Klaus Kleber soll also Chefredakteur beim SPIEGEL werden? Muß ich mich jetzt freuen, daß nicht ein festgefressener Austist den Laden weiter herabwirschaftet? Eine Blitzrecherche über den Mann bestätigte mein nicht vorhandenes Bild von ihm: Er scheint nichts Relevantes gesagt zu haben, anhand dessen man ihn einschätzen könnte. Die einzig qualifizierbare Leistung, die ich fand, war eine peinliche Anmoderation zu einem schrecklich grauenhaft bösen Anschlag, der nicht stattgefunden hat. Thomas Knüwer sagt, was ich auch nicht denke, sondern mangels Profil nur vermuten kann:
“Da hat sich die Belegschaft einen gesucht, der ihr nicht weh tut“.
Das ist verdammt nah am worst case. Wenn der SPIEGEL eines bräuchte, wäre das ein kritisches Profil, jemanden, der Meinungen fördert und nicht Mainstream-Blabla verwaltet. Hinzu kommt, daß Kleber als “Kenner” der USA, der er faktisch ist, nie eine nachvollziehbare Haltung zur Bush-Administration entwickelt hat. Er erklärt lieber alles so, daß es am Ende gut wird und scheint “Verständnis” zu haben. Vor allem für die, die halt die Geschicke der Welt maßgeblich beeinflussen, für das, was ist, wie es ist. Sensibel ist er, will heißen: Bloß niemandem wehtun, mit dem man es sich verderben könnte!
Kleber ist die journalistische Merkel: Er wirkt, als moderiere er und hält sich dabei aus allem raus, läßt andere Fakten schaffen und versucht, eine gute Figur abzugeben.
Wenn er den Job wirklich macht, besteht nur eine Hoffnung: Daß der Rest der Bande sich gegenseitig zerfleischt, bis auf den Trümmern einer Redaktion neuer Journalismus wächst.
Kann nicht mal jemand den Prantl fragen?
[edit: i.c.p. hat wohl recht (siehe Kommentar): Er wurde gefragt, wie die Taz berichtet.]
Dezember 8th, 2007 at 18:07
Der Prantl wurde doch schon gefragt, soweit ich weiß. Hat aber abgelehnt, wohl nicht, weil ihn die neue Aufgabe nicht reizen würde, sondern weil er das Schauspiel, das die Mitarbeiter-KG hinter dem Rücken Austs betrieb, als das empfand, was es war: peinlich und unwürdig. Ich finde, der Mann hat recht: die Vorstellung, von der Zustimmung einer solch desaströsen Mitarbeiter-KG abhängig zu sein, ist eine Zumutung. Da bleibt er lieber der (heimliche) Häuptling bei der SZ.
Dezember 8th, 2007 at 18:07
Der Prantl wurde doch schon gefragt, soweit ich weiß. Hat aber abgelehnt, wohl nicht, weil ihn die neue Aufgabe nicht reizen würde, sondern weil er das Schauspiel, das die Mitarbeiter-KG hinter dem Rücken Austs betrieb, als das empfand, was es war: peinlich und unwürdig. Ich finde, der Mann hat recht: die Vorstellung, von der Zustimmung einer solch desaströsen Mitarbeiter-KG abhängig zu sein, ist eine Zumutung. Da bleibt er lieber der (heimliche) Häuptling bei der SZ.
Dezember 9th, 2007 at 00:16
Recht hat er. Aber schade ist es trotzdem.
Danke für den Hinweis!
Dezember 9th, 2007 at 00:16
Recht hat er. Aber schade ist es trotzdem.
Danke für den Hinweis!