Stellvertretend für die deutsche und internationale Bankenwirtschaft fordert Josef Ackermann jetzt Eingriffe der staatlichen Zentralbanken, um das zu reparieren, was der freie Markt an Schaden angerichtet hat. Auf der Homepage der “Initiative Finanzstandort Deutschland”, einem Zusammenschluß der deutschen Finanzwirtschaft, ist heute noch zu lesen:
“Insofern entfaltet die anfangs vor allem von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auf den Weg gebrachte Initiative allem Anschein nach eine integrative oder sogar “befriedende” Wirkung. Eine zentrale Forderung der Initiative ist die, dass sich staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen grundsätzlich auf ein Minimum beschränken sollten. Die Rechtsetzung müsse auf dem Leitbild des mündigen Bürgers beruhen. Der Eigenverantwortung der Marktteilnehmer sollte grundsätzlich Vorrang vor staatlicher Regulierung eingeräumt werden“.
Ein Minimum, das heißt wohl, sie sollen eingreifen, wenn die Gewinne derer schmilzen, die sonst ungehemmt Zocken wollen. Es wird vor allem heißen, daß die internationale Finanzwirtschaft sich weiter ihre Kreditwürdigkeit selbst bescheinigen will, ohne daß dies einer staatlichen Kontrolle unterliegt. Das genau aber hat maßgeblich zur aktuellen Krise beigetragen.
Ohne die Chance nutzen zu wollen und wenigstens das Notwendigste an Kontrolle auszuüben, stößt Peer Steinbrück in dassselbe Horn. Er steht Gewehr bei Fuß und bietet Hilfe an. Wenn der Finanzminister aber Ackermann und Kollegen die Hand reicht, sollten subito die Handschellen klicken: Hilfe nur gegen effektive Kontrolle, alles andere sind Subventionen á la Nokia.
Steinbrück meinte übrigens 2006 noch:
“Es kann nicht das alleinige Ziel des modernen Staats sein, jeden Einzelnen gegen alle Unwägbarkeiten des Marktes zu schützen[...]Was aktivierend wirkt, muss bleiben, und es kann sogar ausgebaut werden, wenn zugleich alles das abgebaut wird, was zu Passivität und übertriebener Anspruchshaltung führt.“. Damals bezog er sich freilich auf Hartz-IV- und andere Leistungsempfänger. Ob es wohl, auf die Banken übertragen, “aktivierend” wirkt, wenn man ihnen jetzt signalisiert, daß sie jederzeit irsinnige Gewinne durch faule Kreditspielchen einstecken können und man ihnen aus dem Sumpf hilft, wenn sie sich verzocken? Wenn schon öffentliche Gelder draufgehen, und sei es auf dem Umweg über eine höhere Inflation, dann kann man das doch auch anders regeln: Indem die Staaten eine Handvoll Großbanken zum Schnäppchenpreis übernehmen. Das gibt Sicherheit, und in Zukunft darf der Steuerzahler mitverdienen, wenn es an den Märkten aufwärts geht. Aber das wäre wohl böser Staatssozialismus.
März 19th, 2008 at 01:04
Soll der verligene Steinbrück ruhig machen, den Banken das Geld hinterherwerfen. Ich höre mehr und mehr von den anständigen Leuten draußen, daß sie keinerlei Verständnis mehr dafür haben, daß den Wirtschaftsfuzzis das Geld in den A.. geschoben wird, für Kinder, Rentner, Arme jedoch kein müder Euro mehr drin sein soll. Die demontieren sich selbst, die Steinbrücks und Co.
März 19th, 2008 at 01:04
Soll der verligene Steinbrück ruhig machen, den Banken das Geld hinterherwerfen. Ich höre mehr und mehr von den anständigen Leuten draußen, daß sie keinerlei Verständnis mehr dafür haben, daß den Wirtschaftsfuzzis das Geld in den A.. geschoben wird, für Kinder, Rentner, Arme jedoch kein müder Euro mehr drin sein soll. Die demontieren sich selbst, die Steinbrücks und Co.
März 22nd, 2008 at 23:43
“Aber das wäre wohl böser Staatssozialismus.”
Ich finde das hat mit Enteignung nichts zu tun. Im normalen Insolvenzverfahren bliebe für die Eigner ja auch nichts übrig. Den insolventen Banken als Belohnung Rettungsgeschenke ohne Gegenleistung zu überreichen hat auf der anderen Seite schon irgendwie was mit Enteignung und “bösem Staatssozialismus” zu tun, finde ich…
Ausserdem könnte man die verstaatlichten Banken, nachdem sie sich mit Nepp und Zock wieder “ins Plus” manövriert haben, ja auch wieder an die Privatwirtschaft verkaufen… Das hätte den Vorteil, dass man als Staat bei der nächsten Pleite dann wenigstens den Emissionserlös in der Tasche hätte.
März 22nd, 2008 at 23:43
“Aber das wäre wohl böser Staatssozialismus.”
Ich finde das hat mit Enteignung nichts zu tun. Im normalen Insolvenzverfahren bliebe für die Eigner ja auch nichts übrig. Den insolventen Banken als Belohnung Rettungsgeschenke ohne Gegenleistung zu überreichen hat auf der anderen Seite schon irgendwie was mit Enteignung und “bösem Staatssozialismus” zu tun, finde ich…
Ausserdem könnte man die verstaatlichten Banken, nachdem sie sich mit Nepp und Zock wieder “ins Plus” manövriert haben, ja auch wieder an die Privatwirtschaft verkaufen… Das hätte den Vorteil, dass man als Staat bei der nächsten Pleite dann wenigstens den Emissionserlös in der Tasche hätte.
März 23rd, 2008 at 01:21
Yapp, Peterle. Aber erzähl das mal der hiesigen “Elite”!
März 23rd, 2008 at 01:21
Yapp, Peterle. Aber erzähl das mal der hiesigen “Elite”!