Ich habe mir große Teile der “Schlichtung” um S21 zu Gemüte geführt. Desch war wohl sähr luuschtig. Jedenfalls für den Vertreter der Deutschen Bahn, dessen Dauergrinsen die Veranstaltung überstrahlte wie die rostigen Tonnen das Grundwasser über der Asse. Es gibt einige sachliche Dinge anzumerken, im Großen und Ganzen werde ich aber meinen Eindruck wiedergeben. Denn das ist es, worum es ging, auch wenn die meisten Beteiligten das nicht verstanden haben.
Als könne man sich je über das Projekt oder auch nur wichtige Einzelheiten einigen! Das will vor allem die Bahn nicht, denn jede Abweichung vom Plan wäre eine Niederlage, jeder nachgewiesene Fehler ein Fehler der Befürworter und jedes Entgegenkommen das Eingeständnis, das da etwas nicht ganz koscher lief. Vor allem aber: Da niemand wirklich danach fragt, wer von dem Projekt profitiert und wer mit wem gemauschelt hat, sind die Entscheidungsträger zum erheblichen Teil gar nicht anwesend. Die interessiert schon mal gar nicht, was in Geißlers Quasselrunde vereinbart wird.
Daher ist es auch müßig, von der DB zu erwarten, irgendeine logische Schlussfolgerung aus den Gutachten und Disputen zu ziehen. Im Gegenteil: Je plausibler die Argumente der Gegner, desto harscher wird die Linie verteidigt. Bahnvorstand Kefer demonstrierte das eindrucksvoll: Die Gegner von S21 gehen von Kosten in Höhe von 7,5 Milliarden Euro aus. Dementgegen schätzen sie den Ausbau des Kopfbahnhofs (K21) auf 2,5 Milliarden – auf Basis des gleichen Kostenniveaus. Kefer geht nun hin, nimmt die Kosten von 2,5 Milliarden für K21 und rechnet sie gegen die von der DB veranschlagten 4.1 Milliarden für S21. Er kommt also auf einen Unterschied von 1,6 Milliarden Euro, weil er für S21 blauäugig niedrige Kosten ansetzt und für K21 eben die deutlich höheren.
Geißlers Quasselrunde
Mit solcher Mathematik kann man Raumschiffe fliegen, wissen wir von Doglas Adams, und wenn man Kefer ein bisschen weiter ‘rechnen’ ließe, bekäme er sicher noch Geld raus, wenn er Stuttgart untertunneln lässt. Und während er sich also solchen Mumpitz leistet, gibt er den Pikierten, wenn die Gegenseite deutlich macht, dass sie die Zahlenbasis der Gutachten anzweifelt und droht an, den Saal zu verlassen. Schließlich hätte man sich darauf geeinigt, dass die Wirtschaftsprüfer die Berechnungen der Bahn plausibel fand. Die zugrundeliegenden Zahlen sind allerdings nach wie vor geheim. Eine grandiose Grundlage für eine “Schlichtung”.
Heiner Geißler versucht derweil nur noch, das Nötigste an Nachvollziehbarkeit für das ermüdete Publikum sicherzustellen und verliert dabei offenbar selbst den Faden. Es kommt ihm weniger darauf an, was Wahrheit oder Lüge ist, und er will den Kotrahenten auch nicht die Gelegenheit geben, sich über entscheidende Hintergründe zu streiten. Er will nur Ordnung haben in der Debatte und auswerten, was bereits begutachtet wurde. Und wahrscheinlich endlich seine Ruhe. Verständlich.
Wie gesagt, ist der Sinn der Schlichtung aber ein anderer: Es sollte offen diskutiert werden, die Menschen wollen auch Argumente hören, vor allem aber wollen sie sehen, wer da auf welcher Grundlage diskutiert. Die Frage der Grundlage ist dabei nicht die nach technischer Kompetenz, sondern die nach Authenzität. Die Frage, wer da entscheidet ist die, ob man denen vertrauen kann. Das war eigentlich schon nach der ersten Sitzung klar und bestätigt sich seitdem.
Grinsende Zombies
Wer vorher noch nicht gegen S21 war und sich von Sympathien leiten lässt, ist entweder Parteisoldat der CDU oder angewidert von den prominenten Vertretern der Befürworter. Lassen wir Herrn Mappus einmal außen vor, der sich ab und an die feudale Ehre gab, er hat sich ja nicht an den Gesprächen beteiligt. Wie kann man aber auf die Idee kommen, das konhorrible Paar Kefer/Gönner könne Sympathien für das Projekt erwecken? Die inkanierte Arroganz Kefer mit seinem zombiehaften Grinsen, an dessen Lefzen Tanja Gönner hängt, die ihm wohl am liebsten ganz in den A..ktenkoffer kriechen möchte. Spontan setzt sie ihr affektiertes Lachen auf, wann immer der Meister vermeintlich einen Treffer landet. Immerhin, man sieht, wer da Koch ist und wer Kellnerin.
Diese Fehlbesetzung und die unübersehbare Tatsache, dass vor allem die Landesregierung keinerlei Mühen investiert, ihre Gegner zu überzeugen, machen die Schlichtung zur Farce. Sie haben nicht begriffen, dass dies keine Parlamentsdebatte ist, bei der eh keiner zuhört und nachher die Macht der Mehrheit für das Abnicken der zuvor bereits feststehenden Beschlüsse ausreicht. Dass sie diese Macht haben, wusste schon vorher jeder, ebenso wie jeder weiß, dass Stuttgart21 doppelt so teuer wird wie heute behauptet. Erwartet hatte man ein bisschen Einsicht, ein wenig Werben um diejenigen, die man bislang links hat liegen lassen. Was die Macher von S21 hingegen zelebriert haben, ist die blanke Ignoranz. Dazu hätte es dieser Veranstaltung nicht bedurft.
November 26th, 2010 at 23:15
Die Ödnis der Veranstaltung ist ja wohl als Zermürbungstaktik gedacht gewesen – es lohnt sich nicht, mit Eliten zu verhandeln, die sich für die totale anti-soziale und ökonomische Mobilmachung aufgemacht haben.
Den spießigen Traum von der fahrradfahrenden, veganen und insgesamt ergrünenden Mitmachdemokratie kann der Attacer Geißler sich mal sonst wohin schieben.
(und ja, ich fahre Rad und bin Vegetarier)
November 27th, 2010 at 00:06
darf ich diesen beitrag voll auf meine seite übernehmen?
November 27th, 2010 at 00:11
@klaus baum: Das darf niemand – außer dir.
November 27th, 2010 at 00:31
Vielen Dank für diesen Beitrag. Am besten hat mir der Ausdruck “optimistisch” für zu lasch gerechnete Planungen und “konservativ” für genauer berechnete Planungen gefallen.
Wir mit derartigen Wortklaubereien die Menschen blendet kann doch nicht ganz koscher sein. Übrigens gab Kefer im später Interview bei Phönix zu, dass seine Planung “sehr optimistisch” sein, was er in der Schlichtungsrunde nicht bestätigen wollte, sondern auf seine Zahlen unbedingt bestanden.
Noch enttäuschender war Geißler, der sich komischer Weise auf Fakten in derartigen Planungsrechnungen beziehen wollte und nicht anerkannte, dass regelmäßige Fehlplanungen der Bahn genauso als Norm anerkennenswert sein sollte.
PS: Ist das ERNST mit dem Übernehmen?
November 27th, 2010 at 00:40
Eigentlich sagen ja diese hier abgebildeten Grinse-Visagen schon alles über diese “Schlichtung” und die zu erwartenden Ergebnisse.
Der berühmte “Unterthan” Diederich Häßling würde wohl sagen: Ja, die “Macht” setzt sich wieder einmal durch.
November 27th, 2010 at 00:51
@Keuronfuih: Yapp, das ist ernst gemeint.
November 27th, 2010 at 01:05
Warum dieses Theater?
Einfach einen verbindlichen Höchst/Gesamtpreis vereinbaren und dieses mit einer privatrechtlichen/persönlicher Haftung verbinden.
November 27th, 2010 at 01:24
Naja.
Auf viele politisch eher gelegenheitsinteressierte Menschen wirkt die “Schlichtungsrunde” wie ein generöses Zugeständis der S21-Befürworter an die Gegner in dem Sinne, dass dort nun tatsächlich – gemeinsam objektiv – über das Bauvorhaben neu entschieden würde.
Was da nun konkret beredet und entschieden wird, oder nicht, egal.
Allein Kefer, der mich aufgrund seines manischen Dauerngrinsens an Ferdinand Piech erinnert – was meiner Meinuung nach nicht für ihn spricht -, vermittelt mit seiner Haltung doch eine völlige Überlegenheit gegenüber den Argumenten der Projektgegner.
Ein Verhalten auf das viele Menschen offenbar hereinfallen, sieh Berlusconi.
November 27th, 2010 at 01:32
Dr. Juchtenkefer vermittelte mir den Eindruck, er kenne den kommenden Schlichterspruch. So what?
November 27th, 2010 at 01:33
Mal ganz ehrlich:
Hat jemand etwas anderes von dieser Schlichtung erwartet?
November 27th, 2010 at 02:27
Hallo,
der Artikel ist mein erster den ich hier gelesen habe.
Es werden sicherlich noch mehr werden!
Gruß
November 27th, 2010 at 07:51
“Desch war wohl sähr luuschtig. Jedenfalls für den Vertreter der Deutschen Bahn, dessen Dauergrinsen die Veranstaltung überstrahlte wie die rostigen Tonnen das Grundwasser über der Asse.”
xD
Wundervoller Bezug zu einer weiteren wichtigen Meldung. So schafft man Kontext. Weiter so!
November 27th, 2010 at 09:13
Es wird leider absehbarerweise ein Schlichterspruch ‘pro S 21′ dabei herauskommen, garniert mit ein paar ‘Nachbesserungen’, die dann das Projekt teurer machen. Geißler ventiliert das ja schon allerorten – und liefert so den absehbaren Kostensteigerungen die erwünschte Rechtfertigung. Was danach kommt? Ja, was weiß ich …
November 27th, 2010 at 10:39
Kompromisse sind in der Regel die sozialverträglichen Varianten der Macht, nichts anderes.
Beispiel: Im Bundestags-Wahlkampf 2005 kündigte die CDU eine Mehrwertwsteuererhöhung von 2 % an, die die SPD als Merkelsteuer komplett ablehnte. Der anschließende Kompromiss ist uns ja allen noch bekannt.
So habe ich bisher von B90/Grüne noch kein einziges Mal ein konsequentes NEIN zu S21 gehört für den Fall, dass diese die Regierung in BaWü ablösen. Da wird nur rhetorisch herumgeeiert.
November 27th, 2010 at 10:59
Erinnert sich noch wer an die jüngste Mediation zum Frankfurter Flughafenausbau? Koch versprach das Nachtflugverbot, kriegte die Gemeinden rum, brach das Versprechen, ging zu Bilfinger-Berger.
Auch hübsch aus WELT-online zum Arbeitgebertag:
“Für Irritationen aufseiten der Arbeitgeber sorgten mehrere Kabinettsmitglieder mit dem Plädoyer für höhere Lohnabschlüsse. Nicht nur von der Leyen, auch FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte die Arbeitgeber mit entsprechenden Appellen verärgert. „Wir brauchen keine Empfehlung von außen“, stellte Hundt klar und sprach von „populistischer Wichtigtuerei“.”
Mittlerweile schloss sich aber der Deutsche-Bank-Chefökonom, der Neue, bereits Flassbecks Formulierung an, `schland habe nicht über sondern unter seinen Verhältnissen gelebt…
https://www.fr-online.de/wirtschaft/debatte/werdet-unproduktiver-/-/1473628/2726248/-/index.html
November 27th, 2010 at 11:01
Die demokratischen Instanzen gibt es zwar formal noch, gelegentlich kommt wie hier sogar noch was dazu, was so aussehen soll als ob – aber sie funktionieren halt nicht mehr demokratisch, sondern in erster Line nur noch auf der Basis reiner (Wirtschafts-) Macht. Siehe auch Colin Crouch, ‘Postdemokratie’…
November 27th, 2010 at 11:03
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November 27th, 2010 at 11:04
altautonomer meint:
November 27th, 2010 at 10:39
“So habe ich bisher von B90/Grüne noch kein einziges Mal ein konsequentes NEIN zu S21 gehört für den Fall, dass diese die Regierung in BaWü ablösen. Da wird nur rhetorisch herumgeeiert.”
So ist es, und von führenden Vertretern(nicht Lafo!) der Linkspartei ist immer wieder zu hören, dass man mit der Forderung eines Abzuges der BW aus Afghanistan keinesfalls einen sofortigen meint, sondern einen allmählichen, wortwörtlich: “verantwortungsvollen”….
Diesen kann man sich dann ganz gut vorstellen, wenn die Linkspartei zusammen mit der SPD und den Grünen im Bund so gern “Verantwortung” übernehmen würde.
Immer schön vage, immer schön “offen” bleiben, dann könnte es auch mit der “Macht” klappen!
November 27th, 2010 at 11:09
Danke für diesen Artikel. Es ist einfach gut zu hören, dass auch Menschen außerhalb Stuttgarts die Gespräche verfolgen (so zäh sie sind) und zu ähnlichen Schlüssen kommen wie wir Gegner: dass das ganze eine riesige Farce ist, die nur dazu da war, ein paar Wochen lang die Leute von der Strasse zu bekommen.
Ich kann nur beten, dass die Demos hier mit verstärkter Intensität weitergehen nachdem dieses Kasperletheater nun vorbei ist.
November 27th, 2010 at 11:42
Ein Befürworter brüllte jüngst ins Mikro: “Genau so ist auch Rom untergegangen. Die sind Rückschritt. Wir sind Fortschritt”
Wo ist Attila wenn man ihn mal braucht um diesen Circus Maximus zu begraben? -.-
November 27th, 2010 at 11:43
@ Bakunin No 18
Da bin ich etwas anderer Meinung.
Wenn wir schon in Afghanistan einmarschiert -eingeflogen- sind, haben WIR DEUTSCHE Verantwortung übernommen.
Als kurz nach Nine-eleven der NATO-Bündnisfall erklärt wurde, habe ich im Hinblick auf den Einmarsch eine sehr hybrische Klage bei Kay Nehm eingereicht. Ergebnis: Die Sache war rechtens. Die Generalbundesanwaltschaft bezog sich auf das Nicaragua-Urteil, nach dem die USA zur Zahlung von Reparationen verurteilt worden waren, weil sie bewaffnete Terrorbanden ausgebildet und finanziert hatten. Die Contras waren demnach in Analogie zu setzten zu Al-Quaida, die US-Regierung entsprach in der Argumentation der Talibanregierung. Die USA haben übrigens nie Reparationen an Nicaragua gezahlt, verweigerten vielmehr dem Internationalen Gerichtshof die Zuständigkeit, den sie kurz nach WorldwarII-Kriegsende mitbegründet hatten, und verließen diese Institution.
Hilfweise nahm die Gerneralbundesanwaltschaft auch noch an, die USA hätten ein berechtigtes Ineresse, Straftäter ihrer zivilen Justiz zu überstellen. Ein Konzentrationslager (gemeint im Sinne der Burenkriege) auf Kuba konnte sich da noch niemand vorstellen – das geht also insofern in Ordnung.
Pikant, dass es personelle Kontinuität gab zwischen der Verfolgung Nicaraguas und der Afghanistans – aber was soll`s, Recht muss Recht bleiben!
November 27th, 2010 at 12:59
ja, danke.
November 27th, 2010 at 13:34
Schöne Zusammenfassung. Ich habe auch versucht dieser Farce meine Aufmerksamkeit zu schenken, ermüdete aber immer schneller. Was mir auf jeden Fall in Erinnerung geblieben ist: Das ewige Grinsen von Gönner und Kefer.
Arroganz ohne gleichen. Irgendwie immer in Verteidigungsstellung, aber eigentlich nix zu befürchten.
Anfangs hatte ich ja noch Hoffnung, das es irgend etwas sinnvolles bewegt. Heute lese ich, das es am Dienstag einen Schlichterspruch geben soll, danach gleich die Aussage von Frau Gönner, das sie hofft das die Leute diesen Schlichterspruch akzeptieren.
Steht es also schon fest, das in ihrem Sinne entschieden wird?
Als nächstes ist zu lesen das in Baden-Würtb. mehr Leute S21 zustimmen als ablehnen und in Stuttgart speziell es zahlenmäßig noch mehr Leute gibt die S21 befürworten, als in Baden -Würtenb. Meinungsmache eben. Nachzulesen im ZDF Videotext.
Ich hoffe sehr, das die Leute in Stuttgart weitermachen und für ihre Meinung und ihre Stadt einstehen.
November 27th, 2010 at 14:11
Na immerhin war ich nicht der einzige, der Tanja Gönners IQ unter dem eines Feldwegs angesetzt hatte :)
November 27th, 2010 at 14:12
Hallo, ich habe meine Meinung zur Schlichtung schon auf “bei abriss..” und im Parkschützerforum kundgetan.
Nur soviel hier: Für mich ist es auch eine Farce, Eure Beobachtungen decken sich mit meinen. Ich bin seit gestern abend ziemlich nervös, weil für mich nicht klar ist, was wir nach der Schlichtung weiter machen (natürlich Demos, aber sonst?).
Und die Weihnachtszeit mit ihren Terminen, die verschiedene Leute von uns haben, macht den Kampf gegen S21 (über Demos hinaus) auch nicht einfach.
November 27th, 2010 at 18:03
[...] (Quelle: https://archiv.feynsinn.org/?p=5889) [...]
November 27th, 2010 at 18:23
Ich habe über “S21″ heute bei Deutschlandradio Kultur gehört, dass der gegenseitige Respekt steigt?
Was stimmt den nun??? Dabei würde Kefer eingespielt wie er zu einen der S21 Gegner etwa sagte: Meinen Respekt Herr “Sowieso”, was machen Sie, vielleicht sollten Sie nach der Deutschen Bahn kommen. Und das alles untermalt mit einem Lachen.
November 27th, 2010 at 19:11
Nicht nur Kefer und Gönner haben bei mir eine Magenschleimhautentzündung hervorgerufen, auch Heiner Geißler, der immer links blinkt und rechts überholt, hat mit ebenfalls arroganter Art und Weise den Faktencheck – es kann nämlich hier keine Schlichtung geben – immer wieder in eine Sackgasse geführt. Vor allem dann, wenn er dem Nebelkerzenzünder Kefer vollstes Vertrauen aussprach, obwohl der mit seiner Bierdeckelrechnung im Falle Kostenrechnung nur davon ablenken wollte, keine exakten Zahlen auf den Tisch legen zu müssen.
Und Geißler fiel immer wieder auf diesen Trick herein.
Halt Heiner Geißler. Er trat ATTAC bei und lobte anschließend die Regierung Merkels. So link wird er auch am Dienstag bei seinem “Schlichterspruch” und auftreten.
Was heißt das für uns S21 Gegner in Stuttgart? Wir müssen zeigen, in diesem Jahr gibt es keine weihnachtliche Stimmung in der Stadt, sondern harten Widerstand auf der Straße gegen mafiöse Strukturen in Politik, Wirtschaft und Medien.
November 27th, 2010 at 20:16
@ hajomueller
Recht so!
Friedlich & Freundlich & Deutlich
Kann außerdem das Buch von Wolfgang Schorlau
>Stuttgart 21 (durchgestrichen) Die Argumente<
empfehlen, je mehr im Bilde sind, desto besser.
Dranbleibige Grüße aus Mappunien
November 27th, 2010 at 20:23
Danke flatter, für deine Eindrücke, die ich teile. Diese grinsenden Zombies sind unerträglich, sprich untragbar!
Geißler stellte nun auch auch offiziell fest, es könne zu keiner Schlichtung kommen. Na sowas! Wer hätt au des denkt?!
Es gibt überhaupt kein überzeugendes Argument Pro S21. Darum soll es hier aber nicht gehen, interssiert keinen der Macher. S21 wurde in Auftrag gegeben und feddisch. Nun darf der Schlichter ein paar Schönheitsfehler korrigieren lassen und damit soll es dann getan sein.
Derweil sorgen sich diejenigen StuttgarterInnen, die nicht auf die Straße gehen, mittels unermüdlicher Eigeninitiative um ihre eigene Haushaltskasse. Ich wurde gestern versehentlich zu einem Gruppen-Bewerbungsgespräch eingeladen, für das ich eigentl. gar nicht vorgesehen war, weil ich damit gar nix am Hut hatte. Dort bewarben sich Op-Schwestern (!), Chefsekretärinnen und Verwaltungsangestellte um einen Nebenjob als Weihnachtsverkäuferinnen. Alle Damen hatten schon Vollzeitjobs, wollten aber freiwillig noch mehr arbeiten müssen! Ich dacht ich werd nicht mehr.
Liebe Stuttgarter, macht bitte weiter. Es kann doch nicht sein, dass Eure sachkundigen Argumente einfach ignoriert werden! Und bitte, wählt die LINKEn in den Landtag!
Ich verweise hier einfach nur nochmal kurz auf die Darlegungen des Eisenbahner Prof Bodack, bezügl. der Weiterentwicklung des Kopfbahnhofs, die er erstmals auf der Kundgebung am 9.10.2010 dem Publikum eröffnete:
https://www.youtube.com/watch?v=SpYWb1TSbDc&feature=player_embedded
hier das ganze ausführlich:
https://kopfbahnhof-21.de/index.php?id=636&no_cache=1&sword_list=bodack
Es sieht so aus, als würde ich nach über 20 Jahren Exil und Wanderschaft wieder zurück nach Benztown ziehen. Und das vorraussichtl. pünktl. zur Wahl. Liebe Linken, meine Stimme jedenfalls sei euch gewiss!
November 27th, 2010 at 23:12
Kennt noch jemand die Ballade vom Lederstrumpf?
Stille nach dem Schuss.
“Was gafft ihr mich an, Leute?
Es war Notwehr!”
“Ja…deshalb steckt ihm die Kugel im Rücken.”
Und heute?
Sieht das so aus: Der Einzelne und die defekte Demokratie
November 27th, 2010 at 23:35
Mit dem Schlichtungszirkus verfolgt die CDU zwei Ziele:
1.) Es soll den Wählern der kommenden Landtagswahl vorgegaukelt werden, man ringe ernsthaft um die beste Lösung für den Stuttgarter Bahnhof. (Dabei müsste hier eigentlich die ganze Camarilla ihre Schreibtische räumen, wenn sich ein alternativer Plan durchsetzen könnte. Politisch undenkbar!) Geißler ist als Funktionär der CDU angetreten, um die Chancen für eine schwarz-gelben Fortsetzungsgeschichte zu verbessern. Er ist ein heuchlerischer Schwätzer.
2.) S 21 wird ständig als alternativlos hingestellt und der Tiefbahnhof wird trotz aller zu erwartenden Probleme und Nachteile gebaut werden, es sei denn, die S 21 – Gegner organisieren und riskieren in sehr großer Zahl einen ernsthaften militanten Widerstand gegen das Bauprojekt, was ich allerdings nicht erwarte.
S 21 wird aber sehr, sehr viel teurer kommen, als die Befürworter (Profiteure) den Entscheidungsgremien im Entscheidungsprozess vorgelogen haben. Daher lassen sich aus dem (zu erwartenden) Schlichtungsergebnis (Nachbesserungen) willkommene Begründungen entnehmen, um diese Kostensteigerungen plausibel zu machen.
Schade, dass dem S 21 – Widerstand das Format der Widerstandsbewegungen fehlt, wie man es seinerzeit in Wackersdorf oder Mutlangen erlebt hat. (Aber auch verständlich, da nicht von derart existentieller Bedeutung wie jene damals.)
November 27th, 2010 at 23:57
@hajomueller:
bin 100% deiner meinung! – nur ist MEINE symptomatik nicht “Magenschleimhautentzündung” sondern BRECHREIZ!!
November 28th, 2010 at 00:11
Meine Gedanken gehen in ähnliche Richtung
wie die von maguscarolus.
Die “Schlichtung” hat noch einmal anschaulich gemacht, was wir schon vorher wußten.
Es läuft wohl darauf hinaus, daß wir Bürger mit unserem entschlossenen Widerstand einen Riegel vorschieben müssen. Sind wir dann noch weit von einem Bürgerkrieg entfernt ?
S. “6 Thesen zu Stuttgart 21″ von hans.georg.rupricht@googlemail.com
November 28th, 2010 at 02:26
Zum 27.11.:
Es wurde heute tatsächlich etwas lockerer an die Sache herangegangen – was wohl der zunehmenden Erkenntnis der Sinnlosigkeit der Veranstaltung geschuldet war. Geißler lies sich sogar zu Werbung für die Finanztransaktionssteuer hinreisen.
Schön war: Dem grinsenden Juchtenkefer und seinen Zombiefreunden ist das Lachen heute doch tatsächlich ziemlich vergangen. Und auch der Jesuitenschüler gab sich im Verlauf der Veranstaltung dann doch ziemlich pampig. (Ich finde Geißler – den ich für seine Standhaftigkeit durchaus bewundere – verhält sich in der Sache übrigens einigermaßen parteiisch)
Als Höhepunkt der heutigen Veranstaltung ist wohl der Beitrag Palmers zu bezeichnen:
https://www.youtube.com/v/d3zIZPASe5g#t=24m40s
Alles in allem war die Show also recht amüsant:
https://www.youtube.com/v/d3zIZPASe5g#t=50m08s
Man sehe sich diese herrlichen Minuten der Mitschnitte an ;)
https://www.youtube.com/v/3fmdKq5BnIo#t=25m00s
November 28th, 2010 at 09:35
@NochEiner #15
Genauso geht’s!! Ich freu’ mich schon auf die nächste “Schlichtung”. Schlichtung kommt von schlicht?, also: für schlichte Gemüter?!
“das konhorrible Paar Kefer/Gönner”
YMMD
Ich werbe dafür, dass die beiden zusammen eingesperrt werden!
November 28th, 2010 at 09:45
Na los Flatter, gib doch auf meine Frage “27″ mal ein Statement ab!
November 28th, 2010 at 12:17
@37: Darf ich auch Kommentare nicht beantworten? Da ich nicht weiß, wer vor wem seit wann “mehr Respekt” habe und mir diese Darstellung (vom dlf) so undifferenziert wie irrelevant erscheint, habe ich dazu entschieden keine Meinung.
November 28th, 2010 at 12:48
Na dann Bitte sehr.
November 28th, 2010 at 16:20
“..dass sie die Zahlenbasis der Gutachten anzweifelt und droht an, den Saal zu verlassen.”
Das Ermüdende bei etatistischen Linken ist der nicht auszurottende Glaube, dass es einen Staat gibt, der sich gegenüber den Marktteilnehmern neutral zu verhalten hat. Und jedesmal ist man dann wieder aufs Neue entäuscht, wenn sich der Staat eben so nicht verhält sondern sich immer wieder aufs Neue dem Kapital andienert.
Auch das Liefern irgendeiner Zahlenbasis gehorcht nunmal den Gesetzen des Marktes. Der Auftrageber zahlt und kriegt die Zahlen, die er haben will.
November 28th, 2010 at 17:09
Doc v. Paleske hat wieder mal post gekricht:
Angela Merkel an Heiner Geissler: Danke, danke für Deine erfolgreiche Scheinschlichtung
hier noch die Presseerklärung der Parkschützer:
https://www.bei-abriss-aufstand.de/2010/11/28/presseerklaerung-kantersieg-fuer-s21-gegner/
November 28th, 2010 at 21:29
ja, dieses dauergrinsen = einfach idiotisch !!!
ist es alles so lustig, was in stuttgart geschieht ?
oder lachen die uns aus ? mal sehen,wie lange sie
noch lachen werden…
November 29th, 2010 at 10:15
Klar lachen die uns aus! Kann man ja auch verstehen, wenn man erahnt, wie viel Geld die Damen und Herren Mietmäuler für dieses gigantische Korruptionsprojekt einstreichen werden…
Ach ja, zum “attac” & CDU-Mitglied Heiner Geißler… In der Kommunikationsbranche nennt man so etwas “whitewashing”… Ich glaube weder, dass Herr Geißler derart naiv ist, oder gar guten Willen hat. “attac” & CDU… Entweder man glaubt, die Erde sei eine Scheibe, oder man weiss, das sie rund ist.
November 29th, 2010 at 22:34
EINEN fiesen Schlichterspruch traue ich Herrn Geißler zu;
Ich muss zugeben regelmäßig zugeschaut zu haben, weil ich mich nochmals! davon überzeugen musste, dass es Demokratie in diesem Land tatsächlich nicht gibt.
Aber einen richtig fiesen Spruch traue ich ihm zu;
Es wird in dem Schlichterspruch um die frei werdenden Grundstücke in der Innenstadt Stuttgarts gehen. Freilich hat das Bahnprojekt nie einen anderen Sinn gehabt, als diesen Platz freizubekommen um wieder einmal Gemeinwesen zu privatisieren. Als es in einem Schlichtungsgespräch genau darum ging, wurde Geißler doch etwas ungehalten den Vertretern der Stadt Stuttgart gegenüber. Sie hatten Grundstücke zinslos zehn Jahre im voraus gekauft. Dann droht bei Neubau mangelnde Bürgerbeteiligung…fand er alles nicht gut und schien tatsächlich ungehalten.
Mein Tipp: Bei den frei werdenden, noch nicht verkauften, Grundstücken wird eine Bürgerbeteiligung verlangt.
Und über die Grundstücke soll nun öffentlich abgestimmt werden… Soll doch der Bahnhof erlaubt sein, wenn das eigentliche Ziel des Baus verfehlt wird…;-)
November 30th, 2010 at 11:35
[...] bewertet, noch der Hinweis auf einige Blogbeiträge und Nachrichten zum Ende der Schlichtung: Feynsinn, JOblogt, Welt Online, Tagesspiegel und [...]
Dezember 12th, 2010 at 13:24
[...] Spruch zur Tieferlegung des Bahnhofs ist mir auch keinen Artikel wert. Im Netz gibt es viele gute Artikel und noch mehr schlechte dazu, wie ein alternder Mann seine letzte Reputation verliert, in [...]