Meine Tochter nannte mir eben auf Zuruf (“Sag mal ein seltsames Wort!”) dieses feyne kleine Wörtchen. Es handelt sich dabei eigentlich um einen Napfkuchen, Tochter nannte ihn auch “Vanillevieh”. Vanille gehört nicht unbedingt zum Gugelhupf, aber als “Vanillevieh” ist der Googlehupf, auch “Googlehoopf”, eine Kreation, die bahnbrechende Theorien zu erzeugen imstande sein dürfte. “Napfkuchen” seinerseits kann vieles sein – etwa eine Süßspeise, die als Ausschuß der Konsumgesellschaft in Futtertrögen landet. Wenn das Volk nicht einmal mehr Kuchen fressen kann, muß der Hund eben ran.
Der echte Googlehupf aber, der wie so oft zuoberst auf Wikipedia verweist, ist die “Herstellungs- und Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzkleidung”. Hupft man also von Link zu Link, landet man statt am Kuchenbuffet bei den Helden des Alltags, denen ich auf diesem Wege eine virtuelle Köstlichkeit zukommen lassen möchte. Es sei ein Vanillevieh, das aus dem Napf sich nährt, dem es entstammt. Ein kleines Küchenwesen, daß mit großen treuen Augen über uns wacht, auf das nichts anbrennt. Ein scheues Etwas, das viel zu oft viel zu schnell und achtlos verdrückt wird, das sich selbstlos für uns verkrümelt, ohne daß ihm je eine Kirche geweiht würde.
Liebenswert, umso mehr, als daß es tapfer die Last trägt, schamlos benutzt zu werden. Nicht zuletzt als Zeilenschinder eines uninspirierten marginalen Bloggers.