Einen für interessierte Nichtprofis verständlichen Artikel hat Dieter Wermuth beim Herdentrieb veröffentlicht. Die Materie ist kompliziert, aber die Erklärung lobenswert verständlich.
Es ist oft leicht, die Zocker und ihre blinde Marktideologie mit Häme zu übergießen, und ich werde es mir auch weiterhin genehmigen. Hier nur einige besonnene Worte dazu:
Man kann nur den Kopf darüber schütteln, daß sogenannte Ökonomen die soziale Komponente des Wirtschaftens für nicht weiter betrachtenswert halten. Sie glauben, sie hätten ihre Zahlenspiele im Griff und wundern sich doch tatsächlich, wenn ihnen nicht einmal das gelingt. Verantwortung in der Form, daß “Handeln” an den Märkten in Beziehung stehen sollte zu einem realen Geschehen, also zum Warentausch und zu sozialer Verteilung von realen Werten, wird nicht wahrgenommen.
Die Frage, die wenigstens nun in den Raum gestellt gehört, ist die nach einer Psychologie, die solche Vorgänge noch erklären kann.
Man käme dann sicher zu dem Schluß, daß die Begünstigung fahrlässiger Gewinnmaximierung auf Kosten jeder Vernunft ein Ende finden muß. An dieser Stelle kommt man nicht mehr umhin, das Marktgeschehen wesentlich strenger zu kontrollieren. Das hat nichts mit hinderlicher Bürokratie zu tun, sondern mit der Wahrnehmung der Verantwortung durch die Politik. Der “Markt” ist dazu ganz offensichtlich nicht in der Lage.