Meisner gegen den falschen Gott
Posted by flatter under KulturKommentare deaktiviert
30. Aug 2007 23:17
Ein raffinierter Kerl, dieser Joachim “Kardinal” Meisner. Er mag das neue Fenster des Kölner Doms nicht, und er hat gottverdammt gute Gründe dafür:
- Es ist von Gerhard Richter, einem Künstler, dessen Werk nicht gerade als gottgefällig gilt. Vor allem deshalb nicht, weil Meisner jedes Verständnis dafür abgeht.
- Es ist ein Geschenk, und Meisner hat von Köln nur eines gelernt: Wat nix kost, is och nix.
- Es ist kein Bild darauf zu erkennen. Keine Pieta, kein Gemarterter, nicht einmal ein leeres Kreuz oder eine Eiserne Jungfrau. Es ist abstrakt, nachgerade zufällig!
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Letzteres ist natürlich das Schlimmste, denn damit erfüllt das Motiv ja “das Bildverbot des Islam”, und “wir sind keine Moschee”. Übrigens auch keine Synagoge, denn für das Judentum gilt an dieser Stelle dasselbe wie für dem Islam. Nein, wir sind der Dom! Meisner hat, genau wie seine Gesinnungsgenossen, erkannt, daß der deutsche Antisemitismus in der Islamophobie und dem flexiblen Ressentiment überwintert. Daher bläst er tapfer die Trompete gegen den Muslim und andere fremde Bedrohungen. Bildverbot, Islam, Terrorismus, Judentum, Frauenarbeit, Sodom, Gomorrha und Love Parade kommen ihm nicht ins Haus. Er war von Anfang an gegen “der moderne Driss”, konnte ihn aber nicht verhindern. Und nicht einmal sein Gegenentwurf (siehe Bild oben) wollte die Kölner Ketzer überzeugen. Aber so ist die Domstadt: Schwul, libertär und islamisch unterwandert. Da kann Gott froh sein, daß er wenigstens noch den Meisner hat.
August 31st, 2007 at 09:43
Es stellt sich mir die Frage: “Gibt es irgendwas, was Meisner mag und nicht Meisner ist?
Wohl eher nicht. Gott straft Köln nun schon ziemlich lange mit Meisner. Wir Berliner Heiden hatten da mehr Glück. Aber Ratzinger scheint ihn nicht in Rom haben zu wollen. Wollte ich an Ratzis Stelle natürlich auch nicht.
Vielleicht könnte Meisner noch der Missionar der Antarktis werden. Nciht viel Leute dort, aber trotzdem eine echte Herausforderung.
September 1st, 2007 at 11:12
Jetzt denkt man erst, der Kardinal meint das boese. Meint aber nicht. Als einem der hochrangigen christenmenschen liegen ihm solche regungen natuerlich fern. Er will mit dieser einlassung was einleiten. Eine geste. [weiter hier: “Des Kardinals neue Fenster”, ihr trackback hat nicht auf anhieb funktioniert]