Facebook: Zuhälter fordert Keuschheit
Posted by flatter under Netzwelt[43] Comments
07. Jan 2011 14:23
Eine “Vertraulichkeitsklausel” müssen potentielle Kunden von Facebook unterschreiben, wenn sie Einblick in die Geschäftszahlen nehmen wollen. Das ist wirklich grandios: Während die ausgesaugten Datenspender, vulgo “User”, auf jeden Schutz ihrer Intimsphäre verzichten müssen, damit der Rubel der Zuckerbergs rollt, soll niemand wissen dürfen, was der Meister für seine Beute einheimst. Installiert wird derart die Doppelgardine mit der Goldkante: Eine für die User, denen vorgegaukelt wird, Facebook sei kostenlos und eine für mögliche Shareholder, die nicht wissen können, was wirklich hinter dem angeblichen Milliardenwert steckt.
Na klar, niemand muss sich bei Facebook anmelden, jeder kann entscheiden, was er von sich preisgibt, so die Argumentation der Betreiber und ihrer Fans. Das ist aber blanke Augenwischerei, denn das Geschäftsmodell beruht ebenso auf dem Gegenteil wie die Funktionalität der Plattform. Nur weil der Umgang mit persönlichen Daten auf beiden Seiten – höflich formuliert – fahrlässig ist, findet man sich dort. Dass man “sich findet”, finden die Naivlinge, sie sich dort tummeln, supi. Ihnen wird aber vorenthalten, was ihre Daten ‘wert’ sind, in Euro und Cent. Schon gar nicht machen sie sich klar, was die Weitergabe dieser Daten zur Folge haben kann. Ist doch alles so schon bunt und lustig. Wer da Bedenken äußert, ist ein Miesmacher. Wir feiern hier ‘ne Party und du bist nicht dabei, ätsch!
Dieses Niveau der ‘Kritik’ und Bewertung eines Phänomens im Web findet sich allzuhäufig auch in den Massenmedien. Einmal mehr tut sich der “online-first”-’Freitag’ hervor mit einer erschütternden Inkompetenz in Sachen Internet. Katrin Schuster vergleicht dort für ein sogenanntes “Medientagebuch” Google mit Facebook und behauptet ernsthaft:
Auf Facebook muss ich nichts suchen
“Zudem geht es längst nicht mehr um das Suchen, sondern um das Finden; ein weiteres Problem also für Google. [...] Oft genug nervt die Google-Suche nur noch, weil man nach drei, vier Ergebnisseiten immer noch nicht da angelangt ist, wo man hinwollte; weil man nur auf andere trifft, die dieselbe Frage haben [...] Auf Facebook dagegen muss ich nichts suchen, da kuratieren meine so genannten Freunde die Informationen für mich.”
Das ist natürlich genau die Art von Suchabfrage, die man braucht. Warum kommt Google nicht auf diese großartige Idee? Nachdem Schuster also offenbart, dass sie nicht den Grips hat, eine Suchmaschine mit brauchbaren Anfragen zu füttern, empfiehlt sie die Wohlfühl-Informationen der Datenraub-Community. Man will schließlich irgend etwas finden, das irgendwie mit irgendwem zu tun hat. Bei Google findet man hingegen nur das, was mit den eingegebenen Schlagwörtern zu tun hat. Das ist blöd und langweilig.
Mir ist völlig klar, dass ich mich mit meinen andauernden Rufen nicht beliebt mache und muss sogar davon ausgehen, dass die Mehrheit meiner Leser einen Facebook-Account hat. Es geht mir auch nicht darum, jeden zum Deppen zu stempeln, der sich dort angemeldet hat. Auch mein Ärger über die lieben Zeitgenossen, die meine private Emailadresse dort verbreiten, wird irgendwann verraucht sein.
Wer aber von Meinungsmache, neoliberaler Marktmacht und Abbau von Bürgerrechten spricht, kann nicht schweigen, wenn die Machenschaften von Facebook verharmlost und verherrlicht werden. Diese Unmündigkeit ist selbstverschuldet. Und spätestens, wenn sich ausgerechnet dieser digitale Menschenhändler für seine Geschäftszahlen eine Intimsphäre ausbedingt, ist es doch an der Zeit, sich die eine oder andere Frage zu stellen?
Januar 7th, 2011 at 14:50
Sehr richtig – wieder ins Schwarze getroffen! Nun gut, nur meine persönliche Meinung, jetzt – ich hatte aber von vorneherein kein Vertrauen zu Facebook. Diese als “sozial” getarnten Einrichtungen sind es natürlich gar nicht – woher denn auch? Wales und seine Wikipedia sind es vielleicht, aber Flickr, Facebook, Hi5, etc. usw. usf. sind doch Geschäfte, mehr nicht, weniger nicht.
Keiner behauptet, dass Skype etwa nur “sozial” intendiert ist, oder dass die gängigen E-Mail-Dienste “non-profit organisations” seien. Wie kann man nur auf dieses Geschwätz bei Facebook etc. reinfallen?
Januar 7th, 2011 at 15:18
Das ist schon spannend. Vieles davon erinnert auf geradezu brachiale Weise an ähnliche Sachen während des New Economy Gehampels im Laufe des Internet-Hypes.
Wegen dem Deppen musst du dir keine Gedanken machen, ich alleine bin schon einer, weil ich dies mache. Und ob meine Gründe dafür ausreichend sind dies zu entschuldigen sei dahin gestellt. Aber im Moment fröne ich in meiner Naivität dem Glauben, dass der informelle Nutzen für mich durchaus berechtigt ist. (Wenn auch schwer verständlich jetzt). Das ich dafür mehr gebe, als ich bekomme, ist mir auch klar.
Was mich aber i.M. vom Thema abweichend mehr interessiert. Wer, oder was vertickt deine private email-addresse. Wenn dahinter ein Automatismus steckt, dann wäre dies eine interessante Angriffsfläche.
Januar 7th, 2011 at 15:23
-> flatter: So richtig gerne bashe ich ja nicht gegen Leute, aber der Artikel der freien Journalistin im Freitag über wikileaks ist auch eine Klasse für sich. Auf ihrer Heimseite hat sie im oberen Drittel die Überschrift, die ich mit allergrößtem Verlaub dort gerne copy und hier paste: “Aus der Reihe ‘Wenn ich nur wüsste, wovon hier die Rede ist’”.
Ansonsten erwarte ich hier auch seit den Threads über WerFicktWen, daß die Sünder wenigstens die Kopien ihrer Austrittserklärungen ans schwarze Brett hingen. Man muß davon ausgehen, daß der Erkenntnisgewinn unterhalb der magischen 4.9406564584124654*10^-324 lag, wobei ich den Gleitkommaverabeitern double precision unterstelle.
Soviel zum Thema ‘Feynsinn rettet die Welt’. An ihm liegt es nicht, wenn das fehlschlägt und ich hatte mich auch mit Argumenten abgemüht.
-> antiferengi: DU auch? …*Ritschratsch* *Peng*
Und überhaupt: Warum verbindest Du dich nicht auf ‘feinstofflicher Ebene’ mit deinen Bekannten? q:-P
Januar 7th, 2011 at 15:28
@antiferengi: Facebook bietet die komfortable Möglichkeit, ganze Adressbücher auszulesen und macht einen permanenten Datenabgleich damit. Daher werden dir bei einer “Einladung” gleich ein paar Leute präsentiert, die du kennst – weil du in ihrem Adressbuch stehst. So weit ich weiß, laufen auch Klagen gegen diese Praxis, aber das hilft auch nicht mehr.
Januar 7th, 2011 at 15:55
“Suche nichts, finde alles” so der Titel eines Esotrikbestsellers, den ich tägl. ins Buchladenregal einräumen darf. Wäre doch auch der passende Slogan für Facebook.
Ach ja, bin hier zu Hause auch die Miesmacherin ;-)
ps. kriege im übrigen auch immer wieder post von facebook obwohl ich dort kein account habe. auch die mails aus dem verteiler einer “namensvetterin” landen immer wieder in meinem postfach, mittlerweile bin ich es leid, die immer wieder zurückzuschicken u.l klar zustellen, dass ich ein “ganz anderes Gesicht” habe u. die mails mich nix angehen und drücke nur noch auf delete.
Januar 7th, 2011 at 16:11
@ flatter #4:
Dieses zweifelhafte Vergnügen hatte ich auch schon.
Ich bin ganz bewusst nicht bei facebook registriert. Irgendwann bekam ich eine “Einladung” dorthin. Ich habe darauf überhaupt nicht reagiert. Weder positiv noch mit Ablehnung (geht das überhaupt? – egal). Das hat aber nichts daran geändert, dass ich noch zwei weitere Male daran “erinnert” wurde, dass ich ja eingeladen wurde.
Da ich mir das alles nicht erklären konnte (kein Wunder – als Nichtnutzer), hat mir der spiegelfechter das erstmal mit dem Auslesen der Adressbücher gesagt. Bis dahin bin ich von einem “Fehlverhalten” des Bekannten ausgegangen. Unerklärlich war mir dann aber, wie in derselben Einladung andere Bekannte von mir als weitere Bekanntschaften drinstehen konnten, die definitiv keinen Kontakt zum (vermeintlichen) Einlader haben konnten.
Schon allein diese Tatsache zeigt, dass facebook die Daten seiner Nutzer unzulässig miteinander verknüpft. Da ich (ziemlich sicher) in den Adressbüchern all dieser Bekannten drinstehe, hat facebook nach dem Auslesen der Adressbücher mich als gemeinsamen Bekannten gekennzeichnet, obwohl ich selbst nichtmal bei facebook bin.
Januar 7th, 2011 at 17:29
Wollen wir doch von vornherein festhalten, das fb und google zwei ziemlich unterschiedliche Anwendungsszenarien bedienen und, sofern es das Auffinden von Daten berührt, auf zwei komplett unterschiedliche Korpora zurückgreifen. Als Computerlinguist könnte ich zumindest sagen, dass Google deutlich mehr macht, als nur “Buchstaben vergleichen”; bzw. andersherum gedacht wiederum nicht, denn auch “Fotos, Video, Audio und Games” sind nur Operationen über Symbole; cf. Turing-Maschine.
Wenn also jemand wie Katrin S. davon erzählt, dass ihr subjektives Benutzererlebnis auf fb kuscheliger als auf google ist, hat diese Information für mich Nullwert. Auch ihre Vorstellung, Zuckerberg, Brin und Page hätten (monatliche) Kontoauszüge wo nun gleichhohe Gehaltszahlungen draufstehen, sind rührend.
Meh, ich sehe schon, das wird zu lang, ich muss Katrin auf meinem eigenen Blog nochmal zerlegen.
flatter, wie kommst du eigentlich auf die Idee, fb stünden mehr Daten zur Verfügung als dem Geheimdienst? Schonmal gesehen, wieviele Agentur-Frontfirmen das mitfinanziert und -entwickelt haben (In-Q-Tel nur eine davon)? Für einen Geheimdienst wäre es doch auch schwer nachlässig, sich dort keine Backdoor zu besorgen.
Januar 7th, 2011 at 17:44
@flatter, ich weiß nicht, ob du es wußtest: neulich hat facebook einem gekündigt bzw. ihn gesperrt, weil er ein falsches geburtsdatum angegeben hatte. in den geschäftsbedingungen bzw. userbedingungen soll man aufgefordert werden, ehrliche, ich wiederhole, ehrliche angaben zu machen.
ansonsten finde ich, dass du völlig recht hast.
Januar 7th, 2011 at 17:46
@lutz, facebook fordert seine nutzer immer mal wieder auf, das passwort zum email-account preiszugeben. da, wo das geschieht, hat facebook dann zugriff zu emaliadressen der kontakte eines nutzers.
Januar 7th, 2011 at 17:53
Guter Artikel
Untermauert nur das was man eh schon weiss : 90% der Menscheit ist bekloppt.
Riesenzauber bei der Volkzaehlung in den 80′ und nun guckst du Facebook, wer-kennt-wen etc.
Ich fuer meinen Teil brauch’ die alle nicht auch keine vierstelligen “Freunde”szahlen, ich bin mit meinen wenigen realen genug gestraft ;-)
PS: @Geheimrätin > Miesmacher < " MIT " :-D
Januar 7th, 2011 at 18:03
Uebrigends meinen Respekt dafuer das Feynsinn NICHT bei Facebook ist,das ist mir gleich aufgefallen und war mir sympathisch.
Januar 7th, 2011 at 18:07
@R@ainer (3)
Ich schäm mich ja schon. Aber nirgendwo sonst, kriegst du mehr ferengianischen Unsinn zusammen als auf facebook :-) Und was die feinstofflichen betrifft. … Ich sag dir ….. Wahnsinn !!! :-)
Januar 7th, 2011 at 18:08
[...] Mal etwas anderes. Ihr überlegt auch euch bei Facebook zulöschen, hier mal ein Artikel zum Nachdenken. [...]
Januar 7th, 2011 at 18:23
@Klingelhella: Facebook hortet mehr Daten als ein Geheimdienst dürfte>. Und dass diese sich dort bedienen werden, macht mich ebenfalls nicht glücklich.
Januar 7th, 2011 at 18:38
Katrin Schusters facebooksüüsses “Medientagebuch”: “Auf Facebook dagegen muss ich nichts suchen, da kuratieren meine so genannten Freunde die Informationen für mich.”
Aber allerliebst gern geschehen, lt. NZZ ist gerade Goldman Sachs und Digital Sky Technologies (DST) bei facebook eingestiegen. Digital Sky gehört dem uzbekischen Oligarchen Aslisher Usmanov, https://www.facebook.com/pages/Alisher-Usmanov/137823892906093.
Laut https://en.wikipedia.org/wiki/Alisher_Usmanov ist Mr.Usmanov “a co-owner of Russia’s third-largest mobile telephone operator MegaFon and Russian investment fund Digital Sky Technologies (DST), which owns stakes in popular web portals like Mail.ru, Odnoklassniki.ru, Vkontakte.ru, Facebook.com and others.” Und weiter … “Usmanov was arrested and imprisoned in 1980. The website centrasia.ru reports that he and a friend – the son of the deputy head of the Uzbek KGB – were convicted in August 1980 by the Military Tribunal of the Turkestan Military District for “complicity in an official’s receiving bribes and extortion”. The website said that the two had extorted 30,000 roubles from an army officer. Both men’s parents lost their jobs as a result of the convictions. Usmanov received an 8 year labor camp sentence. He was freed early in 1986. He was rehabilitated by Uzbekistan’s Supreme Court in July 2000. It ruled that the case had been “fabricated”. … In May 2009, Digital Sky Technologies, a company he owns a 32% stake in, paid $200m for a 1.96% stake in social networking website Facebook.”
facebook und Alisher Usmanov (“8 year labor camp sentence”), süsss, so wächst mal wieder ein Traumpaar zusammen, das zusammen gehört, ganz zu schweigen von Goldman Sachs ………………
Januar 7th, 2011 at 18:41
Wo wir wieder bei der bekloppten Menschheit währen ..von denen ein wie man sieht nicht unbedeutender Prozentsatz das dringende Bedürftniss hat sich im “Internet’t nackig zu machen ” aber mindestens stündlich jeden wissen zu lassen was sie grade machen ..wo sie sind weiss man wohl, wenn ich das richtig gehört habe von medialer Seite.
Bedenklich wird es werden wenn man suspekt wird wenn man KEIN Facebook account hat…. ;-)
Januar 7th, 2011 at 18:44
-> Klingelhella: Anderer Vorschlag: Du könntest ja mal überlegen, ob Du nicht etwas leicht verständliches zu Datamining zusammentragen könntest. Googleanalytics wäre natürlich auch mal interessant. Ich will dir ja keine Arbeit machen, aber viele Leute finden das Internet (ich meine natürlich google) schon personalisiert vor, weil sie nie ihre Cookies löschen.
Gutes Neues noch!
-> antiferengi: Schämen? Mmmh *Räusper*
In Kalk, noch ungelöscht, in Eisenbrei,
in Salz, Salpeter, Phosphorgluten,
in dem Urin von rossigen Eselsstuten,
in Schlangengift und in Altweiberspei,
in Hundeschiss und Wasser aus den Badewannen,
in Wolfsmilch, Ochsengalle und Latrinenflut:
In diesem Saft soll man die Lästerohren schmoren.
In eines Katers Hirn, der nicht mehr fischt,
im Geifer, der aus den Gebissen
der tollen Hunde träuft, mit Affenpiss vermischt,
in Stacheln, einem Igel ausgerissen,
im Regenfass, drin schon die Würmer schwimmen,
krepierte Ratten und der grüne Schleim
von Pilzen, die des Nachts wie Feuer glimmen,
in Pferderotz und auch in heissem Leim:
In diesem Saft soll man die Lästerohren schmoren.
In dem Gefäss, drin alles reingerät,
was so ein Medikus herausholt aus dem schwieren
Gedärm an Eiter und verpestetem Sekret,
in Salben, die sie in den Schlitz sich schmieren,
die Hurenmenscher, um sich kalt zu halten,
in all dem Schmodder, der zurückbleibt
in den Spitzen und den Spalten
(wer hätte nicht durch solchen Schiet
hindurchgemusst!):
In diesem Saft soll man die Lästerohren schmoren.
Meine Herren, packt all die saubren Sachen
(gehen sie in den verfaulten Kürbis nicht hinein)
in eure Hosen, um den Bottich voll zu machen,
gebt auch den Arschgeruch von einem Schwein hinein,
und hat’s vier Wochen lang gegoren:
In diesem Saft solln eure Lästerohren schmoren.
(Frei nach François Villon von Paul Zech mit zus. kleinen Änderungen)
Januar 7th, 2011 at 18:47
ZG hatte da gestern auch einen schönen Beitrag. Ich find´ das Video geil ohne Ende.
https://www.zeitgeistlos.de/zgblog/2011/hatebook-facebook/
Januar 7th, 2011 at 18:55
@Geheimrätin
“Suche nichts, finde alles” so der Titel eines Erotikbestsellers, den ich tägl. ins Buchladenregal einräumen darf.”
Besten Dank, den Slogan “BKA – Suche nichts, finde alles” werd ich mal gleich mal dem BKA vorschlagen, jedenfalls isser besser als der allerletzte Vorschlag aus dem http://www.gulli.com: “BKA – dein unersättliches schwarzes Loch”
https://www.gulli.com/news/de-maizi-res-neue-superbeh-rde-verst-sst-sie-gegen-das-grundgesetz-2010-12-15
Januar 7th, 2011 at 19:28
@R@iner: macht nicht viel Arbeit, die technischen Details sind gar nicht so wild. Das Problem ist, das so zu erklären, dass einfache Nutzer die Tragweite davon verstehen, ohne gleich “Verschwörungstheorie” zu blöken, weil sie sich nackt gemacht fühlen.
Ich schreib demnächst wohl tatsächlich mal einen Post darüber, kann ich uU dann auch bei flatter ankündigen.
Januar 7th, 2011 at 19:57
@R@ainer (15)
Ich sehe, – ich hab dringenden Arbeitsbedarf an meiner Bösartigkeit ;-))) Ich sollte öfter mal nach deinen Kommentaren suchen, statt auf facebook rum zu turnen :-)
Januar 7th, 2011 at 21:37
Zu den FB-Einladungen
die habe ich auf die Blacklist gesetzt. Die Einladung geht dann automatisch an Facebook zurück mit dem Vermerk, dass es meine Mailadresse nicht gibt oder ich einfach keine Einladungen möchte. Ggf. den Einladenden noch ne Mail schicken, dass sie sich entschuldigen sollen oder von ihnen zukünftig in Ruhe gelassen werden möchte.
Ich halte Facebook für hochgradig unseriös und die es unterstützen.
Januar 7th, 2011 at 22:12
Ich halt hier mal das Buh Schild hoch, auch wenn ich verhaun werd…
Das Internet ist geschwätzig und hat 2 Richtungen.
Wenn man sich wo anmeldet, wird ein Datenbanksatz mit Userdaten generiert, an dem ein ganzer Sack voll Referenzen klebt, wie Rechnerfingerprint, Provider, Browsercachinhalt, OS, Userdaten des Rechners etc. alles was sich so auslesen lässt, das gilt für die meisten größeren Auftritte, alleine Anhand dieser Daten lässt sich schon ein ordentliches Profil bauen, wenn jemand noch seine Mailadresse und evtl. sein Passwort abgibt, dann gibt er natürlich auch seine Adressen und seinen Mailverkehr preis, das steigert dann den Wert des Profils nochmal ordentlich. Dann kommen noch die Suchmaschinen aufs Brett, die ähnliche Daten zu Anfragen speichern, die verknüpft man, wenn möglich, dann noch alle suchbaren Seiten auf Einzeldaten des Profils abgesucht und voila, da wissen gleich mehrere was man so treibt. Gleiches gilt auch für Applikationen welche so installiert werden, die sind auch oft geschwätzig und machen bisweilen den Rechner selbst zum Bestandteil des Netzes. Und natürlich haben wir dann damit auch Postadresse bis hin zu den Zulassungsdaten des KFZ inkl. Haushaltsdaten abgeliefert. Wer meint dies währe VT vom feinsten, sollte mal über den Weg aller Hardware und Software nebst Sicherheitssystemen nachdenken. Jeder halbwegs intelligente Programmierer baut sich eine Tür ein, nebst diverser Firmen… Dies gilt leider auch ein Stückweit für Open Source Software, außer man kann den Code lesen und compiliert selbst. Für heiklere Informationen ist eh Thor + Verschlüsselung empfohlen, wenns schlimm kommt, nimmt man Wurm im Salat, quasi Info in Bild ala captcha oder noch ne Ebene tiefer. Social Media bedeutet immer Social enginiering, es geht immer um euer bestes. Beantwortung einer Mail die nicht erwünscht war ist immer ein reply für den Versender. Und, der Datenverkehr kann beliebig geleitet, gesammelt und natürlich auch gescannt werden, so man die Technik versteht.
So, der mußte einfach mal sein, und Ok, der hat schon geübt.
Januar 7th, 2011 at 22:55
@ thom
ich kommuniziere schon lange nichts “geheimnisvolles” mehr via mail. dafür gibts doch telepathieanlagen ;-)
soll heißen, ich plaudere im netz genau das aus, was ich zu sagen habe. und dazu brauch ich noch nicht mal ein facebook. und wenn der profiler dann wirres zeug zusammen spinnt, was kann ich dafür :-p
Januar 7th, 2011 at 23:03
Schon wieder Facebook als Thema hier? Muss das schon wieder sein? bäh, nää
Januar 7th, 2011 at 23:03
ps.
2 tage nachdem ich meinen abschied vom bodensee via mail u. öffentlich kundtat, erhielt ich ein Schreiben (per briefpost) eines Immobilienmaklers, der sich für “meine Immobilie” interessierte ;-) Er wollte mir den reibungslosen Verkauf und alle Formalitäten und noch etwas mehr abnehmen…
Januar 8th, 2011 at 00:03
@Bluntman: Bäh, schon wieder Wirtschaft, Journalismus und Internet. Pfui deibel!
Januar 8th, 2011 at 00:26
ich finde den villon gut. hab dieses gedicht auf wienerisch. aber wie kriege ich es ins netz, ohne copyrightprobleme …
Januar 8th, 2011 at 00:57
@thom.
Also ehrlich. Soviel Wahrheit auf einen Haufen, hat nun wirklich nix mit political correctness zu tun. (Zumindest das mit den 2 Richtungen hätte man etwas moderater ausdrücken können :-))))))))
Januar 8th, 2011 at 01:19
-> Klingelhella(20): Bei dir gucke ich sowieso immer mal wieder rein. Wäre wirklich toll.
-> antiferengi(21): Ich hatte das mal mit 15 von der LP mit Kinski als Sprecher gehört. Legendär. Das vergißt man nie wieder.
-> thom(23): Ich hatte mich hier an anderer Stelle schon um ähnliche Argumente bemüht, wobei noch andere Aspekte in den Kommentaren wirklich interessant sind: https://archiv.feynsinn.org/?p=6084
Aber man muß es öfter wiederholen.
-> Bluntman: Du wirst hier konditioniert, damit Du bei der nächsten Unterhaltung auf dem Bahnsteig beim Vernehmen des Wortes f*b* sofort alle Umstehenden zu verprügeln beginnst. :-)
-> Klaus Baum(28): Nimmt das nicht die Schärfe? Auf Wienerisch? Das hört sich für mich geradezu wie ein Paradoxon an. Auf Sächsisch müßte es auch gut für mein Gehör rüberkommen.
Januar 8th, 2011 at 01:36
“Bei Google findet man hingegen nur das, was mit den eingegebenen Schlagwörtern zu tun hat. Das ist blöd und langweilig.”
Da muss ich doch mal widersprechen, denn bei Google finde ich auch Dinge, die nichts damit zu tun haben, was ich suche. Suche ich nach meinem weltweit eindeutigen Realnamen, ist das erste Suchergebnis eine Webseite, deren Domain gleichlautend einem meiner Nicknamen im Internet ist. Google assoziiert zu viel.
Januar 8th, 2011 at 01:59
@tux.: Geschenkt, ich bin wahrlich kein Fan der Such-Datenkrake. Aber im Zusammenhang sind die ‘Argumente’ der Q-Journalistin einfach zu drollig.
Januar 8th, 2011 at 03:16
Was ist denn dieses Fakebuck nun? Google liefert mir alle möglichen Ergebnisse aber das hilft mir nicht weiter. Ich will doch aber den Sinn von dem Zeugs endlich mal erfahren ….
Mist, ich habe auch keine Freunde, die ich grad mal fragen kann … ähm … eigentlich hab ich gar keine realen Freunde mehr, weil die alle bei dem Zeugs da abhängen. Ich finde das gar nicht gut, kann aber hier nirgendwo einen Haken machen, dass ich dieses Dingens nicht weiterempfehlen kann.
Vielleicht sollte ich das mal twittern, aber da das sooooo out ist, liest das ja auch kein Aas mehr.
Menno…
das war ein Outing, dass mir der Kram hinten rum vorbei geht. Sowohl Twitterytister als auch Gesichtsbuchzeugs. Statt Gesichtsbuch empfehle ich immer noch Geschichtsbuch, da lernt man wenigstens was für´s (reale) Leben.
:-p
… und die Dinger findet man auch beim Goockel
Januar 8th, 2011 at 05:09
@ThomasX (31): Du, dat Fratzenbuch da dat is ne ganz heiße Sache is dat. Da kannste Freunde sammeln. Also nich so wie in Wirrlichkeit, sondern wie im Interna… Inder… ach, weißt schon, wie beim Fratzenbuch ebm. Dass is wie wenn de Briefmarken sammelst, klebste dir da de lüttjen Bildchen von deine Freunde rein. Und da könnta dann kommundingsbums. So über dat Zeuch, was euch wichtich is. Der eine Spocht, der annere Politik und dann de ganten Nebensachen. Da haste ne Teimlein, und da kann jeder reingucken. Dat machste dann jeden Tach son paar Stunnen, weil de dann nich so alleen bist, wenn de im Fratzenbuch bist. Unds Fratzenbuch sorgt dafür, dat imma mehr Leute kommen, die’e kennst — wenne zum Beispeel so’n schniekes Händi hast, wie dir jeda im Interdingsda sacht, dat de’s habm musst, wenne damit nicht telefonierst, weil dazu is so’n Telefon ja nich da, sondern wenne damit chattest, mailst, surfst und deine ganzen Kontakte in dem lütten Dings sind, dann wirds Fratzenbuch dir anbietn, dass du dat synchronischlumpfen kannst, und dann geht dat alles rinn int Fratzenbuch, und die sagen dann an alle deine Freunde, dat du im Fratzenbuch bist und dat se doch kommn solln. Stinkt zwar n bissjen streng nach Spämm, aber dat ist dem Fratzenbuch doch wumpe, die makken dat schon lange so. Weil für’et Fratzenbuch is besser, wenn man fast nur noch im Fratzenbuch zusammn is und sich jede Freundschaft in ne Profilbriefmarke vawandelt hat, weil dann erfahrn die noch mehr über’e Leute im Fratzenbuch. Die solln ja demnächst von Goldmann Sachs anne Börse zu’n Haufen Zaster gemacht werdn, die vom Fratzenbuch, aber wat willste da verkloppen? Sind doch nur Briefmarken, wenn se da nix anneres rauskriegn, und nich ma seltene oder welche, die de auf’n Brief klewen kannst. Wat soll’n da n Marktwert sein? Daten kannst zu Geld machen, und dat Fratzenbuch holt sich halt n paar Daten. Ungefähr so viele wie damals de Stasi oda de Gestapo, aba besser strukturiert und technisch einfacha auszuschlumpfen. Freut Profiler alla Art, ob vonna Bank, vonne Geheimdienste oder vonna Reklame. Dat schafft Wachstum. Da musste hin. Dat habn se mir gesacht. Da musste hin ins Fratzenbuch. Dat ham se mir inna Glotze gesacht, inna Zeitung, überall. Da musste hin. So’n Web-Zwo-Nulldienst ist dat geilste Ding seit geschnitten Brot. Da musste hin ins Fratzenbuch! Sonst bisste gar nich im Interdingsda. Sonst biste gestern. Sonst biste tot. Dat sagn se dir überall. Dat stimmt. Kost ja auch nix, weil so’n Mensch und so’n bischen Privatgeschlumpfe ja nix wert ist, und Geld wolln se auch nich. Also jetz beim Fratzenbuch. Die Typen, die demnächst die Daten kopen, die schon. Aba an Reklame sind wa ja alle gewohnt, und keiner denkt bei “Zielgruppe” mehr ans Fadenkreuz im Visier.
Geschichtsbuch is schlecht. Dat macht nur kluch, und mit Klugen is kein Geschäft zu machen.
Januar 8th, 2011 at 06:36
23 @thom
“Beantwortung einer Mail die nicht erwünscht war ist immer ein reply für den Versender.”
Man kann nicht nicht kommunizieren, auch das eine schöne abgegessene Wahrheit; der Empfang alleine ist doch schon ein reply.
Aber das nur nebenbei.
Vielmehr ist doch die Frage, wie sich die Verantwortung für die eigenen Daten wahrnehmen lässt. Da habe ich bisher in den Kommentarspalten wenig zu gefunden. Vielleicht lenkt dieses Rumgehacke auf Fb usw davon ab, dass die Beantwortung dieser Frage nicht technische Kenntnisse voraussetzt, sondern eher nach sich zieht.
Und dass Facebook tatsächlich einen Mehrwert besitzt für Menschen, denen es Befriedigung verschafft, als “individuell angepasst” zu gelten.
Und dass sich viele Menschen die Frage nach persönlicher Mündigkeit nicht oder in anderer Weise stellen als man selbst.
Januar 8th, 2011 at 16:39
Wofür gibt es “Wegwerfmailadressen”?
Die Adresse wird EINMAL benutzt und dan ignoriert. Irgendwann wird die vom “Betreiber” dann sicher gelöscht.
Ich benutze auch nie eine Empfängerliste – da kann dann ja jeder Empfänger alle Adressen sehen. Ich versende nur Single-Mails.
Und da kann man auch für (fast) jeden eine eigene Adresse basteln, die nur diese Person und eben ich kenne. Wenn dort dann von anderer Seite eine Mail kommt … dann hat dieser Bekannte gepfuscht.
Vertrauen ist gut – Kotrolle ist besser – auch wenn es etwas mehr Arbeit macht. Ach, ich hab auch kein Handy, bin in keinem “sozialen Netzwerk” aktiv, nur in einem habe ich mich mal angemeldet, also auch eher eine Karteileiche. Habe ein Telefon (Kabel), kein WLAN, keinen Anrufbeantworter … man muss eben nicht jeden neuen Mist mitmachen. Internet, ja, das ist wichtig. Aber langsam wird es immer bescheidener.
Januar 8th, 2011 at 18:01
[...] aufgefordert wurde, Nutzerdaten von Wikileaks-Sympathisanten herauszurücken, etwas bloggen. Aber Feynsinn hat alles Nötige dazu schon gesagt, auch zu den Journalisten-DAUs, die beim Freitag hanebüchenen [...]
Januar 8th, 2011 at 21:04
@flatter:
Zitat: Schon gar nicht machen sie sich klar, was die Weitergabe dieser Daten zur Folge haben kann. [Polemik] Dieses Niveau der ‘Kritik’ und Bewertung eines Phänomens im Web findet sich allzuhäufig auch [Ort]
Ich wünsche mir ein Konkretisierung der Folgen. Welche Folgen hätte es schlimmstenfalls, wenn du dich anmeldest?
Derweil werde ich gekonnt ignorieren, dass mein NoScript dieses freundliche Script vom kommerziellen Geldverwalter Flattr gerade daran hindert, meine Surfverhalten in linken Blogs zu dokumentieren. Wein, Wasser, ist doch alles das gleiche… ;)
Januar 8th, 2011 at 21:26
@jeromin, ich machs auch genauer, ein Empfang als auch eine Löschung führt nicht zur Aufwertung der Mailadresse, lesen und Antworten schon, man muß ja die Spiele nicht noch unterstützen.
@unbequemer, ist natürlich ne temporäre Hilfe aber nicht im Sinne des Erfinders ;-)
@antiferengi, sorry für das Gefrotzel, mir geht die Nummer mit ich hab nichts zu befürchten und bloß nicht nachdenken weils weh tun könnt inklusive dem da kann man nichts machen so auf’n Keks, das ist nicht auszuhalten. Diese 3 Affen die mich ständig aus irgen einer Ecke bedrängen, da bekommt man mit der Zeit nen Schaden. Wenn man täglich mit der Ahnungslosigkeit seiner Zeitgenossen konfrontiert wird und sieht oder daran Arbeitet was die wunderschöne elektronische Welt denn so kann, da wird einem manchmal sowas von … in der Magengegend.
Januar 9th, 2011 at 16:41
@ 39
aber in meinem Sinne ;-))
Zuerst gibt es einen Vertrauensbonus. Wer mich dann “einmal enttäuscht” bekommt noch zwei Chancen, dann ist der Bonus weg.
Erinnert sicher an den “Witz”:
Ein Paar mit einer Kutsche unterwegs, als das Pferd stehen bleibt nimmt der Mann eine Peitsche, schlägt zu und sagt: “Das war das erste Mal.” Etwas später, das Pferd bleibt zum zweiten Mal stehen. Wieder die Peitsche und: “Das war das zweite Mal.” Als das Pferd ein drittes Mal verweigert, sagt der Mann: “Das war das 3. Mal.”, nimmt sein Gewehr und erschießt das Pferd. Da sagt sie: “Du spinnst wohl, das Pferd zu erschiessen!” Der Mann nimmt die Peitsche und sagt zur Frau: “Das war das 1. Mal”.
Ich erschiesse aber keinen, der mich dreimal enttäuscht.
Januar 11th, 2011 at 20:57
Das ist aber eine ganz übliche Recherchestrategie:
– E x p e r t e n f r a g e n !!
Und wie zu solchen Kontakte pflegst – über Datenbanken, Foren, Blogs, sonstigen Peer-Groups oder eben auch auch Facebook -, ist doch eigentlich egal.
Du wirst tatsächlich mit Informationen beliefert, wirst eher mal überrascht, was dir wieder Anregungen gibt weiterzurecherchieren. Verstehe die diesbezügliche Polemik nicht.
Januar 11th, 2011 at 22:01
ach, und da hier vielleicht die Experten sind, kennt jemand eine Seite, die dieser
https://ich-hab-gar-keine-homepage.de/
ähnlich ist, sieht fast genauso aus, mit Männchen, Zeichnung, blöden Sprüchen, dem Ja/Nein Nachfragen … nur, dass man sich auf dieser Seite speziell nicht einloggen, keinen Account oder Konto etc. anlegen kann?
Januar 11th, 2011 at 22:02
Richtig, es ist eine Strategie, die auch nur bei Experten funktioniert – wenn sie funktioniert. Sich aber von irgendwem, den “Freunden” nämlich, die Inhale vermitteln zu lassen, führt zu Zufallsinformationen, gegen die Wikipedia ein Hort der Allwissenheit ist.