In Berlin regiert ein rot-roter Senat. Wie wir von Guido Westerwelle wissen, bedeutet dies: Kommunistische Herrschaft, Steuergelder werden en masse verpraßt, und alles ist für alle umsonst. Stimmt nicht ganz. Er hat, wie viele Bundesbürger, bereits vergessen, was “Hartz IV” bedeutet und wer das eingeführt hat. Der Finanzsenator von Berlin, Thilo Sarrazin, ist einer dieser bis zur Selbstaufgabe sozialen Demokraten, SPD-Mitglied und selbstverdienter Emporkömmling. Seine Karriere begann in der Friedrich-Ebert-Stiftung, und er hat sich seitdem von Posten zu Posten unter den Fittichen der Partei und ihrer Mandatsträger gehangelt. Wenn einer weiß, was Sozialdemokratie ist, dann er. Leider hat er keine Ahnung, was demokratisch oder sozial ist, denn ob seiner guten Kontakte wurde er um jede eigene Lebenserfahrung gebracht.
kinderarmkotz
 
Solchermaßen nüchtern und objektiv gegenüber den Lasten des Alltags, hat er einen für Arbeitslose sehr nützlichen Hinweis zur gesunden und kostengünstigen Ernährung gegeben. Sarrazin hat vorgerechnet, was eine Bratwurst mit Sauerkraut kostet (38 cent+12cent=50 cent) und auf diesem Wege festgestellt, daß der Hartzer mehr als genug Geld fürs Essen bekommt (4,25 pto Tag). Man darf nur “kein Geld für Alkohol” ausgeben. Und da sieht man’s wieder: Der Hartzer versäuft seine Bratwurst und macht nachher einen auf hungrig. Verwerflich! Wie gut, daß der Finanzsenator rechnen kann und seine Bratwurst kennt.
Der Senatschef, Klaus Wowereit, versteht das alles nicht und hält es vielmehr für “nicht notwendig”, den Leuten vorzurechnen, wie gut es ihnen eigentlich geht. Daß der Herr Finanzsenator mit seiner feudalen Ader mindestens so verzichtbar ist, wie seine Rechenkünste, hat Wowereit leider nicht erkannt.
Wir wissen doch längst, daß die faulen Säufer sich lieber in ihrer selbstverschuldeten Not suhlen, als arbeiten zu gehen. Neu ist, daß man die “Linke” wählen muß, um sich das von einem Amtsträger erklären zu lassen.