Über den Film “Taxi to the Dark Side” läßt der Malzahn sich schreiben, ganz so, wie wir ihn kennen: Außer Attitüde bietet er vor allem brodereskes Geschwafel, Gegenaufklärung, die erst so tut, als hätte sie etwas zu berichten, um dann den Leuten das Maul zu verbieten. Sie könnten sonst gefahr laufen , die Verbrecherbande der verantwortlichen Administration beim Namen zu nennen. Es geht um Guantanamo. Dort verschwinden Menschen. Sie werden entrechtet, geschunden und ermordet. Das alles kennen wir von Unrechtsstaaten und Diktaturen, heute ist das Alltag in den von den U.S.A. in aller Welt errichteten Lagern. Darüber berichtet der o.g. Film, und der Malzahn stellt fest: Das darf der Film. Er stellt hingegen nicht fest, daß innerhalb der Grenzen der Diplomatie (die für die Bush-Administration ohnehin nichts gelten) dieses schreiende Unrecht nicht mehr kommunizierbar ist. Er stellt nicht fest, daß die Mörder und ihre Befehlshaber geächtet gehören. Er stellt nicht fest, daß solche Unmenschen keine Freunde mehr sein können.
Statt dessen Stereotypen, Popanz und ein Feindbild, das seinen Nutzer wieder einmal seiner unerträglichen Blödheit überführt:
Bevor aber das alte Europa angesichts solcher Bilder wieder in antiamerikanischen Jubel ausbricht, muss man den Unterschied zwischen europäischer Denunziation und amerikanischer Aufklärung betonen. Diese schwere filmische Attacke auf die US-Administration geht von Amerikanern aus, die sich um ihr Land Sorgen machen.
Der Malzahn ist der letzte, der die halbschwachsinnige Parole des sogar von Bush geschaßten Rumsfeld nicht nur wiederholt, sondern sie ernst meint. “Denunziation” ist es, wenn ein Europäer die Mörder “Mörder” nennt. Und weiter geht’s:
Die Nörgler in Europa, die seit Jahren das dumme Lied vom amerikanischen Faschismus singen, sollten sich deshalb nicht zu früh auf Gibneys Film freuen. Sie haben zur Aufklärung der amerikanischen Verfehlungen in Afghanistan und im Irak so gut wie nichts beigetragen.
“Nörgler” sind also diejenigen, die an dem bißchen Abschaffung der Menschenrechte etwas auszusetzen haben. Könnte man doch auch mit Humor nehmen. Wer nicht selbst vor Ort ist und “aufklärt”, muß sich mit Folter und Mord abfinden.
Zu früh gefreut! Wer freut sich worüber? Allmählich gleitet das Gelaber ins Psychotische ab. “Das dumme Lied vom amerikanischen Faschismus“? Da ist er, der ewige dumme Antifaschist, dem einzig einfällt, Amerika zu kritisieren. Malzahn, du Karikatur eines Westentaschenjournalisten, deinen Antiamerikaner gibt es nur beim Broder. Wenn du schon Mist abschreibst, dann sag doch wenigstens, von wem! Und ausgerechnet angesichts einer Wirklichkeit, die dem Faschismus so erschreckend nahe kommt, daß selbst gesetzte bürgerliche Freunde Amerikas entsetzt sind, erklärt dieser Hanswurst alle Kritik aus Europa zu hohlem Antiamerikanismus. Mit dieser Bewerbung hätte Claus Christian ein Praktikum bei Mc Carthy bekommen. Als Journalist hat er den endgültigen Offenbarungseid geleistet, und der SPIEGEL, so muß ich feststellen, ist in der Tat zu einem Spielplatz für hirntaube Schmierfinken verkommen. Einen noch, zum Abschluß:
Der Film berichtet, argumentiert, klagt an – und ist aufgebaut wie das flammende Plädoyer eines zornigen Staatsanwalts – wie man ihn nur in den USA finden kann.
Früher mußten Spiegel-Redakteure belesen sein. Heute sind lächerliche Kriecher gefragt, die offenbaren, daß sie ihre Bildungsinhalte aus Krimiserien beziehen. Malzahn berichtet nicht, argumentiert nicht, klagt nicht an. Er schwafelt.