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Merkels Artilleriefinken, die Helden von SpOn, haben entdeckt, daß ihre Lieblingskoalition in Gefahr ist und versuchen daher, der SPD auf die Sprünge zu helfen, indem sie deren aktuelle Kampagne übernehmen. Das Oskar-Bashing der Sozialdemokraten wird hier eins zu eins transportiert, indem Zitate von Lafontaine, in denen er sich scheinbar widerspricht, gegenübergestellt werden. Nun ist das meiste, was dort zu lesen ist, in den richtigen Zusammenhang gesetzt, überhaupt nicht widersprüchlich. Diesen aber verschweigen die SPD und Austs Hilfskanoniere, so daß sich die Gegner der Linkspartei und des Napoleon von der Saar köstlich amüsieren dürfen, ohne ihr Hirn einschalten zu müssen. In derlei Effekten sieht das Ex-Nachrichtenmagazin ja neuerdings seine Aufgabe, von daher kann man zu einem weiteren großartigen Werk gratulieren.
Aber es ist nicht nötig, “Skandal” zu schreien. Zwar ist die neuerliche Parteinahme des Hamburger Boulevardmagazins das Gegenteil von gutem Journalismus, aber immerhin darf man sich darauf verlassen, daß sie nicht wissen, was sie tun. Darin liegt nicht nur eine Entschuldigung für die publizistischen Kleinkinder von der Alster, sondern auch der Trost für politisch Andersgläubige. Denn dieses dünne Süppchen wird weder Lafontaine noch der Linkspartei schaden. Im Gegenteil wird dieses nächste Armutszeugnis ihrer Gegner ihnen mehr nützen als schaden. A propos Schaden: Freunde der SPD müssen sich allerdings weiter grämen und sich fragen, ob das alles ist, was ihre Partei noch zu bieten hat. Haben sie solche Unterstützung nötig? Es wäre traurig, denn, wer einen derart heruntergekommenen Umgang pflegt wie den mit “Spiegel Online”, der hat sich offenbar schon aufgegeben.