Tja, als ich neulich einen Artikel posterte, ohne Kommentare dazu zuzulassen, gab es ein wenig Aufregung nebenan, wo mir ein klitzekleines bißchen diktatorische Gesinnug unterstellt wurde. Hätte der geschätzte Kollege Jens Berger die Peitsche so locker sitzen wie der hiesige Zensor und Kleininquisitor, was wäre ihm entspart geblieben. Dort kämpft losgelassenes Feministavolk offenbar erfolgreich um Zensurierung des eigenen Artikels. Herrlich!
Als ich mehrere Artikel schrieb zu den Phänomenen Intoleranz, ‘divide et impera’ und den politischen Folgen eines Urteils, das Gesundheit über Freiheit stellt, ließen sich militante Nichtraucher letzendlich nur durch das Schließen der Kommentare davon abhalten, an jedem Thema vorbei gegen de ihnen verhaßten Raucher zu hetzen. Mein Ansatz, daß das Objekt “Raucher” durch diverse andere Gruppen und Phänomene ersetzbar ist, wurde geflissentlich ignoriert. Daß es so leicht ist, auch Frauen gegen Männer aufzuhetzen – und umgekehrt – fehlte noch in der Aufzählung.
Es gibt Dinge, die kann man nicht diskutieren, im Netz schon gar nicht. Mir ist das in bezug auf getrennte Eltern schon vor Jahren aufgefallen, als hier dauererigierte Väter aufschlugen, die es für unziemlich hielten, auf die Situation alleinerziehender Frauen aufmerksam zu machen. Die wollten es doch quasi so und hätten Spaß daran, den Vätern die Kinder vorzuenthalten.
Ähnlichen Bullshit kann man zu jedem Bereich des Lebens haben, zu dem sich – womöglich organisierte – Empörte einfinden, die gar nicht die Absicht haben, Argumente auszutauschen, die Meinung anderer wahrzunehmen oder sich jemals von irgendwem überzeugen zu lassen. Es geht bloß um die Mission, und was dem im Wege steht, wird weggebrüllt. Wie schön, das aus sicherer Deckung zu machen, denn die “Beiträge” überschreiten mannigfaltig die Grenzen dessen, wofür es da draußen eins in die Goschn gibt. Dabei meine ich nicht einmal (nur) den Ton, der meinetwegen gern auch einmal rauh sein darf, sondern die Borniertheit, mit der den vermeintlichen Feinden alles Übel dieser Welt unterstellt wird.
Was natürlich erst recht kein Grund ist, die Selbstgerechtigkeit zu bremsen, wenn ein Blogbetreiber in der verzweifelten Bemühung zu moderieren den Löschknopf zur Hilfe nimmt. Das ist dann nämlich intolerant und “Zensur”, der Moderator ist ein Fascho und stinkt nach Spucke. Ich nehme so etwas inzwischen amüsiert zur Kenntnis, das Zensorenleben entspannt mich ungemein, wenngleich es natürlich betrüblich ist, welche Diskussionkultur der neztweite Kindergarten pflegt, wenn das Frollein nicht eingreift.
Ich lese bei Jens also, daß ich demnächst an einem “antifeministischen” Kongreß mitwirken werde. Ich bin aber auch ein hintertriebener Sack! Erziehe meine Kinder selbst, weil ich alleinerziehende Mütter nicht leiden kann, bin gegen Rauchverbote in Bayern, obwohl ich weder Bayer noch ein richtiger Raucher bin und finde die israelische Politik scheiße, obwohl ich ganz woanders wohne. Antisemitisch, oder? Bei fast jeder Diskussion, bei der sich die Leute spalten lassen, bin ich einer Gruppe zuzuordnen, und dann erlaube ich es mir noch, mißliebige Kommentare zu löschen.
Aber am allerschlimmsten, und darum schreibe ich das alles hier, ist, daß ich das auch noch geil finde. Ich fühle mich geradezu unwiderstehlich. Ehrlich. Es geht mir super dabei.
August 16th, 2010 at 21:05
Ach, lieber Duke. Wie gerne hätte ich etwas von Deiner Souveränität ;-)
August 16th, 2010 at 21:19
Dann hol ich mir mal ne Tüte Chips, mach mir nen Bier auf, und warte, was hier gleich passiert.
August 16th, 2010 at 21:36
Es gibt Dinge, die kann man nicht diskutieren, im Netz schon gar nicht
Sofern Deine Annahme stimmt, wieso werden dann diese Themen trotzdem angesprochen?
Was beim Spiegelfechter abging, zeigt auf, dass wer keine Argumente mehr hat oder nicht mehr diskutieren will, nach Zensur ruft. Zuerst hatte Frau Fritz ja argumentiert. Dann wurde sie bockig und rief nach Zensur/Löschung. Ich finde es konsequent von Jens Berger, dass er wenigstens die Kommentare stehen ließ.
August 16th, 2010 at 21:47
@epikur: Warum sie angesprochen werden? Weil sie als Denkanstoß für diejenigen fungieren können, die so etwas aufnehmen. Mit “Kann man nicht diksutieren” meine ich freilich öffentlich. In kleinem Kreis kann das natürlich gehen.
August 16th, 2010 at 22:14
@flatter – ist schließlich Dein Wohnzimmer hier, ich laß auch nicht jeden in meine Hütte und wenn sich jemand nicht ‘benehmen’ kann – darf gern gegangen werden.
Sich dann von einem Gast auch noch vorschreiben lassen, wen man denn noch so als Gast ‘einlädt’… naja^^
Nichtsdestotrotz fand ich es aber im Spiegelfechter-Beispiel ganz gut, daß sich ‘Gedanken selbst demaskieren’ – zumal schon zwei ‘dicke Runden’ gelaufen waren.
Hilft wenigstens nach meiner Erfahrung oft eindrücklicher.
August 16th, 2010 at 22:32
Hmm. Der Schnoizer (äu?) steht dir gar nicht so übel. Hat was dämonisches an sich. (Allerding mehr in Richtung Freddy Mercury.) Aber an der Frisur würde ich noch arbeiten :-))))
Ok, ok, geb ich ja zu, – ganz unsachlicher Kommentar.
August 16th, 2010 at 22:41
Ich fand es schade dass die Kommentare deaktiviert waren… verständlich aber schade.
Darum musste ich meinen Senf dann halt per eigenem Post ablassen, so ist mein Blog wenigstens auch mal wieder zu etwas Inhalt gekommen. :D
August 17th, 2010 at 00:06
@Wat. An letzterem ist was dran, und bei manchen Themen – oder manchen Bseuchern – wundert man sich dann auch, was da für eine “Diskussion” gehalten wird. Wenn mir danach ist, werde ich sicher auch wieder mal ein Thema ansprechen, bei dem sich die Trolle ein Stelldichein geben. Wenn mir danach ist.
August 17th, 2010 at 00:46
Also so ganz kann ich dir nicht folgen, Flatter. Auf der einen Seite haben wir also den SF, der bei dem besagten Thema eben nicht geloescht hat und irgendwie entnehme ich deinem Kommentar, dass du das auch so in Ordnung findest, gleichzeitig verteidigst du aber deine eigenen Loeschmassnahmen? Oder habe ich da jetzt irgend was vollkommen falsch verstanden?
Wie auch immer… es steht euch Blogbetreibern in Anwendung des Hausrechts natuerlich frei alles zu loeschen, was ihr denn gerne loeschen wollt. Ich jedoch frage mich dabei immer, warum? Ich mag ja vielleicht ein ganz klein wenig rueckstaendig sein, aber wo bitte sehr steht geschrieben, dass Zensur nur staatlich ausgeuebt werden kann? Warum gelten die Prinzipien der Meinungsfreiheit bitte sehr nicht mehr, wenn sie in meinem eigenen Haus stattfinden? Rechtlich ist die Sache eindeutig, nur die Logik… die bleibt dabei irgendwie auf der Strecke, denn schlussendlich ist die Meinungsfreiheit eben keine Frage der persoenlichen Machtbefugnisse sondern vielmehr ein universelles Bekenntnis zur Freiheit. Naja… da bin ich wohl naiv.
August 17th, 2010 at 00:54
@superkuh: Beschäftige dich mit dem Unterschied zwischen Zensur, Unterdrückung und Moderation. Und mit dem zwischen einer Bürokratie mit zigtausend Beamten und einem privaten Blog, in dem einer allein das alles regeln muß. Und wenn dann noch Zeit ist, mit hunderten Argumenten dazu hier und anderswo.
August 17th, 2010 at 07:13
Warum macht man einen blog?
Wenn man zum Nachdenken und Diskutieren anregen will, muss man mit anderen Meinungen leben, auch wenn sie den eigenen Auffassungen widersprechen, so lange sie sich sprachlich in einem allgemeingültigen Rahmen bewegen.
Und wenn die Diskussion in andere Richtungen geht als beabsichtigt, kann das auch am Verfasser selbst liegen, der an seinen Einstellungen und Meinungen keine Zweifel hegt und nicht so locker ist, wie er es in seinem letzten Satz dieses Artikels augenscheinlich nicht zu vermitteln versucht.
Du hast eine sehr spezielle Art zu schreiben, die den Sachverhalten dienlich ist. Bleib doch einfach dabei und richte dies nicht ständig gegen Leser mit anderen Haltungen, die rechtlich genau so viel wert sind wie Deine. Dein ständiges Brimborium um das Raucher-/Nichtraucherthema nervt, auch wenn es von Dir immer wieder neu verpackt wird.
Wenn das alles so unangenehm ist, sollte man in seinem Wohnzimmer solche Diskussionen nicht anfangen, sondern gleich nach draußen gehen.
August 17th, 2010 at 07:42
Jetzt weiß ich auch, warum Du damals das kurze Gesundheits-Textchen dem Kommentieren vorenthalten hast. Ich wollte was schreiben – nichts Wichtiges, nehme ich an, denn mittlerweile habe ich es vergessen. Das sind solche, die ich in einem Text über Progressivismus beschrieben habe – besonders von sich eingenommene Zeitgenossen, die von sich sagen können, sie tun etwas Gutes: und daher rechtfertige sich ihr Absolutismus.
August 17th, 2010 at 07:44
zu deiner souveränen haltung passt der hochgeklappte kragen.
kant war wohl ein idealist, als er meinte, durch vernünftig begründete argumente würde einer oder eine das eigene vorurteil abbauen und sich auf einen prozess der erkenntnis einlassen.
August 17th, 2010 at 09:19
Wer unzensierten Sprachmüll loswerden möchte, hat ja die Möglichkeit, sich beim BILD Blog einzuloggen, wer dagegen einmal erleben möchte, wie rigoros Grimme-Preisträger und Journalisten des öffentl-rechtl. Fernsehens unter dem Deckmäntelchen der freien Meinungsäußerung “harmlose” Einträge löschen, der möge einmal versuchen, einen kritischen Eintrag im Gästebuch von “Hart aber fair” (morgen 21.45 Uhr ARD) abzusondern.
Momentan ist das Gästebuch bei Plasberg noch leer. Meine drei Testeinträge unter verschiedenen Nicknames wurden nicht veröffentlicht.
Wenn z. B. in diesem Blog, bei ad sinistram oder Jens Esoterikern die Kante gezeigt wird, bin ich damit völlig einverstanden. Es gibt Grenzen.
August 17th, 2010 at 09:25
@flatter: Sorry, aber was soll der Kommentar? Ist die Frage nach der Meinungsfreiheit im eigenen Hause so unanständig, dass es dir gleich den Blutdruck hochtreibt?
Ich habe noch nicht einmal geschrieben, dass ich von dir erwarte, dass du hier alles stehen lässt. Mein Punkt war der, dass ich im ALLGEMEINEN nicht verstehe, warum ein eher als universell angesehener Wert wie die Meinungsfreiheit nicht auch im Privaten wichtig sein soll? Mir ist sie das nämlich dort genauso wie im Kontext des Staates, was aber natürlich NICHT bedeutet, dass es von seinem Stellenwert her gleichbedeutend ist. Zugegebenermaßen hätte ich den Begriff “Zensur” komplett aus meinem Kommentar herauslassen sollen. Dass dieser Beißreflexe auslöst ob der üblichen ZENSUR-Schreier kann ich durchaus nachvollziehen.
Da du dich ja selbst auf SF beziehst: Dass das funktionieren kann zeigt gerade er doch ganz gut. Er löscht fast nichts weg und betont auch immer wieder, dass ihm das wichtig ist. Ich kann das nachvollziehen, denn er denkt da wohl ähnlich wie ich.
August 17th, 2010 at 09:33
@superkuh:
Was die Meinungsfreiheit im Privaten betrifft:
Ganz einfach, es steht jedem frei, sich ein Blog zusammenzuklicken, eine Webseite aufzumachen, was auch immer. Da gibt es keinen Grund, jemandem Inhalte in sein Blog zu pinseln, die der da nicht haben möchte.
Das hat mit “Meinungsfreiheit” auch nicht mehr sonderlich viel zu tun. Denn der Blogbetreiber kann Dich nicht daran hindern, Deine Meinung anderweitig zu äußern.
Der Staat dagegen – etwas andere Machtfülle – wäre dazu theoretisch schon eher in der Lage.
Aber mal ne Gegenfrage: Ist Dir die Meinungsfreiheit so wichtig, daß Du Gäste in Deinem Haus auch z.B. Naziparolen gröhlen läßt? Spätestens in dem Falle würde ich besagte Gäste bitten, mein Haus zu verlassen. Ihren Scheiß dürften sie dann anderweitig absondern.
So sieht das wohl auch flatter. Und wem das nicht paßt, der kann sich ja ein eigenes Blog … siehe oben …
August 17th, 2010 at 10:02
Zensur – meistens das Vermeiden, sich mit einer Sache auseinander zu setzen.
Klar, fast jeder Mensch sollte in der Lage sein, eine Erörterung über ein Thema zu erstellen. Also für Pro und Kontra Argumente zu suchen und diese dann “abzuarbeiten”.
Das Problem, es hört keiner mehr richtig zu. Wie sagte mein Lehrer früher – wir können alle zusammen singen aber nicht gleichzeitig reden.
Spannend wird es doch erst, wenn der “Zuhörer” gezwungen wird, erst das vom “Redner” gesprochene mit eigenen Worten wiederzugeben, um zu zeigen, das er wirklich VERSTANDEN hat, was gesagt wurde. Erst dann darf er seine Meinung in gleicher Form vortragen.
Nur, wer macht so etwas noch mit?
Nun, ich bin kein pflegeleichter Mensch, das liegt an den Erfahrungen die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Und wenn eigene Erfahrungen vorgetragen werden, zum Beispiel mit Rauchern, Scheidungsopfern, Alkoholikern, Spielern oder sonst etwas, bedeutet es ja nicht, das alle Anderen diese Erfahrungen ebenfalls gemacht haben können. Aber als Argumente sollten solche Erfahrungen durchaus anerkannt werden. Auch wenn sie der eigenen Erfahrung nicht entsprechen.
Davon auszugehen, das seien alles Trolle, halte ich für übertrieben.
August 17th, 2010 at 10:19
@Flying Circus:
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich hier schreiben kann, was ich will, ihr das aber immer nur in einer Richtung deutet. LEST doch bitte mal, was ich da schreibe und lasst das reflexartige Belehren darüber, was privat und was öffentlich ist bzw wie der Begriff Zensur definiert wird. Das weiss ich sehr wohl selbst.
Also noch einmal: Ich halte Meinungsfreiheit auch im Privatem für wichtig, sogar im Ideal für gleichwichtig wie auf staatlicher Ebene. Ob ich deswegen Leute in meinem Haus Naziparolen grölen lassen würde? Naja, es würde mir viel Toleranz abverlangen und vielleicht würde ich sie auch rauswerfen. Ich würde das aber durchaus mit einem zwiespältigen Gefühl machen, weil mir die Meinungsfreiheit als universeller Wert eben sehr wichtig ist.
Interessant sind im übrigen auch weniger die krassen Extreme des Meinungsspektrums, sondern das viele grau dazwischen.
Und noch zu deinem letzten Satz: Ich denke Flatter will durchaus gerne gelesene werden und ich lese ihn auch sehr gerne, nur will ich bei einem Meinungsaustausch nicht das Gefühl haben mir jedes Wort dreimal zu überlegen, weil es ansonsten weggelöscht wird. Und bevor mir das jetzt auch wieder falsch ausgelegt wird: Ich sage NICHT, dass das hier der Fall ist, denn dann würde ich wirklich deiner Aussage folgen und dem Friss oder Stirb das Sterben folgen lassen = mich hier verabschieden.
August 17th, 2010 at 10:31
Die Frage wäre ja auch ob genannte, gegrölten Naziparolen eine Meinung ausdrücken sollen oder nur provozieren sollen. Insofern ist mal wieder nicht alles was hinkt ein Vergleich. ;-)
August 17th, 2010 at 10:48
hmm …
also flatter hab ich mir aber anders vorgestellt.
da werd ich wohl deine texte nochmal überdenken müssen ;o)
August 17th, 2010 at 10:53
Vielleicht merke ich daran nur, dass ich allmählich alt werde (zumindest älter), aber mir stößt seit einiger Zeit sauer auf, wie die Leute an diversen Stellen im Internet anstatt ernsthaft zu diskutieren einfach nur verbal auf einander einprügeln. Manche Themen (Kinderpornographie/Netzsperren, Kriegseinsätze der NATO, Israel/Palästina, getrennt lebende Eltern, …) scheinen manche Leute ganz besonders stark anzulocken, aber ich glaube, das sind nur “Indikatorthemen”, die den allgemeinen Trend besonders sichtbar machen.
Spätestens an dem Punkt, wo die “Diskussions”-TeilnehmerInnen auf dem Niveau von “Du bist doof! – Selber doof!” angekommen sind, würde ich meinen Finger zumindest eine Ehrenrunde über der Delete-Taste drehen lassen.
August 17th, 2010 at 10:56
Na das muss dann aber wirklich an deinem Alter liegen! :D
Fast alles, was ich so im Netz lese, ist noch weit unter dem Niveau der Flamewars im Usenet der 90er. Das war Nerd Kleinkrieg pur mit so gut wie null vorhandener sozialer Kompetenz! :D
August 17th, 2010 at 11:27
@superkuh
Diese Ansicht, alle Meinungen seien in jedem Falle zu tolerieren, hat Marcuse mal nicht unberechtigt als repressive Toleranz bezeichnet. Man gelangt damit zu einem quasi ‘wert-losen’ Pluralismus, der einfach alles ‘gelten’ lässt, was irgendwie als ‘Meinung’ bezeichnen werden kann. Erinnert dann auch ein wenig an die Auswüchse sog. antiautoritärer Erziehung… ;)
August 17th, 2010 at 11:35
Schließe mich Peinhart rundum und voll und ganz an. Meinung ist nämlich nicht das Recht auf rassistische Hetze. Meinung und Argument werden von superkuh offenbar verwechselt, denn Meinungen haben wir auch bei “Britt” und (früher) “Oliver Geissen” also den klassischen Schmuddel-Talks und nicht wenige Menschen, die sich für tolerant halten, bezeichnen das als Form von Demokratie.
August 17th, 2010 at 11:50
Wenn ich es richtig verstanden habe geht es Flatter vor allem darum, dass alleine das anklingen lassen bstimmter Stichwörter zu Hasstiraden führt, die mit dem eigentlichen Problem nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun haben – da ist das Scheingefecht um den sogenannten Nichtraucherschutz ein gutes Beispiel dafür.
Was er macht, ist Moderation, keine Zensur. Wenn das Thema nicht getroffen wird und die üblichen Hasstiraden anfangen entsteht keine Diskussion. Warum bei solchen Themen, die vom Grundsatz her interessant wären(Scheingefechte, um vor dem grundsätzlichen Versagen abzulenken) keine vernünftige Diskussion möglich ist erscheint mir dann selbst schon wieder diskutabel zu sein.
August 17th, 2010 at 11:54
@ben: für diesen Kommentar den Intelligenzorden 2010 am Bande. Ja klar, beim SF geht es auch nur um Raucher. Verdammt geschickt verpackt. bei Anne Will neulich auch. Und dann diese Wettervorhersage – ziehen sich ein Wolkenband durch und so. Und ich bin der Papst dieser Verschwörung.
@ superkuh: Dein naiver Begriff von “Meinungsfreiheit” beschreibt in der Wirklichkeit gar nichts. Juristisch und staatspolitisch ein wichtiges Recht, existiert privat eine Meinungsfreiheit nicht – oder sie ist wahlweise selbstredend. Ich verhafte niemanden, der hier aus der Rolle fällt. Es gibt aber nirgends ein Recht, ohne Konsequenzen jeden Mist erzählen zu dürfen. Zu
“Er löscht fast nichts weg und betont auch immer wieder, dass ihm das wichtig ist.“:
Ich habe von mehr als 13000 Kommentaren keine zehn gelöscht. Aber wenn ich das mache, dann habe ich nicht die geringtsen Skrupel.
August 17th, 2010 at 11:56
Man kann JEDE Meinung nicht nur tolerieren (was nur eine Verurteilung ist) sondern sogar akzeptieren. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, “was gefällt mir”.
Ich muss nichts verurteilen oder ablehnen, um meine eigenen Vorlieben zu leben. So würde ich Leute, die Nazi(CDU FDP NWO) Parolen grölen, ganz sicher nicht in mein Wohnzimmer einladen. Das können sie machen, wo immer sie wollen. Ich will jedenfalls nichts damit zu tun haben.
In diesem Sinn kann man Blogkommentare löschen, vor allem wenn man den Blog als die gute Stube betrachtet. Man ist in den Meinungen Anderer nicht gefangen… Es sei denn, man will das so, wie es z.B. in der heutigen Propaganda beabsichtigt ist und auch häufig geschieht.
August 17th, 2010 at 12:35
@Superkuh: Danke, ich habe Deinen Artikel gelesen. Du magst auch gerne der Meinungsfreiheit allerhöchsten Wert einräumen, aber das muß ja nun nicht jeder teilen. Lies doch, was ich geschrieben habe. ;-)
Im übrigen ist es keine sonderlich gute Idee, klar definierte Begriffe anders zu verwenden. In unserem Falle ist Meinungsfreiheit eben so definiert, daß sie sich auf den Staat bezieht. Wenn Du das anders definieren willst, läufst Du Gefahr, mißverstanden zu werden.
Wie flatter gerade schrieb, ist im Privatbereich “Meinungsfreiheit” eine Worthülse (und genauer meinst Du ja die Freiheit, diese Meinung nicht nur zu haben, sondern auch äußern zu dürfen!).
Du magst es als Zeichen höchster Toleranz werten, jedem in Deinem Einflußbereich (!), für den Du ggf. auch gerade stehen mußt (!!) jegliche Wortäußerung zu erlauben, ich sehe das mit Verlaub anders.
Bedenke bitte, daß flatter für die Äußerungen hier ggf. auch haftet.
@Azrael Tod: Du weißt aber, worauf ich raus wollte?
Im übrigen wird’s mit Deiner Unterscheidung schon wieder kritisch: wer bestimmt, ob diese Parolen nun Meinungsäußerung oder (nicht schützenswerte) Provokation sind? Siehste.
Ich bleibe bei meiner Meinung und werde auch fürderhin Gästen, die freundlichen Aufforderungen bezüglich ihres Benehmens keine Folge leisten, die Tür weisen. Das gilt für das Gröhlen mir nicht genehmer Parolen genauso wie z.B. für das Urinieren auf meinen Fußboden. ;-)
Das können die alles anderswo erledigen, ihre Meinungsfreiheit ist also in keinster Weise gefährdet.
August 17th, 2010 at 13:23
»…daß ich das auch noch geil finde. Ich fühle mich geradezu unwiderstehlich. Ehrlich…«
@flatter: Das wollten wir lesen!
Schön, das Deine Selbstzweifel der letzten Monate vorbei sind. ;-)
August 17th, 2010 at 13:30
Meine Meinung ist…. ach, wozu? Darum geht es ja nicht!
Stattdessen darf ich mich bei Euch allen bedanken. Ob ich mit dem einen oder anderen Kommentar hier einverstanden war oder nicht, alle haben mich zum Nachdenken gebracht und dabei geholfen.
Es waren lesenswerte Kommentare, und höheres Lob kenne ich nicht.
August 17th, 2010 at 13:37
@Flying Circus: Ja, da mag ich dir durchaus Recht geben. Ich war wohl naiver Weise (dicken Wink an flatter) davon ausgegangen, dass wenn ich meine Position nicht nur in ein Wort packe, sondern auch noch erläutere, dass man mich dann wohl verstehen würde. Offensichtlich habe ich da aber wohl ein paar Reizwörter erwischt.
Ansonsten ist es schön zu sehen, dass du mich offensichtlich doch verstanden hast und dass du es anders siehst, ist ja durchaus auch in Ordnung. Meine Erfahrung in der Praxis im Netz geht jedoch dahin, dass ich die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung in Blogs oder Foren mittlerweile wichtiger als die Inhalte nehme, denn es ist fast immer nur eine Frage der Zeit bis man mal ein Thema oder Punkt erwischt, bei dem man beabsichtigt oder unbeabsichtigt dem Hausherren/dame auf die Füße tritt und fleißig gelöscht wird. Dabei rede ich nicht von Flames oder ähnlichem.
Das Problem dabei ist u.A. auch, dass sich im Netz soziale Gruppen oft um ein Projekt wie z.B. einen Blog oder ein Forum bilden und in dem Moment, in dem ein Admin jemandem die Möglichkeit nimmt, seine Meinung zu äußern derjenige oft auch keinen Zugangsweg mehr zu den anderen Teilnehmern hat. Da steht dann evtl. ein Vorwurf an deine Person, zu der dir keine Stellungnahme mehr erlaubt wird. Daher bleibe ich dabei: Die grundsätzliche Idee, die hinter der staatsrechtlichen Bedeutung der Meinungsfreiheit steht, nämlich dem Individuum das Recht der freien Meinungsäußerung vor der Staatsgewalt zu sichern, ist für mich auch im privaten Umfeld ein erstrebenswertes Ziel, nur dass es dort halt nicht um die Staatsgewalt geht sondern halt evtl. um einen Moderator oder ein Team von Moderatoren. Das heisst nicht, dass wirklich alles stehen bleiben muss, aber es sollte schon nachvollziehbar sein, nach welchen Regeln vorgegangen wird und im Idealfall sogar nachverfolgbar sein, was von den Eingriffen der Moderatoren betroffen ist.
August 17th, 2010 at 13:47
Diesen letzteren Forderungen komme ich hier ganz selbstverständlich nach. Wie an anderer Stelle bereits gesagt, warne ich die Probanden in der Regel ja auch vor.
Was ich nicht noch einmal betont habe, ist daß das effektivste Mittel der Moderation – insbesondere bei Reizthemen – das der (nicht-)Freischaltung von Erstkommentaren ist. Wenn einer gleich mit der Kettensäge ins Haus stürmen will, rennt er hier vor den Zaun.
Übrigens schalte ich auch ‘lobende’ Ein-Satz-Kommenatre wie “Toller Arikel, weiter so” nicht frei. Ich muß schon den Eindruck haben, daß es von Menschenhand geschrieben ist und mit dem Inhalt des Artikels zu tun hat.
August 17th, 2010 at 14:29
Ich finde, Jens und Du, Ihr macht es beide genau richtig. Ihr seid ja nich gleich, daher – muss so sein!
August 17th, 2010 at 14:44
Jo flatter, ich wollte auch nicht behaupten, dass es mir so vorkommt als wenn du es hier übertreiben würdest. Wobei ich das natürlich nur bedingt beurteilen kann, denn was erst gar nicht auftaucht, kann ich hinterher logischerweise auch kaum vermissen.
Mein Erstkommentar oben bezog sich auf die Aussage deines Textes und nicht darauf, was ich meine hier bisher an Erfahrungen gemacht zu haben. In der Hinsicht kann ich mich nämlich nicht beklagen, wobei ich aber natürlich auch nicht wirklich zu den Vielpostern hier gehöre.
In dem Text beziehst du eine Position, die mehr oder weniger mit der von Jens konträr geht. Oder habe ich das vollkommen falsch gedeutet? (ernste Frage)
Darauf bezogen komme ich dann halt zu dem Schluss, dass ich hier zwar sicherlich nicht das Gefühl habe unterjocht zu werden, aber das mir die Herangehensweise von Jens einfach näher liegt.
August 17th, 2010 at 14:52
Ich gehe keineswegs mit Jens konträr. Das ginge ja auch überhaupt nicht, weil der ja im Urlaub war, als er hätte löschen können. Es geht auch nicht eindimensional um die Frage “löschen oder nicht”, sondern um Moderation im allgemeinen und blindwütige Eiferer im besonderen. Wie du’s machst, machst du’s nämlich verkehrt mit denen. Daß die Frau Dingens ihn dann abmahnt, ihren selbst dort geposteten Artikel zu löschen, ist natürlich eine Nummer, die wir unseren Enkeln noch erzählen werden. Ich rede von dem Irrsinn, der auch solche Formen annehemen kann.
August 17th, 2010 at 15:22
Jo, sie hat sich damit eindeutig selbst ‘nen dicken Bock geschossen.
Da wollte sie einfach nur nicht mehr mit dem Blog und den dortigen Kommentaren in Verbindung gebracht werden und muss nun wahrscheinlich erleben, dass man beim ergoogeln ihres Namens direkt beim SF landet, da sie die Diskussion damit nur noch deutlicher angeheizt und offensichtlich den Folgeartikel von SF provoziert hat.
Manchmal muss man das Netz einfach lieben! :D
August 17th, 2010 at 21:24
@flatter:
Du hast natürlich Recht, dass man bei Einschränkungen der Freiheiten sehr vorsichtig sein muss. Da gebe ich Dir unumwunden Recht! Aber es sind Freiheitsrechte auch gegeneinander abzuwägen.
Vielleicht überlegst Du mal, ob man nicht doch zu Recht manchmal auch Freiheiten einschränken muss, wenn die Freiheit anderer beeinträchtigt wird – und erst recht wenn eine Gesundheitsgefährdung nicht von der Hand zu weisen ist.
Im Recht gilt, dass die Rechte eines Gefährders vor denen der Gefährdeten zurück stehen muss. Er muss Auflagen hinnehmen. Nicht mehr und nicht weniger.
___
Übrigens gestehe ich Menschen um mich herum durchaus ihre Zigarette zu – wenn es nicht Überhand nimmt, obwohl es mir nicht angenehm ist. Auch in dem Kreis meiner Bekannten kenne ich viele Nichtraucher, die ähnlich damit umgehen.
Allerdings ist nach meiner Erfahrung die Toleranz von Rauchern nicht sonderlich ausgeprägt, wenn man mal bittet ein paar Stunden nicht zu rauchen, weil man z. B. erkältet sei oder Kinder in der Nähe sind.
Vielleicht ist es aber auch nur selektive Wahrnehmung…
August 17th, 2010 at 23:58
@omnibus: Ich weigere mich noch immer, die “Diskussion” um dieses Thema zu führen. Aber um dir ein Stück entegegnzukommen und wieder einmal zu versuchen, die Abwägung(!) – damit hast du ja völlig Recht – überhaupt zu ermöglichen, ist es erforderlich, für daraus resultierende Einschränkungen rationale Gründe zu haben sowie die Verhältnismäßigkeit zu wahren.
Das kannst du auf alle heiklen Themen übertragen. Es gibt bessere und schlechtere Lösungen, unter denen die totalen zu den schlechtesten gehören.
Wenn dann noch Zeitgenossen auftreten, die anderen stets ausschließlich die übelsten Motive unterstellen, auf kein Argument mehr eingehen oder alles als für nur vorgeschoben erklären, was andere von sich geben, entsteht eine Atmösphäre, in der eine Diskussion nicht mehr stattfinden kann. Diese Zeitgenossen haben hier nichts zu suchen, darum sperre ich sie aus.
August 18th, 2010 at 00:11
Ich war am Überlegen, ob ich mit “OMG Narzissten-Blog!!1″ oder “WTF Zensur?!? Bin doch nur wegen den Comments hier!” antworte. Ich belass es aber bei der schlichten Wahrheit: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum du alle paar Wochen so einen Terz um das Löschen von widrigen Kommentaren machst. Ich sehe einfach nicht den Ernst der Lage. Entweder liegt es an der Löschpraxis oder einfach daran, dass es mir nur natürlich erscheint, dass du deinen Vorgarten so beackerst, wie du das willst.
August 18th, 2010 at 00:28
@Franse: Das ist so ne Phase, die ich gerade durchmache ;-) Ich denke, alle paar Jahre die Praxis des Moderierens intensiver zu beleuchten, ist ganz sinnig. Feynsinn hat inzwischen eine Art kritische Masse erreicht, und durch die Erfahrung rund um das Bayern-Thema hat mich das in den letzten Wochen stark beschäftigt. Der “Shitstorm” beim Spiegelfechter war dann noch einmal ein aktueller Aufhänger.
August 18th, 2010 at 09:11
@Flying Circus klar weiß ich worauf du hinaus willst.. Ich wollte nur mal anmerken wie schräg hier Diskutiert wird.
“Er unterdrückt meine Meinungsfreiheit!” tut hier genauso wenig was zur Sache wie “Wenn die pösen Nazis kommen, dann wirst du die doch auch aus deiner Wohnung werfen!”
Tatsache ist: Wenn der Betreiber eines Blogs keine Kommentare zu einem Thema zulässt, dann ist das völlig und hundertprozentig seine Sache. Weiterhin wird wohl jeder verstehen WARUM flattr keine Kommentare zugelassen hat (weil eben solche Diskussionen wie diese hier, zu nichts führen und nerven).
Was bleibt da jetzt noch zu diskutieren? “Du bist so pöse! Lass mich gefälligst meinen Nichtssagenden Kommentar dazu abgeben!” ist da kein Kriterium.
Auch dieses ganze “Torben-Hendrik, das find ich jetzt nicht so richtig korrekt von dir”-Gehabe ist absolut nicht zweckdienlich.
Alles was bei solchen Diskussionen rauskommt ist die Feststellung dass man unterschiedliche Meinungen hat und die anderen diese irgendwie nicht einsehen wollen. Super! Hat man vorher nicht gewusst.
In diesem Sinne verabschiede ich mich an dieser Stelle aus der Diskussion. Die gleichen Argumente immer wieder zu lesen ist mir dann doch nicht unterhaltsam genug.
August 19th, 2010 at 04:13
was ist das ziel?
kann es nicht einfach so sein, dass sich in diesen diskussionen übers zensieren, kommentieren und der wüstenei bei sf die letzten tage, die grenzen des bloggens an sich aufzeigen?
kein mensch kann doch im vorhinein wirklich ahnen, welches thema und welcher kommentar eine bestimmte reaktion hervorruft.
existentielle, emotionsbeladene themen dürften es wohl hoch her gehen lassen. kann man da noch sinnvoll moderieren? ist moderation möglich, wenn der blogger nicht 24h alle zwei sekunden auf aktualisieren drückt?
kann der leser ahnen, was dem blogbetreiber oder seiner stammleserschaft genehm sein könnte?
wie sollte der kommentierende denn reagieren, wenn er direkt angefotzt wird? darf er auf eine begründung hoffen, wenn sein kommentar gelöscht wird? wäre es unhöflich, darauf zu bestehen oder unhöflich, diese zu verweigern? spielt das eine rolle?
wie sollte sich denn ein neuling verhalten? learning by dooing und wenn der ruf ruiniert ist ein neuer nickname?
oft reicht eine kleinigkeit, ein reizwort, um den falschesten eindruck zu erwecken.
macht es noch sinn, zu einem eintrag zu kommentieren, der älter als 24h ist?
lässt so eine blogsoftware es zu, die kommentarfunktion während einer diskussion zu schließen, sollte es dem blogger zu bunt werden?
nur ein kleines beispiel der verwirrung:
neulichst wollt ich hier was zu den pädophilen prügelpriestern schreiben und auf duckhome verlinken, als ich dort dann ganz unten eine google-werbung für einen priesteraustatter aus untertupfingen bemerkte. ist eine website schon komerziell, wenn werbung geschaltet ist?
duckhome komerziell?
hinterlässt das jetzt den eindruck, ich wollte nur lob für nen billigen lacher, wenn ich schreibe, dass ich nix mehr schreiben konnte, weil ich erstmal tastatur und bildschirm vom ausgeprusteten kaffee befreien musste? sind billige lacher unerwünscht? oder einfach nicht zielführend?
was ist das ziel?
August 19th, 2010 at 08:31
Zur Zensur noch einmal – nicht die hier, sondern bei SF.
Wenn jemand kritische Kommentare nicht freigibt, weil sie seiner Denkrichtung nicht entsprechen, und er vermutlich befürchtet, die Kritik könnte berechtigt sein, womit er seinen Standpunkt nicht mehr argumentativ vertreten kann, ist das ein Armutszeugnis, sich nicht sachlich mit Kritik auseinandersetzen zu können.
Das erinnert mich an die Jesuiten – wenn dort einer den “Auftrag” hat, zu erklären, das die Farbe Blau ab morgen Rot genannt wird, dann wird er sich nicht mit Argumenten davon abbringen lassen. Und wenn erklärt würde, wer seine Kinder liebt, der verprügelt sie jeden Tag dreimal, könnten die sich auch auf die Bibel berufen. Letzter Punkt ist zwar etwas übertrieben, aber es wurde mir in einem Streitgespräch mit Zeugen J. vorgehalten, man müsse seine Kinder züchtigen.
Aber dadurch wird es nicht richtig. Damit meine ich nicht nur den letzten Satz.
August 19th, 2010 at 12:21
@unschland: Mach dich mal locker. Wer über ein gewisses Maß an Menschenverstand verfügt, ist da nich in Gefahr. Wem das Talent abgeht, der muß mit Überraschungen leben. Ganz schlecht ist die Idee, den Moderator zu ignorieren. Wenn ich sage, ich möchte keine Diskussion über Russland, weil es um China geht und ankündige, daß ich Beiträge über Russland lösche, dann ist das auch so. Da habe ich einen Vorteil gegenüber Anne Will, wo drei Leute dann “Russland, Russland, Russland” schreien. Selbstverständlich ist es ein Akt der Unterdrückung, so zu moderieren, aber sonst läuft einem die Debatte in die falsche Richtung.
August 19th, 2010 at 17:58
ich versuch ja noch irgendwie locker zu bleiben, was mir angesichts der fnordigen realität immer schwerer fällt. nimm nur die anlässe zu deinen nächsten beiden blogeinträgen.
wo in der öffentlichkeit offenbart sich einem denn noch der gepriesene, “gesunde” menschenverstand? wie soll der aussehen bei mitgliedern einer durch und durch perversen gesellschaft? könnten diese denn wenigstens theoretisch noch vernünftig _miteinander_ diskutieren? und wie kriegt der moderator das hin, dass eine diskussion nicht vollends entartet oder sich alle auf ihn einschießen? gibts ein blogger-einmaleins?
vielleicht wäre es ja auch sinnvoll, den urlaubsanspruch von bloggern in beziehung zu ihrem stand in den blogcharts zu berechnen? je höher desto balkonien- armer spiegelfechter. aus großer popularität erwächst große verantwortung, oder so.