Es ist schon putzig, welche Gründe die Sueddeutsche findet, um die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt zu erklären. Denkwürdig schon, dass ein Blatt, dessen Wirtschaftsredaktion gern laut das Lied vom Leistungsträger singt, zu erkennen glaubt: “dass Leistung für sich spreche“, sei ein Irrtum. Und dass Frauen das nicht erkennen, ist eben ihr Fehler. Selber schuld sind sie also.

batzMan beachte und genieße übrigens die Abbildung von dem weiblichen Grinsezombie und die Zickenklickstrecke, anhand derer wir erfahren, was die Redaktion wirklich von Weibern hält.
Der Artikel belehrt uns, Frauen seien zu bescheiden und ließen sich nicht auf männliche Machtspielchen ein. Außerdem vernetzten sie sich nicht, im Gegensatz zu den mänllichen Kollegen. Aus diesen Gründen seien sie im Nachteil, wenn es um Beförderung und Gehalt geht.

Nehmen wir an, Frauen verhielten sich wirklich so. Und nehmen wir dann einmal an, sie verhielten sich genau umgekehrt: Forderten bei jeder guten Gelegenheit mehr Gehalt, steckten ständig die Köpfe zusammen und nähmen lustvoll den Fehdehandschuh auf, wenn der Bollo aus der Abteilung sich wieder einmal vor dem Chef offensiv an den Murmeln spielt. Was fiele Beises SZ wohl dazu ein?

Richtig: Es hieße, die stutenbissigen Tussen hockten dauernd aufeinander, anstatt dorthin zu gehen, wo entschieden wird. Zicken dauernd rum, kriegen den Hals nicht voll und spielen sich ständig auf, anstatt sich souverän auf ihr Können zu verlassen – wie die klugen männlichen Kollegen das tun.

Man ist gern unter sich – Frau übrigens auch, das ist ja auch völlig in Ordnung. Nur ist es halt so, dass die einen herrschen und die anderen nicht. Deshalb ist es wie es ist und nicht, weil irgendwer nicht integrationswillig wäre. Was würde es übrigens nützen, wenn die Weiber sich genau so verhielten wie die Kerle? Können Frauen gute Männer sein? Will das irgendwer?

Wenn man natürlich tiefgläubig der Überzeugung ist, der Markt, der Markt, der hat immer Recht und regelt alles zum Besten, dann ist man ständig auf der Suche nach selber Schuldigen, wenn die Wirklichkeit nicht die Versprechen der Ideologie erfüllt. Die Faulpelze, die Ausländer, die Frauen. Immer dieselben, die sich verweigern.