Die Talkshows auf NDR (freitags 22:00-24:00 Uhr) sind allgemein nicht schlecht, besondere Erwähnung verdient 3 nach 9. Heute (also gestern) ragten zwei Gäste heraus: Peter Krämer, der die Hoffnung nährt, daß Unternehmer durchaus nicht immer semmelhohle Kapitalisten sein müssen, und Heiner Geißler, der ganz trocken vorrechnete, was eine schlichte Umsatzsteuer für Börsengeschäfte einbringen würde. Dazu später mehr in diesen Theater.
Wer am späten Abend die Sternfeuerung in die Hand nimmt, trifft allgemein auf bekokste Buzzeranbeter, Dauergerontensexwerbesendungen und sonstigen Medienschrott, der deutlich macht, warum öffentlich-rechtlicher Rundfunk die letzte Rettung vor der Verblödungsturbine ist, und man sollte es nicht unterschätzen! Daß derzeit ein Grimme-Preis für Blogger ausgelobt wird, bei dem Jurymitglieder sich selbst auszeichnen, ist zwar mehr als bedauerlich und offenbahrt die Inkompetenz der klassischen Medien, insbesondere der staatlich verwalteten. Dennoch ist darauf hinzuweisen, daß die Alternative “privater” Massenmedien noch viel grausamer ist und die wie auch immer kritikwürdigen staatlichen Anstalten bei allem die letzten Aufrechten in ihren Reihen haben. Die GEZ  gehört abgeschafft, das muß ich hier nicht diskutieren. Aber wer der Abschaffung des Staatsfunks das Wort redet, sollte sich einmal klarmachen, was dann noch übrigbleibt.