TELEPOLIS zeichnet den Weg Uri Gellers nach, der kaum eine Peinlichkeit ausgelassen hat und beinahe jede Möglichkeit nutzte, sich als Scharlatan hervorzutun. Das hat seinem Erfolg nicht im mindesten geschadet, und er schafft es bis heute, Geschichten aufzutischen, die in mehreren Varianten bereits je als Lüge entlarvt sind. Macht aber nix, denn wenn Journalisten eines besser können als schlecht recherchieren, ist es, schnell zu vergessen. Der Rest ist PR, die Gellers Spezis stets hervorragend in Gang hielten. Warum sie funktionierte, ist die falsche Frage, denn “Warum” fragt nach dem Grund. PR aber ist frei von Sinn und Wahrheit, wofür die Uri-Geller-Story das beste Beispiel ist.
Trösten können sich diejenigen, die glauben, der SPIEGEL sei nicht mehr das, was er früher einmal war, übrigens damit, daß auch 1974 schon miserabel recherchierte Artikel , zum Beispiel der über Geller, ins Blatt rutschen konnten – trotz Augstein.
Warum schreibe ich das? Vermutlich, weil ich so billigen Trost brauche. Ansonsten gilt natürlich nach wie vor: Früher war alles besser.