Wie der SPIEGEL berichtet, hat der Bundesrechnungshof bei der Überprüfung der Arbeitsagenturen festgestellt, das “interne Controlling sei vollkommen unzureichend”. Was zunächst harmlos klingen mag, ist an der Front ein Desaster, denn es sieht so aus: “Die Behörde könne in keinster Weise nachvollziehen, ob ihre Weiterbildungsmaßnahmen überhaupt etwas bewirken”.
Tausende werden täglich mit solchen Maßnahmen überzogen, und zwar bei Androhung von Leistungsstreichungen für den Fall, daß sie nicht teilnehmen. Da werden dann arbeitslose Personalchefs zu Bewerbungstrainings geschickt und dergleichen. Das kostet Unsummen, dient hervorragend der Schikanierung von Arbeitlosen und bringt, wie jetzt ganz offiziell festgestellt wurde, nichts!
Aber es kommt noch besser:
“Mittlerweile werde überlegt, wie die Qualität der Weiterbildung überprüft und verbessert werden könne.” Das ist ja niedlich. Übersetzt heißt es: “Niemand fühlt sich für den Mist zuständig, und es wird sich in den nächsten hundert Jahren nichts daran ändern.” Aber selbst, wenn man es wörtlich nimmt, kommt einem das Grausen. “Mittlerweile”, also nicht etwa von vornherein. Jede Klitsche, in der auch nur ein Mitarbeiter seinen Dienst tut, muß sich ständig Gedanken machen, wie ihre Produkte ankommen und was noch zu verbessern wäre. Die AA muß darauf erst einmal aufmerksam gemacht werden.
Daß man “überlegt”, ist der nächste Kracher. Man sieht sie schon in den Büros sitzen und bis zur Mittagspause aus dem Fenster schauen. Fertig überlegt! Ist nur wieder nichts bei herausgekommen. Es ist allerhöchste Zeit, den Quatsch zu stoppen, das ganze System umzukrempeln und auf die Motivation der Leute zu setzen, anstatt sie zu unsinnigem Firlefanz zu zwingen. Da muß man nicht lange überlegen, da muß jemand kompetent und Zuständig sein und das anpacken. Aber wozu die Dinge überstürzen? Solange alles seine Ordnung hat…