ist die Dauerpräsenz vom INSM-Meinungstünnes Arnulf Baring in sämtlichen Talkshows und daß die Sueddeutsche das keifende Männeken auch noch “Wissenschaftler” nennt. Was hat der Mann denn jemals an Forschung hervorgebracht, welchen relevanten Beitrag zu etwas geleistet, das auch nur entfernt mit Erkenntnis zu tun hat? Der Mann ist längst hauptberuflich Propagandist und sollte endlich auch so bezeichnet werden.
Nicht minder peinlich übrigens, daß die Wikipedia seine Verbindung zur INSM im Artikel über ihn nicht einmal erwähnt. In dem zur INSM ist er hingegen aufgeführt.
[update:] Der Kongreß der “ZEIT” verspricht auch hervorragende Ergebnisse nach dem Geschschmack des Zentralkomitees. Der Plan zur Erringung eines weiteren großen Sieges der Sozialen Marktwirtschaft über den Weltkommunismus wird auch im 61. Jahr des ersten Leistungsträger- und Aufschwungsstaates auf deutschem Boden übererfüllt werden. Es lebe die soziale Marktwirtschaft, es lebe die Deutsche Bundesrepublik!
September 13th, 2010 at 15:42
Die Propaganda geht weiter.
Niemand kann sich ihr entziehen.
Du bist verurteilt schlechten Journalismus per Haushaltsabgabe zu unterstützen.
” Dinosaurier Deutschland -
Warum der Sozialkonservatis-
mus die Republik lähmt -
Der Historiker und Publizist
Arnulf Baring im Gespräch”
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/
September 13th, 2010 at 16:57
Ja, der Arnulf Baring. Irgendwie sehr schwer, ihn zu mögen (wenn man seine Meinung nicht teilt und ihn auf diese Meinung reduziert). Ich hab aber den Eindruck, er glaubt das wirklich, was er da von sich gibt. Da hat sich ein Weltbild über Jahrzehnte verfestigt: Dass die bösen 68er und die Linken schuld an allem sind. Dass sogar die CDU nicht mehr das ist, was er sich wünscht – eine rechts-konservative Partie. Und dass die Politik nicht marktradikal genug ist. Mal unabhängig vom Inhalt seiner Thesen. Menschen, die ein so verfestigtes Weltbild haben, dass sie meinen, genau zu wissen, wie die Welt sein sollte (und das gilt auch für die Gegenposition), und die verbissen und mit allen lauteren und unlauteren Argumenten und ggf. auch Lügen ihre vermeintlichen Feinde bekämpfen, haben aufgehört, offen für die Realitäten zu sein. Sie sehen in allem eine Bestätigung ihres Weltbildes. Ihre Wahrnehmung ist im höchsten Maß verzerrt. Sie sind voller unterdrücktem Zorn, voller Wut und voller Angst. Und sie sehen, dass die Welt sich nicht danach richtet, was sie sagen. Und das verstärkt das Gefühl, machtlos zu sein. Das führt zu noch mehr Wut, noch mehr Hass, noch mehr Angst. Man fühlt sich auf der Seite der Wahrheit, allen anderen überlegen, und zugleich als Opfer einer dummen Welt, die nicht versteht und die auf den Abgrund zu torkelt. Und alle Rufe, umzukehren, verhallen ungehört. Von so einer Haltung zu Radikalismus und Fundamentatlismus ist es nicht mehr weit. Man wird zum Fanatiker und der Zweck heiligt die Mittel. Man würde alles tun, um der Welt zu beweisen, dass man Recht hat. Man könnte es als Wahnsinn bezeichnen. Als Verfolgungswahn. Überall lauern böse Feinde, die einen hassen. Dabei sind es nur Menschen, die einen anderen Standpunkt vertreten. Eine harmlose Sache. Nur Gedanken.
Die Hoffnung, hier einen Ausstieg zu schaffen, sind wohl gering. Kein Argument wird was ändern. Nur Selbsterkenntnis, nur ein Sehen, was man sich selber und anderen im Namen der vermeintlich guten und richtigen Sache antut, kann einen Änderung möglich machen. Dies würde aber die Bereitschaft erfordern, die eigenen Standpunkt, die Identität, die man seit Jarhzehnten aufgebaut hat, in Frage zu stellen. Sie würde erfordern, dass man wieder Zugang zu sich selber findet. Zu dem, was einen Menschen ausmacht jenseits von gedanklichen Konzepten. Ein Sehen auch des Gegners als Mensch. Und ein Sehen, wie man im Krieg ist gegen die Andersdenkenden.
Und ich fass mich da ausdrücklich die eigene Nase. Es ist sehr leicht, in der Krieg gegen die bösen Marktradikalen zu ziehen, und genau so fanatisch zu werden. Funktioniert der Kampf aber? Wird irgeneiner seine Meinung ändern, wenn er nur hart genug attakiert wird? Meine Erfahrung ist eher das Gegenteil. Der andere hört nur noch: da ist ein Feind und schaltet auf Verteidigungsmodus. Aber wirklich gehört wird man nicht. Und umgekehrt ist es für mich schwer, z.B. Herrn Baring zu hören, ohne dass meine Glaubenssysteme gegen ihn in den Krieg ziehen. Dass Hass, Wut und andere unschöne Dinge an die Oberfläche kommen. Und es ist schön, das zu sehen. Dann kann man vielleicht sogar aussteigen und lachen über sich selber. Und das heißt nicht, dass ich auch nur eine einzige seiner Positionen übernehmen muss.
September 13th, 2010 at 18:31
@ Wolfgang: Und dann lächelnd in der Ecke stehen und ab und zu nicken wie der Dalai Lama, das ist der richtige Weg, den aktuellen gesellschaftlichen Umständen zu begegnen?
Versteh mich nicht falsch, ich bin auch dafür erst zu denken und dann zu handeln und sich nicht von Hass leiten zu lassen etc. Ich frage mich auch oft genug, was eigentlich in den Leuten vorgeht – ernsthaft.
Aber ich glaube nicht, dass noch mehr Relativismus und noch mehr “Finden der Mitte” irgendeine Lösung anbietet.
September 13th, 2010 at 19:12
Ich vesteh das schon. Mein Verstand regiert auch immer wieder so. Es ist schwer, zu agumentieren, weil es immer wieder auf Rechtfertigungen meinerseits rausläuft. Aber anders geht es lieder nicht.
Ich sag nicht, dass man lächelnd wegschauen soll. Sagen wir eher so: wenn man aus seine Mitte agiert, kann man vielleicht viel kraftvoller agieren. Und wenn ich in den Krieg ziehe, dann bin ich genau so, wie z.B. Herr Baring. Ich werde toll finden, wer meine Meinung vertritt, und bekämpfen, wer eine andere Meinung hat. So machen es die Menschen seit Jahrhunderten. Und wenn man die Macht dazu bekommt, wird man auch gewalttätig gegen seine Gegner. Ich bin ja im Recht. Und wer nicht hören will, muss fühlen. Wer wird den ersten Schritt machen und aus dem Spiel der Hasses und des Krieges aussteigen? Herr Baring? Sieht nach meiner Erfahrung nicht so aus. Also wird es so weitergehen. Und ich denke, es geht weniger um das, was man tut oder nicht tut, sondern um das wie. Vielleicht kann ich meine Argumente dann ohne Hass und ohne den Drang, Recht zu haben vortragen? Vielleicht kann ich Baring dann überhaupt zuhören? Klarer erkennen, welches Spiel gerade läuft und nicht wie eine Maschine sofort mit Wut regieren, wenn nur die richtige Knopf gedrückt wird. Und am Ende des Tages schaut es ja so aus: Ich sitze nicht in der Talkshow sondern vor dem Fernseher und ärgere mich. Das ist vollkommen sinnlos. Ich kann mich ärgern bis ich schwarz werden, ich kann im Internet kommentieren bis ich schwarz werde, und in der nächsten Talkshow erzählt Herr Baring wieder den selben Mist. Die Welt ändern sich nicht sehr. Meine Aufgabe kann eigentlich nur sein, mich selber, so gut es irgendwie geht, anders zu verhalten. Wach zu sein, zu erkennen, was ich mache. Den Krieg im Kleinen, z.B. in der Arbeit zu beenden. Mein Job wird vermutlich nicht sein, die Barings zu ändern. Aber wenn mich wer fragen sollte, werde ich – ganz liebevoll – sagen, dass er aus meiner Sicht Bockmist erzählt.
September 13th, 2010 at 19:27
Wenn ich ein Schwein sehe, werde ich es nicht “Esel” nennen. Wenn ich eine Lüge höre, werde ich sie nicht “Wahrheit” nennen. Und wenn ein Haßprediger Haß predigt, darf man das “Haßpredigt” nennen. Das gaht sehr wohl auch, ohne selbst Haß zu säen. Sich aufzuregen, ist ebenfalls etwas völlig anderes als zu hassen. Und selbst wenn es Menschen gibt, die ich derart nicht leiden kann, weil sie niederträchtige Menschen sind, muß ich ihnen nichts Übles wünschen.
Sehr wohl wünschte ich mir, sie würden das Maul halten. Da sie es nicht tun, muß man ihnen entgegentreten, ob lächelnd oder wütend.
“Liebevoll” kann ich ihnen allerdings nicht gegenübertreten, höchstens gleichgültig.
September 13th, 2010 at 20:23
Hallo Stephan,
die Wikipedia-Website nennt übrigens die Verbindung Barings zur INSM:
Ich darf mal kurz zitieren:
“Heute steht er (Baring) keiner Partei nahe, unterstützt aber Stiftungen wie die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung, die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[5] Er fordert insbesondere einschneidende Reformen des Sozialstaats.”
Es scheint auch schon ein bisschen länger dazustehen, jedenfalls ist es keine Änderung, die in den letzten Tagen ergänzt wurde.
Ich wollte es nämlich grade selbst eintragen, als ich deinen Kommentar gelesen hatte, nur um mal zu sehen, ob man es stehen lässt ;-)
Vielen Dank übrigens für den “Meinungstünnes”…sehr, sehr schöner Ausdruck.
Beste Grüße
wawerka
September 13th, 2010 at 20:29
@wawerka: Habe ich beim Drüberfliegen nicht gelesen und dann nur nach “INSM” die Seite durchsucht. Ist korrigiert, thnx.
Stephan heiße ich aber immer noch nicht.
September 13th, 2010 at 20:36
Uuups, sorry, ich hatte das aus dem Impressum.
September 13th, 2010 at 21:34
Der gute Professor Baring tut doch auch nur seinen Job, tut das, wofür er gut bezahlt wird, inklusive lebenslanger Staatsversorgung.
Und wenn man DIE erst mal sicher in der Tasche hat, lassen sich dann nicht die Märkte – insbesondere für Lohnkne
chte aller Art – wunderbar “entfesseln”?
Ist die “Marktwirtschaft” nicht toll, wenn man von und durch sie NUR mühelos fressen kann?
September 13th, 2010 at 22:15
Echt zum Gruseln, dieser ZEIT-Kongress. Wer geht dahin? Und wozu geht der dahin? Was will der da? Soll mir keiner sagen, da geht einer auf eigen Kosten hin! Alles nur auf Geschäftskosten, mit Übernachtung und Reperbahnbesuch …
September 13th, 2010 at 22:35
@Bakunin/9:
Ja, das ist klasse, nicht? Diejenigen, die ständig fordern, man müsse noch weiter runter mit den Sozialleistungen sind genau die, die später fette Pensionen kassieren … aber hey, dafür haben sie ja zeit ihres Lebens fett eingeza- äh … nicht? Ach so, ja dann …
Ich geh dann mal kotzen.
September 13th, 2010 at 23:44
Wir könnten ja alle zusammenlegen und dem flatter sone Karte für den Zeitkongress spendieren. Dann kann er dort eine… ähm… liebevolle Tischrede halten. Der alte Schmeichler *g* (Werde ich eigentlich des Hauses verwiesen, wenn ich einen derart vertraulichen Ton anschlage?)
September 14th, 2010 at 00:01
@Amike: Wenn du willst, läßt sich das Hausverbot einrichten. An welche Frist hattest du denn gedacht?
Ich erbitte mir dann freilich für den Kongreß eine rote Karte. Die darf dann jeder mal sehen, und schon haben wir das Buffet für uns. Ich wollte immer schon mal barfuß durch den Hummer. (Mist, jetzt hab ich nen Ohrwurm.)
September 14th, 2010 at 06:55
Ha, stimmt, jetzt wo ich es nochmal lese, klingt es ja fast, als würde ich es drauf anlegen.
Alta, ich bin so krass, ich hab Hausverbot bei feynsinn! – Was, beim flatter? Du bist echt so derbe drauf!
September 14th, 2010 at 08:37
war leider mehr oder weniger gezwungen, mir den stiesel am sontag bei will anzutun. baring im fernsehen zu bringen, grenzt imho an vorsaetzlicher koerperverletzung! bin dafuer, das wenigstens ein laufband eingeblendet wird, in dem die auftraggeber der mietmaeuler durchlaufen.
absolut typisch war mal wieder die zusammensetzung der runde (5 neolibs inc. moderatorin und 1 gesunder verstand)! als der sittler (stuttgart21 gegner) die versammelte bagage argumentativ in schwierigkeiten brachte, wurde von der will sofort das thema gewechselt. da gings fuer mich nicht mehr. hab den rest der sendung in der keramikabteilung mit einem mopet-heft verbracht!
September 14th, 2010 at 11:43
Ey Leute, die Amike ist so derbe druff, die hab ick ersma jesperrt, wa? Soll ick ihr noch ne Schangse jeben? Wat meinta?
September 14th, 2010 at 12:29
jo aalder, tschüsch! gib der tussi noch ne schangs.
ich laß auch für singen.
https://www.youtube.com/watch?v=RE5cvnDSnbI
bel
September 14th, 2010 at 14:18
15 bojenberg: Baring war vor kurzem auch am 01.09.2010 in der Sendung des von sich selbst “maas”-los (seine Exfrau ist die Journalistin Angela Maas)begeisterten Grimme-Preis-Trägers Frank Plasberg, als es um das Thema Sarrazin ging. Ich hab mich auch gefragt, was dieser “Historiker” eigentlich dort zu suchen hatte. Aber Plasberg befeuert wegen der Quote zunehmend auf Krawall in seiner Sendung.
So legt er auch in dieser Woche wieder nach mit dem Sarrazin-Anschluss-Thema “Volk ohne Raum”, bei Plasberg heißt es politisch korrekt “Wieviel Einwanderer verträgt Deutschland?” Im Klartext: Volk mit zuviel Angsträumen? Das erinnert mich an die hypotetische Frage von Biopolitikern und Eugenikern: Wieviel Menschen verträgt die Erde?
Bin mal auf die Gäste aus dem “Volk” gespannt.