Nicht nur die Deutschen bedürfen der “Re-Edaction”, wie der Mahlzahn festgestellt hat, sondern auch die Amis selbst. Ihre Grundverlogenheit ist mithin genau so weit entwickelt wie die der Deutschen, nur haben sie nie an einen Kaiser oder Karl May geglaubt. Die Amerikaner glaubten eher an ihre Stärke, aber immer, wenn das schiefging, drehten sie den Spieß um und fielen ihren Truppen in den Rücken. Ob Vietnam oder Irak – dasselbe verlogene Spiel! Erst bejubeln sie den Einmarsch in fremde Länder und träumen von einem schnellen Sieg, aber kaum sind einige tausend der eigenen Söhne im Staub krepiert, finden sie das alles plötzlich fies und gemein. Dann machen sie ein ’68 oder flüchten sich in Antiamerikanismus! Über 80% der US-Amerikaner glauben, “die Welt werde für US-Bürger zunehmend gefährlich” und fast drei Viertel meinen, die U.S.A. “leisteten als führende Nation keine gute Arbeit dabei, die Welt friedlicher und wohlhabender zu gestalten” (SZ). Schade, daß man sie nicht noch danach gefragt hat, ob sie Angst vor der iranischen Außenpolitik haben. Dann hätte sich vermutlich herausgestellt, daß der Malzahn-Faktor bei den Amis noch höher ist als bei den Deutschen. Das hätte der Broder kommentieren können, und zusammen wären sie übern großen Teich, um die nötige Erziehungsarbeit zu leisten.