Porno-Gutti, Schutzengel der Schwachsinnigen
Posted by flatter under Politik[47] Comments
19. Okt 2010 19:02
Welch ein Segen für Boulevard und Trash-TV. Die schnittige Ministerschnitte, edel von Blut und Adel von Figur, im Kleidchen der Unschuld auf der Jagd nach Pädophilen. “Unschuld in Gefahr”, das ist ein heißes Motto für die Genitalgegend der Lolita-Liebhaber ebenso wie für die Tränensäcke lustvoll schockierter Großmütter. Das arme Wurm, so jung und schon vergewaltigt!
Naja, es ist halt nicht so einfach, an echte Opfer heranzukommen. Womöglich sind die noch selber schuld oder erweisen sich als ganz und gar unästhetische Fälle, psychische Wracks, die sich einen Fettpanzer anfressen und dergleichen. Oder es stellt sich heraus, daß die Bereitschaft zum schnellen Kontakt einer gewissen Übung entspringt, weil Papi schon viel früher ihr Liebhaber war.
Man weiß es nicht, und wer noch halbwegs bei Verstand ist, will es auch gar nicht wissen. Kindesmißbrauch ist kein Spaß fürs Familienfernsehen und kein Catwalk für Schutzengel. Was es für die Opfer ist, wissen nur die Opfer. Für Helfer, denen wirklich etwas an den Opfern liegt, ein knallharter Job, in dem es inmitten der gröbsten Unbilden auf höchste Sensibilität ankommt. Wer derart bis zu den Knien in der Scheiße steht, gibt in der Regel keinen gloriosen Schutzengel ab und muß obendrein damit rechnen, auf nichts als Undank zu stoßen.
Prinzessin Stephanie zu Guttenberg hat sich die Sache daher fein zurechtschminken lassen. Sie nett und adrett im Studio, ihre Jagdgesellschaft am PC und in geschützten Räumen, in denen dann vor der Kamera ein bißchen ‘Pädophilie light’ gegeben wurde. Für jeden bösen Kinderschänder aus dem bösen Internet erhoffte sie sich wohl einen Gummipunkt auf dem Weg zur Heiligsprechung. Ganz en passant sollten die Zuschauer in dem Glauben bestätigt werden, daß dort – im Internet – die Horden der Abartigen nur darauf warten, sich auf junges unschuldiges Blut zu stürzen.
Nichts ist für eine solche Show zu zynisch, nichts zu lächerlich. Der Lockvogel freut sich schon diebisch darauf, wie der Perverse am Ende hochgenommen wird. Daß in freier Wildbahn die Mädels in der Regel weniger erpicht sind auf ein Blind Date mit Hannibal Lecter, who cares? Hier sorgt der Sender für den letzten Schliff zur Quote.
Das Konzept ist hirnzerreißend und abgefuckt genug für ein paar ansehnliche Magenkrämpfe. Daß sich aber eine Ministergattin diesem Mist nicht nur hingibt, sondern ihn auch noch für ein Zeichen besonderen Engagements hält, ist der Gipfel bitterböser Realsatire. Wenn diese Barbie ins Kanzleramt einschwebt, sind wir endgültig im Operettenstaat angekommen. Die Gala lesende Mehrheit kann sich dann an Pomp und Tüll ergötzen, während in den Nebenstraßen die Knüppel sprechen. Da wüchse wohl zusammen, was sich für eine echte Bananenrepublik gehört.
Oktober 19th, 2010 at 19:07
Gute Kritik. Besonders der letzte Absatz ist ein Sahnehäubchen für den Liebhaber exotischer Semantik.
Oktober 19th, 2010 at 19:33
Find ich geil :sabber:
…also den Artikel natürlich :)
Aber bei der politisch-/wirtschaftlich-/medialen Verwahrlosung würde mich 2033 auch kein Bundeskanzler Silbereisen mehr wundern D:
Weia.
Oktober 19th, 2010 at 19:49
die gala zur verleihung der deutschen fernsehpreises und das operettenhafte in der politik nähern sich immer mehr an. es gibt kein niveau, das nicht zu unterbieten wäre.
Oktober 19th, 2010 at 19:52
“In der Schloßbibliothek stehen einige der ersten Bücher seit Erfindung des Buchdrucks, die Familie blickt auf eine Tradition von 900 Jahren zurück. All das steckt im Gemüt des deutschen Verteidigungsministers.”
Der Spiegel über Karl-Theodor zu Guttenberg
Er kommt, er kommt, er ahh…..
Oktober 19th, 2010 at 20:16
https://www.interpol.int/Public/Children/Default.asp > hier ist die ultimative Tauschbörse: “/International Child Sexual Exploitation image database/ Managed by INTERPOL, the International Child Sexual Exploitation image database (ICSE DB) is a powerful intelligence and investigative tool which allows specialized investigators to share data with colleagues across the world.”
Keine Ahnung, warum sich der Spiegel in den von und zu Guttenberg verliebt hat, dachte zuvor immer es sei genau anders rum…
Oktober 19th, 2010 at 20:18
@ Peinhart: Man möchte sich im eigenen Kot zu Füßen des Barons wälzen. Oder man verzichtet halt auf die Lektüre dieses magazinesken Jodelpornos.
Oktober 19th, 2010 at 20:25
Es kommt ja noch viel schlimmer: schon bei der Diskussion um das Löschen oder Sperren von Internetseiten hat die Ministerschnitte mit ihrem Club der elitären BesserwisserInnen “Innocence in Danger” gezeigt, dass es bei dieser (scheinbaren) Graswurzelbewegung vor allem darum geht, die öffentliche Meinung so zu manipulieren, dass am Ende eine Mehrheit irgendwann scheinbar dankbar um eine flächendeckende Zensur im Internet betteln wird. Perfide Masche das ganze also. Über den Verein gibt es schon so einiges zu finden, wenn man will. Verantwortlich für Strategie und Kampagnen der “Gefährder der Unschuld” (habe ich doch so richtig übersetzt, oder?) ist übrigens ausgerechnet die Agentur aperto, die auch einen fetten Fuß in der Tür so mancher staatlichen Stelle hat (Bundesministerien und auch – oh Zufall – das Auswärtige Amt!). Ich bin jetzt mal ein Schelm und denke mir Böses.
Oktober 19th, 2010 at 20:53
Da ich hier nun meinen ersten Komentar hinterlasse, die Nutzungsbedingungen sind gelesen und akzeptiert.
Etwa 15 – 18 Jahre ist es her, daß mir ein sehr alter Brief in die Hände fiel, dessen Datierung nicht einfach war. Gerichtet war das Schreiben an einen “von zu auf und nieder…” usw. namens August. Eine Notiz auf dem Brief brachte mich auf die Spur: sign. Liszt 81. Schrift und Papier deuteten eh auf spätes 16. oder frühes 17. Jh. hin. Die Signatur auf Beförderung duch die Post (dem Uneingeweihten ist das egal, dem Sammler und Jäger aber wichtig). Der Empfänger war kein geringer als der erste sächsische August, der auch so hieß. Wir schreiben das Jahr 1581.
Viel Freude bei mir, viele Briefe gibt es nicht mehr aus der Zeit.
“Vadder August” war in erster Ehe mit Anna verheiratet, sie hatten 11 Kinder und bestellten den Garten selbst.
Anna starb, August ging auf die 80 zu, und heiratet eine ZWÖLFJÄRIGE. Wo waren die Vorfahren der Guttenbergs?
Ich denk, das Mädel hatte Glück, 14 Tage nach der Hochzeit starb August.
Bei den G.s weiss ich nicht so bescheid, aber die Wettiner, so rein familiär, eine Bande von Giftmischern und Meuchelmördern.
Ja Adel verpflichtet, aber zu was?
Oktober 19th, 2010 at 21:02
Wow. Fetzig, treffend und absolut gut…
Und das trotz des Bewusstsein ob des Nichtbewusstseins dieser Flachsinnsgrotesken da draußen. Respekt. Bringt mich doch glatt wieder selber auf Vordermann. Danke dir.
Oktober 19th, 2010 at 21:09
Brillanter Artikel! Genau die richtige Mischung aus Analyse und Polemik. Dringend nötig: ein Kompliment für die echten Helfer, die in realiter ihre Nerven und Knochen hinhalten. Und sich eben nicht in einer billig zurechtgefakten, prosecco-geschwängerten, grenzdebilen Parallelwelt mit mediengeilem Pseudogetue zur Retterin des Abendlandes und by the way zur Kanzlergemahlin aufschwingen wollen. Wie sich wohl eine kleine Sozialarbeiterin fühlt, die sich mit sowas in echt herumschlagen muß? Vielleicht nur einen Zeitvertrag hat? Die sich keinen “Bestseller” schreiben lassen kann? Nicht auf “Charity-Parties” für ihr leeres, wohlfeiles Geschwätz gefeiert wird? Es ist nur noch zum Kotzen. Bitte weiter wortreich bleiben! Es kommen traurige Zeiten auf uns zu, Zeiten, in den wir uns an Berlusconi noch als freundlich-aufrichtigen, höchstens etwas eitlen älteren Herren erinnern werden…
Oktober 19th, 2010 at 22:33
Trotz des Ärgers, den diese Macht-Notgeile Schnepfe in mir verursacht, habe ich beim Lesen lachen müssen. Danke dafür.
Oktober 19th, 2010 at 22:40
Danke, dass du es so angemessen bearbeitet hast, dieses schauderhafte Kapitel !
Oktober 19th, 2010 at 23:59
Sorry, flatter, aber
das geht echt zu weit. Das ist ekelhafter, menschenverachtender Zynismus der aller untersten Schublade. Da bleibt mir nur noch die Spucke weg. Das ist wirklich eklig, bäh! Wie kannst Du Dich nur auf ein derart hohes Ross begeben und von dort aus auf gequälte Menschen runter kotzen?!
Ich bin wirklich fassungslos.
Oktober 20th, 2010 at 00:13
Manchmal weiß ich nicht, wer wessen Beitrag nicht versteht. Sollte das deinerseits nicht ironisch gemeint sein, mach dir einmal deutlich, daß dies die Wirklichkeit der Opfer und ihrer Außenwahrnehmung skizziert. Ich spreche aus reichlicher Erfahrung.
Oktober 20th, 2010 at 00:55
@daMax
Die Mutter meines Sohnes, hat acht Jahre lang, genau den Job betrieben, den flatter hier beschreibt. Ich kann gar nicht sagen, wie recht er hat. Irgendwas, ist hier verloren gegangen, in diesem notgeilen Dorf der Fingerzeiger, die alles dafür tun, um in ihrer bigotten Doppelmoral, auch nur ja der Wahrheit aus dem Weg zu gehen. Niemals, aber auch wirklich niemals, hat irgendjemand, … all dieser Leute, die solche Themen zur Eigeninstrumentalisierung benutzt haben, die Leute gefragt, die sich damit auskennen. Die Fassungslosen dabei, waren immer die, die den netten Rentner von nebenan, plötzlich beim Ficken dessen erwischt haben, der vorher noch selber die Todesstrafe für das gefordert hat, was er gerade selber betreibt. Hört endlich auf damit, denen Zynismus vorzuwerfen, die ihn anprangern, nur um sich selber im heiligen Lichte des Wegschauens der smarten Wohlfühlcorrectness zu suhlen. …. Das ist zum Kotzen.
Oktober 20th, 2010 at 01:07
@antiferengi: Gemach, ich habe mit derlei Kritik gerechnet und halte sie nicht für unberechtigt. Es bereitet mir auch ein wenig Kopfschmerzen, mich zu solchen Themen zu äußern. Die Glamour-Aufbereitung des Unfassbaren trieb mich freilich zu einem tendenziell zu spontanen Posting. Ich habe selbst 12 Jahre mit “verhaltensauffälligen” Kindern gearbeitet, die genau so wahrgenommmen werden – nicht als Opfer, sondern als Täter, nicht als Mißbrauchte, sondern als Missfits.
Ich meide diesen Komplex, in dem ich mich als ‘Experte’ gerieren könnte, weil es nicht möglich ist, mich ohne die Darlegung meiner Erfahrugen wirklich qualifiziert zu äußern. Ich bin diesbezüglich völlig zurecht zu Schweigen verpflichet. Wenn ich mich daher selbst zynisch äußere – dieser Vorwurf ist berechtigt – ist das angesichts des politischen Entertainments der Guttenbergs allerdings unvermeidlich. daMax kann nicht wissen, daß ich nicht von oben herab sondern von unten hinauf kotze. Der Baronin auf ihr Designerkleid, vesteht sich.
Oktober 20th, 2010 at 01:30
@flatter
Ja, das mit der Schweigepflicht kenne ich. Darum nutze ich die Freiheit davor. Aber keine Sorge. Ich weiß, wann und wo.
Oktober 20th, 2010 at 09:50
“Keine Ahnung, warum sich der Spiegel in den von und zu Guttenberg verliebt hat…”
Die Hofmedien des Kapitals hätten offenbar am liebsten die Paarung Guttenberg vs Steinbrück bei der nächsten Bundestagswahl. Damit können sie dann auf keinen Fall verlieren… Guttenberg darf vielleicht ab März auch schon üben, wenn Merkel im Stuttgarter Talkessel versinkt. Die bringt es ja auch eh nicht mehr. Vielleicht bringt sie aber auch sogar noch den Schröder Nr. 2005, das hat ja auch ganz vorzüglich geklappt. ‘Farce’ ist als Zustandsbeschreibung dieser ‘Demokratie’ noch viel zu freundlich.
Oktober 20th, 2010 at 10:37
@ Peinhart
Mich erinnert die Type in ihrer alerten Art irgendwie an Reza Pahlavi, kann mir nicht helfen. Aber das gehört nicht hierher. Ich habe nicht von ungefähr mit der mail /5/ auch einen link gepostet (Verein für Deutsche Sprache erwache!), der weitere links mit Möglichkeiten zur Anzeige von kinderpornografischen Inhalten bietet, wenn auch nur leider keine aus Deutschland – da gibt es nämlich nach meinem Kenntnisstand keine behördlichen “Meldepunkte” wie bspw. den hier: https://www.meldpunt-kinderporno.nl/
Oktober 20th, 2010 at 12:35
Privatfernsehen halt. Sorgt für das Gute in der Welt. Klar.
https://faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog/archive/2010/10/13/ein-maedchen-das-bei-uns-anfaengt-ist-auch-wirkliche-anfaengerin-wie-rtl-fuer-lolita-prostitution-wirbt.aspx
und
https://faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog/archive/2010/10/14/ein-teenie-puff-als-heim-fuer-ungeliebte-kinder-wie-rtl-fuer-lolita-prostitution-wirbt.aspx
Oktober 20th, 2010 at 13:46
Man muss die Quelle des künstlichen Hypes um KT21 im Mittelpunkt von RTL, Spiegel und ZDF suchen. Und was liegt in diesem Zentrum? Bertelsmann.
Nur eines spricht gegen diese These. Wie man hört, gibt’s ja häufiger mal Kaffee-Kränzchen von Merkel mit Liz Mohn. Da müsste sich Lizbeth aber wohl was anhören zur Zeit.
Aber andererseits: Winner braucht das Land, selbst wenn sie virtuell designed sind. Da kann man keine Rücksicht mehr nehmen auf alte Freundschaften, vor allem wenn deren Halbwertszeit überschritten ist.
Oktober 20th, 2010 at 15:04
Saubere Arbeit. Danke für den Artikel. Beim Stern z.B. geht es schon gar nicht mehr darum ob sondern nur noch wie Herr von und auf und ab Kanzler wird.
https://www.stern.de/politik/deutschland/superstar-guttenberg-2011-13-17-wie-der-baron-kanzler-wird-1615660.html
Und mit seiner Prinzessin dürfte das sogar leider klappen. Der Prinz löst die Mutti ab. Kotz . . .
Oktober 20th, 2010 at 15:21
Schwieriges Thema – Gut gemeistert!
Gestern las ich in einem Blog einen ähnlichen Beitrag, bei dem der Autor diesem bigotten Spektakel noch die Krone aufsetzte, indem er die mittelbare Verantwortlichkeit des Göttergatten der hier angesprochenen Person für den Tod und das Leid von Kindern in den Kriegsgebieten ins Felde führte.
Leider finde ich den Beitrag nicht mehr. Hat vielleicht jemand hier den Link?
-> NochEiner (19): Die anderen machen halt was. Bei uns geht es bei der Diskussion leider nicht um die Opfer, sondern – und das ist nicht nur meine Befürchtung – um die mehrheitlich befürwortete Einführung der Internetzensur und Vorratsdatenspeicherung. Ich bin seit 1994 ‘im Internet’ und finde es geradezu bedenklich, daß man sich jetzt erst anfängt, sich diesem Thema medial anzunähern, haben wir doch im irc schon lange darüber gelacht, daß sich beim physischen Aufeinandertreffen von ‘sunnyboy17′ und ‘beachgirl13′ zwei 80-jährige Lustgreise gegenüberstehen würden. So ist das hier (https://www.fixmbr.de/tatort-internet-fxmbr-veroeffentlicht-exklusiv-chatprotokoll/) auch nur eine Neuauflage alter Witze.
Sehr unappetitlich wird das Thema auch, wenn man sich mit den PC- und Laptop-Administratoren großer Firmen unterhält. Da habe ich mehr als Einmal unter vorgehaltener Hand gehört: “Soviel Schmutz wie auf dem Laptop unseres Chefs, Abteilungsleiters, Außendienstler etc. habe ich noch nie gesehen.” Manche Laptops waren so zugekleistert mit Trojanern und Dialern von Sex-Sites, daß sie die ursprünglich intendierte Funktion verweigerten und der Admin das Gerät ‘säubern’ mußte, da die derart geschundenen Geräte nicht einmal mehr als Wichsvorlagenlieferant dienen wollten.
Das alles umfassende Prinzip ‘sex sells’ ist schon lange ins bürgerliche Bewußtsein eingedrungen und wird akzeptiert. Man erinnere sich z.B. an die Berufung der Pornodarstellerin ins italienische Parlament. Niemand käme auf die Idee einen Medienmogul a la Murdoch nicht auf seine vip Party einzuladen, nur weil es da ein paar nicht ganz jugendfreie Pay-Tv Angebote gibt oder nach Mitternacht auch Nichtabonnenten dieser Kanäle sich ihre Dosis an gesellschaftlich akzeptierter Nacktheit abholen können. Die sogenannte Aufkärung der 60er ist gescheitert oder besser: Sie hat nie stattgefunden. Vielleicht ist es genau diese Tatsache, die dem Internet eine so rasante Entwicklung beschert haben, worauf ein telepolis-Artikel vor einigen Jahren hinwies.
Nicht falsch verstehen – ich stehe von Natur aus nicht auf Kids – aber dieses ekelhafte und profitgeile Bürgertüm, das uns gerne noch mit dem Verkauf seiner Vorstellungen von Sexualität ein paar Cent aus der Tasche locken möchte, erzeugt bei mir nur Dauerbrechreiz. Da rutscht dem pedophilen Prügelpater doch die Hand aus der Hose des Messdieners. Der alte Spruch ‘legal – illegal – scheissegal’ paßt jedenfalls auch hier.
Nachtrag: Neben allem, was uns die letzten Jahre an ‘politischen’ Entscheidungen zugemutet wurde, finde es natürlich ganz toll, daß sich endlich mal jemand ‘da oben’ um die Schwachen kümmert. *würg und wech*
Oktober 20th, 2010 at 16:00
Da ist der gesuchte Beitrag – dort lese ich auch täglich, meine Kommentare werden aber dort nicht veröffentlicht, warum nicht – keine Ahnung.
https://ad-sinistram.blogspot.com/2010/10/lieblinge-befehlt-wir-folgen-euch.html
Oktober 20th, 2010 at 16:04
@R@iner
Hier Du haben….
https://ad-sinistram.blogspot.com/2010/10/lieblinge-befehlt-wir-folgen-euch.html
Oktober 20th, 2010 at 16:06
Dankesehr. Da bin ich vorhin bei der Suche zu hastig ‘drübergehuddelt’. Geht hier eigentlich jemand zu https://www.nachdenkseiten.de/?p=7069 ?
Oktober 20th, 2010 at 19:51
@ Rainer /26/
Ja, da wollte ich hin. Keine Ahnung, ob sich ‘s einrichten lässt.
Zum Thema: es ist auseinanderzuhalten, was tatsächlich passiert (Verbrechen), und was wozu instrumentalisiert wird. Ich habe mich längere Zeit mit einer Beamtin des LKA München unterhalten, die mir verklarte, es bestehe keine Handhabe, Inhalte abzuschalten, die kinderpornografisch seien oder jugendgefährdend. Allerdings könne ein jeder Internetnutzer Provider von Foren, etc. auf kinderpornografische Dateien aufmerksam machen, um deren weitere Verbreitung zu stoppen, sofern das dem Provider beliebt. Jugendgefährdenden Inhalten begegnen zu wollen sei eh sinnlos, das Internet sei halt eine internationale Sache. Das war so um ´94/´95 herum, “rapidshare” gab ´s noch nicht. Später war dann ein Firmengründer Schattenkandidat für das Amt des Wirtschaftsministers, den die SPD gemeinsam mit Kanzlerkandidaten Gerd aufstellte. Dieser (nicht Gerd) sagte mal in einem Inerview, er habe das Programm der SPD nie gelesen. Es klang fast wie eine Entschuldigung. Gegen dessen Firma CompuServe, die er allerdings gerade millionteuer verkauft hatte, wurde damals zeitgleich zur Kandidatur wegen der Verbreitung von Kinderpornos geklagt – der Laden hatte wissentlich einschlägige Chats geduldet. Daraufhin beschloss das oberste deutsche Gericht voller Weisheit ein LG-Urteil zu bestätigen, und, dass Provider, die so etwas tun, nur so etwas wie Briefträger seien, denen auch keinerlei Verantwortung obliegt für Inhalte (- was ja auch noch schöner wäre…). Das ist Rechtslage seitdem.
Natürlich stehen dahinter Industrieinteressen. Ich frage mich allerdings, ob nicht so eine Piratenpartei und Andere, die vorgeblich ein zensurfreies Internet erkämpfen und Inhalte des geistigen Eigentums (von denen ich auch lebe) zusammenklauen wollen, nicht doch reichlich gaga sind. Die Rechte geistigen Eigentum verkaufen nämlich oft kleine Freiberufler an große Industrien…
aus wiki:
>>>Der Name CompuServe ist in der Rechtsprechung zum Internet mit einem wichtigen Urteil verbunden: So hat das Landgericht München I 1999 in einem Urteil zugunsten von CompuServe entschieden, dass Internet-Provider nach dem IuKDG nicht für die über News-Server verteilten Inhalte verantwortlich gemacht werden können. Der entsprechende Leitsatz des Urteils lautete wörtlich:
„(2) Diensteanbieter sind für fremde Inhalte, die sie zur Nutzung bereithalten, nur dann verantwortlich, wenn sie von diesen Inhalten Kenntnis haben und es ihnen technisch möglich und zumutbar ist, deren Nutzung zu verhindern.“ <<<
"Z U M U T B A R !"
Wenn allerdings eine buntlackierte PDS-Göre was verlinkt, gilt wieder was anderes. Mag sie auch noch so sehr MdB sein…
Oktober 20th, 2010 at 20:21
https://www.stern.de/politik/deutschland/stern-umfragen-die-guttenbergs-lieblinge-der-nation-1613164.html
Autsch, das könnte ja doch was werden: die Bananenrepublik als Familienunternehmen. Wiedereinführung der Monarchie wie in den USA unter G.W. Bush I und G.W. Bush II – wieviele Kids haben die Guttis eigentlich???
Oktober 20th, 2010 at 20:59
-> NochEiner: Eigentlich wollte ich eben schnell eine verläßliche Quelle für die Verstrickungen des us-Präsidenten Gerald Ford in Kinderpornografie zitieren. Was ich schneller fand, war dieser aktuelle Arikel:
https://www.antifascistencyclopedia.com/allposts/investigation-ties-military-workers-to-child-porn
Nach allem, was ich dazu in der Vergangenheit gelesen habe, stellt sich mir die Situation so dar, daß ein totalitärer Charakter sich gerne mit diesem Fetisch verbindet, denn wenn ich machtgeil bin, was oder wer wird sich mehr unterordnen als Kinder oder Tiere. Für mich zumindest gibt das ein rundes Bild.
Das es bei der Sendung nicht einmal um Kinder, sondern um Jugendliche ging, ist zudem ziemlich lausig, wenn man sich die Realität ansieht, in der heutzutage wie z.B. in Spanien 13-jährige (seit 2003, vorher 12-jährige) vom Gesetzgeber ‘freigegeben’ sind. (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzalter)
Nur für Schelme: Vatikanstadt – 12 Jahre.
Den von dir erwähnten Politiker hätte ich übrigens damals schon gerne gefragt, warum er sich ständig scheiden läßt, um sich eine Jüngere zu suchen…
Zurück zur Sendung:
Wenn sich der Caritas-Typ wirklich suizidiert haben sollte, dann hoffe ich für die Redaktion *Lolita rtl xxx*, daß sich der Staatsanwalt darum kümmert, weil die Fersehschergen den scheinbar schon fünf Monate auf dem Kieker hatten. Aber für den gestandenen bild-Leser reicht ja schon der leise angebrachte Verdacht für die Anwendung der Todesstrafe, was man auch hier aus den Leserkommentaren ersehen kann: https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Wie-die-Ministergattin-ihrem-Mann-ein-Bein-stellt/story/18319007
Nachtrag: NochEiner (28): In diesem Sinne handelt die hier besprochene im Sinne ihrer Vorfahren. Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen ist doch auch allen bekannt als der Schöpfer der Sozialgesetzgebung und als Gründer des Reiches. Ich befürchte, daß nur Wenige über ein umfassenderes Bild verfügen.
Nee Du. Nach Kohl und Merkel will ich jetzt nicht noch einen König durchfüttern müssen. ;-))
Oktober 20th, 2010 at 21:57
Guttenberg wird also Kanzler sagt man…
Na und, von Wirtschaft zu Verteidigung zum Kanzleramt; das heißt doch er ist entweder ein Tausendsassa (lol) oder er ist ein (nÜÜÜmals) beliebiger 08/15-Politiker :DD
D.h. die politische “Arbeit” machen dann genau die Leute wie unter Merkel, Schröder…
und 2033 auch unter Dr. hc Silbereisen
Als ob es auf einen Kanzler von und zu noch ankäme hahaahah.
Oktober 20th, 2010 at 22:09
TEIL I:
ziemliches Gestochere hier.
Nur mal als Zusammenfassung:
Stephanie Gräfin von Bismarck-Schönhausen (* 1976), Ur-Urenkelin von Reichskanzler Otto von Bismarck,
https://de.wikipedia.org/wiki/Bismarck_%28Adelsgeschlecht%29#Linie_Sch.C3.B6nhausen
…seit dem 12. Februar 2000 mit Karl-Theodor zu Guttenberg verheiratet. Sie haben zwei gemeinsame Töchter (* 2001, * 2002).
…spricht fünf Sprachen fließend – neben Deutsch und Schwedisch auch Englisch, Französisch und Italienisch.
…Sie studierte an der Lehranstalt des Deutschen Textileinzelhandels, der Fachakademie für Textil & Schuhe, in Nagold mit dem Abschluss Textilbetriebswirtin BTE.
Während des Studiums arbeitete sie im Vertrieb für Modeagenturen in Köln, Düsseldorf und Paris.
—
Guttenberg entstammt dem gleichnamigen fränkischen Adelsgeschlecht. Seine Eltern sind der Dirigent Enoch zu Guttenberg[2] und dessen 1977 von ihm geschiedene Frau Christiane Henkell-von Ribbentrop,
Mit einem geschätzten Familienvermögen von 600 Millionen Euro gehören die zu Guttenbergs zu den 300 reichsten Familien Deutschlands.
#################
Sowohl die Guttenbergs als auch die Bismarck-Schönhausens gehören zu den staatstragenden Familien in D.
Vgl Dohnanyi, Weizsäcker, Dönhoff.
Nun ist unser aktuelles Paar im Fokus.
—
Guttenberg als Kanzler?
Hütt hat ein der letzten Reden Guttenbergs zerlegt:
“Über die Rhetorik des Untertans”
https://www.reden-fuer-eine-neue-welt.de/?p=5618
Brilliant ist was anderes.
Aber wir sind ja nicht verwöhnt.
Baronin Stephanie stochert halt herum in einem der Lieblingsthemen, die Politikerfrauen halt so haben.
Kinder, Hunger, Krankheit.
Das Ganze hat schon einen Plan.
Baronin Stephanie …betreibt seit 2006 Lobbyarbeit für Innocence in Danger.
Daran ist ja erstmal nicht auszusetzen.
Was ich mir wünschen würde, ist, dass frau Baronin sich mehr um spezifische Probleme IHRER Schicht kümmert.
zB —Ernst August Albert Paul Otto Rupprecht Oskar Berthold Friedrich-Ferdinand Christian-Ludwig Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg—
Und andere ruhmreiche Gestalten europäischen ‘Adels’.
Was sie natürlich nie tun würde, weil die Fans der yellow press ja zu ihrer Hausmacht gehören.
Also knöpft man sich den Abschaum vor.
Das Muster ist ähnlich wie bei den Teabaggern, Sarah Palin, Christine O’Donnell etc und ihrer Relation zu den Koch Brothers, aber mit charakteristischen Unterschieden in D’land..
Noch. Gottseidank.
Oktober 20th, 2010 at 22:11
TEIL II:
Die Rechnung geht aber vermutlich auf, da unsere ‘bürgerliche’ Politikerkaste optisch, finanziell und in Punkto Populismus noch eine Liga tiefer spielt als unser Glamour-Pärchen.
Also stellen wir uns mal ein auf einen CSU-Kanzler Guttenberg ein, und eine Gattin, die mit dem Besen in Sumpf herumwerkt, der natürlich kriminell/pädophile Unterschicht ist.
Sich auf dieses Spielchen einzulassen ist ähnlich problematisch, wie auf eine Sarrazin-Debatte.
Die Methoden der Baronin sind unappetitlich.
Kein Zweifel.
Ebenso wie die der Frau vd Leyen und ihr Kinder-Porno-Seiten Aktionismus.
Ist das Zufall, dass sie aus derselben Schicht kommen?
Wohl nicht.
Ich bin mir momentan unschlüssig, wie man diese Leute breitenwirksam angreifen kann.
Die Beiträge hier –sorry– stützen mich beim Verdacht, dass man WESENTLICH tiefer angreifen muss.
Was kann das sein?
Eine Denkschwäche unserer ‘Eliten’, behaupte ich mal.
Von der baronin und ihrem getue sollte man sich nicht ablenken lassen.
Das hat (s.o.) Hütt ganz gut gemacht.
Sorry für den langen Post. ;(
Oktober 20th, 2010 at 22:21
@ R@iner
Als Graf Lambsdorff in seinem Ministerbüro ein Portrait des Reichsgründers hinter sich hängte, war das schon mehr als dubios: Sozialistengesetze, ein provozierter Krieg (Emser Depesche), der die Industrialisierung des rückständigen Deutschland durch den Raub französichen Eigentums und aufgezwungene Reparationen zwar erst ermöglichete, dann aber als Blaupause für Versailles herhielt – dies alles als Politikvorlage für die FDP? Hitlers Held als unser guter Lotse, der leider von Bord ging? Was machte wohl der Bewährungshelfer mit dem kriminellen Steuerhinterzieherfinanzminister, um ihn in die Gesellschaft zurückzuführen? Ihn um ein Autogramm bitten? Der Graf verstarb letztes Jahr.
Die Absurditäten leben weiter.
Oktober 20th, 2010 at 23:23
@NochEiner #33,
was willst Du damit sagen?
Oder führst Du Privatgespräche mit R@iner?
Was hat das mit dem Thema zu tun?
(Ich bin ja selber verschrieen für Weitschweifigkeit,
aber fragen wird man wohl noch dürfen?!)
Frage: Würde Dich die ‘Baronin’ verstehen, wenn sie deine #33 lesen würde?
Ich bezweifle das.
Ich jedenfalls habe NULL von Deinem ‘Einwurf’ gelernt.
Versteh’ nix.
Da drechselt flatter kunstvoll was zusammen, und dann sowas!
Erleuchte Mich!
Oktober 21st, 2010 at 00:08
-> groo: Ich habs auch nicht verstanden; Habe jedoch selbst in meinen Posts auch nur untermauern wollen, was uns flatter hier vortrug ohne etwas wirklich Neues beigetragen zu haben. Was Du jedoch hier zitiert hattest, hatte ich mir neulich auch durchgelesen. Ich kann und möchte mir kein endgültiges Urteil über diese noch recht junge Dame bilden, hoffe aber schon, zumal sie ja nicht nur hier kritisiert wird, daß sie einige Konsequenzen aus ihrem nicht gerade geglückten Ausflug ins Fersehen ziehen wird. Wie gesagt, wenn der Caritas-Leiter gefunden wird oder die vorgeführten Mädels sich über Stalking beschweren (und von den Medien erhört werden), werden wir ja sehen, ob sie weiterhin ihren guten Namen für getürkte Recherchemethoden (Ach, Du kommst wegen dem versprochenen Koks? Ich habe aber nur Handschellen dabei!) zur Verfügung stellen wird. Dumm sollte sie ja nicht sein. Außerdem sollte ihr doch eine ganze Heerschaar an pr-Beratern zur Seite stehen. (Mist, sie kann eine Sprache mehr als ich. Ich muß doch endlich mit baskisch anfangen.)
Noch was: Wenn man darlegt, daß Kinderfickerei traditionell eine Domäne der Adligen war, dann ist das doch bereits der grobe Klotz, mit dem man gewinnen könnte. Das Problem ist aber, welche Zeitung oder welches Magazin sollte daraus eine Nachricht, geschweige denn eine Serie daraus machen? Vielleicht muß man auch nur im Archiv des ‘ehemaligen Nachrichtenmagazins’ (nach fefe) stöbern. Diejenigen, die die Geschichte schrieben hatten ja meist nur ein Thema: Sich selbst.
Oktober 21st, 2010 at 10:45
Hast Recht, groo, das war echt zuviel. Ich werde dich nicht erleuchten, keine Bange!
Hi, maitea R@iner google zer da?
Oktober 21st, 2010 at 12:13
Superpost!
zu den Spekulationen über Muttis Nachfolge: Adelig musses schon sein, gell? Aber die Adelige vdL? Gutti der Gegeelte? Glaub’ ich beides nich – ich denke vielmehr an den Urenkel von Wilhelm zwo – direkte Linie nach Preußens Herrlichkeit: Ernst August Albert Paul Otto Rupprecht Oskar Berthold Friedrich-Ferdinand Christian-Ludwig Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg – dann sind wir auch mit Monaco verwandt. BILD-Livebericht von der Inthronisierung: “Wir sind Monaco” Jubel landauf landab …
Oktober 21st, 2010 at 12:21
Schöner Artikel!
#Schweigepflicht
Es gibt ja auch eine ärztliche Schweigepflicht. Trotzdem kann man Krankheitsbilder in der Öffentlichkeit erörtern. Ich weiß nicht, was flatter beruflich so treibt. Er scheint Schulpsychologe oder Sozial- oder Sonderpädagogik zu machen. Da kann er sicher was erzählen; über Schuld, Perversion, Feminismus, Kinderheime, (christliche) Moral, Isi und so. Das wäre doch prima, wenn es in der Diskussion Leute gäbe, die irgendeine Form von Kompetenz nachweisen könnten, und das Feld nicht Schreihälse, “Rübe-ab”-Faschisten und ähnlichen Leuten überlassen würden.
Oktober 21st, 2010 at 12:35
Ich könnte, hätte können. Im April bin ich aus der Mühle ausgetreten, vorher habe ich eine Tagesgruppe für ‘verhaltensauffällige’ Kinder geleitet. Daher weiß ich u.a., daß die Kinder auch dann Opfer sind, wenn der Täter nicht mehr da ist. Daß es nichtsexuelle Mißhandlungen gibt, die genau so schlimm sind. Und vor allem, daß die Jagd auf “Täter” ein Luxus ist, den man sich leisten können muß. Oft sitzen die nämlich als Sorgeberechtigte am Tisch, mit denen mußt du arbeiten. Das paßt natürlich nicht ins Bild von dessen Lesern, RTL2-Zuschauern und Internetproleten, die versuchen ihre Irrelevanz durch Unverschämtheit zu kompensieren. Letzteres ignoriere ich nicht einmal.
Oktober 21st, 2010 at 12:54
Ist dafür nicht das Jugendamt zuständig? Kann man den Täter nicht bei der Polizei anzeigen? Ich bin wahrscheinlich schrecklich naiv. Warum steht Täter in Gänsefüßchen?
Oktober 21st, 2010 at 14:10
Bissig, kontrovers, ambivalent und provozierend. Anders kann man manche Sachverhalte nicht mehr kommentieren, ohne nicht ständig kotzen zu müssen.
Oktober 21st, 2010 at 14:41
@georgi: Dafür ist das Jugendamt genauso zuständig wie der Träger der Hilfemaßnahme und andere. Täter sind selbst bei sexuellem Mißbrauch aber erst solche, wenn sie hieb-und stichfest überführt sind. Wenn Kinder aber extreme Symptome ausbilden, die darauf hindeuten (z.B. Hypersexualisierung) kannst du nicht zur Polizei gehen und Anzeige gegen Unbekannt erstatten.
Bei anderen körperlichen und seelischen Mißhandlungen ist es genauso. Du mußt gerichtsfest die Gefährdung des Kindeswohls nachweisen, sonst machst du alles nur noch schlimmer. Und ganz nebenbei ist es ja sogar die beste Lösung, wenn man tatsächlich den Eltern beibringt, wie sie ihre Kinder vor weiteren Schäden bewahren. Die Materie ist komplex und schwierig. Daher ist es so wohlfeil, angebliche ‘Kinderficker’ zu überführen, während man die Kommunen ausblutet, die das Kindeswohl schützen sollen – die bezahlen nämlich die Kinder-und Jugendhilfe, hangeln sich von einem Haushaltsjahr zum nächsten und haben für effektive Prävention schon mal gar keine Kohle.
Oktober 21st, 2010 at 17:31
Das Zimmer
Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen, die Zeiger der Uhr stillzustehen. Es war schon seit längerem Stille im Zimmer. Er saß da, blickte auf seine Hände, hob dann seinen Kopf und sah sich im Zimmer um. Dann begann er von seiner Kindheit zu erzählen. Als kleiner Junge wurde er oft in den dunklen Keller gesperrt, weil er frech gewesen sein sollte. Ihm wurde dann vorher gesagt, dort werde ihn der Teufel zu sich holen, weil er so ein böser Junge sei. So oft er auch in den Keller gesperrt wurde und dort warten mußte, nie kam der Teufel. Wenn es den Teufel geben würde, hätte er mich sicher schon lange geholt, dachte er sich dann eines Tages. Da er nicht kommt, gibt es ihn auch nicht, war seine Schlußfolgerung. Nun mußte er jeden Abend seiner Großmutter -Gute-Nacht- sagen gehen. Einse Abends hatte diese Besuch. Mit den Worten, da kommt der kleine Teufel ja schon wieder, wurde er von ihr empfangen. Aus tiefer Überzeugung erwiederte er, es gibt gar keinen Teufel. Dann kannst du ihm ja deine Seele verkaufen, sagte der eine Besucher und es wurde sofort darüber ein Vertrag aufgesetzt. Seine Großmutter nahm eine Nadel mit der sie in seinen Zeigefinger stach. Dann drückte sie seinen Finger mit dem Blut unter den Vertrag, der eine Besucher gab ihm dann einen Pfennig als Kaufpreis in die Hand. Einige Zeit später lag Morgens ein toter Mann vor dem Haus auf der Straße. Ein Nachbar fand die Leiche und rief etwas, das sich für ihn wie „Gott ist tot“ anhörte. Jahrzehntelang hatte er damit gelebt. Immer wieder hatte er über die gehörten Worte nachgegrübelt. Vermutlich war gesagt worden „Mein Gott, der ist ja tot“, er habe wohl in der Aufregung nicht alles mitbekommen. Damals hatte er sich gefürchtet, weil seine Seele an den Teufel verkauft worden war. Nun gab es keine Rettung mehr, denn Gott war ja tot. Bisher hatte er keinem auch nur ein Wort von diesem Kindheitserlebnis erzählt. Jetzt saß er in dem Zimmer, in dem das alles vor langer Zeit abgelaufen war. Mit leiser Stimme hatte er die Geschichte erzählt. Während der Erzählung war es draußen und im Zimmer dunkel geworden, aber keiner machte Licht an. Er sah sich erneut im Zimmer um, senkte den Kopf und blickte auf seine Hände. Nun kehrte die Stille zurück.
***
Auch das war eine Tat an einem Kind, die nichts mit sexuellem Missbrauch zu tun hatte. Mein Vater wurde so psychisch “missbraucht”. Er wolle seine Kinder nicht seelisch quälen, dafür hat er dann die physische Gewalt genutzt. Es war kurz vor seinem Tod, als er mir davon berichtet hat und sich für die jahrzehntelangen Schläge, die ich erhalten hatte, entschuldigt hat.
Meine Erfahrungen sind ein Grund, jedwede Gewalt, physisch oder psychisch zu verurteilen.
Oktober 21st, 2010 at 20:44
@flatter #39
Das verstehen viele Leute nicht.
Die ‘Schalter’, die da umfallen, sind es oft ein Leben lang.
Ich selbst habe da nur indirekte Erfahrungen, aber kann es mir vorstellen, dass das so ist.
Man grübelt über manche Sachen, eben: ein Leben lang.
Das zu verhindern, sollte die ERSTE Pflicht jedes halbwegs ‘kompensierten’ Menschen sein.
Was die ‘Täter’ betrifft, bin ich unentschlossen.
Sensible Massnahmen/Thesen postulieren, dass es Retrainings milder Abeichungen gibt.
Siehe Niels Birbaumer und die ganze DSM-IV/Soziopathie-Problematik.
Das ist ein umkämpftes Gebiet, wie Du vermutlich genauso wie ich weisst.
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Da kommt nun ein Naivchen wie Baronin v.u.z. Guttenberg daher und macht Jagd
auf die ‘Täter’, und ‘schützt’ die Opfer nicht, sondern binarisiert die Situation.
Etliche ‘Täter’ sind sich sehr wohl bewusst, dass das nicht richtig ist, was sie tun, und sind sehr wohl bereit, ein Leben lang gegen ihre Neigungen zu kämpfen.
Ich würde das gerne auch auf unseren Erbadel anwenden, und wie er sich redefiniert, und VOR ALLEM: Aus welchen Gründen!
Allerdings scheint der wesentlich lernresistenter zu sein als der 08/15 Sexualverbrecher.
August der Starke. Jus primae noctis. Schwängern der niedrigen Stände. Kopf-ab, wenn nötig. Natürlich als Privileg der höheren Stände.
So war das.
Nur so als provokante These.
Oktober 21st, 2010 at 21:13
@NochEiner #36
No offense.
War nur ne Frage mit Nebengeräuschen.
Freut mich, wie Du reagiert hast.
Oktober 23rd, 2010 at 21:08
Vielleicht darf ich mal an folgendes erinnern:
Deutschland hat -akkurat seit 1919- keinen Adel, Hoch- und Erbadel mehr, allenfalls noch Namen, die auf -vergangenen- Adel hinweisen.
Wär`schön, wenn sich alle merken könnten.
November 7th, 2010 at 11:13
Danke Dirgis.
Man kann es nicht oft genug erwähnen. Yellow-Press hat ganze Arbeit geleistet den Adelsstand künstlich am Leben zu erhalten.