Bomben-Ali gegen die Verfassungsbeschwerde
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20. Dez 2007 23:52
SpOn macht heute wieder in besonders peinlicher Weise deutlich, daß es dringend eines neuen Chefredakteurs bedarf. Anna Reimann kredenzt dort eine Melange aus statistischen Halbweisheiten und rhetorischem Spuk, die der Insi©-Minister selbst in die Tasse gespuckt haben könnte. 40% der Muslime in Deutschland seien “fundamental orientiert”. Die Indikatoren dafür treffen ähnlich auf deutsche Katholiken zu, und die Bertelsmann-Stiftung will ja festgestellt haben, daß jeder 5. Deutsche “tief religiös” sei und 70% immerhin noch “religiös”. Aber das sind ja keine Internetuser und Turbanträger, die führen nix Böses im Schilde.
Beinahe komisch sind einige Items, die den Spiegel-Spießer in Panik versetzen:
“Fast 9 Prozent halten die Formulierung, dass Selbstmordattentate feige seien und der Sache des Islam Schaden zufügen, für falsch“. Nur 9%? Selbstmordattentate sind feige? Wer soll so etwas ernst nehmen?
Sie sind aber auch furchtbar radikal, diese Muslime:
“Mehr als 8 Prozent der muslimischen Studenten gehen demnach auf Distanz zur Demokratie, etwa 6 Prozent von ihnen sind gleichzeitig demokratieskeptisch und befürworten die Scharia“. Soso, sie gehen nicht nur auf Distanz zur Demokratie, sondern sind auch noch demokratieskeptisch? Unerhört! Wenn ich mir allerdings anschaue, wie viele Minister auf Distanz zum Grundgesetz gehen, ist diese Quote doch ganz beruhigend. Aber Schäuble beiseite: Wie viele, sagen wir, Sachsen, gehen auf Distanz zur Demokratie? Wie viele von ihnen befürworten Gewalt gegen Ausländer? Wie viele Tote und Verletzte hat diese widerliche Einstellung bereits gekostet? Wer wird hier von wem bedroht?
Aber vielleicht is dieses tendenziöse Aufsätzchen von Frau Reimann ja eine Art Kontrastprogramm gegen die Sueddeutsche? Dort befaßt sich Heribert Prantl mit der “Klageflut gegen Schäubles Schnüffel-Gesetz“. Wir schalten um nach München.