Ein Interview, in dem das ganze Elend zutage tritt. Blöde Fragen eines unbeholfenen Advocatus Diaboli – wenn man gnädig ist – und eine Welle der tragischen Weisheit, die einen überrollt, selbst wenn man all das schon auszuhalten glaubt und es einem nichts Neues ist.
Zwerg trifft Riesen, hier ein Ausschnitt:

Ziegler: Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Am 12. Oktober 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, kamen in Paris die Staatschefs der Euro-Zone zusammen und beschlossen einen Kreditrahmen von 1700 Milliarden Euro zur Stabilisierung ihrer Banken. 1700 Milliarden! Bevor das Jahr herum war, haben dieselben Staatschefs das Budget des Welternährungsprogramms der Uno um die Hälfte reduziert, von sechs auf drei Milliarden. Wissen Sie, was das bedeutet? Keine Schülerspeisungen mehr in Honduras oder Bangladesch. Essensrationen in den Flüchtlingslagern von Darfur, deren Kaloriengehalt nach medizinischem Ermessen unter dem Existenzminimum liegt. Da sterben Menschen, verstehen Sie?

ZEIT: Sie glauben, die Politiker sind schuld?

Wer das nicht liest, hat keine Ausrede mehr.