In Berlin gratulieren sich die Großkoalitionäre zu einer Leistung, die woanders Panikattacken auslöst. Was diese Stümper “Gesundheitsreform” nennen, wird noch einmal zum Denkmal des Dilletantismus’ werden. Merkels Machtwort, mit dem sie diesen Mist gegen notwendige Einwände schützen will, zeigt ihre wahren Qualitäten: Wenn’s drauf ankommt, greift sie mit dem ganzen Arm ins Klo.
Das Gesundheitssystem sollte aus Steuermitteln finanziert werden, um Löhne nicht unzumutbar zu belasten und damit alle sich daran beteiligen. Die Reform sollte Wettbewerb fördern, also dafür sorgen, daß die Kunden die Wahl haben, welche Leistungen sie bei wem einkaufen wollen. Sie sollte die Kosten insgesamt senken. Sie sollte für mehr Transparenz sorgen, den Leuten mehr Entscheidungsfreiheit bieten und dafür sorgen, daß jeder, der kassiert, sich dafür vor demjenigen verantworten muß, der zahlt.
Und was haben wir jetzt?
Ein weiteres bürokratisches Monster, Noch immer zahlen die Angestellten die Zeche, niemand weiß so recht, welche Zahlungen auf welchem Wege wo ankommen, und die Meisterleistung schlechthin: Die in Zukunft höheren Beiträge sind für alle gleich, ohne die Möglichkeit, eine günstigere Kasse zu wählen. Während die Union mit Schaum vor dem Mund “Freiheit statt Sozialismus” über die Marktplätze keift, serviert die Chefin diese Ausgeburt schwachsinniger Planwirtschaft als “Reform”. Völlig klar, daß es darüber keine Diskussion geben darf. “Kompromiß” heißt das Kind. Was die Eltern tröstet: Es wird nicht lange leben.