau Lötzsch erfährt man rein gar nichts mehr.
April 8th, 2011 at 19:03
@73: Super Idee: Alle sollen das gleiche haben und einer bestimmt. Das entspricht so in etwa der primitivsten Karikatur einer kommunistischen Diktatur. Ich bin dafür, dass es weiterhin Unterschiede geben soll, so viele wie möglich. Ich bin dafür, dass es sich jeder so einrichten kann, wie es ihm gefällt, deshalb eben liberal. So lange nicht dem einen das Land und die Tiere gehören und dem anderen nichts. so lange nicht einer profitiert und die anderen ihm dienen. Es führt aber zu Zwang und Unrecht, wenn man den Menschen definfitv vorschreibt, wie sie zu leben haben.
April 8th, 2011 at 20:02
Ist das eventuell aus dem Parteiprogramm der Linken abgeschrieben?
April 8th, 2011 at 20:08
flatter
Einfach : Freiheit,Chancengleichheit
und nicht nur auf dem Papier oder als Floskel…ohne Ansehen der Person !
April 8th, 2011 at 20:31
@Lazarus
Chancengleichheit gibt’s nicht mal beim Lotto.
Wer sich EDV-gestützt 500 Scheine ausfüllen läßt, hat natürlich eine höhere Möglichkeit auf Gewinn.
Auch Freiheit ist so ne komische Sache. Wenn mein Chef zu mir sagt: “Ich bin so frei”….naja, also, vielleicht wissen einige was ich damit sagen will.
Und das läuft im Kapitalismus sowieso ohne Ansehen der Person, weil die, sofern sie nicht zum elitären Kreis gehört, verachtet wird.
April 8th, 2011 at 20:52
Ach flatter – wollen Sie bestreiten das wir eine Tyrannei des Kapitals haben?
Henry David Thoreau – über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat – hat es auch gut beschrieben – wie eine gerechte Gesellschaft “funktionieren” sollte.
Und da sind nun einmal in einer sogenanntenn Demokratie Abstimmungen mit Stimmenmehrheit auch nur die Diktatur der Stimmenmehrheit. Bolschewicki eben – Mehrheitler.
Ja, Unterschiede im Besitz, einige wenige fast alles, ein paar mehr dann etwas und der Rest nichts. Ist das IHR Ideal?
https://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/ag21dok/kap01.htm
Die Menschheit steht an einem entscheidenden Punkt ihrer Geschichte. Wir erleben eine zunehmende Ungleichheit zwischen Völkern und innerhalb von Völkern, eine immer größere Armut, immer mehr Hunger, Krankheit und Analphabetentum sowie eine fortschreitende Schädigung der Ökosysteme, von denen unser Wohlergehen abhängt.
Jedem das Gleiche – auch für die, welche die Richtung vorgeben. Verantwortung – so wie Eltern die Verantwortung für die Erziehung der Kinder tragen, da gibt es leider auch viele die das nicht können – siehe Bremen mit den Metadon-Abhängigen die dann ihren Kindern Drogen verabreicht haben. Ist das IHR Bild der “Unterschiede”, dass jeder das machen kann was er will?
Und Verantwortung innerhalb einer Gesellschaft? Funktioniert mit grenzenloser Freiheit eben nicht. So wie Platon es beschrieben hat. Der Egoismus des Einzelnen ist das Problem.
Übrigens – die Richtung kann auch von einer Gruppe bestimmt werden, nicht immer nur von einer Person. Übrigens,
https://de.wikipedia.org/wiki/Sabarmati-Ashram
dort wurde jede Arbeit von jedem verrichtet, also jeder musste mal ran an die Latine. Keine Privilegien!
Nun, Brot und Spiele würden dann überflüssig. Legale und illegale Drogen ebenfalls.
Viele Menschen kaufen mit Geld, welches sie nicht haben, Sachen, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.
Hauptsache Unterschiede für sich selbst?
Aber wie sagte schon J.W.v.G. – Getretener Quark wird breit, nicht stark – und so lange man zu den “Tretern” gehört, ist ja alles in Ordnung.
@ 77 Lazarus – es kann keine Chanchengleichheit geben, da eben die Menschen nicht alle Gleich sind. Gerechtigkeit ist wichtiger als eine Chanche etwas zu erreichen. Und Freiheit, das ist immer die Freiheit des Anderen, nicht die eigene Freiheit die man verlangt. So lange es nicht allen Menschen wirklich “gleich” geht, so lange existiert keine Gerechtigkeit.
Und da diese “Gleichheit” nicht von selbst entsteht, muss sie mit anderen Mitteln herbeigeführt werden.
Wer die Augen vor der Realität verschliesst, die vorhandene Tyrannis nicht sehen will, weil er selber sich noch genug Freiheiten nehmen kann …
Da fällt mir wirklich nur noch eine Aussage ein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Niem%C3%B6ller
… als sie mich holten …
Schon irre – eigene “Unterschiede” als Grundlage für ein System zu betrachten, und dabei nicht erkennen, dass eben diese Unterschiede ein Punkt der Probleme innerhalb einer Gesellschaft bewirken.
April 8th, 2011 at 21:23
carlo
Lotto ist ein Gluecksspiel bei dem nur einer ..blabla ..ich entscheiden kann ohne Folgen ob ich ..blabla
Gesellschaftliches Zusammenleben ist damit nicht vergleichbar.
Freiheit hatte Oetzi .. ;-) zumindest mehr als wir heute.Chef meint ..blabla darum bin ich selbstaendig ;-) Wer wuerde sonst auch einen langhaarigen baertigen Bombenleger ..Muhahaha was uns fuehrt zum
Ansehen der Person … elitaerer Kreis.. ist nur eltiaer solange sich jemand klein macht und ihm Respekt zollt. Wenn der Mob aufsteht ist’s vorbei mit elitaer..
666
April 8th, 2011 at 23:32
Herr unbequemer haben drei Bücher gelesen. Eins aus der Antike ist dabei und eines von einem spätmittelalterlichen Scharfrichter, der schon im 15. Jahrhundert wusste, dass es besser ist, zum Machterhalt Menschen zu verbrennen als dem Pöbel das Recht zur Kritik zuzubilligen. Er findet das so überzeugend, dass er sich andauernd wiederholt.
Leider hat er nicht den blassesten Dunst, wie solche Texte im historischen Kontext zu verstehen sind und was daraus folgt, wenn man daraus in einer (post-)modernen Gesellschaft politisch simple Schlüsse zieht.
Mich dünkt, dass er u.a. gern alle Drogen, legal oder illegal, verbieten lassen möchte. Wer das nicht einsieht, muss halt angemessen bestraft werden? So weit, so müßig.
Das kleingeistige Bildleser-Geschwafel über Leute, die (angeblich) ihren Kindern Drogen verabreichen und die damit eingergehende indirekte Unterstellung, dies sei in meinem Sinne, ist ein Punkt. Der, an dem ich keine Lust mehr habe, das hier zu lesen. Der Warnungen waren es genügend, ich hatte angemerkt, dass ich in den letzten Tagen wenig Zeit zum Moderieren hatte und daher um Contenance gebeten. Herr unbequemer kommentiert fortan auch hier nicht mehr. Die Geisterfahrt geht dann woanders weiter.
April 8th, 2011 at 23:37
@Lazarus (81)
Habe heute für die sogenannte Nachbarschaft einiges geleistet. Gestern noch hat sie gepöbelt, heute macht sie, wenn unsere FR (Frankfurter Rundschau) kommt einen vollen Rückzieher.
Sowas tut mir richtig weh. Wenn Leute sich nicht mehr wehren wollen, dank Hartz IV.
Wenn der Mob aufsteht ist’s vorbei mit elitär..
OK………da stimm ich zu, junger Mann!!!
April 8th, 2011 at 23:41
Hallo Jens, Dein Blog wird wohl wieder mal angegriffen.
April 8th, 2011 at 23:43
junger Mann???
Muhahaha wie alt bis du … Methusalem ?
April 9th, 2011 at 00:09
@Lazarus
Hier was für Dich, einfach so, und sag mir mal, Du seist zu alt dafür!…….;-)
https://www.youtube.com/watch?v=g4ouPGGLI6Q
Ich hoff der Link klappt….
April 9th, 2011 at 00:15
@Lazarus
Kleiner Nachtrag:
Stell wenn Du gute Boxen hast Bass auf optimal.
Ebenso stellst Du die Höhen auch auch maximum.
Warum…nur sowas? Machs einfach mal, die Muse ist
super.
https://www.youtube.com/watch?v=g4ouPGGLI6Q
Also, Du bescheid!
gruß
carlo
April 9th, 2011 at 00:25
Hocus Pocus :-) meine ( unsere ) Zeit … Good old times ;-)
April 9th, 2011 at 00:36
@Lazarus
Gelle, wir Alten haben doch mal mehr drauf als die Jungen…stimmt’s?
April 9th, 2011 at 11:09
Anstatt Worte, gar Argumente, Witz oder Ideen, ist die Lösung vieler schlichter Gemüter, und das nicht nur hier: Ein Link zu einem alten Popsong auf YouTube, in der vergeblichen Hoffnung, damit vieles oder gar alles erklärt zu haben. Oder auch nur zu zeigen, welch toller Hecht sie sind.
Man bekommt aber nur deren (meist ebenfalls recht schlichten) Allerweltsmusikgeschmack mit.
.
Noch schlimmer als doofe Popmusik: ein Link zu einem angeblichen Witz eines deutschen “Comedian”.
.
April 9th, 2011 at 11:35
“Ein Link … auf YouTube …”
Es gibt aber solche, die es auch geschickt und sympatisch machen (ich habe es bisher noch nie versucht) – da ein Beispiel, mit dem wir uns ins Wochenende verabschieden können:
I have made fire:
https://www.youtube.com/watch?v=IS7Og1zvdy8
;-)
April 9th, 2011 at 13:26
‘Jedem das gleiche’ und ‘jedem das seine’ muss aber auch kein Widerspruch sein. Selbst wenn alle mit ‘gleichwertigen Konsumansprüchen’ (in Form von Geld oder wie auch immer) ausgestattet wären, läge es immer noch in ihrem ‘privaten Ermessen’, wofür sie sie einsetzen.
April 9th, 2011 at 13:36
Klaus
Aus deinen Worten spricht Weisheit .. erleuchte uns !
Mann…Wenn wir glaubten ein Alter Rock Song von bekifften Holländern in den 70′ währe die Erkärung oder Lösung..würden wir hier nicht posten. ( Kopfschüttel)
geh zum lachen weiter in den Keller :-D
April 9th, 2011 at 19:13
@ Klaus: vielleicht würde Dich das einfach etwas entspannen:
https://www.youtube.com/watch?v=9nr9q8_85z8
one, two, three, four…five against one….
April 10th, 2011 at 00:28
@flatter #82, nun, es wird immer Individuen geben, welche der Welle des Memes nicht folgen, sondern daneben umherirren, ist es dann nicht wenigstens, um der Größe Gewicht zu geben, nicht Sinnvoll gar, einen Zaunpfahl zu verschwenden ? Wohlan es ist sein Wohnzimmer, doch hat Er eingeladen. Er habe um einen Diskurs gebeten. Auch wenn der ein oder andere nicht auf derselben Etage wohnet, so kann ich nur bedingt Verwerfliches entnehmen. Sicher erkennt meine Wenigkeit auch die Richtung, es darf aber Niemand erwarten, daß alles Getier auf Erden auch der selbigen Herde folget. Wohl folge auch ich dem bestreben nach größtmöglicher Freiheit, wohl Wissentlich, daß diese auch Grenzen besitzt, gleichzeitig ist eine soziale Komponente vorhanden, welche dem Miteinander eine nicht unbedeutende Kompetenz einräumt, nur was ist Ziel des Diskurses ? Festzustellen, daß wir nicht die wesentlichen Probleme vernehmen ? Diese werden doch nur bei fehlen erkannt. In dem Sinne, angenehmes WE.
April 10th, 2011 at 00:42
Ich richte nicht, ich moderiere. Es ist auch keine Sache des einzelnen Beitrags, sondern ein penetrantes Ignorieren der Regeln, die ich mir erlaube hier aufzustellen, einhergehend mit einem Ärger, den ich in bezug auf den Kommentator nun oft genug erduldet habe. Ab und zu trifft es einen. Ich versuche, eine gewisse Diskussionskultur aufrecht zu erhalten, das ist ein Kriterium. Ein anderes ist – das mag ungerecht sein – meine persönliche Befindlichkeit. Wie schon oft bei solchen Gelegenheiten angemerkt, bin ich der einzige, der nicht einfach gehen kann, wenn es ihm nicht passt.
Ein feynes WE wünsche ich ebenso.
April 10th, 2011 at 01:41
Bäh!
April 10th, 2011 at 01:48
Die Katze aus dem Sack meint:
April 10th, 2011 at 01:41
“Bäh!”
Hä???
April 10th, 2011 at 13:34
flatter
I agree with you ..
Als letzte Option hat jeder nur die Wahl zwischen “damit kann ich leben” oder “damit kann ich nicht”.
Ein Grund warum ich aus Deutschland weg bin oder mir die Freiheit nehme Leute von Hof zu jagen und nicht zu bedienen..auch wenn ich wie jeder andere Kohle brauche.
;-) eine Frage der Ehre .. die meisten bevorzugen ein klares und deutliches Jain oder ein entschiedenes vielleicht ..nicht mein Ding :-D