sind die Unternehmer.
In einem lesenswerten Streitgespräch der FTD werden wilde Argumente getauscht, von denen ich mir einige zu kommentieren erlaube.
Was viele nicht wissen: Wir müssen”in Zukunft mit zehn Millionen Arbeitslosen mehr leben, weil deutsche Unternehmer hinschmeißen oder ins Ausland ziehen“. Diese geächtete Minderheit muß dringend besser geschützt werden, zum Beispiel vor der FTD, die in einem Artikel feststellt, daß im Ausland kein Hahn nach deutschen Managern kräht. Sollte nun jemand besserwissen, daß Unternehmer keine Manager seien, schnappt die Falle zu: Es geht nicht darum, daß jemand investiert, sondern wie er Unternehmen und Markt gestaltet, also das Management.
Prompt sagt’s einer: “Die Politik sollte stärker differenzieren zwischen Managern und Unternehmern“. Doppelt falsch: “Die” Politik äußerst sich sehr unterschiedlich, die Mietmedien haben auf die Debatte einen größeren Einfluß als “die Politiker”, und im Fokus der Kritiker stehen Managergehälter, Steuerhinterzieher und soziale Ungerechtigkeit. Es gibt keine relevante Diskriminierung von Unternehmern. Diese Behauptung schützt lediglich die Profiteure. Ein ehrlicher Unternehmer kann sich über diesen Tinnef nur ärgern und müßte sich scharf von solchem “Schutz” distanzieren.
Gerade der Mittelstand leistet enorm viel – hier bloße Profitgier zu unterstellen, zeugt von großem Unverständnis.”
Gerade vom Mittelstand ist in diesem Zusammenhang nie die Rede.
Bei Neugründungen verdient der Unternehmer oft den geringsten Lohn und trägt das gesamte Risiko.”
Ja nee, ist klar. Die ganze böse Politik schlägt ständig auf Neugründer ein. “Ich-AGs” und ihre Luxemburger Konten sind das große Thema hier draußen. Noch irgendwer zuhause?
Es ist zu loben, daß die FTD argumentieren läßt. Zum Steinerweichen ist allerdings die redaktionelle Eingangsbehauptung: “Die Anfeindungen gegen Unternehmer reißen nicht ab. Mal werden sie als gierige Einkommensmillionäre dargestellt, dann wieder als Subventionsheuschrecken“.
Eine “Wirtschaftszeitung” muß nicht unterscheiden können zwischen Finanzinvestoren, Managern und Unternehmern. Sie muß Behauptungen auch nicht belegen. So etwas lernen Q-Journalisten heute nicht mehr. Sie wissen auch nicht, was “Klassenkampf” bedeutet. Sie führen ihn einfach.