ttFolgen wir zunächst der falschen Fährte: Die Anschläge vom “Elften September” 2001 ließen viele irrelevante Fragen offen. Wir werden in einigen Jahrzehnten eine gefestigte Ahnung davon haben, wer was wie getan hat. Bis heute weiß das niemand. Es gibt keine Zeugen. Es gibt keine ernsthaften und glaubwürdigen Untersuchungen. Niemand sagt: “Ich habe das geplant”. Niemand sagt: “Ich habe die Sprengladungen angebracht”. Und niemand sagt: “Ich habe Piloten ausgebildet, virtuose Manöver zu fliegen, um damit Gebäude zu rammen”. Niemand erklärt, wie drei Hochhäuser sich mustergültig aus dem Stadtplan verabschieden können, bloß weil sie gebrannt haben. Niemand macht einen Aufstand, weil so ein Schrott gebaut wurde und man täglich Tausende von Menschen einer tödlichen Gefahr ausgesetzt hat. Es gibt keinen vernehmbaren Schrei nach Aufklärung, es gibt keine Zeugen, die Fragen bleiben offen.

Es sind ohnehin die falschen Fragen. Wer sich auf sie einlässt, gerät in jene Falle, die immer bereitsteht, wenn politische Großereignisse einen ungeklärten Hintergrund aufweisen. Entweder man beginnt zu spekulieren und begibt sich damit in die Gesellschaft wirrer Verschwörungstheoretiker. Dies ist umso frustrierender, als dass der lauteste Applaus dafür von denen kommt, die an einer Aufklärung nicht interessiert sind. Lässt man sich mit den offiziellen Stellungnahmen abspeisen, wird es aber auch nicht besser, denn man setzt sich dem Verdacht aus, unkritisch und anfällig für Propaganda zu sein.

Hysterie, Panik, Gegenterror

Diese Gründe sind hinreichend, um einem augurenhaften Schweigen den Vorzug zu geben – und sich den relevanten Fragen zu widmen. Vor allem der entscheidenden: “Wem nützt es?” bzw. “Wie wurde das Ereignis genutzt?”
“Nine Eleven” war ein Einzelereignis, mit dem niemand gerechnet hatte. Es war nicht Höhepunkt einer Kampagne oder ein letzter Schritt in einer langen Entwicklung, sondern ein singulärer Vorfall. Ein souveräner, gefestigter demokratischer Rechtsstaat reagiert auf so etwas zunächst einmal überhaupt nicht. Erwachsene Menschen wissen, dass so etwas vorkommen kann. Die Reaktion in den USA und weltweit war das Gegenteil: Hysterie, Panik, Gegenterror.

Eine Demokratie zeichnet sich aus durch Transparenz und Sachlichkeit. Das Attentat betreffend, wurde vertuscht, verheimlicht und aufgebauscht. Ein Rechtsstaat untersucht das Geschehen, erwägt be- und entlastende Indizien und kommt zu einem Urteil.
In diesem Fall kam von vornherein nur ein Täter infrage, der bis heute als schuldig gilt. In der Folge wurden rechtsstaatliche Prinzipien abgeschafft. Folter, Mord und Verschleppung wurden im Namen der USA begangen, die Welt verhielt sich dazu “solidarisch”.

Es werden Kriege geführt. Einer gegen die spontan verurteilten Täter und das Land, in dem sie sich angeblich aufhielten. Ein anderer gegen Unschuldige. “Beweise” wurden gefälscht, um noch mehr “Solidarität” zu organisieren. Inzwischen wurde die Fälschung sogar offiziell bestätigt. Inzwischen, das bedeutet mindestens 100.000 tote Zivilisten später, womöglich vielfach mehr.

Schock und Einschüchterung

Die Strategie wurde zum Titel des nämlichen Angriffskrieges: “Schock und Einschüchterung” (Shock and Awe – ich halte die Übersetzung von Wikipedia für eine Beschönigung). Der Schock über das Ereignis wurde durch innere Aufrüstung, diktatorische Maßnahmen und Daueralarm quasi konserviert. Es herrscht ein Zustand permanenter Angst und Verschüchterung, einhergehend mit der Flucht in die Arme der Autorität. Was eine demokratische Gesinnung ausmacht, droht von innen her vollständig zerstört zu werden.

tt2Die USA sind kein demokratischer Rechtsstaat mehr. Nachdem die Bush-Administration die Bürgerrechte nach Belieben außer Kraft gesetzt hat, wurde dies auch durch Obama nicht korrigiert. Niemand hat sich von dieser Macht abgewandt, niemand die Wiedereinführung ungeteilter demokratischer Rechte gefordert. Keiner der Verbündeten pocht auf die Einhaltung der Menschenrechte. Im Gegenteil.
Weltweit, derzeit massiv in der BRD, wurden und werden ähnliche Schritte unternommen. Einige Staaten, vor allem Großbritannien, sind unmittelbar mitschuldig an Folter, Mord und Entrechtung. Andere haben zumindest die Bürgerrechte eingeschränkt, sich dem Weltweiten “Krieg gegen den Terror” angeschlossen, ein ortloser namenloser Terror, der überall jeden treffen kann. Der Terror der ‘Gegenmaßnahmen’ vor allem anderen.

Das halten wir aus

Einhergehend mit der neuerlichen verfassungswidrigen Erklärung des zuständigen Ministers, Kriege würden in Zukunft auch aus wirtschaftlichen Gründen zu führen sein, diskutiert die Öffentlichkeit nicht etwa, warum die aktuellen Kriege rund um die großen Ölquellen geführt werden. Stattdessen wird im Inneren aufgerüstet, Patrouillen auf die Straßen geschickt und Wachsamkeit, d.h. Denunziantentum gefordert. So weit sind wir.

Wozu? Um irgendwen zu schützen? Sicher nicht. Ob die nebulösen Warnungen vor Anschlägen, die bis heute nicht stattgefunden haben, je einen realen Hintergrund haben, spielt überhaupt keine Rolle. Sie führen zu erhöhter Wachsamkeit. Das nämlich bedeutet Misstrauen – vor allem gegen Minderheiten -, Angst und Einschüchterung. Es ist der Keim der Diktatur.
Sollte hingegen wirklich einmal ein Anschlag stattfinden, und sei er noch furchtbar, gibt es für gestandene Demokraten nur eine Reaktion darauf: Das halten wir aus! Und wenn wir eines zu verteidigen haben, sind es die Bürgerrechte. Gegen jede Art von Terror.