Beim G-8 Gipfel kommt nicht jeder rein. Die Bundesregierung überläßt offenbar dem BKA die Entscheidung darüber, wer eine Akkreditierung erhält und wer nicht. Das BKA wiederum geht dabei so transparent vor wie wir das von lupenreinen Demokraten kennen: Niemand erfährt, warum einige Journalisten nicht dabei sein dürfen, aber es ist offensichtlich. Von der TAZ etwa kann man keine Hofberichterstattung erwarten, darum wird sie zuerst ausgeladen.
Die perfide Provokation der permanenten Rechtsbeugung macht auch nicht vor der Pressefreiheit halt. Es wird denen da unten ganz deutlich gezeigt: Wenn wir wollen, habt ihr gar keine Rechte. Das kann auch heißen: Wenn ein Despot, den wir aus wirtschaftlichen Gründen als Gast begrüßen, keine schlechte Presse will, dann regeln wir das so. Versuchen kann man’s ja, wenn man mit Zweidrittelmehrheit regiert. Die CDU hatte schon immer einen Hang zum Autoritären, und ganz staatstragend machen auch die Sozialdemokraten das mit. Am Ende bleibt dabei dabei ganz viel Staat und furchtbar wenig Recht. Die Saat ist gesät, man schaut, wie weit man gehen kann. Und auf jeden Schritt folgt der nächste.