Die Aufforderung, den Friedensnobelpreis immer ‘an einen Helden, der in einem totalitären Staat in Haft sitzt’ zu vergeben, hat aber leider auch überhaupt nichts mehr mit der eigentlichen Intention dieses Preises zu tun. Es wäre – wie die Vergabe des diesjährigen und des letztjährigen – ein politischer Mißbrauch, egal von welcher Seite. Über Manning könnte man sich trotzdem unterhalten, aber aus anderen Gründen.
Pah! Der Friedensnobelpreis ist doch zu einer reinen Farce verkommen!
Ich würde mich Publikumswirksam vors Podest stellen und ihn den Leuten vor die Füße werfen und drauf spucken!
Seit Kissinger, Obama, Gore und andere zwiespeltige Gestalten den Preis bekommen haben ist er zu einem reinen politischen Intrument des norwegischen Parlaments verkommen.
eben, als Kissinger den 1973 bekommen hat, hab ich damals erklärt, wenn ich Brandt wäre, würde ich meinen von 1971 zurückgeben. Martin Luther King war ja schon tot. Der rotiert sicher in seinem Grab, weil er seinen von 1964 nicht mehr zurück geben kann.
Leider würde ihm wohl ein Preis seine grausame Lage auch kaum versüßen. Besser fände ich, wenn die ganzen VIP-unterstützer, die sich jetzt hinter julian Assange (zu recht!) stellen um ihm dieses Schicksal zu ersparen, ebenso stark für Bradley machen würden! Der Mann braucht Offentlichkeit, er braucht laute unterstützer. Es geht also darum dass die Öffentlichkeit sich, neben Assange, vor allem auch für die Whistleblower ins zeug legt.
Daniela Dahn ist auch nicht schlecht.
Zitat:
…
Nach welchen Grundsätzen aber wird ein Staat regiert, in dem man sich für gar nichts schämt – wie unser gegenwärtiger?
Offenbar nach den Geboten der Selbstbereicherung einer gewissenlosen Elite. Wir leben in einer von Grund auf verkehrten Welt. Die meisten wissen das inzwischen.
… https://www.freitag.de/politik/1050-staat-ohne-scham
Ob der letzte Satz stimmt, habe ich so meine gewissen Zweifel.
Es gibt übrigens einen Friedensnobelpreisträger und amerikanischen Präsidenten, der folgendes zur Geheimdiplomatie sagte: ‘Offene, öffentlich abgeschlossene Friedensverträge. Danach sollen keinerlei geheime internationale Abmachungen mehr bestehen, sondern die Diplomatie soll immer aufrichtig und vor aller Welt getrieben werden.’. Der hieß aber nicht Barack Obama, sondern Woodrow Wilson…
Stimmt, siehe zB hier. Was Wilson dazu meinen täte, wissen wir natürlich nicht. So sind die USA jedenfalls tatsächlich dabei, sich ihrem Rivalen China weiter anzunähern. Bzw fangen schon mal an, in der Manier von Ertrinkenden wild um sich zu schlagen…
Das Ganze ist so hilflos, so ohne jede Souveränität, nur noch erbärmlich. Und alle sehen zu, wie da welche zerquetscht werden sollen, heucheln nicht mal mehr richtig, und stehen dabei selbst bestenfalls noch in Unterhosen da. Es kann einem schon Angst machen.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass die US-Regierung bzw. die “Nachrichtendienste” wussten, was der Mannling da macht oder im Begriff war, zu tun. Mir scheint eher, den “Kontrollbehörden” ist mal wieder eine Panne unterlaufen und Vicky Lieks rollte der Ball dann fein ans Vorholz. Und je größer die Panne, desto größer das Geschrei ^^
Bradley darfs freilich ausbaden, vielleicht nur deshalb, weil er gerade dort stand, wohin ein Admiral zeigte, als er brüllte: “Der wars!”
Achtung: Unsere amerikanischen “Freunde” sind dabei den für den Friedensnobelpreis Vorgeschlagenen umzudrehen – zum Zeugen der Anklage gegen Asange und Wikileaks (lt. Radio-Meldung heute morgen [DLF]). Wenn dieses gelingt, wen nehmen wir dann für “den Preis”?
Achtung: Unsere amerikanischen “Freunde” sind dabei den für den Friedensnobelpreis Vorgeschlagenen umzudrehen – zum Zeugen der Anklage gegen Asange und Wikileaks (lt. Radio-Meldung heute morgen [DLF]). Wenn dieses gelingt, wen nehmen wir dann für “den Preis”?
Gerade 08:47 h kommt’s wieder: Lt. Times und Independent sollen Mannings Hafterleichterungen versprochen worden sein – seit 7 Mo. sitzt der in freiheitlich, demokratisch, amerikanischer Isolationshaft! Er soll als Kronzeuge gegen Wikileaks umgedreht werden.
Ich weiß ja nicht ob es wirklich eine Ehre für Mannig wäre, in einem Atemzug mit Kriegsverbrechern wie Kissinger genannt zu werden oder einem Obama, der weder die Foltercamps geschlossen, noch die Kriege beendet hat.
Der Preis ist längst eine Farce.
Dezember 17th, 2010 at 13:06
Jawoll!
Dezember 17th, 2010 at 13:20
Die Aufforderung, den Friedensnobelpreis immer ‘an einen Helden, der in einem totalitären Staat in Haft sitzt’ zu vergeben, hat aber leider auch überhaupt nichts mehr mit der eigentlichen Intention dieses Preises zu tun. Es wäre – wie die Vergabe des diesjährigen und des letztjährigen – ein politischer Mißbrauch, egal von welcher Seite. Über Manning könnte man sich trotzdem unterhalten, aber aus anderen Gründen.
Dezember 17th, 2010 at 13:45
Pah! Der Friedensnobelpreis ist doch zu einer reinen Farce verkommen!
Ich würde mich Publikumswirksam vors Podest stellen und ihn den Leuten vor die Füße werfen und drauf spucken!
Seit Kissinger, Obama, Gore und andere zwiespeltige Gestalten den Preis bekommen haben ist er zu einem reinen politischen Intrument des norwegischen Parlaments verkommen.
Dezember 17th, 2010 at 14:02
@ 3
eben, als Kissinger den 1973 bekommen hat, hab ich damals erklärt, wenn ich Brandt wäre, würde ich meinen von 1971 zurückgeben. Martin Luther King war ja schon tot. Der rotiert sicher in seinem Grab, weil er seinen von 1964 nicht mehr zurück geben kann.
Dezember 17th, 2010 at 14:57
Das mit Bradley Manning ist schlimm. hab das erst gestern gelesen, auf telepolis
https://www.heise.de/tp/blogs/8/148946
Leider würde ihm wohl ein Preis seine grausame Lage auch kaum versüßen. Besser fände ich, wenn die ganzen VIP-unterstützer, die sich jetzt hinter julian Assange (zu recht!) stellen um ihm dieses Schicksal zu ersparen, ebenso stark für Bradley machen würden! Der Mann braucht Offentlichkeit, er braucht laute unterstützer. Es geht also darum dass die Öffentlichkeit sich, neben Assange, vor allem auch für die Whistleblower ins zeug legt.
Dezember 17th, 2010 at 15:03
[...] Fefe schlägt Bradley Manning für den Friedensnobelpreis vor, mein Kommentar dazu bei flatter: [...]
Dezember 17th, 2010 at 15:21
googelt mal
–Manning Friedensnobelpreis–
–manning nobel price–
Dezember 17th, 2010 at 15:29
@Geheimrätin,
kennst Du das?
https://www.salon.com/news/opinion/glenn_greenwald/2010/12/14/manning/index.html
und das:
https://original.antiwar.com/justin/2010/12/16/wikileaks-the-touchstone/
Daniela Dahn ist auch nicht schlecht.
Zitat:
…
Nach welchen Grundsätzen aber wird ein Staat regiert, in dem man sich für gar nichts schämt – wie unser gegenwärtiger?
Offenbar nach den Geboten der Selbstbereicherung einer gewissenlosen Elite. Wir leben in einer von Grund auf verkehrten Welt. Die meisten wissen das inzwischen.
…
https://www.freitag.de/politik/1050-staat-ohne-scham
Ob der letzte Satz stimmt, habe ich so meine gewissen Zweifel.
Dezember 17th, 2010 at 15:38
Es gibt übrigens einen Friedensnobelpreisträger und amerikanischen Präsidenten, der folgendes zur Geheimdiplomatie sagte: ‘Offene, öffentlich abgeschlossene Friedensverträge. Danach sollen keinerlei geheime internationale Abmachungen mehr bestehen, sondern die Diplomatie soll immer aufrichtig und vor aller Welt getrieben werden.’. Der hieß aber nicht Barack Obama, sondern Woodrow Wilson…
Dezember 17th, 2010 at 15:51
@Peinhart,
derselbe, der auch den espionage act durchgehen hat lassen, auf den sie sich jetzt bei Assange beziehen wollen!
https://en.wikipedia.org/wiki/Espionage_Act_of_1917
Dezember 17th, 2010 at 17:59
Stimmt, siehe zB hier. Was Wilson dazu meinen täte, wissen wir natürlich nicht. So sind die USA jedenfalls tatsächlich dabei, sich ihrem Rivalen China weiter anzunähern. Bzw fangen schon mal an, in der Manier von Ertrinkenden wild um sich zu schlagen…
Dezember 17th, 2010 at 20:34
Das Ganze ist so hilflos, so ohne jede Souveränität, nur noch erbärmlich. Und alle sehen zu, wie da welche zerquetscht werden sollen, heucheln nicht mal mehr richtig, und stehen dabei selbst bestenfalls noch in Unterhosen da. Es kann einem schon Angst machen.
Dezember 17th, 2010 at 23:01
Ich werde den Eindruck nicht los, dass die US-Regierung bzw. die “Nachrichtendienste” wussten, was der Mannling da macht oder im Begriff war, zu tun. Mir scheint eher, den “Kontrollbehörden” ist mal wieder eine Panne unterlaufen und Vicky Lieks rollte der Ball dann fein ans Vorholz. Und je größer die Panne, desto größer das Geschrei ^^
Bradley darfs freilich ausbaden, vielleicht nur deshalb, weil er gerade dort stand, wohin ein Admiral zeigte, als er brüllte: “Der wars!”
Dezember 18th, 2010 at 08:43
Achtung: Unsere amerikanischen “Freunde” sind dabei den für den Friedensnobelpreis Vorgeschlagenen umzudrehen – zum Zeugen der Anklage gegen Asange und Wikileaks (lt. Radio-Meldung heute morgen [DLF]). Wenn dieses gelingt, wen nehmen wir dann für “den Preis”?
Dezember 18th, 2010 at 08:49
Achtung: Unsere amerikanischen “Freunde” sind dabei den für den Friedensnobelpreis Vorgeschlagenen umzudrehen – zum Zeugen der Anklage gegen Asange und Wikileaks (lt. Radio-Meldung heute morgen [DLF]). Wenn dieses gelingt, wen nehmen wir dann für “den Preis”?
Gerade 08:47 h kommt’s wieder: Lt. Times und Independent sollen Mannings Hafterleichterungen versprochen worden sein – seit 7 Mo. sitzt der in freiheitlich, demokratisch, amerikanischer Isolationshaft! Er soll als Kronzeuge gegen Wikileaks umgedreht werden.
PS.: @Peinhart #2 – Do häste räsch!
Dezember 19th, 2010 at 02:01
Ich weiß ja nicht ob es wirklich eine Ehre für Mannig wäre, in einem Atemzug mit Kriegsverbrechern wie Kissinger genannt zu werden oder einem Obama, der weder die Foltercamps geschlossen, noch die Kriege beendet hat.
Der Preis ist längst eine Farce.