Ich konnte mich heute für keine Sorte entscheiden, darum in Kürze einige Proben aus der Obstabteilung der Republik:
Bereits am 18.10. berichtete die Sueddeutsche, was heute durch die Funkmedien geht: Glos spielt wieder einmal Wirtschaftsminister und zeigt’s den Energiekonzernen: Er will die “Beweislast umkehren” und die Energiekonzerne dazu zwingen zu beweisen, daß Preiserhöhungen nötig sind. Nachdem er in vorderster Front dafür gesorgt hat, daß die Energieproduzenten die Netze behalten dürfen, macht er jetzt auf starken Mann und sorgt dafür, daß seine Monopole ihre Macht nicht mißbrauchen. Welch grandiose Augenwischerei! Der Wirtschaftmini, der keinen Browser bedienen kann, zeigt einmal mehr Kraft durch Kompetenz. Wer will schon sagen, ob er wirklich so naiv ist oder bewußt eine Maßnahme zur Marktregulierung ankündigt, die nicht funktionieren kann? Wie dem auch sei: Man weiß nicht, was er will, aber man weiß, daß er es nicht kann. Genial!
Unsere Freundin Andrea Nahles, Chefintrigantin der SPD, hat wieder zugeschlagen: Nachdem sie schon Müntefering abgesägt hat, ließen die Ihren den Konkurrenten Sigmar Gabriel über die Klinge springen. Der Mut der Talentlosen trägt sie von Erfolg zu Erfolg. Entweder wird sie so noch Vorsitzende, oder sie schafft es, sogar die Geduld der Sozen über den Rand zu fahren. Wäre sie ein Mann, man würde ihr eins aufs Maul hauen.
“Steuern sind geil”, denkt sich Spar Steinbrück. Kann man nicht genug von erhöhen. Nur Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer lohnen sich nicht. Runter damit! Warum sollte man etwas besteuern, für das keiner arbeitet? Wäre doch gelacht!
Das sagt sich auch Charles Prince (nicht Prince Charles, der ist gegen ihn ein armer Schlucker). Der Chef der Citigroup hat das Bankenimperium mit Verve vor die Wand gefahren und macht sich jetzt vom Acker. Als freier Ackermann, so heißt es, nimmt er eine Ablöse von 100 Millionen Dollar mit. Das lohnt sich, denn jeder Arbeitstag dieses Versagers kostet weitere Milliarden.
Übern Tellerrand wabert weiterhin die Silhouette des Allwiderwärtigen durch die Trümmer seines Größenwahns. Während Pakistan dem Bürgerkrieg nahe ist, ist man sich im Clubhouse “Fans der Hurensöhne”, Washington D.C., uneins über das weitere Vorgehen. Während die einen weiterhin auf Musharraf setzen, suchen die anderen schon den nächsten Demokrator. Wie es heißt, will Musharraf die Atombombe. Oops, hat er schon? Wie konnte das passieren? Nachdem der Militärmachthaber mit der Chuzpe eines Republikaners den “Antiterrorkampf” vorschiebt, um seine häßliche Fratze zu entblößen, erwägen die USA, eventuell die Zahlungen an den befreundeten Diktator einzustellen. Warum nicht? Bis dahin ist die Opposition schon handzahm zurechtdezimiert – wie so oft, mit Hilfe amerikanischen Geldes und deutscher Waffen.