Da wächst zusammen, was zusammen gehört. Ein SPD-Bürgermeister kandidiert für die NPD. Ich muss gestehen, irgendwo in mir sitzt immer noch ein kleiner “Sozi” aus der Ära Willy Brandts und heult. Der Rest kriegt das kalte Kotzen.
Heißen Dank für das Bild an Bernd S.
Dezember 21st, 2010 at 18:24
Die Leute die heute hohe Ämter bekleiden sind, wie man an den Zuständen in D sieht, meist Karriere geil und dieses spezielle Exemplar hat wohl die Zeichen der Zeit erkannt und wechselt die “Seiten”
Schon sehr aufschlussreich das ein Soze auf einmal ein NPD Mann ist.
Dezember 21st, 2010 at 18:37
https://www.textundthema.de/archive.php?selected_id=142
Okay flatter, ich bessere nach:
“Liebes Links und liebes Rechts!” Auch Mely Kiyak knöpft sich die Auflösung von politischen Positionen vor, Beliebigkeit je nach Bedarf.
Dezember 21st, 2010 at 18:43
Auch bei Text-Links sind Hinweise zum Inhalt hilfreich.
+ Danke!
Dezember 21st, 2010 at 19:06
Wenigstens lädt der Ort krAuschwitz zum Witzeln ein, oda? Macht doch irgendwie frei – die gedankliche Arbeit. Komm’ schon… , das ist doch irgendwie komisch…
Angenommen ich finde einen NPD’ler, der zur Linken gewechselt ist: Ist dann die NPD wählbar oder die Linke unwählbar?
kalauernd & grübelnd
Auch ich bessere nach:
Scheiss die Wand an! KrAuschwitz hat 565 Einwohner ! und kann 5-mal in Gorleben beerdigt werden. Mann – das ist ja wohl der mediale Sack Reis in China….
Dezember 21st, 2010 at 19:22
Horst Mahler haben die “politischen Anwälte” Schily und Schröder die Wiederzulassung als Rechtsanwalt erstritten nach der Haft wegen seiner RAF-Zugehörigkeit. Später dann als Innenminister und Kanzler scheiterten sie an Mahler, der, inzwischen NPD-Mitglied, seine Partei im Parteiverbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht vertrat. Das ist alles noch ein bissel radikaler und absurder. Nun wird Sarrazin vom Altkanzler Schmidt gelobt – nun ja, da ist die Nähe von SPD und Rechts ja eh greifbar.
Dezember 21st, 2010 at 19:28
Meines Erachtens war er noch einer der Ehrlichen. Die SPD ist voll von solchen Typen die sich nur nicht trauen öffentlich einzugestehen dass sie unterschwellig eigentlich schon immer rassistische bzw. faschistische Neigungen hatten. Ich meine wenn Gabriel als Chef dieses Haufens sagt: “Wir müssen auch mal Ausländer die sich nicht benehmen können ausweisen dürfen” dann ist er meines Erachtens auch so einer wie dieser Typ aus Sachsen Anhalt. Ich erinnere mich an alte Reps Werbeplakate auf denen fast exakt das gleiche gefordert wurde.Ich als geborener Perser war mal mit der Tochter einer SPD Typen in Bremen zusammen und da waren wir beide 18 jährige Gymnasiasten und der ach so sozialdemokratische Hr. H. ist fast gestorben als er mitbekam dass seine Tochter nun mit einem Perser zusammen war. Dabei kam er vorher immer schön als der linke Saubermann in die Schule und hielt vor den Schülern so schön linkssolidarische Reden. Ein grosses Problem der Politik dieses Landes ist dass viele sogenannte Linke in wirklichkein garnicht so Link sind wie sie vorgeben zu sein. Unterschwellig haben viele von Ihnen rechte Tendenzen und Neigungen die nur darauf warten an die Oberfläche zu gleangen. Der Ausländer ist gut und schön aber bitte nicht in meiner Nachbarschaft und schon garnicht zusammen mit meiner Tochter.
Dezember 21st, 2010 at 19:52
@Chinaski
Gut erkannt!
Spätestens am eigenen Gartenzaun hört die “Toleranz” auf.
Bedingt durch diverse “Krisen” wird es weiteren Sozialabbau geben, und damit die “Toleranz” sinken!
Dezember 21st, 2010 at 20:06
@HAL9002: Was hat die größe einer Gemeinde damit zu tun, dass der Herr “Genosse” in der SPD genau so Funktionär sein konnte wie im unmittelbaren Anschluss daran in der NPD? Diese ideologische Nähe, wo früher Gegensätze behauptet wurden, diese universelle Kompatibilität der politischen Funktionsträger von SPD und NPD, die national-reaktionäre Gesinnung mangels Rückgrat und sonstiger Inhalte, das ist das Thema.
Dezember 21st, 2010 at 20:12
chinaski
gut und richtig beobachtet.
und nicht nur den bekennenden rechtsaussen wie sarazzin,clement,münte,nahles,buschkowski,steinis etc,
traue ich bei passender gelegenheit einen wechsel zur npd oder ähnlichem durchaus zu, wenn knete winkt.
auch ein grossteil der “normalen” spd-anhänger und mitglieder dürfte sarazzin gutfinden. ohne dieses klientel und bei der brdeutschen sozialismusphobie bekäme die spd höchstens 5 % stimmenanteil.
Dezember 21st, 2010 at 22:00
Ich wusste gar nicht, dass Feynsinn der Blog der Zeloten ist. Ein Bürgermeister in einer Kleinstadt in der Zone, der bisher auf den Ticket der SPD seine politische und berufliche „Karriere“ geplant und verwirklicht hat, ist zu den Faschisten gewechselt. Ja und? Oswald Metzger ist von den Grünen zur CDU-Baden-Würtenberg gewechselt. Wurde damals derart der Güllekübel über die Grünen gekippt, wie es jetzt hier mit bei der SPD der Fall ist? Die Tatsache, dass jemand zu den Faschisten überwechselt, sagt doch nichts oder wenig über die bisherige politische Heimat eines Einzelnen aus, sonder nur etwas über seine immer schon vorhandene Grundgesinnung. Wer sich jemals mit der SPD, seinen Mitgliedern und Funktionären auch nur ein wenig beschäftigt hat, oder vielleicht selbst mal Mitglied in ihr war, dem kann doch nicht entgangen sein, dass diese Grundgesinnung immer, zu allen Zeiten, in der Partei vorhanden war. Stichwort: Oskar Lafontaines Hinweis auf die schmidtschen Sekundärtugenden, mit denen auch ein KZ geleitet werden könne. Es war in der Vergangenheit allerdings undenkbar, dass der organisatorische Wechsel von Funktionsträgern zu einer faschistischen Partei an die große Glocke gehängt worden wäre. Dieser Vorgang ist auch nicht als Symptom des Niedergangs der Partei SPD zu werten. Der Niedergang der Partei begann in dem Augenblick, zu dem Figuren Einfluss auf die Partei gewannen, die in ihrer politischen Grundkonditionierung Faschisten sind, aber vorgaben, gute Sozialdemokraten zu sein. Einige Namen sind hier schon genannt worden. Es ist vielmehr ein weiteres klares Signal dafür, dass der Faschismus in diesem Land wieder gesellschaftsfähig ist.
Dezember 21st, 2010 at 22:34
@flatter #8
Deine (indirekte Aussage) ist aber auch ziemlich provokant: sPD = (potenzieller) Nazi. Deshalb habe ich rum-gesödert.
Aber… ;)
Ideologisch (hallooo?!) besteht überhaupt keine Verbindung zw. sPD und NPD. Das Bindeglied, das es hingegen gibt, dass sind die Menschen selbst, resp. deren Angst., oder noch genauer: Die abnehmende Fähigkeit mit anderen Mitleid zu empfinden. Diese Tendenz ist wohl nicht auf die sPD beschränkt.
https://jungle-world.com/artikel/2010/50/42287.html
“Eure Armut kotzt sie an”
Ach Gott, was soll’s. Immer drauf auf die gute, alte Scheiß-SPD. Verdient hat sie es allemal
Dezember 22nd, 2010 at 00:48
Ich sehe momentan keine größeren Gefahren wegen dieses SPDlers, der bei der NPD mitmachen will.
So lange die NPD nicht in der Lage ist, Karriere geilen Spießbürgern, Karriere geiler Spießbürger-Brut massenhaft einkömmliche Staats-, Verwaltungs- und Gewerkschaftspöstchen zu verschaffen, so lange werden alle diese Aspiranten auf “Verantwortung” sich weiter in den “Volksparteien” CDU/CSU und der SPD, in den etablierten Gewerkschaften drängeln, besonders gewiefte Heuchler bei den Grünlichen, der FDP und z.T. auch schon beider PDL, dort ihr sattsam bekantes Hauen & Stechen ausleben, es “zu etwas zu bringen”.
Dass sowohl SPDler als auch Gewerkschaftler ebenso leicht für rechtsgerichtetes Gedankengut empfänglich sind wie die Mitläufer und Wähler der übrigen Parteien, teilweise sogar in erhöhten Maße, ist schon lange keine Neuigkgeit mehr, bereits durch zahllose Studien in den vergangenen Jahrzehnten belegt.
Ein großer Teil der “Mitte”, ob bereits tatsächlich oder in begründeten Hoffnungen dazugehörig, war, ist und bleibt latent immer faschistoid.
Lediglich die “Zeiten” bestimmen darüber, inwieweit dies eher heuchlerisch verkappt oder offener zum Ausdruck kommt.
Dezember 22nd, 2010 at 00:57
@ekelfranz:
Seltsame Ansage. Hat hier jemand über Metzger und die neoliberalen Grünen den Güllekübel ausgekippt? Ja was denn sonst? Lesen hilft. Ich habe sogar Post von der INSM deshalb bekommen, die Herrn Metzger mit Klageandrohung beschützt hat.
Richtig ist, dass der Faschismus gesellschaftsfähig ist, und zwar vor allem, weil der Neoliberalismus den Boden bereitet für Hetzer, denen die Menschenwürde ein Investitionshemmnis ist. Wenn dann Sozialdemokraten Rassismus und Nazis fördern, ist das durchaus erwähnenswert. Zu behaupten, ich oder die Kommentatoren würden die Kritik auf die SPD beschränken (was ich HAL ausdrücklich nicht unterstelle), wäre blanker Unsinn. Dass die Parteienherrschaft keine Demokratie ist, stimmt allgemein. Ich möchte weder Guttenberg noch Merkel noch Lindner noch Özdemir als Kanzler.
Zurecht kritisieren einige, dass die Ereignisse, auf die mich beziehe, im Einzelfall quasi irrelevant sind. Ich beziehe mich aber noch. Das mag der Fehler sein. Aber wie nicht schweigen?
Dezember 22nd, 2010 at 01:19
ekelfranz meint:
Dezember 21st, 2010 at 22:00
“Es ist vielmehr ein weiteres klares Signal dafür, dass der Faschismus in diesem Land wieder gesellschaftsfähig ist.”
Der Faschismus ist grundsätzlich in jeder bürgerlichen Ausbeuterordnung zumindest potentiell gesellschaftsfähig.
Wer nicht bereit ist die Träger und Verantwortlichen für Not und Ausbeutung klar zu benennen, gegen sie zu kämpfen, danach zu trachten, diese zu entmachten, sowohl ökonomisch als auch politisch, der wird zunächst – als “Vorstufe” Nationalist – und später bedingt durch mögliche Erfolglosigkeit bedingter “Radikalisierung unweigerlich Faschist.
Faschist sein bedeutet nichts anderes als eine durch Klassengegensätze, durch Ausbeutung und Unterdrückung an den Rand eines Bürgerkrieges getriebene Gesellschaft derart zu “befrieden”, dass die Aufmüpfigen, Widerstand leistenden gewaltsam unterdrückt, niedergehalten werden bei gleichzeitiger Sicherung und Festigung der Klassenherrschaft der gerade sich am Ruder befindlichen Eliten, der “oberen Zehntausend”.
Der Faschist will also im Grunde dasselbe, was alle “guten Demokraten” bis hin zu “verantwortungsbewussten” Gewerkschaftern auch wollen: Den Status Quo um jeden Preis zu erhalten.
Ob 1919 ein Bluthund als SPDler namens Noske, 1932/33 ein Nationalsozialist A.Hitler – BEIDE wollten im Grunde dasselbe: Die Bürgerliche Ausbeuterordnung aufrechterhalten!
Dezember 22nd, 2010 at 01:25
@Bakunin(12): Du denkst allzu oft in eine Richtung. Dass wie auch immer versorgte und karrieregeile Parteigänger bei den Rechtsextremen schlecht bedient sind, beschränkt sich aufs Resultat. Das Sympton weist aber darauf hin, dass die Züge in den Köpfen derer rollen, die als Funktionäre nur ihre Pflicht tun bzw. die alternativlosen Maßnahmen als “Einsicht in die Notwendigkeit” und somit als “Freiheit” deklarieren.
Dezember 22nd, 2010 at 01:32
@14: Wieder beinahe richtig. Es ist aber kein relavantes Kriterium, ob irgendwer “Klassengegensätze” erkennt oder nicht. Dass jemand Menschen zu unwertem Material degradiert, ist das Phänomen, das Grausamkeiten jedweder Art zur Staatsräson macht und in allen “Klassen” Beifall findet. Das würde auch ohne “Klassengegesätze” funktionieren, die freilich dazu beitragen.
Dezember 22nd, 2010 at 01:59
flatter(15); (16)..
So lange es Menschen gibt, so lange Menschen in einer Gesellschaft aufwachsen, durch diese geprägt, “konditioniert”(geht oft schon in den Schulen los!) werden, in der es gesellschaftlich sanktionierte, gesellschaftlich sogar durch gesetzlichen Zwang aufrecht erhaltene Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Unterdrückung, damit einhergehende Selbstherrlichkeit, Arroganz, Menschenverachtung, Ausbeutung, Ausnutzung aller Art gibt, so lange werden sich derartige Allüren, “Tugenden” sogar unter bestimmten Umständen in den Köpfen derjenigen Menschen festsetzen, die eigentlich zu den Verlierern gehören(Unterschicht, eher “kleine Leute”…) aber dennoch, so geprägt glauben, sich wenigsten an weniger sich zu verteidigen könnenden Nächsten -sogar der eigenen Schicht/Klasse – schadlos halten zu dürfen, sprich: Betrügereien, Diebstahl, Ausnutzereien, Unaufrichtigkeit/Lügen bis in intimsten Beziehungen hinein….
Kurzum: Jede Gesellschaft schafft sich ihre Charaktermasken, ihre “Puppen”!
Das Sein bestimmt eben immer wieder das Bewusstsein….
Dezember 22nd, 2010 at 06:01
@ Bakunin
Und wo es Puppen gibt, da gibt es auch Puppenspieler.
Dezember 22nd, 2010 at 06:32
Ich hatte neulich auch ein Wahlprogramm der NPD im Briefkasten. Wenn man das so durchblättert, dann ließt es sich kaum anders als die ganz linken Parteiprogramme. Der wesentliche Unterschied ist, dass im NPD Programm immer wieder gegen Ausländer gestichelt wird. Das geschieht aber mehr auf dem Niveau eines Thilo Sarrazins. Da viele glaube, dass dieser Mann links (weil in der SPD) und gebildet (weil Dr. Titel) ist, wird die NPD hoffähig. Erschreckend ist, dass diese Partei teilweise aus ihren Fehlern lernt und auf den Migrantenbashingzug mit aufspringen will.
Dezember 22nd, 2010 at 09:37
“Richtig ist, dass der Faschismus gesellschaftsfähig ist, und zwar vor allem, weil der Neoliberalismus den Boden bereitet für Hetzer, denen die Menschenwürde ein Investitionshemmnis ist.”
Es ist nicht nur das unmittelbar Ökonomische, sondern auch das ‘Bedürfnis’ dieser Ideologie, alles menschliche Mit- bzw Gegeneinander nach dem Bild des Marktes aufzufassen und zu gestalten. Das mündet logisch in die ‘Totalität der Nützlichkeit’ – gerade auch dort, wo wie gesagt keine unmittelbar monetär-ökonomischen Zusammenhänge gegeben sind. Recht gut illustriert wird das bspw durch die beliebte Redewendung ‘in eine Beziehung investieren’. Wenn man sich dann noch ansieht, in welchem ‘sozialpädagogischen Milieu’ gerade auch diese Redensart gedieh, wundert einen auch nicht mehr ganz so viel. Siehe ansonsten auch diese kleine Artikelserie.
Dezember 22nd, 2010 at 10:22
Der geneigten Leserschaft hier mal ein paar adäquate “Notizen aus der Provinz”:
https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Landrat-polemisierte-gegen-kriminelle-Auslaender-543876722
Das zugehörige Corpus Delicti:
https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Landrat-Muenchberg-polemisiert-im-Amtsblatt-2031455693
Fast schon wie selbstverständlich ist bei der zweifelhaften Verbreitung der Hetzschrift durch die ZGT (Zeitungsgruppe Thüringen = WAZ = der “gute” alte Hombach) die Kommentarfunktion abgeschaltet.
Ja, es ist mal schon fast wieder soweit und ich schäme mich, Thüringer zu sein.
PS. aus meinem Wohnungsfenster kann ich den Glockenturm des Mahnmals der Gedenkstätte Buchenwald sehen. Und den nehme ich, wie z.Zt., auch bei Nebel wahr.
Dezember 22nd, 2010 at 10:59
So langsam verstehe ich die Leute, die sich zunehmend zu Nichtwählern werden. In den letzten 40 Jahren bin ich selbst einen langen Weg gegangen, von der CDU über die SPD, die Grünen bis hin zu den Linken (nein, niemals die FDP!). Zuletzt habe ich nur noch strategisch gewählt und nicht mehr aus Überzeugung für die eine oder andere Partei. Dabei hatte ich nie das Gefühl, meine eigene politische/soziale Position zu verändern, statt dessen zog das gesamte Parteispektrum nach rechts/neoliberal an mir vorbei. Nach dem Trauerspiel dieses Jahres stehe ich nun auch ein wenig ratlos vor den nächsten Wahlen, und mein bisher brav demokratisches Bewußtsein beginnt zunehmend zu bröckeln. Immerhin habe ich einige Jungs aus meinem Bekanntenkreis vom Wehrdienst und CDU-wählen abhalten und zum Feynsinn-, Nachdenkseiten-, ad-sinistram-, Fefe-, etc. Blog-lesen gewinnen können.
Dezember 22nd, 2010 at 11:19
@Bakunin(17): “[..] so lange Menschen in einer Gesellschaft aufwachsen [..] Betrügereien, Diebstahl, Ausnutzereien, Unaufrichtigkeit/Lügen bis in intimsten Beziehungen hinein…”
Sorry, aber der Satz geht vielleicht als Kunst durch, richtig zitieren kann ich ihn nicht. ;)
Ich meine, du irrst in dem Glauben, dass eine bessere Gesellschaft jegliche Betrügereien, Ausnutzung und Unaufrichtigkeit vermeiden würde. Dies sind zutiefst menschliche Eigenschaften und in dieser Form nicht (rein) gesellschaftlich induziert. Ich kann mir überhaupt keine Gesellschaftsform vorstellen, in der es per se z.B. keine Seitensprünge mehr gibt. Wie sähe die denn aus?
Dezember 22nd, 2010 at 11:22
Ein Supperwahljahr wälzt sich heran. Wir müssen jetzt darüber reden, wen wir nicht wählen können.
Dezember 22nd, 2010 at 11:45
“Deutschland braucht wieder einen Führer”.
Die Menschheit lernt nichts dazu, in weiteren 2000 Jahren wird es noch genauso sein (nur als ein winziges Bsp: “Parallele Entwicklungen in Deutschland ” von Demokratiefan bei Youtube). Selbst Jesus, der erste große Sozialreformer, leider irrtümlich an einen archaischen Gott speziell der Juden glaubend statt an … (kann man ihm zeitbedingt nicht übel nehmen), die Woche war am So auf Phoenix wieder eine brauchbare Doku Sendung (1.+2.Teil, 3. Teil kann man vergessen) zu ihm, hat es nur zu einem “Sohn dieses archaischen Gottes” bzw. einem “Propheten jenes archaischen Gottes” gebracht (in den Augen eines Teils der Menschheit), seine Erkenntnisse (Erleuchtung) haben aber nur ein winziger Bruchteil dieser Menschheit verstanden und umgesetzt, die meisten Christen und Moslems und die Kirchen haben sie bis zur Unkenntlichkeit pervertiert, an eine Weiterentwicklung gar nicht erst zu denken.
Also, passend zum Thema wieder zurück,
“Deutschland braucht wieder einen Führer”.
Spart euch den Rest, Bakunin hat ja schon genug gesagt zur “Vernunftfähigkeit” der Masse.
Ach ja, die Details folgen demnächst ;-)
Frohe Erleuchtungstage
Dezember 22nd, 2010 at 13:07
Shock meint:
Dezember 22nd, 2010 at 11:19
“Ich meine, du irrst in dem Glauben, dass eine bessere Gesellschaft jegliche Betrügereien, Ausnutzung und Unaufrichtigkeit vermeiden würde. ”
Ich glaube keinesfalls, dass in einer besseren Gesellschaft als dieser “jegliche” Gaunerien, Betrügereien über Nacht für immer verschwinden werden.
Für den reinen Glauben sind übrigens die Religionen zuständig! :-)
Doch bin ich überzeugt, dass Menschen unter guten gesellschaftlichen Verhältnissen sich sehr schnell daran gewöhnen könnten, ihr Leben aufrichtiger zu führen als in dieser Gesellschaft, in welcher negative Charaktereigenschaften ungehemmt propagiert, gefördert, häufig auch noch belohnt werden.
Dezember 22nd, 2010 at 13:33
“irgendwo in mir sitzt immer noch ein kleiner “Sozi” aus der Ära Willy Brandts und heult”
Das unterschreibe ich sofort!
Dezember 22nd, 2010 at 13:59
flatter und Jimmy:
Trennt euch davon. Glaubt mir, es schont die Nerven. :-)
Auch ich hatte fast 20 Jahre lang einen kleinen Sozi in mir. Der ist aber spätestens in dem Augenblick abgestorben, als ich begriff, dass die unsäglichen Verhaltensweisen eben keine zufälligen Entgleisungen waren, sondern systematisch.
Parteienpolitik ist sowas von tot. Toter geht´s gar nicht. Sie konterkarieren alles, meist mit Euphemismen, was in Grundgesetz, ja selbst im Parteiengesetz steht. Ihre Verpflichtung, dass Parteien zur Willensbildung in der Bevölkerung b e i t r a g e n sollen, wird jeden Tag aufs Neue durch die Realität widerlegt. Stattdessen setzen sie permanent ausschließlich ihre eigenen Interessen durch. Interessen, welche sich sehr regelmäßig im völligen Gegensatz zu den Interessen der Bevölkerung befinden.
Da bringt es auch nichts, wenn man im Herzen immer noch den Glauben an eine bessere SPD (wahlweise durch andere Parteien ersetzbar) trägt. Dieser Glaube mag zwar als Licht am Ende des Tunnels erscheinen. In Wahrheit ist er doch nur eine Handlampe, die den Weg noch tiefer in den Tunnel schwach beleuchtet.
Dezember 22nd, 2010 at 14:05
Heidernei wo ist denn dieses Bild her – einfach grandios!
Dezember 22nd, 2010 at 14:10
@ normworm: Hat mir ein Leser geschickt, es ist vom Magdeburger Dom.
Dezember 22nd, 2010 at 14:37
@Bakunin(26): Okay, das versteh ich schon eher.
Dezember 23rd, 2010 at 10:20
@Bakunin
“Doch bin ich überzeugt, dass Menschen unter guten gesellschaftlichen Verhältnissen sich sehr schnell daran gewöhnen könnten, ihr Leben aufrichtiger zu führen als in dieser Gesellschaft, in welcher negative Charaktereigenschaften ungehemmt propagiert, gefördert, häufig auch noch belohnt werden.”
Gut erkannt, dies bleibt die Hoffnung, auf der man ein anderes System initieren sollte. Allein, es gibt auf dem herkömmlichen demokratischen Weg, der ja gar keiner mehr ist, keine realistische Möglichkeit, dies zu tun. Daher
“Die Welt braucht einen Führer”
(natürlich keinen aus dem braunen Dreck von rechtsaussen, huuch, jetzt hab ich’s doch vorweggenommen ;-)
Dezember 24th, 2010 at 11:54
“Ich muss gestehen, irgendwo in mir sitzt immer noch ein kleiner “Sozi” aus der Ära Willy Brandts und heult. Der Rest kriegt das kalte Kotzen.”Jaja, “Mehr Demokratie wagen” und “Willi wählen” *schluck*
Dezember 25th, 2010 at 09:11
Sarrazins Buch ist zwar etwas dümmlich geschrieben und mit seinem Genetik-Geschwurbel hat er sich selbst ein Ei gelegt, aber das bedeutet nicht, dass er hinsichtlich der mangelnden Qualität der Zuwanderung nach Deutschland Unrecht hätte. Man frage Einheimische in Berlin, Bremen, Hamburg, Duisburg oder Köln, die sehen die Realität in diversen Wohnvierteln von Sarrazin am treffendsten beschrieben. Insofern sollte man sich bei dem Thema nicht an Sarrazin festbeissen, sondern sich einmal einen von der Realität getränkten Blick auf die Verhältnisse verschaffen. Ob man dann immer noch mit der Nazikeule auf alles einprügeln will, was inhaltlich Sarrazin nahe kommt, wage ich doch sehr zu bezweifeln.
Dezember 25th, 2010 at 23:54
Genau, hätte Hitler statt “Vernichtung” nur “Befreiung von” geschrieben, wäre der Nationalsozialismus human gewesen.
Dezember 26th, 2010 at 02:01
flatter meint:
Dezember 25th, 2010 at 23:54
“Genau, hätte Hitler statt “Vernichtung” nur “Befreiung von” geschrieben, wäre der Nationalsozialismus human gewesen.”
Falsch! Natürlich war sogar der Nationalsozialismus bei aller rassistischer, politischer Inhumanität zumindest verbal human: NIE wurde offiziell von der Ermordung, der Ausrottung bestimmter Menschengruppen gesprochen, es hieß offiziell immer “Sonderbehandlung” von “Juden”, “Zuführung zu nützlicher Arbeit” von “Zigeunern”, Asozialen….., “Eingliederung” in die “Volksgemeinschaft”…, “Arbeit adelt”…..
— und unsere heutigen CDU/CSU/SPD/FDP und Grünlichen: “Fördern und Fordern”, “Eingliederungsvereinarungen”…, “Sanktionen” bis…
???? , “Sozial ist was Arbeit schafft”…..
Sarazzin folgt nur altbekannten Stereotypen….., er beschreibt Symptome der Gesellschaft ohne sie wirklich zu beleuchten, zu erklären, er blendet Anstifter und Nutznießer der von ihm kritisierten(wirklich?) Zustände völlig aus, ladet alle “Schuld” allein auf die im negativen Scheinwerferlicht der veröffentlichten Meinung, deren tendenziösen “Statistiken” stehenden Menschen.
Ein typischer meinungsmachender, verhetzender Büttel herrschender Klassen wie schon Legionen dieses Packs vor ihm!
Dezember 26th, 2010 at 02:18
Wieso wird jetzt eigentlich schon wieder diese Luftpumpe Sarrazin thematisiert?
Welche Lobby will denn nun im Bundestag ihr eigenes Gesetz schreiben??
Da das Thema etwas ausgelutscht und nicht mehr so der Bringer ist, schätze ich eine eher kleine Industrie (vllt. die Porno-Branche?)…
Wie an anderer Stelle schon gesagt; einfach mal bei Google Trends Sarrazin eingeben; Brot und Spiele 2010 sag ich da nur.
Versagen (?) der Medien auf ganzer Linie. Bravo!
Und an “Perspektive2010″:
Kennen wir uns vom Politblogger??
Wird da ein Sozialist etwa a bissl national^^?
Egal…
15-jährige Rotzlöffel aus Neukölln (von denen 90 Prozent nur grimmig dreinblickende Mitläufer sind die sich – wie sagt man so schön – mit 20 wieder fangen) sollen also DAS Problem Deutschlands sein, wie?
Eher weniger…
Und Politiker (haha) wie Sarrazin haben Jahre lang dazu beigetragen, dass die soziale KLuft und damit auch die asi Zustände zunehmen; Einsicht?? Mitnichten!
Dezember 26th, 2010 at 13:04
@Perspektive2010,
“Ob man dann immer noch mit der Nazikeule auf alles einprügeln will, was inhaltlich Sarrazin nahe kommt, wage ich doch sehr zu bezweifeln.”
Es ist immer wieder interessant. Vor allem die Sache mit den Keulen und in diesem Falle “Nazikeule”. Ich würde von dieser Keulenrethorik Abstand nehmen denn bei näherer Betrachtung fällt auf das es grade die Nazis die jenigen sind die, die “Nazikeule” verdammen, genauso wie es oft fremdenfeindliche Rassisten sind die sich über die “Ausländerfeindlichkeitskeule” beschweren.
Dezember 26th, 2010 at 13:22
@Bakunin(36): Welch ein Unfug! Selbstverständlich war von “Vernichtung” die Rede. Der “jüdischen Rasse”, der “durch Arbeit” usf., es war auch die Rede von “Endlösung der Judenfrage”. Hitler hatte die Juden in “Mein Kampf” u.a. als “Pest”, “Scheusale”, “Bazillus”, “Blutegel,” “Teufel”, “Schmarotzer” und “Völkerparasiten” bezeichnet und ausdrücklich gefordert, die Rassehygiene dürfe keine Rücksicht auf “sogenannte humane Gründe” nehmen. Was soll diese fahrlässige Geschichtsklitterung?
Dezember 26th, 2010 at 13:24
Chinaski meint:
Dezember 26th, 2010 at 13:04
@Perspektive2010,
Was bleibt denn den so genannten bürgerlichen “Demokraten” anderes übrig als bei jeder Gelegenheit die Moral triefende Nazikeule zu schwingen, wenn sie weder willig noch fähig sind, den Faschismus in ihren eigen bürgerlichen Masken wiederzuerkennen, noch weniger den faschistoiden Gestank, der schier aus allen Ritzen der bürgerlichen Gesellschaft emporsteigt, angeheizt, am Kochen gehalten durch immerwährende Ausbeutung, Unterdrückung, Menschenverachtung, Pöbeleien aller Art, Hetze, Nationalismus, Neoliberalismus u.v.m.?
Dezember 26th, 2010 at 13:26
Btw: Ich lese ja in wenigen Blogs häufiger die Bezeichnung “faschistisch” als bei “Perspektive 2010″. daher ist seine Ansage umso deplazierter.
Dezember 26th, 2010 at 14:08
flatter meint:
Dezember 26th, 2010 at 13:22
@Bakunin(36): “Welch ein Unfug! Selbstverständlich war von “Vernichtung” die Rede.”
Ja, für den internen Sprachgebrauch von und für die Schergen des Systems sprach man schon deutlicher, Klartext, doch in den Massenmedien, d.h. dem Rundfunk, den gewöhnlichen Tageszeitungen, die von der großen Masse der Leute gelesen wurden, darunter auch in den vielen Provinzblättern, drückte man sich durchaus vornehmer, gewundener, respektierlicher aus.
Die “Nazis” kannten ihre deutschen Spießbüger-Untertanen nicht weniger gut als unsere heutigen Demokraten, wussten daher sehr wohl, wie und in welcher Verpackung man die Leute bei allen “Notwendigkeiten” bei der Stange halten, ihnen so auch “unangenehme Wahrheiten” verklickern konnte.
Daher konnten auch nach 45 so viele gute Deutsche sagen, sie hätten nichts gewusst…, und in der Tat, sie bekamen ihr Nachrichtenfutter immer gerade in so wohlabgestimmten Dosierungen dargeboten, dass man “im Herzen” immer “rein” bleiben konnte, nie in Versuchung kam, “zu viel” zu wissen.
Nimmt man mal so eine alte Provinzzeitung aus der NS-Zeit und legt sie neben eine heutige, so verblüfft fast schon, wie ganz normal es auch damals in der deutschen Presse zugehen konnte, ganz ohne blutrünstiges Vernichtungsgeschrei.
Und Mein Kampf, ja wie viele Leute haben dieses Buch denn tatsächlich gelesen, oder den Stürmer?
Dezember 26th, 2010 at 14:53
Du redest Müll, Kollege. “Mein Kampf” hat also keiner gelesen, den Stürmer auch nicht oder den Völkischen Beobachter, nur Radio haben die Leute gehört. Und da haben sie den Göbbels auch nicht gehört, der von Judensperma in der deutschen Vagina sprach und derlei Nettigkeiten? Die Progrome hat dann also auch keiner mitbekommen? Da weiß ich aber aus allen Gesprächen mit meinen Großeltern und Menschen ihrer Generation etwas völlig anderes.
Was sollen diese vollkommen falschen Behauptungen? Oder kann es sein, dass du jetzt herumlavierst, um einen unbedacht geposteten Satz so lange zu relativieren, dass falsch Ende irgendwie richtig wird?
Dezember 26th, 2010 at 16:56
@ flatter
Du, da gebe ich dir Recht ..aber sag mal,wer liesst heute..
BILD
Spiegel
Stern
Die ganze Springer & Mohn Presse
Die von Bertelsmann kontrollierte ..Presse und TV
Wer hat bei H4 wegeschaut..”solange esmich nicht trifft ”
Den Zauber wie bei S21 haette ich mir bei den H(urenbock)4 Gesetzen gewuenscht oder der Bankenrettungsverarsche…
Heute wie damals ..Die Leute glauben erst das es brennt wenn der eigene Arsch in Flammen steht
Dezember 26th, 2010 at 19:36
flatter meint:
“Oder kann es sein, dass du jetzt herumlavierst, um einen unbedacht geposteten Satz so lange zu relativieren, dass falsch Ende irgendwie richtig wird?”
Nein, mir kommt es nur auf die Unterschied an, ob damals wie heute zwar mehr oder minder rabiat gehetzt wurde/ wird — und/oder dabei auch ganz offen das Begehen von Verbrechen, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit offen und ungeschninkt angekündigt und propagiert wird.
Beides gab es(von Ausnahmen in eher geschlossenen Kreisen) damals kaum und gibt es auch heute kaum(siehe Eisatzpläne für Atomwaffen, Kriegseinsätze, Uranmunition…).
Immer wurden und werden für die breite Masse die unschönen Tatsachen, die Absichten entsprechend “aufgearbeitet”, verbrecherische Mittel und Methoden verbal beschönigt, brutale Macht- und Interessenpolitik zur “Alternativlosigkeit” verklärt und so im Sinne der Machthaber begründet.
Es gab damals wie heute Sprachregelungen, welche allgemein auch eingehalten wurden.
Ob du es verstehen willst oder auch nicht: Selbst die übelsten NS-Führer und auch ein nicht gerade geringer Teil von deren “Multiplikatoren” legten allgemein einen großen Wert auf – Bürgerlichkeit!
Das von dir zitierte Goebbels-Zitat mag ja durchaus zutreffen, doch wurde selbst jener Herr nie müde immer wieder bei anderen Gelegenheiten zu betonen, wie sehr doch “Deutschland” die Kultur für sich selbst und ganz Europa(!) gegen die “jüdisch-bolschewistische Barbarei” zu verteidigen habe.
Goebbels und andere mögen oft von “Volksschädlingen”, “rassisch Minderwertigen”, “Untermenschen” gesprochen haben, aber öffentlich niemals davon, sie auch millionenfach zu ermorden.
Diesen “Rest” sich “hinzuzudenken” wurden dann doch den Volksgenossen selbst überlassen, wenn sie es denn überhaupt wollten….., mit der Folge, dass die Volksgenossen zwar einiges wissen konnten, zumindest erahnen(!), aber nicht unbedingt mussten!(Was dann eben nach dem Ende für viele ganz “praktisch” für den “Neuanfang” war…)