Sozial ist, was Arbeit schafft
Es hat sich einiges geändert in den letzten 20 Jahren. Die abgehobene Riege greiser Funktionäre mit ihren plumpem kommunistischen Parolen ist längst vergessen, die ehemalige DDR jetzt Teil einer modernen Demokratie.
Die Soziale Marktwirtschaft in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.
Oktober 4th, 2010 at 01:34
Diese “Deutsche Einheit”, diese angebliche “Wiedervereinigung”, dieses ganze angeblich “Neue”, in Wahrheit so altbekannte ekelige imperialistische KLASSEN – Deutschland wie gehabt…. : Die dritte große Katastrophe nach dem August 1914 und dem Januar 1933.
Wie oft habe ich mir schon gewünscht, nur einmal die Augen ganz fest zuschließen zu können und aufzuwachen in jener Zeit VOR dem “Mauerfall” vom November 1989, und alles, was ich seit jener Zeit miterleben MUSSTE würde sich nur als ein böser böser böser… ALPTRAUM erweisen! Aber leider….
Mag sein, dass diese Zeilen manchen EX-DDRlern samt damaliger DM- u. Bananen -Geilheit aufstoßen mögen, interessiert mich aber nicht(siehe “Sudetendeutschland” 1938!).
“Mauerfall” und “Wiedervereinigung” waren von der ersten Minute an eine Katastrophe, eine Niederlage für alle ehrlichen, arbeitenden, anständigen, verantwortungsbewussten Menschen in beiden damaligen deutschen Staaten – und ein Sieg für alle Ausbeuter, Parasiten, Abstauber, Schmarotzer auf Grund von “Eigentumstiteln” und deren politischen und medialen Hofschranzen.
Ich schei… schon seit 20 Jahren, d.h. Anbeginn auf diese “Einheit”,
möge feiern wer sie will, nur ohne mich!
Oktober 4th, 2010 at 04:48
bakunin
schliesse mich deinem kommentar voll und ganz an!!
Oktober 4th, 2010 at 08:03
1. und 2.: Dito.
(Volker Pispers: 85 % der Westdeutschen wollen die Mauer zurück, der Rest wäre schon mit einem Elektrozaun zufrieden.)
Oktober 4th, 2010 at 08:53
@Bakunin, da wirste durchmüssen, zu dem dürfte sich ja demnächst ne 4. große Katastrophe hinzugesellen ;-)
Es wird schon, die Menschen lernen halt solang nichts dazu, bis die Randbedingungen wieder lebensbedrohend sind.
Auch an einem Trauer- und Gedenktag kann man Bier trinken.
Oktober 4th, 2010 at 09:22
Rechtzeitig zu den Talkrunden, der Prominenten- und Bonzenauffahrt rund um den 3. Oktober hat es mich wieder, das Neuland im einigen Vaterland. Vierzehn Tage im Süden gehören zum Leben über euren Verhältnissen, und ein symbolisches Aufatmen hinter den nicht vorhandenen Grenzanlagen zu des Ossis Freiheitsfeeling. Durch die Mautschranken wird das Erinnern beinahe gegenständlich. – Aber nirgends ein Soldat.
Ein paar zusammengewürfelte Details sind, dass die Straßen und Mauteinnahmen dem Vernehmen nach dem Vatikan gehören, und dass wir mit vierzig Koffern einreisten, die vor, nicht i n der Flughafenhalle Dresden in den Busbauch verbracht worden waren. Wie bitte? Nein, wir haben die 800 kg Sprengstoff in den unkontrollierten Koffern nicht auf einem Marktplatz in der Toskana explodieren lassen, sondern sie zu Hause wieder zurück in die Kleiderschränke gehängt.
Zu den Rückkehrdetails gehört, dass die Elbe pflichtbewusst eine Ost-West-Verbindung überschwemmt hat. Eine zweite ist blockiert durch Umbau der größten Straßenkreuzung der Stadt. Der Bau der Brücke Waldschlösschen 21 verzögert und verteuert sich; als versierter Planwirtschaftler frage ich: wie kann das sein? Das drei Tage währende Fest zur Deutschen Einheit mit den hunderttausenden erhobenen Gläsern nach dem Genuss von Wasserdruckwürsten wird zum – inzwischen genormten – Verkehrsinfarkt führen.
Aber eigentlich wollte ich etwas Gemeines sagen. Die Vereinheitlichung der Verhältnisse ist ein Lernprozess, wollte ich kundtun. Und ihr tollen Flexibilitäten da drüben weigert euch weiter, mit dem Lernen von uns wenigstens anzufangen. Während wir bereits das Examen in höherer Schizophrenie hinter uns haben, interessiert euch immer noch nicht, was Planwirtschaft mit überzähligen Bonzenthronsesseln, mit kaputten Finanzen und verflüssigten Verantwortungen ist (und was sie kann). Obwohl man euch den Betrag von 1,28 Euro als Bedarf für Herren-, Damen- und Kinderstrumpfwaren und 2,99 für mehr Wasser weil Schluss mit Bier soeben in die öffentlich zugängliche Liste des Mindestlebens nach vollbrachtem Wirtschaftswunder geschrieben hat. Ich weiß, Kommentar wie Schlusssatz viel zu lang.
Oktober 4th, 2010 at 09:50
“Sozial ist was Arbeit schafft”!
Davor hieß es “Arbeit macht frei”!
Die Zeiten ändern sich, das Gute bleibt!
Oktober 4th, 2010 at 10:31
Sorry, wenn ich unterbreche aber… muß es nicht heißen
“Die Neue Soziale Marktwirtschaft in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf”?
Oktober 4th, 2010 at 11:09
Ein kleiner Monolog zur Wiedervereinigung, denn hier kommt zusammen, was zusammengehört (viele Ostler sind ja besonders fleißige Wähler und Wählerinnen Ihrer Majestät Ostkanzlerin und der antisozialistischen CDU/CSU).
Deutschland, Land der Richter und Henker.
Deutschland, Land der Demokratur und des “Rechts”staats.
Deutschland, Land in dem schmierige Typen, die in der freien Wirtschaft oder Wissenschaft keinerlei Lorbeeren jemals eringen hätten können, ihren Profit aus den obersten Staatsämtern ziehen, inklusive doppelter und dreifacher Renten und Lobbyeinnahmen, auftretend unter einem verlogenen christlichen Deckmäntelchen, heuchelnd von “einem Volk”, denen in den Arsch kriechend, die ganze Konzerne und Banken an die Wand fahren, Milliarden verschenkend an diese, Angst habend, ihr eigenes Vermögen oder ihre Macht könnte sonst drauf gehen, die Gerechtigkeit mit Füßen tretend, Bestandsschutz von Vermögen und Straffreiheit für gerissene, skrupellose Verbrecher (wie sie selbst) als oberstes “Rechts”staats und Demokrat”ur”verständnis preisend, Menschenwürde zum Almosen degradierend, gewählt bzw. geduldet von einer dumbem Masse, deren hauptsächlicher Lebensinhalt neben Autos und F*cken oder zumindest darüber reden, das Befüllen ihrer meist leeren Hirne mit Profifußball, Playstationautismus, DSDS und ähnlichem TV-Müll, Kommerzmusik, Haßpredigten gegen Hartz IV’ler und Ausländer sowie nicht zuletzt Nikotin und Alkohol darstellt und diesen Satz meist schon gar nicht zu Ende lesen könnten.
Für diejenigen, die vom Schicksal geschlagen wurden, haben diese “Menschen” in ihrem innersten Inneren zudem allenfalls das Geld übrig, dass eine Zyankalitablette kosten würde. “Macht euch hinfort ihr Schmarotzer meiner Steuergelder, je eher, desto besser.” Für all diese “Menschen” ist Deutschland natürlich das Land ihrer Träume, wo sonst würde es ihnen besser gehen, die beste alle Demokraturen und der beste “Rechts”staat, den man sich wünschen kann, nicht wahr.
Ich “liebe” Deutschland. (Vorsicht Ironie!!!, falls sich zufällig jemand dieser “Menschen” hierher verirrt haben sollte)
Oktober 4th, 2010 at 12:02
TV-Programmgestalter:
Im September machen wir 9/11, Oktober bis November Mauerfall; dann ist Weihnachten….
Oktober 4th, 2010 at 12:43
Das war keine Wiedervereinigung sondern ein Beitritt. “Böse” Zungen sprechen auch von einer feindlichen Übernahme ;-)
Oktober 4th, 2010 at 12:59
Wie war das noch – FNL (Fünf neue Länder) oder auch (Frei nach Liquidierung)
Dummerweise sind die Wendehälse, die eh schon Rechts standen, und die sich nur der Macht wegen als überzeugte Kommunisten ausgegeben haben, dann schnell von der CDU vereinnahmt worden.
Wenn ich da so an einige der Politiker denke, die uns von der alten DDR dann untergejubelt wurden. Oh weh.
Oktober 4th, 2010 at 14:11
-> Bluntman: Ich (Wessi) fuhr im Februar 1990 in die staatenrechtlich noch existente ddr, weil mich interessierte, wie die Leute auf der Straße ‘drauf’ waren. Angesteckt von der Idee, etwas Entscheidendes im Bewußtsein der Menschen wäre geschehen, besuchte ich namentlich die Städte Leipzig, Halle, und Ost-Berlin, um dort mit möglichst vielen Menschen zu sprechen. An Autobahnbrücken angebrachte Transparente der cdu und ‘Laßt euch nicht verkohlen’-Sprüche wechselten einander ab. Das Radio spielte praktisch keine Musik, dafür konnte man die Live-Übertragungen einiger ‘runden Tische’ verfolgen. Die Stimme der am 11.09.2010 verstorbenen Bärbel Bohley war unverkennbar und prägte sich mir sehr schnell ein. In Leipzig z.B. stand ein Transporter mit Kölner Kennzeichen. Einige Leute bauten Plakatwände auf und befestigten an diesen von Kölner Bürgern handbeschriebene DIN-A4 Blätter. Es waren Grußbotschaften an die ddr-Bürger. Darunter befanden sich einfach gehaltene, im Ton sehr freundliche Grüsse, aber auch bis zur Warnung ausformulierte längere Botschaften. Die so etwas negativer angehauchten Schreiben waren zumeist nüchterne aber auch emotional gespickte Selbstauskünfte von Kölnern und Kölnerinnen, die offensichtlich nicht auf der Sonnenseite des Glücks wohnten. Sie wollten einfach nur mitteilen, daß das Leben hier im Westen auch nicht so easy sei. Das Verhältnis der beiden Arten von Schriftstücken schätzte ich damals auf 50:50 ein und empfand nichts besonderes dabei. Es erschien mir sehr reell und mit meinen Erfahrungen im Einklang. In der Menschentraube, die sich bildete, waren die Leute jedoch sehr erboßt und taten ihren Unmut kund. “Reine Propaganda der sed” sei dies, so urteilten die sich Versammelnden. Einige mit lauter Stimme, andere in Form sich verfinsternder Minen. Ich wollte natürlich mehr über diese Gefühle der Verachtung herausfinden und fragte ganz naiv, was denn genau mißfiele und enttarnte mich als Wessi. Plötzlich stand ich allein inmitten der sich von mir distanzierenden Gruppe und mußte mir anhören, ich wäre bestimmt auch von der stasi oder der ‘Partei’. Meine Beteuerungen, daß dies nicht so wäre, halfen mir nichts. Ich kann nur sagen, daß ich froh war, daß sich am Ende der durch die Schreiben an den Wänden aufgestachelte Zorn nicht an mir entlud. Was ich in dieser Woche über Menschen lernte, möchte ich nicht mehr missen, wurde mir doch klar, daß die Mehrheit in aller erster Linie an die Fleischtöpfe möchte, bevor überhaupt mit dem Denken begonnen wird. Ich möchte das nicht verurteilen und habe mich sicherlich auch schuldig im Sinne einiger virtueller Anklagen gemacht. Der kurzfristige Gewinn, den man sich durch die Möglichkeit des nicht mehr durch ein beschränktes Warenangebot begrenzten Konsums versprach, vergiftete offensichtlich alle denkbaren Möglichkeiten, die damals von den Ideenträgern offeriert wurden. Die Mehrheit der Menschen, mit denen ich natürlich auch in ruhigeren Situationen sprechen konnte, erschien mir einfach wie ausgebrannt und ohne Hoffnung. Eigentlich hätten sie wirklich nur eine Banane auf der Flagge verdient – Entschuldigung.
Für die staatlich genehmigte friedliche Revolution bekamen sie von mir eine Eins. Aber die Wertung in der B-Note haben sie versiebt. Jetzt habt ihr eure ‘Klecker’-Märkte und könnt zwischen 400 Sorten Männershampoo wählen. Das war es echt wert. Dafür haben Einige ihr Leben riskiert. Einige Clevere von euch konnten mit Hilfe der Untreuhand für ‘ne Mark Ländereien erwerben, die heute Millionen wert sind, während die Mehrheit in der Falle sitzt. Aber noch mehr ‘Cleverles’ hatten wir marktwirtschaftlich ausgebuffteren. Ätsch! Wie sagte Häger der Schreckliche immer: “Wer einem Wikinger vertraut, der hat auf Sand gebaut.”
Nachtrag: http://www.baerbelbohley.de
Oktober 4th, 2010 at 14:58
@R@iner
Das “No free lunch” Theorem der Mathematik beschreibt das Phänomen ganz gut. Es gibt nichts geschenkt. Wieso sollte alles so sonnig sein ohne Nachteil? Das können die Menschen nicht beantworten, welche sich eine 100%ige Änderung von etwas wünschen. Niemand schenkt dir was und somit musste es auch Nachteile geben. Aber benebelt von all den bunten Dingen wurde der kritische Teil des Hirns ausgeschaltet. Hinterher ist es niemand gewesen. Aber alle haben die Schmarotzer und Parasiten gewähren lassen. Bevor es jemand gemerkt hat, waren sie schon weg und hatten einen neuen Sündenbock gefunden.
Oktober 4th, 2010 at 15:22
Ja, viele haben sich blenden lassen und viele wollten sich auch blenden lassen. Aber es war auch gefickt eingeschädelt.
Oktober 4th, 2010 at 15:51
@thomas: Da habe ich auch zuerst gestockt, denn wieviel soziale Marktwirtschaft haben wir denn noch? Die wird ja seit 30 Jahren bis auf die Grundmauern geschliffen. Dann habe ich mich an das Originalzitat erinnert und auch da muss man sich fragen “Welcher Sozialismus?” Insofern sehr treffendes Grußwort.
Oktober 4th, 2010 at 16:05
-> chriwi: Ich denke, das Problem beginnt an der Stelle, an der sich während unserer Sozialisierung aka Erziehung erworbene Antworten in den ‘vorderen’ Teil unseres Bewußtseins schieben, dabei die momentane Empfindung zur Seite drängen und so die Wahrhaftigkeit des Augenblicks zerstören (Versteht das jemand? Nein, ich nehme kein Ritalin und auch sonst nix. ;-)). Mit Hilfe unseres 3-gliedrigen Schulsystems wird z.B. schon sehr gut eingeteilt, wer sich später als Alpha- oder Beta-, Gamma- usw. Mensch fühlt. In der Däderä gab es ja die Partei, die die Gleichheit Aller versprach, der man vertrauen sollte und die sowieso alles zum Gutem richtete. In beiden Staaten hatten wir Eltern, die uns eine Art des Seins vorlebten. Wie sollte man also in der ddr eine Zukunftsvision von etwas anders Geartetem entwickeln können, wurde man doch zeitlebens vom Blockwart beobachtet und bei abweichlerischem Verhalten von den eigenen ‘Freunden’ denunziert mit entsprechenden Folgen für die ganze Sippe. Ich halte es für einen großen psychologischen Akt diese nicht ganz selbstverschuldete – weil neurologisch bedingte – Unmündigkeit zu überwinden, zumal der Zugewinn an persönlicher Erkenntnis noch nie in der Geschichte von den geistig ‘Sitzengebliebenen’ belohnt wurde. Die Ossis konnten auf jeden Fall prima lernen, daß die Existenz von Seilschaften nicht an ein wie auch immer benanntes politisches System gekoppelt ist, sondern ein Zugeständnis an den (Stör-)Faktor Mensch darstellen muß, der sich nach ‘Sicherheit’ für sich selbst und die Seinigen sehnt. Das die damals nicht kapieren konnten oder wollten, daß man sie verhökern würde, sehen wir doch gerade in Stuttgart. Die am Killesberg wohnenden Trägerinnen der Gucci-Taschen werden nun von ihren eigenen Kindern aufgeklärt, daß nicht alles Gold ist, was man jahrzehntelang kritiklos wählte. Jedesmal in der Vergangenheit, wenn mir (Arbeitersohn mit Studium) jemand (Unternehmererbe) erzählen wollte, wie frei wir doch seien, dachte ich nur ‘vomito ergo sum’. So scheint mir inzwischen, die meisten sind Zeit ihres Lebens auf der Suche nach der starken Vaterfigur, die alles richten möge. Is’ halt nich. Guten Morgen liebe Leute in Stuttgart! Hoffentlich schmerzt das Licht in den in manchem Falle wohl erstmalig benutzten Augen länger als das Capsaicin oder wenigstens bis zum nächsten Urnengang.
Nachtrag: Da ich ständig die zur Disposition gestellten Themen mißachte, möchte ich noch etwas zum eigentlichen Artikel hier sagen: Jo.
Oktober 4th, 2010 at 16:11
Damals hätte sich die BRD der DDR anschließen sollen. Jetzt haben wir den Salat!
Oktober 4th, 2010 at 18:47
Es ist ja durchaus legitim, sich mit wenigstens einem der beiden Systeme auf ewig zu verfeinden – euer heulsusiges Gejammer ist trotzdem entsetzlich.
Oktober 4th, 2010 at 19:12
Ein feiner satirischer Text zu einem feinen Bild.
Vielen Dank Duke
@Bakunin
Du hast meine volle Zustimmung.
@altautonomer
Elektrozäune sind in wirklichen demokratischen Rechtsstaaten wie z.B. der BRD verboten.
Bereits viele Wochen vor der Übernahme der NVA durch die Bundeswehr mussten alle Elektrozäune zur Objektsicherung abgeschaltet und demontiert werden.
Doch vielleicht war das auch nur im Osten so. Man weis ja so wenig.
Oktober 5th, 2010 at 07:54
Ich fand den Holger Witzel in seiner Kolumne: “Schnautze Wessi!” bei Stern.de schon häufiger genial.
Diesmal hat er sich aber übertroffen:
https://www.stern.de/politik/deutschland/schnauze-wessi-danke-nein-danke-1610009.html
Mal abseits von den ganzen gemachten Fehlern und der Entwicklung, die unser “gemeinsames” Heimatland seit dem nahm und welche sich auch für die Zukunft abzeichnet, bin ich dennoch über die Einheit froh!
Geschichte lässt sich nicht revidieren. Selbst wenn wir heute beschließen, dass der Status Quo wiederhergestellt wird, wird es nicht automatisch besser oder wieder das Selbe wie früher. Vielleicht würde der Ex-DDR-Bürger (nun wieder separiert) aus der Erfahrung lernen. Und dann? Ein großer Freizeitpark?
Noch mal ganz von vorn anfangen? Diesmal gleich komplett von Ost und West isoliert? Was soll denn das bringen?!
In Einem habt ihr aber recht: Feiern muss man den Blödsinn nicht. Lieber darüber nachdenken, an gemachte Fehler mahnend erinnern, neue Fehler gar nicht erst begehen und gestalterisch auf die Zukunft Einfluss nehmen.
Oktober 5th, 2010 at 10:52
(20)ThomasX meint: …….
Zu deinem Beitrag: Die Chose ist gelaufen, Deutschlands herrschende ELITE hat 1989/90 wieder einmal – zumindest vorläufig – einen großen Sieg für sich selbst, ihre Macht über Land und Bevölkerung eingefahren. Das meiste “Volk” trottete teils parallelisiert(West), teils hysterisiert(Ost) diesem Treiben weitgend passiv hinterher, ob nun vor den Bildschirmen(West) oder vor den Ruinen der Frauenkirche in Dresden und anderen ostdeutschen Örtlichkeiten Fahnen schwingend-kreischend, die SED und Honecker mit Flüchen überhäufend, die angereisten Bonner Polit-Ganoven heilserwartend bejubelnd.
Es gibt keinen Weg mehr zurück, die 1989/90 mögliche wirkliche Freiheit für zumindest 17 Millionen Deutsche wurde binnen weniger Monate leichtfertig verspielt und verkauft, die kleinen deutschen Piefkes von Ost und West (zwangs)”vereinigt” in Pseudodemokratie, Nato, Massenarbeitslosigkeit und – finally – Hartz 4.
Aber Hand auf’s Herz: Ist DAS nicht DIE deutsche Geschichte, wie wir sie schon seit den Tagen des “Eisernen Kanzlers” kennen?
Sollten wir uns nicht alle mal fragen, warum sich diese immer und immer wieder unter den verschiedensten historischen Umständen wiederholt?
Was läuft eigentlich an dieser im weitesten Sinne(!) “deutschen Kultur” seit mehr als 140 Jahren so falsch?
Warum muss gerade in Deutschland immer und immer wieder jeder Versuch einer echten Revolution mit einer echten Konterrevolution, dem Sieg der “alten Mächte” enden?
Es wäre sehr lohnenswert, darüber mal sehr intensiv, kompetent und möglichst ohne ideologische Brillen zu diskutieren.
Oktober 5th, 2010 at 12:26
@21:
Die Frage nach dem “Warum?” ist schnell beantwortet, weil dieses Übel den meisten Menschen nun einmal innewohnt:
Da sind Hass, Neid, Mißgunst, Opportunismus und Vorurteil als die häufigsten und stärksten menschlichen Antriebskräfte genannt. Mehr braucht es eigentlich nicht.
Wie wir das ändern oder überwinden? Darüber zerbrechen sich Philosophen und Gesellschaftswissenschaftler seit Jahrhunderten wenn nicht gar länger die Köpfe.
Ich habe darauf keine Antwort, außer meine eigene, bescheidene: Man muss es anderen vorleben. Egal ob man dafür angefeindet oder mitleidig belächelt wird.
Aufstehen gegen Ungerechtigkeit, Einstehen für gesellschaftlich Benachteiligte, Bekämpfung von Rassismus und Demaskierung von Mißständen. Das sind die Waffen die einem gegeben sind.
Oh … und Erbgut weitergeben! ;-)
Oktober 11th, 2010 at 07:03
Wer verkündet denn diesen Hass und diesen Neid?
- Immer sauber gelenkt, von einem Teil der Verlierer auf den anderen Teil der Verlierer.
Wo ist der Unterschied von STÜRMER zu BILD, oder von Hugenberg zu Bertelsmann?