Warum ist die deutsche Journaille so vernarrt in Hillary Clinton? Warum werden hierzulande die Berichte quasi aus Sicht der Clinton-Kampagne geschrieben? Es mag wohl damit zu tun haben, daß die Zappelfiguren in den Redaktionen so eng an den Lippen des Establishments hängen, das jede noch so fette Klatsche nach einer Wahl in einen Sieg ummünzt. Sie pfiffen durch den Wald, der Sieg von Clinton sei nur Formsache und Obama halt zu unreif für den angestrebten Job.
Ähnlich weinerlich, besserwisserisch und moralinsauer wie deutsche Wahlverlierer keilt Clinton immer heftiger gegen Obama aus und wirft ihm vor, er habe nur Rhetorik zu bieten, wo sie Lösungen anbiete. Der Schuß kann gleich doppelt nach hinten losgehen. Es dürfte nämlich wenig Anklang finden, wenn solche Verliererargumente das einzige sind, das der Kandidatin in der entscheidenden Phase einfällt. Und obendrein hält ihre Behauptung einer Überprüfung nicht stand. Die Clinton-Rhetorik, stellt Arianna Huffington fest, weise große Ähnlichkeit zur Rhetorik der Bush-Administration auf. Beide zeichne aus, “an [ihre] eigenen Worte zu glauben und nicht fähig zu sein, die Dinge zu sehen, wie sie sind”. Obama hingegen mobilisiere und und wecke in den Menschen die Überzeugung, daß die Wirklichkeit veränderbar ist.
Deshalb wird Obama auch das Rennen machen, und deshalb verstehen deutsche Politikexperten das nicht: Weil der eine die Wähler anspricht, die die anderen für irrelevant halten.
Februar 27th, 2008 at 18:35
Vielleicht ist der deutsche Durchschnittsqualitätsjournalist ein Rassist; das kann man auch sein, wenn man es selbst nicht merkt.
Februar 27th, 2008 at 18:35
Vielleicht ist der deutsche Durchschnittsqualitätsjournalist ein Rassist; das kann man auch sein, wenn man es selbst nicht merkt.