Auch Stefan Kornelius schlägt sich in der Süddeutschen auf die Seite Clintons, als könnten er oder ähnliche Zeitgenossen, wie etwa Gabor Steingart, mit ihren Artikelchen Einfluß auf die US-Präsidentschaftswahlen nehmen. Ihre Argumente sind genau so monolithisch wie das gemeine Geschreibe gegen Links, mit dem sich deutsche Postillen regelmäßig blamieren. Es wird vor allem wiederholt, was Clinton selbst und außerdem alle, der überhaupt keine Ahnung haben müssen, Obama vorwerfen: Er sei zu jung und zu unerfahren. Nicht einmal das Argument “zu schwarz”, das auf Obama erstmals und ganz offenbar nicht zutrifft, ist Kornelius zu blöd.
Er biete “keine Inhalte”, so der Selbsternannte Analytiker und Auftrittestudierer von der SZ. Hätte er doch gesucht, er hätte sie gefunden! Ein Vergleich der Standpunkte von Clinton und Obama kann allerdings schwerlich aus den Wahlreden filtriert werden. Hier tut Obama gut daran, sich nicht festzulegen. Es gibt kaum einen Standpunkt, für den man ihn nicht zerfleischen würde. Würde er etwa die Jungs sofort heimholen wollen, wäre er ein Verräter. Ließe er sie im Irak, auch. Die Standardpositionen in den USA sind konservativ besetzt. Wer daran etwas ändern will, braucht dazu die Macht. Und wer zu früh aus der Deckung geht, verliert. Fragen Sie John Kerry, der für jede seiner geäußerten Meinungen zerpflückt wurde und nachher als “Mr. Flip Flop” dastand. Wer wissen will, was Obama will, kann das herausfinden. Wer glaubt, daß der Mann das jetzt offensiv formuliert, verkennt seinen Scharfsinn – oder auch seinen Machtinstinkt.
Viele wollen Obama inzwischen auch noch unterjubeln, er gehöre ebenso wie Clinton zum Establishment. Seine Wähler seien also im Irrtum, wenn sie sich von ihm frischen Wind erhofften.
Ja, so kennen wir das amerikansiche Establishment: Die schwarzen Obamas gehören seit dem Bürgerkrieg dazu! Und entstammen nicht irgendwie die Kennedys, Clintons und Bushs auch einer unterdrückten Minderheit?
Gut, daß Obama und seine potentiellen Wähler das anders sehen. Und gut für sie, daß sie in solchen Fragen weder dem “Spiegel” noch der “Süddeutschen” vertrauen müssen.
[edit]: Siehe dazu auch den Beitrag von Dr. Dean
Januar 8th, 2008 at 12:59
vor allem frage ich mich immer, wieso man die clinton wählen sollte. nur weil sie eine frau ist?
schaut man sich ihr abstimmungsverhalten mal so an, dann könnte man sie eher für eine republikanerin als für eine demokratin halten.
und wenn man sich anschaut, das sie im gepäck ziemlich viele der alten garde ihres mannes hat, dann ist das auch nicht wirklich etwas vorteilhaftes. clinton (der männliche) hat im prinzip das land auch nicht anders geführt als bush, er war dabei nur ein wenig schlauer und kam anders rüber. einen grundlegenden unterschied gab es nicht so recht.
ich habe keine ahnung, wie obama regieren würde, aber ich denke mal, es würde den USA wirklich gut tun, wenn man jemand an die macht kommt, der nicht aus den üblichen kreisen stammt.
Januar 8th, 2008 at 12:59
vor allem frage ich mich immer, wieso man die clinton wählen sollte. nur weil sie eine frau ist?
schaut man sich ihr abstimmungsverhalten mal so an, dann könnte man sie eher für eine republikanerin als für eine demokratin halten.
und wenn man sich anschaut, das sie im gepäck ziemlich viele der alten garde ihres mannes hat, dann ist das auch nicht wirklich etwas vorteilhaftes. clinton (der männliche) hat im prinzip das land auch nicht anders geführt als bush, er war dabei nur ein wenig schlauer und kam anders rüber. einen grundlegenden unterschied gab es nicht so recht.
ich habe keine ahnung, wie obama regieren würde, aber ich denke mal, es würde den USA wirklich gut tun, wenn man jemand an die macht kommt, der nicht aus den üblichen kreisen stammt.
Januar 8th, 2008 at 13:42
Bestimmt alles korrekt was hier geschrieben wurde, aber ich bezweifle doch sehr, dass Obama wirklich eine krasse Kursänderung vornehmen wird. Die Wahlen laufen eh bloß nur noch darauf hinaus das schlimmere Übel zu wählen. Nichts desto trotz muss man den Mann bewundern, der es schafft Clinton fast zum heulen zu bringen. Die Worte klingen gut, mal sehen was dann wirklich dahinter steckt, sollte er es tatsächlich schaffen.
Januar 8th, 2008 at 13:42
Bestimmt alles korrekt was hier geschrieben wurde, aber ich bezweifle doch sehr, dass Obama wirklich eine krasse Kursänderung vornehmen wird. Die Wahlen laufen eh bloß nur noch darauf hinaus das schlimmere Übel zu wählen. Nichts desto trotz muss man den Mann bewundern, der es schafft Clinton fast zum heulen zu bringen. Die Worte klingen gut, mal sehen was dann wirklich dahinter steckt, sollte er es tatsächlich schaffen.
Januar 8th, 2008 at 19:32
Ich sehe das so ähnlich. Das Vertrauen der Welt in die amerikanische Politik dürfte auf Jahre zerstört sein. Um das Image einer freien demokratischen und friedliebenden Nation wieder aufzubauen, werden Generationen kommen und gehen. Ist der Ruf erst ruiniert dann lebt’s sich gänzlich ungeniert…
Januar 8th, 2008 at 19:32
Ich sehe das so ähnlich. Das Vertrauen der Welt in die amerikanische Politik dürfte auf Jahre zerstört sein. Um das Image einer freien demokratischen und friedliebenden Nation wieder aufzubauen, werden Generationen kommen und gehen. Ist der Ruf erst ruiniert dann lebt’s sich gänzlich ungeniert…
Januar 9th, 2008 at 01:18
Zumindest habe ich den Eindruck, daß Obama nicht zu den 150jährigen Seilschaften gehört. Und daß ein Farbiger auch von den Weißen in den USA anscheinend akzeptiert wird ist doch ein durchaus gutes zeichen.
Alle anderen (aussichtsreicheren) Kandidaten repräsentieren in jedem Fall die alte ordnung und alte Politik, auch Clinton. Schon allein darum bin ich für Obama – da ist es dann immerhin spannend, zu verfolgen, wie er sich entwickelt (bei den anderen wüßte man das schon vorher).
Januar 9th, 2008 at 01:18
Zumindest habe ich den Eindruck, daß Obama nicht zu den 150jährigen Seilschaften gehört. Und daß ein Farbiger auch von den Weißen in den USA anscheinend akzeptiert wird ist doch ein durchaus gutes zeichen.
Alle anderen (aussichtsreicheren) Kandidaten repräsentieren in jedem Fall die alte ordnung und alte Politik, auch Clinton. Schon allein darum bin ich für Obama – da ist es dann immerhin spannend, zu verfolgen, wie er sich entwickelt (bei den anderen wüßte man das schon vorher).
Februar 22nd, 2008 at 23:09
wer sich frischen wind erhofft sollte sich genauer informieren…
obama und dick cheney sind cousins 8. grades..so ein zufall!
Februar 22nd, 2008 at 23:09
wer sich frischen wind erhofft sollte sich genauer informieren…
obama und dick cheney sind cousins 8. grades..so ein zufall!
Februar 23rd, 2008 at 00:13
Ich würde daraus freilich nichts ableiten, daß sich auch nur entfernt zur Verschwörung eignet. Ich selbst würde mich für meine Verwandtschaft auch nicht verantworten wollen.
Februar 23rd, 2008 at 00:13
Ich würde daraus freilich nichts ableiten, daß sich auch nur entfernt zur Verschwörung eignet. Ich selbst würde mich für meine Verwandtschaft auch nicht verantworten wollen.
Februar 23rd, 2008 at 00:41
auch ein zufall, dass cheney und george w cousins 9. grades sind?alle 3 sind wiederum auch mit abraham lincoln verwandt.
bei der letzten präsidentschaftswahl stellte sich heraus, dass auch kerry und bush nicht nur verwandt sind, sondern auch beide bones-member sind…
Februar 23rd, 2008 at 00:41
auch ein zufall, dass cheney und george w cousins 9. grades sind?alle 3 sind wiederum auch mit abraham lincoln verwandt.
bei der letzten präsidentschaftswahl stellte sich heraus, dass auch kerry und bush nicht nur verwandt sind, sondern auch beide bones-member sind…
Februar 23rd, 2008 at 01:54
So what? Mir sind die Verwandtschaftsverhältnisse der politischen Eliten in den USA ausreichend bekannt. Das ist ebenso unschön wie manches andere dort, und dieses Detail entzieht sich vorläufig der Möglichkeit einer Veränderung. Zum Ausgangspunkt zurückkehrend, ist die relevante Frage aber, ob du ernsthaft glaubst, daß Obama quasi keine Alterntive zu Bush/Cheney wäre, weil es die genannten Verbidnungen gibt.
Februar 23rd, 2008 at 01:54
So what? Mir sind die Verwandtschaftsverhältnisse der politischen Eliten in den USA ausreichend bekannt. Das ist ebenso unschön wie manches andere dort, und dieses Detail entzieht sich vorläufig der Möglichkeit einer Veränderung. Zum Ausgangspunkt zurückkehrend, ist die relevante Frage aber, ob du ernsthaft glaubst, daß Obama quasi keine Alterntive zu Bush/Cheney wäre, weil es die genannten Verbidnungen gibt.
Februar 23rd, 2008 at 18:40
yap exactly..
es ist egal wer regiert, they´re only puppets to the master..
Februar 23rd, 2008 at 18:40
yap exactly..
es ist egal wer regiert, they´re only puppets to the master..
Februar 24th, 2008 at 00:06
Jnik.
Februar 24th, 2008 at 00:06
Jnik.