Es ist nichts Neues, aber manchmal ist es einfach deutlicher, wenn man Dikussionsgrundlagen nicht in einem Wust komplexer Zusammenhänge präsentiert. Es gibt solche, die sprechen für sich, zum Beispiel die Entwicklung der Lohnquote seit der “Agenda”. Die Hartz-Markierungen sind von mir.
Januar 13th, 2011 at 16:19
[...] Hartz-Markierung ist von feynsinn. Lasst euch also nicht vormachen, dass diese Gesetze "gut für Deutschland" oder "die Wirtschaft" [...]
Januar 13th, 2011 at 16:34
-> flatter: Erst der Arsch. Dann die Penisverlängerung. Jetzt die erigierten Unternehmensvermögen. Du hast doch genügend Zeit, deine Visionen bis September umzusetzen. Gemach.
Januar 13th, 2011 at 16:45
Mein Lieblings-Chart…
Die Wirkung der Hartz-Gesetze ist ein voller Erfolg, die Unternehmensgewinne steigen – und, das ist weitaus wichtiger, die Löhne sinken trotz steigendem Volkseinkommen. Das rechtfertigt doch die Nebenwirkungen der Hartz-Gesetze, wie die Verletzung der …
Januar 13th, 2011 at 16:47
Sehr interessant ist, dass die Unternehmens- und Vermögensgewinne einen starken Sprung machen. Die Löhne stagnierten schon ja schon vorher. Man sieht also deutlich wo der volkswirtschaftliche Zuwachs geblieben ist. Bei der Senkung der Löhne folgt also noch ein stärkerer Zuwachs für Vermögen. Eigentlich gibt es kaum Interpretationsspielraum.
Januar 13th, 2011 at 16:55
die links sind kaputt. (deutschland sowieso kaputt)
Januar 13th, 2011 at 16:56
resp. gehts größer?
danke für die mühe.
bucca_t
Januar 13th, 2011 at 17:00
mhmm. Möchtest Du sagen, dass die Lohnquote wegen Hartz 4 fällt? Wie soll der Zusammenhang aussehen?
Neben dem Offensichtlichen – den Gewinnen der Finanzindustrie – glaube ich eher, dass die massive Privatisierung ehem. staatlicher Dienstleistungen für die fallende Lohnquote verantwortlich ist. Was vorher nur AN-Entgeld war, erzeugt nun plötzlich Gewinn bei geringerem Lohn.
Januar 13th, 2011 at 17:08
@bucca_t: Die Links funktionieren. Dein Acrobat Reader evtl. nicht?
@memoon: Das alles zu erklären, ist eben nicht (schon wieder) meine Absicht. Die Alternative wäre freilich, dass die Gleichzeitigkeit reiner Zufall wäre.
Januar 13th, 2011 at 17:13
@ flatter
Sieht beinahe so aus, als gäbe es soetwas wie Zufall gar nicht. Es sei denn, man nennt das Abfallprodukt (Ziel?) von (fremd-)Bestimmungen so.
Januar 13th, 2011 at 18:01
Die Lohnquote ist gefallen, weil mit den Hartz Gesetzen auch die Leiharbeit massiv ausgeweitet wurde. Von daher sehe ich da schon einen direkten Zusammenhang.
Das sowas ja immer von der Sichtweise abhängt, lügen die Politiker nicht einmal wenn sie sagen, H4 war/ist ein voller Erfolg. Die sagen nur nicht für wen…
Januar 13th, 2011 at 18:26
@flatter
eeh, mein fehler…
Januar 13th, 2011 at 18:33
Da startet gerade (V) mit Raketentreibstoff. Aus was der gemacht ist? Absolut uninteressant, sage ich euch!
Januar 13th, 2011 at 18:49
@flatter
Nö, kein Zufall, sondern ein _anderer_ Grund. Schau Dir doch mal Eichels Finanzmarktreform von 2003 an…könnte passen.
Die Lohnquote ist das Verhältnis von Volkseinkommen zu AN-Entgelten. An der Grafik ist zu erkennen, dass die stark ansteigenden Unternemensgewinne und Vermögenseinkommen zum größten Teil für den relativen Rückgang der Lohnquote verantwortlich ist.
Anzudeuten, die Lohnquote habe was mit H4 zu tun, heißt doch, dass _wegen_ H4 die Reallöhne nicht im gleichen Maße wie die UN/V-Gewinne gestiegen sind. Diese Aussage wäre Quatsch.
@Bluntman
Gehören die Leiharbeiter in der Statistik nicht weiter zu den Arbeitnehmern? Wenn ja, kanns daran nicht liegen.
Januar 13th, 2011 at 18:56
Die Lohnquote stellt sozusagen den reziproken Wert zum
Vermögenswachstum dar, die Ursache liegt in den explo-
dierenden Bankenpassiva. Vermögenswachstum ist nun mal an die Zinsformel gebunden (Verdopplung des Vermögens in einem bestimmten Zeitraum).
Da sich in Preisen letztendlich nur Lohn und Zins wiederfinden ist diese Entwicklung “normal”. Es ist allerdings absolut richtig zu sagen, H 4 hat diese Entwicklung beschleunigt, bei fifty/fifty kippt das Geldsystem – großer Krach. ich bleib dabei, Mitte diesen Jahres.
Wir sollten wirklich über Alternativen nachdenken, und so schwer wie das ist diese Gedanken versuchen zu verbreiten.
Januar 13th, 2011 at 18:59
@memoon: Richtig, allerdings sind die Finanzmarktreformen zum Teil schon früher umgesetzt worden, andererseits gehören sie durchaus zum Gesamtplan der “Agenda”. Das ist ja das, was ich hier seit Jahren durchkaue, die Umsetzung des Lambsdorff-Papiers, aktualisiert im Schröder-Blair-Papier und vollendet in den Hartz-Gesetzen als letzter Baustein.
Januar 13th, 2011 at 19:13
@ flatter
Diese Agenda ist aber noch in anderen Staaten aktiv, oder nennt man sie dort nur anders?
Januar 13th, 2011 at 19:48
@Katze
Je nach Geschmacksrichtung nennt man sie Neoliberalismus, Reaganomics, Thatcherism oder was weiß ich wie.
Der Mist ist global, fürwahr, vor allem seit eine sogenannte “Krise” die Rolle des Staates neu definiert: Von einem möglichst “schlanken” hin zu einem sehr generösen. Dem Magermodell wird also auch noch Leistungssport abverlangt.
Man mus allerdings hinzufügen, dass in den europäischen und den großen Industriestaaten nirgends eine deratige Entwicklung der Lohnquote zu verzeichnen ist wie in Deutschland.
Januar 13th, 2011 at 20:21
@ flatter
Dann wird, bestimmt, auch dies kein Zufall sein. Irgendwer (jemand?) scheint diese Richtung, noch vor allen Anderen, explizit vorzugeben.
Januar 13th, 2011 at 20:42
@ langlode 44
“Die Lohnquote stellt sozusagen den reziproken Wert zum
Vermögenswachstum dar” So ist es. Und die Lohnquote auf der Zeitachse wird zur Abbildung der übrig gebliebenen Krümel. Wer´s geschnallt hat begreift dann auch, dass Hartz IV, Dumping, Outsoucing und der ganze Mist für wahr eine mathematisch unausweichliche System-Notwendigkeit ist.
Januar 13th, 2011 at 21:10
@snozin
DANKE; DANKE; DANKE
und jetzt rausdenken aus dem ganzen VWL, BWL Mist…
Januar 13th, 2011 at 22:33
Richtig abgezockt wird doch durch die Lohndumper, da sie quasi subventiert werden, indem der Staat die Löhne aufstockt für die unterbezahlten Beschäftigten – und zwar aus Steuergeldern. Das ist in unserer verkommenen Presse aber so gut wie nie ein thema.
Januar 13th, 2011 at 23:20
@ Frank
Ein unterbezahlter Beschäftigter meinte zu mir mal, ihm komme ‘seine’ Arbeit vor, wie eine Strafe, und er wünschte, sich doch endlich frei zu sein. Als er dies beschrieb, goss er gedanklich quasi einen Schriftzug, mit eisernen Lettern.
Januar 13th, 2011 at 23:46
Das alles ist bekannt.
Gegenargument der Hundts, Sinns und Henkels:
“Geh doch nach drüben, wenn dir’s hier nicht passt!”
Ende Debatte.
:argh:
Januar 13th, 2011 at 23:53
@ memoon (#13)
Anzudeuten, die Lohnquote habe was mit H4 zu tun, heißt doch, dass _wegen_ H4 die Reallöhne nicht im gleichen Maße wie die UN/V-Gewinne gestiegen sind. Diese Aussage wäre Quatsch.
Klar…, bist Du VWLer oder was? Und warum schreibt der Autor dieses Artikels allen Ernstes “Richtig[...]“?
Willst Du ernsthaft bestreiten, dass durch die niedrigen Hartz4-Sätze ein Lohndumping in heutiger Form erst möglich geworden ist?
Eben auch dadurch kommt es zur entsprechenden Entwicklung. Aber bis Leute wie Du und der größte Teil der Bevölkerung verstehen werden, dass ein deutlich erhöhter Hartz-Satz und ein generell gültiger, darüber liegender, Mindestlohn dieses Problem beheben würden (mir würden reichlich andere notwendige Maßnahmen einfallen), vergeht vermutlich noch eine Menge Zeit…
Aber um es noch einmal deutlich zu machen: niedriger Hartz-Satz erzeugt Dumping-Löhne, die nur unwesentlich über erstgenanntem liegen. Damit wird ein Sinken der Lohnquote einerseits, eine Gewinnsteigerung der Unternehmen andererseits schlicht bedingt, was schlussendlich auch zu einer Steigerung der Vermögen führt und auch zu einer zunehmenden Verarmung lohnabhängiger Schichten.
Januar 14th, 2011 at 00:31
Was Flatter (15) schreibt stimmt schon, das hatte ich kurz ausgeblendet. Nicht nur Leiharbeit sondern in der Hauptsache die Deregulierung der Finanzmärkte hat zum Sinken der Lohnquote geführt.
Beides wurde mit den Hartz Gesetzen von Rot-Grün “erfolgreich” verabschiedet.
Januar 14th, 2011 at 00:34
Was soll denn auch sonst dabei herauskommen, wenn ein korrupter Unternehmer die Sozialgesetze schreibt?
Januar 14th, 2011 at 01:14
@ arnarscho
Irgendwer wollte eben, das er das tut (oder irgendwer anders). Diejenigen (wer?) die das wollten, haben über Andere (wer?) dafür Werbung und Politik gemacht und sich anschliessend auf grosser Bühne und unter tosendem Beifall dafür feiern lassen. Die Namen auf der Kommisionsliste regen ebenfalls zum Gruseln an, deren Vorschläge und Anregungen sind dann auch typisch herrschaftlich geprägt: https://de.wikipedia.org/wiki/Hartz-Konzept
Januar 14th, 2011 at 01:16
@memoon(13): Ja, da hat der Mathes(24) freilich recht. Was sich selbst abseits der Umsetzung des neoliberalen Paradieses aus der Grafik ablesen lässt, ist dass die Arbeitnehmerentgelte 2002-2005 absolut gesunken sind, während die Vermögenseinkommen steil ansteigen. Die Entwicklung verbessert sich absolut auch nicht nennenwert bei einer (in der Grafik nicht ablesbaren) ansteigenden Beschäftigungsquote.
Das alles nicht neu, Heiner Flassbeck hat das zur Genüge durchdekliniert.
Das Verhältnis von Einkommen durch Eigentum an Produktionsmitteln und darauf aufsetzenden Vermögensgewinnen ist dabei noch nicht berücksichtigt: Die Schere verdankt sich nicht zuletzt der Export-”Erfolge”, die durch sinkende Arbeitnehmerentgelte befeuert werden und ganz nebenbei sowohl den Euro ruinieren als auch zum Irrsinn sogenannter “Märkte” (Rohstoffe, Staatsanleihen, Finanzprodukte) beitragen. Die Auswirkungen begleicht der Steuerzahler – der ja stets entlastet wird, nicht wahr.
Januar 14th, 2011 at 01:18
[...] von Gerhard Schröder (SPD) der Fall war, bezeichnet man das heutzutage ja als Kommunismus Mein Lieblings-Chart K L I C K B E F E H L !! Vergleich Frankreich und Deutschland: Was die Nation bewegt Zitat: In [...]
Januar 14th, 2011 at 01:25
Mal so gefragt: Wer und wo ist denn dieser ominöse “Wir”, für den da Aufschwung, Wohlstandsvermehrung und Arbeitsplatzsicherheit verortet wird?
Lohnerhöhungen sind schädlich, das weiß ein Jeder. Aber wie Lohnsenkungen förderlich sein sollen, das hat ja so noch kaum einer erfahren.
Vielleicht bringt man das ja demnächst den Kindern in der Schule bei.
Resultiert also nur das protestantische Ideal: Der “Wirtschaft an Sich” (heideggern) geht’s gut, nur die Arbeiter und ihr ungeistiger Anspruch auf Alimentation sind noch das Problem.
Soin’s stärm, mir hättens dann das ideale Lem!
Januar 14th, 2011 at 01:30
Einen schieße ich noch nach (man verliert leicht den eigenen Faden, wenn die Diskussionen ausufern und die Zeit knapp ist):
Die Markierung der Hartz-Gesetze soll nicht (allein) diese zur Ursache der sinkenden Lohnquote erklären. Es geht vielmehr darum, dass in einer Zeit, seit der Arbeitslose drangsaliert und Geringverdiener hemmungslos ausgebeutet werden, die Gewinne der Kapitaleigner explodieren. Wie immer steht die Frage im Vordergrund: “Wem nützt das?”
Ist Arbeit unter solchen Verteilungvershältnissen eigentlich generell noch zumutbar? Und dann soll der “Kunde” auch noch nachweisen, dass eine Stelle, von der er nicht leben kann “nicht zumutbar” ist?
Januar 14th, 2011 at 01:34
flatter30
Das soll der “Kunde” doch gar nicht und die Zumutbarkeitsfrage ist für die Behörde tabu.
Wer zuwenig kriegt, soll aufstocken auf das, was auch nicht zum Leben ausreicht…so ist die Regel. (SGBII und Ausführungsverordnungen)
Januar 14th, 2011 at 02:27
carlo meint:
Januar 14th, 2011 at 01:34
“Das soll der “Kunde” doch gar nicht und die Zumutbarkeitsfrage ist für die Behörde tabu.”
Ein kleines Mißverständnis: Die “Zumutsbarkeitsfrage” ist nicht einfach nur für die “Behörde”(ein rein ausführendes Organ) ein “Tabu”.
Diese Tabu wurde von der gesamte deutschen Politik auf Anregung des Kapitals 2003-2005(INSM, Bertelsmann-Stiftung etc..) gesellschaftlich verbindlich gemacht, abgesegnet, flankiert vom DGB, im Herbst 2005 bestätigt von knapp 36% SPD-Wählern, etwas über 36% CDU-Wählern und natürlich den Wählern von FDP und vorwiegend staatsangestellten Grünen.
Das deutsche an Wahlen Noch teilnehmende Volk hat so den Stab gebrochen über das zukünftige Schicksal von Arbeitslosen wie einst vor Jahrzehnten schon einmal über eine andere Gruppe von “Parasitären”(Clement, Münte, Schröder, Joseph Goebbels, BILD, STÜRMER…) mit allen Konsequenzen, natürlich völlig unschuldig, im guten Glauben, für “Deutschland” nur sein “Bestes” zu wollen…..
Lohnarbeit muss sein, zu welchen Bedingungen auch immer, Arbeit macht frei, sozial ist, was Arbeit schafft, Melodie und Inhalt waren, sind und bleiben unvergängliche “Evergreens” deutscher Politik, guter Deutscher Bürger.
Noch ganz aktuell: Nachdem der “heiße Herbst” des DGB wohl wegen des frühen Wintereinbruchs augefallen ist oder der “boomenden Wirtschaft”(?), kündigt, “droht” deren Häuptling Michael Sommer für diese Jahr mit ungehörigen “Forderungen”!
Wird der DGB ernsthaft diesen “Boom” und das erneut unverschämte Ansteigen der Gewinne aus Unternehmertätigkeit und Kapitaleinkünften “abwürgen” wollen? Was steht uns da bevor? Doch hoffentlich kein “Konjunktureinbruch” für die boomende Zeitarbeitsbranche!
Januar 14th, 2011 at 02:54
@ flatter
” “Wem nützt das?” ” Es sind jene, die den Begriff ‘Arbeit’ nur dann selbst verwenden, wenn Andere sie erledigen sollen/müssen, sowie jene, die ihnen dabei nacheifern. Wer kann das sein?
Januar 14th, 2011 at 06:27
You made my day. Bin mal arbeiten …
Januar 14th, 2011 at 11:37
@flatter 30. Alles richtig, auch nette Grafik mit den Linien ;-)
Aber, wer hier wüßte dies nicht bereits(Punkt)
Also, Frage, “Wem nützt das” hier? (bitte nicht mißverstehen)
Es frustriert nur, aber aus der Kraft des Frustes und der Erkenntnis sollte man Konsequenzen ziehen.
Also, Frage, welche Konsequenzen?
Antwort: (bitte ausfüllen)
(es gibt diesmal kein Multiple Choice :-)
Januar 14th, 2011 at 11:39
# Die Katze aus dem Sack meint:
Januar 14th, 2011 at 02:54
@ flatter
” “”Wem nützt das?” ” Es sind jene, die den Begriff ‘Arbeit’ nur dann selbst verwenden, wenn Andere sie erledigen sollen/müssen, sowie jene, die ihnen dabei nacheifern. Wer kann das sein?”
“Wer kann das sein?” fragst du.
Natürlich alle, die sich als Kapitaleigner, Kapitalanwender mit Hilfe von Lohnarbeit, die aber andere zu verrichten haben/müsen, ein schönes Leben machen, ihr Geld, ihr Kapital vermehren wollen.
Des weiteren haben auch alle sonstigen Leute ein Interesse daran, die hoffen, glauben oder einen sonstigen Anspruch darauf haben, von den Früchten der Lohnarbeit, d.h. dem Mehrprodukt flott möglichst mühelos mitzehren zu können – also der Teil der “besseren” Gesellschaft, der zwar selbst kein Kapital besitzt, aber bei seiner Anwendung, ob in der Privatwirtschaft oder der staatlichen Betreuung “beim Staat”(höhere, lukrative Posten natürlich) eine Rolle spielt oder spielen möchte.
Sie alle feiern und wollen natürlich ganz viel möglichst billige Lohnarbeit. Um so billiger diese, um so größer anschließend der Kuchen, den die Kapitaleigner und der übrige “bessere” Teil der bürgerlichen Gesellschaft teilen können!
Und Arbeitslose unterliegen da schon beinahe einem Generalverdacht, diesen Kuchen durch ihre aktuelle Nicht-(Lohn)Arbeit kleiner ausfallen zu lassen, “kosten”, “Belastung” der Kommunen, Sozialkassen…, erfreuen sich daher in dieser Gesellschaft keiner großen Wertschätzung, müssen mit allen Mitteln “in Arbeit gebracht” werden – Hartz 4.
Wird “Arbeit” gefeiert, der “Arbeitsbegriff”, dann feiert man zu 99,9% immer die Lohnarbeit!
Januar 14th, 2011 at 12:15
“Schöne” grafik. Die braucht man tatsächlich nicht mehr zu kommentieren.
Hinweis: Die “Lightbox” für Bilder im blog ist ein tolles Plugin. Damit kann man die Bilder per klick vergrößern.
Januar 14th, 2011 at 12:18
@ 36. Bruder Bakunin ;-)
du solltest dich nicht von der Katze aus dem Sack locken lassen, sie besser ignorieren, ansonsten hast du natürlich Recht, wer von flatters Lesern wüßte dies nicht alles schon, sollte man meinen
Januar 14th, 2011 at 12:45
Und um das Ganze auch noch mit ein paar Beispielen aus der konkreten Praxis zu verdeutlichen, hier der Link zu einem Frontal21-Beitrag:
https://www.youtube.com/watch?v=GxmZJeObBtg&feature=related
Deshalb: Diese ganze Zerpflückerei in branchenspezifische Mindestlöhne ist absoluter Humbug und das nächste divide-et-impera. Es kann nur um einen allgemein gültigen Mindestlohn gehen. Oder braucht etwa eine Reinigungskraft weniger Lohn, um seine/ihre Bedürfnisse zu befriedigen, als ein VW-Arbeiter am Band? Nein.
Ausreichend hohe (allgemeine) Mindestlöhne würden die Staatskasse entlasten, da es dann keine Aufstocker mehr geben müsste. Es würden höhere Einnahmen bei Lohnsteuern erzielt werden, die Summe der Beiträge für Krankenkassen, Sozialkassen und Pflegekassen würde sich erhöhen. All dies würde den Staatskassen dringend benötigtes Geld zuführen.
Wenn sich nun aber beständig diese angeblichen Staatskassen-Sanierer, vornehmlich von FDP und CDU, immer wieder hinstellen und Mindestlöhne in Deutschland ablehnen, beweisen sie doch, in wessem Interesse sie handeln. Erst recht, wenn man dies gar als Arbeits- und Sozialministerin so handhabt. Eine Mindestlöhne verhindernde Arbeitsministerin ist schlicht und ergreifend kontraproduktiv für ihre eigentliches Arbeitsfeld.
Januar 14th, 2011 at 12:51
Hmm, so sieht es aus. Wann werden die Ausgenutzten aufwachen und auf die Barrikaten gehen?
Januar 14th, 2011 at 13:04
-> Rubber Bot: Du provozierst doch selber gerne, was an sich nicht verwerflich ist.
Zu deiner Frage, was man tun könne, habe ich bereits vor längerem gesagt, die Gewerkschaften sollten einfach mal eine Lohnerhöhung von 50% bei gleichzeitiger Einführung der 30 Stunden-Arbeitswoche fordern. Tun sie das nicht, sollte man austreten und das Geld für etwas besseres wie z.B. Parteispenden verwenden.
Weiterhin könnte man Ärzte und Psychiater auffordern, die Verschreibung von Beruhigungsmitteln einzustellen, damit die Leute sich darauf konzentrieren können, woher der Frust kommt.
Man kann sich auch auf die ‘dunkle Seite der Macht’ begeben. Z.B. durch selbständig machen mit einer Briefkastenfirma in einer Steueroase. Ist ja jetzt noch einfacher mit einer Limited Company. Eine Firma in Deutschland, die andere im Ausland. Das kann man auch prima kombinieren. Der Firma im Ausland stellt man dann Mwst.-freie Rechnungen für ‘Beratungsdienstleistungen’ aus, die die Einnahmen in Deutschland praktisch auffressen und ‘nen Porsche Cayenne als Geschäftswagen kaufen. Am besten jährlich einen neuen, den Lohmann-Ruchti-Effekt nutzend. Das übliche halt.
Schlecht ist die Kombination der Eigenschaften unvermögend und ehrlich. Dann bleibt dir nur die Sinnsuche im Nichtmateriellen.
Lassen wir das hier lieber, sonst steigt wieder nur mein Puls auf 210.
Januar 14th, 2011 at 13:31
@RubberBot (36): Wem das hier nützt, dass ich dieses anschauliche Beispiel herausgegriffen habe?
Manchmal wundere ich mich. Dieses Blog ist in seiner Außenwirkung im besten Fall eine Argumentationshilfe. Und um eben denjenigen, die nicht dauernd lange Vorträge halten wollen oder können, ein wohlfokussiertes Argument an die Hand zu geben, habe ich diese Grafik gepostet. Nicht zuletzt übrigens, um sie jederzeit selber wiederzufinden.
Januar 14th, 2011 at 13:36
-> flatter: Manch (r)einer benutzt dein Blog genau dafür.
Januar 14th, 2011 at 14:42
@R@iner 42. Schön, wenn manch einer durchblickt und die Provokation nur als Anlaß zum Nachdenken über ein Thema nutzt, anstatt sein wahres Gesicht auf entsprechendem Niveau nach außen zu kehren ;-)
Deine Vorschläge, aber das weißt du bei deiner sozialen Intelligenz wohl sicher selber, sind aber eher bestenfalls die der Kategorie “Illusion” (keine Provokation :-)
Zur dunklen Seite der Macht, hast du etwa praktische Erfahrung damit? ;-)
@flatter Danke ja, so nutze ich deine und meine Seiten vor allem auch, ich sehe zumindest insofern Gemeinsamkeiten. Dennoch wünschte ich mir, Menschen mit deinen Talenten würden noch mehr zur “Erkenntnis” finden, :-), was könnte man alles erreichen … (ich meine, außer persönlichem Wohlbefinden … :-)
Januar 14th, 2011 at 15:11
@ flatter
Das empfinde ich ebenso. Die Katze aus dem Sack hat im übrigen auch keine Antworten auf all die Fragen. Wenn überhaupt, dann hat sie nur noch mehr Fragen. Aber: Sie bemüht sich wirklich, offen und ehrlich, beim Fragen als auch beim Antworten, niemanden auf den Schwanz zu treten, weil sie weiss, wie weh soetwas tut.
Nur: Die Katze aus dem Sack, und nicht nur die, verfügt über sehr scharfe Zähne und Krallen, die sie eigentlich nie wieder einsetzen will. Es sei denn, jemand hat keine anderen Absichten, als genau dies herauszufordern, sei es nun beabsichtigt oder unbeabsichtigt.
Januar 14th, 2011 at 15:17
Was man tun könnte? Also “man” kann da nichts tun. Verwendung von dritter Form zeigt sowieso unsicheres Verhalten auf. Da tut “man” nix, außer Luft zum schwanken bringen.
Ich tue das was ich kann – die Botschaft verbreiten. Die Botschaft verbreiten, aufmerksam machen und hoffen.
Hoffen, dass “die da unten” auf die Idee kommen, dass sie nicht alles “denen da oben” durchgehen lassen müssen.
Denn nur dann, aber auch _nur_ dann wird sich etwas ändern. Es war schon immer so.
Januar 14th, 2011 at 15:20
@ Pedant
Ich glaube weder an ein Oben, noch an ein Unten. Und doch sehe ich ja, wie die Menschen sich auf diese Positionen verteilen (verteilt werden, sich verteilen lassen).
Januar 14th, 2011 at 15:26
@Die Katze aus dem Sack
Glauben ist für mich der Gegenteil von Wissen ;)
Und ich weiß, dass jede Gesellschaft aus Klassen besteht. Halte das außerdem für unvermeidbar, Natur der Menschen usw. und finde es daher o.k.
Nur. Es gibt gewisse Grenzen. Und die werden hierzulande (und nicht nur hier) zunehmend überschritten. Wohin das führt kann eigentlich jeder in Geschichtsbüchern nachlesen.
Januar 14th, 2011 at 15:36
Boah, eh, dieser Erkenntnisgewinn heute wieder in den Kommentaren
meint
Dida Holzbohlen
Helau!
Januar 14th, 2011 at 15:37
@ Pedant
Na wenn jede Gesellschaft aus Klassen besteht, wieso wundern wir uns dann über Klassenkämpfe und -keilereien sowie blutige Nasen und Revanchen? Wer lässt sich schon selbst in die letzte Klasse einordnen, wenn es in der ersten doch so viel wohliger ist. Und wer verteidigt die erste Klasse dann nicht um so vehementer? Um dies nun zu ermöglichen, müssen andere Klassen, wenn möglich eben übersprungen werden. Selbstverständlich gibt es dabei keine Grenzen, zumindest keine die diese Bewegung zum stillstand bringt.
Über die Natur des Menschen, der sich in seinem selbst geschaffenen System bewegt, würde ich gern mehr erfahren.
Januar 14th, 2011 at 16:15
@Die Katze aus dem Sack
Ich habe keine Ahnung warum ihr euch über Klassenkämpfe wundert. Von welchem “wir” und mit welchem Recht redest Du eigentlich? Akademisches Interesse.
Jeder, der nicht nicht alleine in einer Höhle wohnt, hat diese Kämpfe sein Leben lang vor Augen und nimmt auch daran teil. Wenn einer die nicht registriert, tja dem habe ich nicht wirklich was zu sagen.
Die Grenze gibt es sehr wohl. Es ist die Grenze, deren Überschreitung dazu führt, dass eine kritische Masse von “denen da unten” sich gezwungen fühlt ihre Position zu wechseln.
Wenn Du über die Natur des Menschen mehr erfahren möchtest führt kein Weg an Selbstreflexion vorbei. So ein Internet-Blog ist da nur bedingt eine Hilfe.
Januar 14th, 2011 at 16:20
-> Rubber Bot(45): Heute smileys gefrühstückt? Natürlich weiß ich, daß das illusorisch ist, was ich schrieb. Meine Aussage war, daß ‘man’ nix machen kann, aber jeder für sich wie Pendant in #47 anmerkt.
Außer dem Weizenbier im Sommer ist bei mir nix dunkles zu finden. Sogar meine Kontendaten sind in einem freundlichen hellrot gedruckt. Ich beschrieb ja einige meiner Eigenschaften.
Januar 14th, 2011 at 17:03
[...] Dank an feynsinn.org für das Verbreiten/Aufbereiten der Grafik. Prädikat: Besonders [...]
Januar 14th, 2011 at 17:16
[...] von Hamburg koalieren zu können. Denn wir erinnern uns: Olaf Scholz ist bis heute Verfechter der volksverarmenden Agenda-Reformen und sagte zum Hartz-Gesetz: "Hartz IV ist ein gelungenes Gesamtwerk, das nun nur [...]
Januar 14th, 2011 at 17:21
@53. Nö R@iner, keine smileys gegessen, aber vom “Zufall” berührt worden, bin gut drauf (nein, Geld hab ich keins gewonnen oder bekommen :-)
Januar 14th, 2011 at 19:09
Nebenbei: wie ja auf Seite 204 erklärt, sind “Geleistete Transfers” Steuern und Abgaben. Schön, auf Seite 206 mal wieder zu sehen, daß die Gutsituierten 20% abgeben, die berühmten Mittelschichten aber weit über 40%.
So sieht wahrscheinlich konservative Progression aus …
Januar 14th, 2011 at 19:10
@ Pedant
Selbstreflektion!? Was mich wohl erwarten wird, wenn diese Reflektionen zurückreflektieren? Was ist denn bei Dir dabei herausgekommen? Wie lautet Deine Botschaft (zeig sie mir bitte, damit ich nicht lange danach suchen muss)?
Januar 14th, 2011 at 19:41
@ katze
my dear. nimm bitte diesen virtuellen ~fisch~ von mir als geschenk. er soll dir heute den knurrenden magen füllen. so ein fisch ist im gegensatz zu einem spielelreflektor etwas sehr nahrhaftes. gerade für katzen
Januar 14th, 2011 at 21:14
@Die Katze aus dem Sack
klar mache ich. Nach 5-6 Jahren unserer Bekanntschaft. Und bestimmt nicht in einem Internet-Blog.
Januar 15th, 2011 at 00:39
@ Pedant
Ist ‘das’ Deine Botschaft?
Januar 15th, 2011 at 00:50
@ Geheimrätin
Danke für den Fisch und Deine Verbundenheit.
Januar 15th, 2011 at 10:55
@flatter 31. und
@Bakunin 33.+ 37.
Bitte um Nachsicht für mein kaputtes Gehirn, ich sammle zwar viel und war schon auf etlichen politischen Seiten, aber ich erinnere mich nicht mehr.
Gibt es irgendwo Seiten, auf denen gerade solche Grafiken gesammelt bzw. auch Schaubilder im Sinne der Beschreibung der Zusammenhänge von Bakunin oben erstellt werden. So wäre natürlich noch zu Bakunins Ausführungen oben nur als Beispiel zu ergänzen, dass die Lohnsklaven auch natürlich in den Geschäften bevorzugt einkaufen, in denen sie billiger Waren anderer Lohnsklaven erstehen könen und so weitere noch reguläre Arbeitsstellen vernichten bzw. die Löhne drücken, Bsp. Backshops. vs. Bäckereien
Ich stelle mir so etwas wie dies vor https://www.seyfried-berlin.de/plakate/diagramm1.php
(wurde hier schon erwähnt).
Bakunin wäre vielleicht in der Lage, so etwas zu machen? ;-)
Mit derartigen Bildchen kann man vermutlich unheimlich gut aufklären, insbesondere die “Vergesslichen” unter den “Idioten” (verzeiht mir meine morgendliche Härte).
Über ähnliche Projekte denke ich oft nach, allein mir fehlen die Zeit und die Ressourcen im Überlebenskampf.
Januar 15th, 2011 at 11:39
-> Rubber Bot: Guck’ mal auf https://www.jjahnke.net
Januar 15th, 2011 at 12:32
@R@iner Danke, werde ich mir mal ansehen, ist aber etwas zum Durchwühlen wohl, ich wünschte eher etwas einfaches, für die “Wahlzombies” zum Überzeugen nach dem Motto “steter Tropfen höhlt den Stein, jeden Tag ein Blick aufs Plakat” ;-), falls da überhaupt etwas überzeugt werden kann, ich bezweifle dies ja trotzdem
@all Hat jemand gestern dies auf NDS gelesen
https://www.nachdenkseiten.de/?p=8003
Deprimierend! Ich muss NDS wieder mal kritisieren:
Gut gelebt haben vielleicht Albrecht Müller, Wolfgang Lieb und andere der NDS, Millionen Deutscher bzw. hier lebender Ausländer aber sicher nicht.
Mit dieser Einstellung ändert man dies nie, aber dies wollen ja die vom System dennoch gut lebenden Albrecht Müller und Wolfgang Lieb auch nicht, leider.
Januar 15th, 2011 at 12:49
-> Rubber Bot: Ist die gute Laune wieder verflogen? Schade! Schreib denen doch eine Mail mit deinen Ansichten. Ich finde es suboptimal, sich hier über Dritte auszulassen, die Gutes wollen und auch tun. Eine für dich perfekte Welt kannst nur Du selbst erschaffen. Erwarte nicht von anderen, sie mögen den für dich spezifischen Nährboden zur Verfügung stellen. Ein typischer Fehler aller sich als linksliberal bezeichnenden war schon immer, zwar die Weltrevolution zu planen, sich aber nicht darüber einigen zu können, wer den nächsten Kasten Bier holt. Die csu mit ihren etwas verkrusteten Ansichten schafft es ja auch, sich nach außen einig zu präsentieren. Krümelkacker :-))
Januar 15th, 2011 at 12:56
@R@iner Ich bin nicht linksliberal ;-), links ja, aber nicht linksliberal.
Und NDS lassen weder Kommentare zu, noch reagieren sie auf kritische Äußerungen, es sei denn, man ist ihnen genehm. Halte ich ebenso für suboptimal. Und empfehle die Seiten trotzdem weiter! Ändert aber nichts an meiner, wie ich finde, berechtigten “Fragestellung”. So ändert man die Gesellschaft und auch die obige Entwicklung nie, diese Selbstzurücknahme der NDS (siehe Link, vor allem Einleitung)ist kontraproduktiv, unverständlich,ich bleibe bei meiner Meinung.
Gute Laune ist übrigens nicht weg, habe heute schon wieder ein Post losgelassen, gibt mir Energie :-)
Januar 15th, 2011 at 13:08
-> Rubber Bot: Kennst Du den Unterschied zwischen Diplomatie und Arschkriecherei? Denen ihre Seite wird mit Sicherheit auch von vielen Leuten gelesen, denen es ‘gut’ geht. Daher wohl auch deren ausführliche, dir aber scheinbar ‘zu bürgerlich’ ausgefallene Antwort.
By the way: Wenn Du nicht liberal bist, was machst Du dann in einem Blog, dessen zweite Überschrift ‘Mehr Demokratie wagen’ ist?
Januar 15th, 2011 at 13:23
@Rainer 68.
Mir kam dies eher wie die 2. von dir genannte Alternative vor
Und zu “Mehr Demokratie wagen” hatte ich Flatter hier schon einiges entgegent (flatter, bitte um Nachsicht, dass dies hier aufgewärmt wird). Einfach die Suchfunktion hier bemühen.
Ansonsten, zu deiner letzten Frage: Dies frage ich mich oft auch, aber flatter bietet auch kaputten Typen wie mir eine Plattform, Danke zum wiederholten Mal.
Januar 15th, 2011 at 19:47
[...] Deutschen ein besseres Ergebnis verhindert haben. Dass es noch andere Kennzahlen gibt, hat Kollege flatter schön ins Bild gesetzt. Doch was ist denn nun mit der Rekordzahl an Beschäftigten in Deutschland? Angeblich sind so viele [...]
Februar 3rd, 2011 at 00:54
[...] Im Januar 2011 waren 7.579.690 Personen im Leistungsbezug ALG I, ALG II, Sozialgeld). Aber hey: Das war es uns doch wert, oder? Und wie jetzt? Höre ich da eine gewisse Empörung heraus? Der [...]