Einen ganz wunderbar langatmigen, nichtssagenden und humorfreien Artikel über das deutsche Kabarett mutet Hilmar Klute in der Süddeutschen seinen Lesern zu. Quintessenz: Er kann Kabarett nicht leiden. Gut war es nur, als es noch lebensgefährlich war. “Sozialdemokratisches” Kabarett sei in jeder Variante schlecht und unwitzig. Ich halte mich nicht für jemanden, der über jede herausgequetschte Pointe lacht, im Gegenteil. Aber über mehrere der von Klute für berufsuntauglich befundenen Herren konnte ich schon mühelos lachen, und ich erkannte gar politische Botschaften in ihren Texten. Es mögen diese sein, die dem Herren nicht passen. So beklagt er ja auch die Ära der “Kohlwitze”. Womöglich ist er einer von jenen, die ein rechtes Kabarett vermissen, wofür auch sein Lob für Schmidts Polenwitze spricht. Das wäre dann schlicht reaktionär.
Vollkommen hybrid aber ist eine “Kritik”, die einen ganzen Berufsstand desavouiert. Ich schätze, der Mann ist einfach völlig humorlos und womöglich ein bißchen neidisch. Seine öde Schreibe ist ein deutliches Indiz dafür.