In dieser Gesellschaft braucht man Geld, um zu leben. Um gut zu leben, braucht man mehr davon, und um etwas zu bewegen, noch mehr. Das ist nicht schön und nicht begrüßenswert, aber der Stand der Dinge. Ganz unabhängig von Vorstellungen einer besseren Gesellschaft kommt man nicht umhin, sich welches zu verschaffen und es auszugeben. Im Alltag, der für alle auch ein ‘beruflicher’ ist, ist es aus meiner Sicht schlicht indiskutabel, Menschen abzusprechen, dabei mitzumachen. Aus moralischer Sicht ist es so gut wie unmöglich, dabei unschuldig zu bleiben. Wer im Kapitalismus lebt, ist ein Teil des ökonomischen Systems.
Diejenigen, die sich selbst als ‘links’ bezeichnen oder von anderen so bezeichnet werden, sind davon daher nicht ausgenommen. Sie werden gleichwohl von Pharisäern aller Lager verächtlich gemacht, wenn sie nicht in Sack und Asche gehen. Und selbst wenn sie es täten, bliebe ihnen die Häme auch nicht erspart. Man weiß nicht, was dümmer ist – die Doppelmoral derer, die sich mit dem System gemein machen oder die Gnadenlosigkeit linker Moralisten, denen einer nicht radikal genug ist.
Jönne könne
Ob es für Klaus Ernst schicklich ist, einen Porsche zu fahren, ist unter diesem Aspekt zunächst eine Geschmackssache oder die eines politischen Kalküls, das ihm weniger wichtig zu sein scheint als die infantile Liebe zu einem Spielzeug. Man kann das als naiv betrachten oder als sympathisch, als allzumenschlich oder dumm, aber es ist kein Grund, deshalb seine politische oder persönliche Integrität infrage zu stellen.
Wem nützt es? Daß ein Parteifunktionär und Mandatsträger in jedem anderen Verein für die Doppelbelastung auch zwei Gehälter bezieht, wird ihm am Ende noch als ‘intelligent’ angerechnet, zumindest als selbstverständlich. Wenn aber ein Profipolitiker die Gesellschaft anders organisieren möchte und anderen etwas gönnen kann, gerade weil er sich selbst etwas gönnt, wird ihm das als unmoralisch ausgelegt. Welch ein Unfug.
Das Maß der Maßlosigkeit
Unterhalb der äußerst durchsichtigen Ausschlachtung dieser Oberflächlichkeiten durch die Gegner linker Gesellschaftsentwürfe ist die Moralkeule ein primitiver Selbstschutz. Wenn man denjenigen, die den Gewissenkonflikt im Verteilungskampf sichtbar machen, Heuchelei vorwirft, läßt es sich mit der eigenen umso besser leben. “Seht nur, die Linken wollen auch nur Geld”, ist das Urteil. Als müßte man etwas haben wollen, weil man es bekommt. Als dürfte man nur mehr für die Armen fordern, wenn man selbst nicht betroffen ist. Als dürfte jemand die Ungrechtigkeit des Eigentums erst benennen, wenn er selbst alles verschenkt hat.
Soweit es um den Effekt des Kapitalismus geht, daß er eben zu Maßlosigkeit beim Haben und Behalten führt und zu unerträglichen Unterschieden bei den Anteilen am Ganzen, muß der Maßstab deshalb angelegt werden. Wo es keinen mehr gibt, ist der Zustand nicht mehr nur falsch, sondern pervers. In einem vertretbaren Rahmen aber ist jede Diskussion um zuviel oder zuwenig genau die Neiddebatte, die Linken stets vorgeworfen wird, wenn sie die Maßlosigkeit der Oberschicht kritisieren. Absurd.
Konterrevolutionäre Kleinverdiener
Am anderen Ende der Nahrungskette ist es ganz aus mit Gönnen, und die Kleinen achten wachsam darauf, daß die anderen Kleinen bloß nicht mehr haben als sie selbst. Völlig paradox wird das, wenn aus vorgeblich linker Ideologie jeder Kleinverdiener bespuckt wird, weil er sich ‘mit dem System arrangiert’. Ich bin absolut dafür, auch über alltägliche Einnahmen und Ausgaben zu diskutieren und darüber, ob sich nicht bessere Möglichkeiten finden, mit dem leidigen Mammon umzugehen. Völlig neben der Schiene sind aber Vorwürfe, die jemandem das Recht auf eine ‘linke’ Meinung absprechen, weil er bei Aldi einkauft oder beim RWE putzen geht.
Als Betreiber dieses Auftritts zur Erheiterung von Salonrevolutionären und Lampemputzern begegnen mir derlei Moralapostel mit der glasharten Analyse, meine gefälligen Textchen leisteten ja keinen Beitrag zur Revolution. Ja zu welcher denn, Kinder, ich weiß doch bloß noch nicht, auf welche Barrikade ich ein wohlgeöltes Stück Holz legen soll. Und neuerdings, das ist ja ein Unding, schreibe ich auch noch für Geld.
Man riecht geradezu den Pesthauch der Korruption, den die ersten zweihundert Euro, die ich nach knapp fünf Jahren verdeckter Vorbereitung inzwischen eingestrichen habe, hier verbreiten. Darum will ich mein Haupt tief beugen vor den edlen Spendern und Flatterern sowie meinem Werbekunden, in dessen Auftrag ich täglich über Mode schreibe. Ich gehöre fortan nur noch euch, ihr Geber. Gebt mir Befehle!
September 6th, 2010 at 23:23
Weiter so schreiben!
September 7th, 2010 at 00:08
Ach, ist doch alles einerlei. Hat ein Linker Geld, so kann er doch eigentlich kein echter Linker sein – kann man nicht ernst nehmen. Hat er hingegen keines, so ist doch auch kein Wunder, dass er links ist – braucht man nicht ernst nehmen.
September 7th, 2010 at 00:19
@unterdosis: jou.
@ flatter
ich muss mich jetzte aber nicht dafür schämen, wenn ich für meine mindergegabten, sprachlich unreinen texte nix geflattert haben will, oder? zudem ich doch diesem gewissen piratenkönig seinen gewinn neide ;-)
aber keine sorge, sobald bei mir der hecht in die suppe springt, spendiere ich dir ein bier! versprochen! und bis dahin sei dir meine treue leserschaft versichert, feynsinn macht sinn und ist sehr feyn.
ps. dafür gibts bei mir bald schönes aus kronkorken zu kaufen und mehr noch. allerdings dauerts noch ne weile, weil die diversen lieferanten, sprich gastronomen immer vergessen, ihre wertstoffe für mich zu sammeln. ist der eigentlich grund, warum ich statt meiner vegetarischen maultaschensuppe seit eingier zeit immer bier zum abendbrot esse.
September 7th, 2010 at 01:03
Also wirklich. Du übler Systemdesolator du. Überhaupt nicht konform. Damit kann man doch nun wirklich keinen ideologisch sanktionierten einwandfreien linken Mainstream gegen den Mainstream aufbauen. Wie soll das gehen, ohne Rezept? Ohne einwandfrei klassifizierbare Einordnungsmöglichkeiten ins System?
Hihi. Keine Sorge. Moralapostel, die sich ihre Moral zusammenbiegen haben wir auf allen Seiten. Ich kann mich noch an olle Marxisten aus meiner Jugend erinnern, die den Spruch losgelassen haben; Atombomben sind Kacke, solange sie nicht in sozialistischer Hand sind.
Fazit; Nicht die Denker sind das Problem, sondern deren Jünger. Und die beachten in der Regel immer nur das Rezept, aber nicht den Gedanken dahinter. Es gibt linke, rechte, nördliche, südliche, südwestliche, nordöstliche, christliche, buddhistische, hinduistische, revolutionäre, konterrevolutionäre, siamesische, kreuzweise (puuuh) und … menschliche Moralvorstellungen. Such dir was aus, aber bleib um Himmelswillen der, der du bist. Das reicht vollkommen.
September 7th, 2010 at 01:30
@antiferengi: Befehl zur Kenntnis genommen. Ich liege still und bin. Am schlafen dran.
September 7th, 2010 at 02:59
“…die Gnadenlosigkeit linker Moralisten, denen einer nicht radikal genug ist …”
Das ist das eigentliche Problem für mich. Das hehre Ideal geht unter im Machtgerangel – und alles nur, “um der guten Sache Willen”. Auch Linke sind Menschen.
Gruß Theo F.
PS – nur weiter so kommentieren, passt schon
September 7th, 2010 at 07:27
Ich stimme dir vollkommen zu. Erst einmal gibt es die “linke” Meinung nicht. Prangert man soziale Missstände an, hinterfragt man den “Atomkompromiss” und ist gegen Krieg und Waffenverkäufe, dann wird man leicht in diese Ecke geschoben. Dabei hat man noch lange keinen Sozialismus, Kommunismus oder was weiß ich was gefordert. Man versucht Missstände aufzuklären und wird milde lächelnd in die Ecke der DDR Nostalgiker geschoben.
Darin sieht man allerdings auch sehr schön die Argumentationlosigkeit. Keine guten Argumente widersprechen diesen Missständen, also muss man die Anprangerung aufweichen und dumm machen. Somit entzieht man den Boden, denn aus Wiederholung wird Wahrheit.
September 7th, 2010 at 08:45
»…meine gefälligen Textchen leisteten ja keinen Beitrag zur Revolution…«
Aber sicher doch tun sie das! Sie regen das Denken an, öffnen den Blick für Widersprüche, machen rebellisch, zeigen, dass man nicht allein ist mit der Unruhe im Kopf. Du stehst damit zwar nicht direkt hinter der Barrikade (hinter welcher auch immer), aber Du reichst damit so manches gut abgelagerte Brennhölzchen nach vorn.
»…Ich gehöre fortan nur noch euch, ihr Geber. Gebt mir Befehle!”
Gut: Weiter so, Mann!
(Jetzt müsstest Du eigentlich mit SIR, JAWOHL SIR antworten ;-))
September 7th, 2010 at 08:50
Klar braucht man Geld, um zu leben und klar braucht man Geld um gut zu leben – der letzten Prämisse kann ich aber nicht zustimmen. Hatte Ghandi etwa viel Geld? Oder Nelson Mandela? Der unerschütterliche Glaube an Ideale und Prinzipien sind weitaus wichtiger, als Kohle.
Der Materialismus und die süße Lust des Geldes, sind die Verführungsmethoden des Neoliberalismus und der Herrschenden. Wir sollten dem nicht erliegen.
September 7th, 2010 at 09:34
@epikur
die beiden haben aber nicht gegen einen weltweit entfesselten marktradikalen kapitalismus gekaempft, sondern gegen moralisch wesendlich leichter angreifbare regime. was im moment weltweit abgeht hat imho eine andere dimension. es ist ja nichtmal hier in deutschland moeglich, die gegner dieses faschistischen systems unter ein dach zu bringen. manchmal wuensch ich mir beinahe den kalten krieg zurueck! *seufz*
September 7th, 2010 at 10:00
Diesen Schriftsatz mit Senf zu bestreichen wäre Frevel der allergröbsten Art. Denn es geht hier um nichts geringeres als den Euro.
September 7th, 2010 at 10:18
Kleiner Nachhaker noch
Zitat bojenberg
“es ist ja nichtmal hier in deutschland moeglich, die gegner dieses faschistischen systems unter ein dach zu bringen.”
Ich wünsche allen hier Erleuchtung!
Mir geht es nicht anders als einigen wohl hier, nur, dass mich zusätzlich zu Geldsorgen auch andere, noch schwerer wiegende plagen, was in nahezu völliger Ohnmacht mündet. Daher mein oft maßloser “Zorn” (ich verweise auf Georg Schramm in Mitternachtsspitzen).
September 7th, 2010 at 10:37
“Man kann das als naiv betrachten…”
Man kann es aber auch als ignorant betrachten…!
Klar muss ich um zu existieren im kap. System mitschwimmen, aber muss man dekadente Luxusartikel erwerben, zu einem Preis, der dem Lebenseinkommen von 10 Somaliern entspricht…?
Was ich meine, ist, dass das Leben (selbst-) gerechter wird, wenn man den Horizont nur hübsch klein hält.
Was ich nicht meine, ist, dass eine solche Sommerloch-Hexenjagd (, um von wesentlichen Dingen abzulenken), dazu noch geführt von solchen widerwertigen Doppelmoralisten, akzeptabel ist!
@bojenberg: Wie zurück wünschen? Aus meiner Sicht ist es doch nur eine andere Art der Kriegsführung – vom (kalten) Stellungs- in den kalten Bewegungskrieg. Und so heißt es mal wieder anpassen – oder doch nicht?
September 7th, 2010 at 10:40
So beim Lesen, dachte ich, dass wir diesen Pfad der Erkenntnis (“Menschen sind größtenteils irgendwie Scheiße”) schon seit locker 200 Jahren beschreiten, obgleich der aktuelle Bezug dem Ganzen eine frische Würze gibt.
Dass daraus dann gänzlich unerwartet ein Spendenaufruf resultiert, hat mir sehr, sehr gut gefallen, und mein kaltes Herz mit ungeahnter Wärme erfüllt.
Deshalb schließe ich mich dem Aufruf vorbehaltlos an:
Jawohl, Kameraden! Spendet flatter!
September 7th, 2010 at 11:06
Die Grenze des Gelds sieht man vor allem da untrübbar, wo die Dummheit sich ein Stück Wissen erkämpft und es zur Überzeugung gemacht hat. Und wo das Geld seine Grenze erreicht hat, da hat es das Wort schon lange. Das ist wie mit dem Spinat und dem Eisen, meist sogar schlimmer.
Ob Dolchstoßlegende, unnütze Arbeitslose, sarrazinische Kopftuchmädchen, porschefahrende Linke oder weiß der Teufel was, manche Meme fressen sich so tief, die könnten selbst ihre Urheber mit geballter medialer Macht nicht mehr ausrotten, wenn sie denn wollten. Sowas stirbt sich nur mit den Gehirnen aus, in denen es verhaftet ist, insofern es denn nicht in die Familienannalen eingeht und quasi unsterblich wird.
Da könnte Dagobert Duck seinen Geldspeicher neben das Kanzleramt stellen und zusammen mit Merkel baden gehen, am Ende ist das nicht obszön oder ein Interessenkonflikt, nein es handelt sich entweder geradezu berlusconisch vorbildhaft um den Gipfel nachstrebenswerten Erfolgs oder zumindest um einen Teil der “so ist die Welt eben”-Welt, also sozusagen um die Natur. Obszön ist dagegen, wenn einer aus der eigenen Nachbarschaft ein kostenloses Essen bekommt. Der könnte doch auch genausogut arbeiten, so wie eben ICH für mein Mittagessen arbeiten musste. Das kann ja wohl nicht sein, dass der Schulze von meinen Steuergeldern seine Faulheit alimentiert bekommt, anstatt entweder zu arbeiten oder zu hungern (hat schon der Lenin gesagt). Ganz zu schweigen von diesen Yilmaz und Arslans im fernen Berlin, das sind ja noch nicht mal richtige Deutsche. Diese Denke wird auch nach 500 Jahren utopischer Sozialstaat nicht verschwinden.
Ein “echter” Linker gehört dabei gefühltermaßen eben nicht in die Gruppe “hohe Gesellschaft jenseits des eigenen Gerechtigkeitsradars”, sondern als sprichwörtlicher Kumpel in die eigene desolate Wohngegend. Er hat sich dementsprechend entlang der für diese Wohngegend gültigen Moral zu verhalten – oder er ist “einer von denen da oben” und damit kein Linker mehr (vielleicht gar ein Sozialfaschist). Ausnahmen in Form einer Besuchs- und Redeerlaubnis gibts nur für Intellektuelle mit “Bodenhaftung”, da sie Fähigkeiten haben die in der Wohngegend nunmal eher rar gesäht sind und als Aussenstehende dazu glaubhaft Heilslehren agitieren können, die man dem Mechaniker von nebenan nicht so leicht abkaufen würde.
Bei Leuten wie Lech Wałęsa sieht man das dann, wenn man seine ehemaligen Arbeitskollegen in der Danziger Lenin-Werft interviewt. Da merkt man wie es zwischen den Zeilen, also in der Ehrlichkeit des eigenen Gemüts, ungefähr so ausschaut: “Ich musste mein Lebtag schufften und wurde dann entlassen als die Werft Pleite ging, Lech aber kann sich im Präsidentenpalast einnisten und lebt sorgenfrei wie die Made im Speck. Das ist ungerecht, denn der stand doch wie ich an der Werbbank und war damals nichts so Besonderes. Hab ichs nicht auch verdient ins Fernsehn zu kommen und viel Geld zu verdienen?”
Tja da wirkt das Ressentiment aus der eigenen Biographie und der als traurig erlebten Wirklichkeit, der man gerne entflohen wäre. Genau das kann eine Zeitung wie Bild aufgreifen und all den Abgehängten und Abgearbeiteten als Zerrbild vor die eigene Lebensrealität halten, weshalb das ja gerade hier im Osten so gut klappt. Bei Leuten die zu alt sind, um noch Aussicht auf ein anderes Leben zu haben oder zu jung, um für sich noch irgendwelche Chancen zu sehen, bei denen entsteht zwischen der eigenen desolaten Häuserfront im Nichtslos-Viertel und der ernstischen Almhütte ein Gefühl von “ich der Spucknapf”. Entsprechend wird dann mithilfe der Presse als Anlasser zurückgerotzt, man ist da so frei. Da hat die SPD erst dann wieder eine Chance, wenn sie ein paar hunderttausend Almhütten in den blühenden Osten setzt und für schönes Wetter sorgt, ganz egal ob das irgendeinen Sinn macht. Sonst wird das nichts mit dem schönen Leben und dem Kampf um die Herzen. Mit der Gesellschaft, ihren Abläufen und verschiedenen Realitätsschichten hat das alles wenig zu tun, da gehts allein um “ich und die Welt” in Form einer enttäuschenden 1:1 Beziehung.
Für Leute aus dem Westviertel gilt das freilich alles nicht, die haben ein Naturrecht auf ihre schönen Villen, denn ob nun Ausbeuter oder nicht, die sind so oder so keine von uns und unterliegen damit auch nicht unserer Moral, etwas russisch überzeichnet höchstens noch unserer Lynchjustiz im Falle der Revolution. Im Grunde sind das Wesen von einem anderen Stern, ganz gleich ob verhasst, respektiert, verehrt oder belächelt. Ein direkter Vergleich mit “reichen” Linken stellt sich da garnicht, das sind höchstens noch interstellare Zwitterwesen auf dem Weg zur Beamtenlaufbahn.
Sollte feynsinn also in Zukunft 3 oder 4 Nullen mehr abwerfen, würde ich langsam über eine Umstellung auf Börsennachrichten oder gehobene Konsumberatung nachdenken. Vielleicht auch mit Ablegern wie feyninvestieren oder feynessen.
September 7th, 2010 at 11:13
@attacy (13)
irgendwie war damals alles uebersichtlicher! wohlgemerkt, nicht besser! aber klare fronten. das die imperialisten sich ne religion als weltkriegsgegner ausgesucht haben um den status quo aufrecht zu erhalten, ist imho fatal. die koennen garnicht kapitulieren! jede noch so daemliche aktion von einzelpersonen haelt diesen krieg am laufen! 1984!
September 7th, 2010 at 11:21
@epikur: Es gibt immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Ich versuche, mir einen deutschen Ghandi vorzustellen. Der würde wohl recht fix auf einen Hinweis von seinem Sachbearbeiter hin in die Psychiatrie verfrachtet. Oder auf der Straße zusammengechlagen – von denen, für die er kämpfte.
September 7th, 2010 at 11:24
@HAL9002 (14)
genau! wir machen flatter mit flattr fertig! :)
so wie dieser reizende herr hier! ;)
September 7th, 2010 at 11:34
@bojenberg: Eine für mich quasi traumatisch geniale Szene. Feyn, daß du sie gefunden hast.
Leute wie Dietl und Wedel wird’s wohl bald nicht mehr geben. Dafür hat es jetzt GZSZ.
September 7th, 2010 at 11:38
JUHU-
endlich habe ich einen billigen, willigen Texter gefunden! Wie wär ´s? Werbung für fliegende Autos? Schweinekoteletts? Rauchwaren? -Pardon: Zigaretten (ich weiß, da lauf ich eine offene Tür ein…)Strahlekraft (Waschmittel oder AKW – egal…)?
Das Janusköpfige ist doch gerade, dass wir uns schuldig machen, wenn wir nix machen, und uns schuldig machen, wenn wir was machen. Dem System Arbeit entziehen, ist ja schön und gut -dann schmeiß ich nicht den Backstein, ich bin einer- aber auf genau die Weise funktioniert auch der Kapitalismus: durch Arbeitsentzug, der Bildung einer industriellen Reservearmee durch die Kapitalisten. Seien wir froh, dass wir unsre Kinder nicht auf einer Drittweltmüllkippe groß ziehen müssen, tolerant gegenüber Geldsäcken, dem Ernst der Lage angemessen…nicht wahr Klaus?
September 7th, 2010 at 15:04
Na gut, dann will ich mal nicht so sein,
hier sind zwar nur Herrenmenschen wie,
neoliberale Großindustrielle, die Nazi-Garde, knabenliebende Bischöfe, Sozialfaschistische Hartz4-Politiker,
Spindoktoren der BLUT-Zeitung, Hotelbesitzer aus der FDP und die restliche “Leistungselite”.
Aber wenn Du unbedingt willst
(Meine Schüler, wie der kleine Thilo, werden immer dümmer und es fehlen auch hier die Fachkräfte):
Gib mir Deine Seele !
Der Teufel
September 7th, 2010 at 15:17
Auch, du schon wieder! Laß uns wie immer darum spielen, du regst dich so niedlich auf, wenn du verlierst.
September 7th, 2010 at 19:49
Die Frage die mich gerade wurmt ist, welche Sorte Mensch (Links und Geld, Links ohne Geld, Konformisten) diese feynen Texte hier sich regelmäßig zu Gemüte führt.
Vielleicht sind wir letztlich nur ein Haufen bruddelnder Verweigerer, die mit melancholischem Blick auf die porschefahrenden Einverstandenen schauen und wissen, dass gerade diese es unmöglich machen ein “richtiges” Leben, jenseits von Einkommensdisparität und der damit einhergehenden Einpreisung von wertvollem und nicht so wertvollem (Arbeits-)Leben.
Bitte steckt mich in eine Flasche. Mein Tellerrand ist nicht hoch genug.
September 7th, 2010 at 20:57
@django
Dann aber eine undurchsichtige Flasche, sonst wird es für Dich noch mehr ‘reales Leben’ – siehst ‘alles’ und kannst nicht raus… ;-)
September 7th, 2010 at 22:09
@django
Das hab ich mich auch gefragt. Das Lustige an der ganzen Wirtschaftspropaganda, Behördenwillkür, Verarmungstrategie und Kriegspolitik gegen die Ärmeren, Erwerbslosen,… ist doch, das es immer mehr werden, die davon betroffen sind.
Die ARGEN funktionieren wie Durchlauferhitzer. Wer die Schockstrategie (Naomi Klein funktioniert anscheinend auch im Kleinen) überwunden hat, nimmt entweder Kilometerweise Abstand, geht zum Psychater und/oder wehrt sich.
https://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13570
Was anderes bleibt einem auch nicht übrig. Man muss meist erst “betroffen” sein, um Dinge real zu ändern. Das wird seit vielen Jahren (Helmut Schmidt – Philipskurve) von den Leistungseliten ausgelotet – Welche Daumenschrauben kann man noch ansetzen, bis es kracht.
Das Grundgesetz ist da nur unbeliebt (“Da steht eh zuviel drin” O-Ton meines PaP). Darum werden Neue Gesetze nur von Lobbyisten und Kriminellen (Prof.Dr.Peter Hartz) erstellt. Bei der Neu”berechnung” des Regelsatzes ist keine einzige
Erwerbsloseninitiative beteiligt – dafür natürlich Wirtschaftsvertreter, die das elementar betrifft.
mfg ice
September 7th, 2010 at 22:10
der herr ernst ist doch kein “einverstandener”. meine brille auf ihn geht so: er gibt das beispiel eines demokraten, der seine eigenen interessen wahrnimmt. so muss demokratie funktionieren: es müssen nicht alle zu “besseren menschen” werden, für’s erste sollte es reichen, sich nicht verarschen zu lassen.
außerdem was interessiert diese dämliche kampagne? ich will nicht wissen, wie viel ein herr steinmeier verdient (“oppositionsführer”), oder ein “volker kauder”. darüber aber hüllt sicht “DER SPIEGEL” in schweigen.
September 8th, 2010 at 00:36
Wie wahr, wie wahr – ach, ein bisschen Luxus hat noch nie geschadet. Definiert “Luxus”, wie Ihr wollt. Jedenfalls beobachten wir, dass – sage ich mal – in Frankreich das Geld eher für ein gutes Essen ausgegeben wird, in Deutschland wird’s eher dazu ausgegeben, mit einem Häuschen (alles “pikobello” [sic]) und einem teuren, und ja sauberen, Auto zu protzen. Da bin ich auch eher auf der frz. Seite. Pecunia non olet – es geht ja nicht um den Symbol, sondern um die Quelle. (Sog. Neoliberale scheinen die beiden Sachen durcheinander gebracht zu haben.) Ein schöner Wein, und dann mach ich’s dem feynsinnigen Blogger nach – ab zum Schlafen. Ist ja auch ein Luxus, manchmal, das Schlafen.
September 8th, 2010 at 08:43
Die Linken sind doch eh die größten Materialisten.
September 8th, 2010 at 14:47
@26 (maletti machiosi)
Falls du es doch wissen willst :), ein paar andere Gehälter (auch das von Kauder) zum Vergleich findest du hier, sind allerdings jeweils Gehälter ohne “Nebenjobs”:
https://www.stern.de/politik/deutschland/das-gehalt-des-linkspartei-chefs-ist-ernst-ein-raffke-oder-nicht-1589370.html
Der Journalist vom Stern hat übrigens auch die Spiegel-Heuchelei von den angeblich illegalen (jedoch in Wirklichkeit bei Politikern allgemein üblichen und erlaubten, aber Systemkritik wäre keine Spiegelsache) Flüge Ernsts auseinandergenommen https://www.stern.de/politik/deutschland/klaus-ernst-und-die-reisekosten-gratisfluege-durch-eine-grosse-grauzone-1586575.html
Der Schütz ist btw. eigentlich nen Konservativer (vgl. die Abrechnung bei fixmbr mit ihm https://www.fixmbr.de/was-der-journalist-hans-peter-schtz-mit-den-hitler-tagebchern-gemein-hat/ ), aber die Bild- und Spiegelkampagne war ihm dann wohl doch zu peinlich.
September 8th, 2010 at 14:57
Peinhard meint: “Die Linken sind doch eh die größten Materialisten.”
Das walte Gott!
Wäre sie keine Materialisten, wären sie einfach nur schwadronierende säußelnde Idioten.
Oder soll das “Kapital” allein alle Güter und Annehmlichkeiten dieser Welt verkonsumieren dürfen?
Es geht keinesfalls darum, den Kuchen zu verteufeln, wegzuwerfen oder ihn gar nicht erst zu backen. Sondern es geht darum ihn möglichst gerecht unter allen Lebenden zu verteilen, und um so größer er wird, um so besser für alle.
Und dieser alte Porsche des Herrn Ernst ist wirklich kein ernst zu nehmendes Thema!
September 8th, 2010 at 15:20
Historische sind sie obendrein, nicht wahr.