Nicht ganz zufällig ist wohl die Assoziation mit dem ersten Gang aufs Töpfchen, wenn von “Stolz” die Rede ist. Wer sich partout nicht aus der analen Phase lösen kann, ist vermutlich dauernd stolz auf irgendetwas, und vermutlich um so stolzer, je strenger das riecht.

Einen solchen Dung verehren darum auch offensiv die Rechten und ganz Rechten sowie die Kämpfer für die Innere Sicherheit, jene Expertenkaste, die stetig Angstpolitik und Ausländerfeindlichkeit mit Leidenschaft zu einer braunen Melange anrührt.

talibaAls Innenminister muss man so gestrickt sein, und De Maizière steht da seinen Vorgängen Schäuble und Schily in nichts nach. Ernsthaft hat die politisch-mediale Begleitlyrik die letzte Panikattacke der Berliner Terrorsirene unisono als “besonnen” besungen. Es wurde zwar schon der nächste Reichstagsbrand beschworen und man war sich nahezu sicher, dass im November der islamistische Terror endlich auch in Deutschland Station machen würde. Es war auch Konsens, dass alles zu melden sei, was nicht bekannt, normal und unauffällig war. Aber das war noch besonnen – wir können nämlich auch ganz anders?

Die Bürger hätten ihre freiheitliche Lebensführung beibehalten und der Bedrohung damit die Spitze genommen. “Hierauf können wir gemeinsam stolz sein.” Die Sicherheitsbehörden gingen auch künftig allen Hinweisen nach. Eine Garantie gebe es aber nicht, die Bedrohung abzuwenden“,

zitiert die “Zeit” und hält es nicht für nötig, ein Wort der Distanzierung von dieser Lächerlichkeit anzufügen. Dass also die meisten schon gar nicht mehr zuhören, wenn der eh falsche Alarm gegeben wird und nur wenige sich zu Denunziationen haben hinreißen lassen, darauf möchte der Herr jetzt “gemeinsam stolz” sein. Gemeinsam mit wem eigentlich? Macht da irgendwer mit?

Eine Garantie, nicht bedroht zu werden, gibt es nicht, das stimmt. Es gibt auch immer wieder Terror mit Todesopfern in Deutschland. Diese sind aber vermutlich selbst schuld. Man muss ja nicht komisch aussehen und sich dann auch noch in No-Go-Areas herumtreiben.