Ich dachte schon, nach Monaten endlich wieder einmal einen guten Artikel bei Zeit.de gefunden zu haben, als ich entdeckte, dass er zuvor im Tagesspiegel erschienen war und dann erst bei der “Zeit”. Das ist dann schon mal eine Leistung, wenn der Q-Journalismus etwas Gutes abschreibt und das entsprechend annonciert.
Es geht im Artikel von Harald Schumann übrigens um Lobbyismus und die Stärkung des Parlaments. Dergleichen lese ich sonst nur in Blogs.
Dezember 12th, 2010 at 13:01
interessant. die zeit hat auch schon artikel abgelehnt mit der begründung, das sei ja schon woanders erschienen.
Dezember 12th, 2010 at 13:07
Beide gehören zu Holtzbrinck. Tagesspiegel und Zeit bringen auch manchmal Artikel aus Handelsblatt und Wirtschaftwoche.
Dezember 12th, 2010 at 15:38
da ich mich grad gelangweilt habe:
in der ZEIT-Version habe ich mal die ganzen Kommentare durchgelesen.
da gibt es einen Knilch ‘joG’, der schreibt sowas(#57):
…
Was genau spricht gegen ….
….einen Einfluss der Industrie auf die Politik? Sie erstellt unsere Lebensgrundlage und weiß, wo Gesetze und Regeln ihre Produktivität, von der die Zahl und die Höhe der Löhne abhängt, beschränken oder reduzieren. Da ist doch gut, wenn gegen die Meinung der in den Parlamenten übermächtig vertretenen Bürokratie jemand opponiert. Oder finden Sie nicht?
…
Was mich dann gewundert hat.
Im ‘Profil’ sind dann Links auf 620 Kommentare von ihm.
zB der da:
…
Wieso deutsche und amerikanische…
….Politiker so unterschiedlich sind? Da gibt es viele Gründe.
Aber schauen Sie sich den Selektionsprozess doch als erstes einmal an. Man wird dort als Person gewählt und nicht als Partei. Man beschafft sich das Geld selbst, das man braucht um gewählt zu werden. Man ist selbst also seinem Wähler verantwortlich und hat somit auch in seiner Partei als “Regenmacher” Gewicht.
Durch die hiesige Abhängigkeit ist man hier ein Knecht seiner Partei, weil man muss sich bücken um auf die Liste zu kommen, um seine “Wahlgeldanteile” zu erhalten, um sein Gehalt als Abgeordneter usw zu bekommen. Stimmt man anders als der Chef (Fraktionsvorsitzender, Kanzler) das sagt, riskiert man Stelle und Absicherung….
Da von Gewissensfreiheit zu reden ist Heuchelei. Leute in der Situation beschäftigen sich wenn überhaupt mehr mit Methoden der Rechtfertigung vor sich selbst, als damit zu tun, was man versprochen hat, denn das ist nur sehr begrenzt von Bedeutung. Aber in den USA greift der Wähler zum Telefon und ruft seinen Abgeordneten schon einmal zuhause an….
…
Hmm.
Entweder hat der einen an der Waffel, oder ist ein Maulwurf, der sich da durch die Kommentare durchwühlt.
Dezember 12th, 2010 at 15:47
als Gegengewicht, das mich heute richtig aufgebaut hat:
15_year_old_Tells_Establishment_to_Stick-it
(google that! watch it!)
Ist ein 5-Minuten-Video aus London.
zZ ein Renner!
Dezember 12th, 2010 at 17:48
Den Schumann kann ich nur empfehlen. Habe seitdem ich in Berlin wohne ein Tagesspiegel-Abo und ohne ihn hätte ichs wahrscheinlich schon längst gekündigt. Bisher nur gute und kritische Artikel von ihm gelesen! Hat damals auch eine sehr gute zusammenfassung der HRE-Geschichte geliefert und ist einer der wenigen die Steinbrück kritisieren:
https://www.tagesspiegel.de/meinung/peer-steinbrueck-unterm-strich-steht-nur-selbstdarstellung/1941422.html
https://www.tagesspiegel.de/autoren/Harald+Schumann