Verdi-Forderung kostet Milliarden Euro“, weiß die “Sueddeutsche”. “Für 1,3 Millionen Beschäftigte bei Bund und Kommunen” koste die von ver.di geforderte Lohnerhöhung 4,5 Milliarden Euro. Im Öffentlichen Dienst sind insgesamt 3,8 Millionen Menschen beschäftigt. Eine Lohnerhöhung kostet also “Milliarden”, und Wasser ist naß. Was mich in dem Zusammenhang interessiert, ist, wie viele Milliarden die Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre im Vergleich zu angemessenen Lohnerhöhungen an Kosten eingespart hat. Was die Sueddeutsche nicht erwähnt, sind die enorm gestiegenen Steuereinnahmen, die nicht zuletzt darauf zurückzuführen sind. Die Logik dieser Taschenrechner suggeriert: Wenn die Leute gar kein Geld mehr fürs Arbeiten bekämen, hätten wir das Paradies auf Erden.
Robert von Heusinger erklärt hingegen kurz und knapp, daß eine deutliche Erhöhung der Löhne volkswirtschaftlich notwendig ist. Der Mann ist sicher Kommunist.
So weit die Zahlenspielchen. Die publizistischen Mietmännchen, die hingegen immer noch neoliberalen Kot als Schokolade fürs Volk anrühren, übersehen aber das Wichtigste: Ihre Inkompetenz ist nicht nur einfach peinlich. Während sie sich liebkind machen bei Redakteuren, die aus dem Hintern ihrer Verleger heraus dirigieren, glaubt ihnen hier draußen längst kein Mensch mehr. Aber wen interessieren schon die Leser?