Tips für Lagerleiter: Das schnelle Geständnis
Posted by flatter under HintergrundKommentare deaktiviert
02. Apr 2007 12:06
Die Chefs von Guantanamo und den Verhörzentren befreundeter Diktaturen sollten sich ein Beispiel am Iran nehmen. Dort brauchen sie nur ein paar Tage bei “sehr guter” Behandlung, und schon gestehen alle entführten britischen Soldaten, daß sie selbst schuld sind und es nicht besser verdient haben. Scheich Mohammed hingegen mußte für sein Geständnis jahrelang hart rangenommen werden. Was soll man jetzt von den “alternativen Fragetechniken” der Amis halten? Schreiben die etwa die Antworten nicht auf?
April 2nd, 2007 at 17:33
Wenn wir das laue Witzchen für den Moment mal vergessen, so finde ich an der Sache etwas ganz anderes erstaunlich: wie augenfällig der Iran aller Welt vorführt, mit wem man es in seinem Fall zu tun hat: der Staat als Gangster. Diese Botschaft ist angekommen. Global.
Langfristig dürfte sich Teheran den eigenen diplomatischen Spielraum damit eher verengt
als erweitert haben. Die Vorstellung, dass solche Leute künftig mit Kernwaffen hantieren könnten, stößt inzwischen mit Sicherheit auch in den nicht gerade als menschrechtsfreundlich bekannten Ländern China und Russland auf überschaubare Sympathiewerte. Insoweit dürfte die Sache auch ihr Gutes haben. Freilich nicht für die Briten.
Und nun zurück zum Humor:
“Rule Britannia, Britannia rule the waves! Britons never, never, never shall be slaves!” – Jau!
April 2nd, 2007 at 23:01
“Die Iraner” – mich würde einmal brennend interessieren, auf wessen Kappe die Aktion geht, die Herrschaftstsrukturen sind ja recht undurchsichtig – bauen derart wohl kaum Vetrauen auf, das ist wahr. Nicht ganz unraffniert ist die Aktion ausgerechnet gegen die Briten allerdings auch. Die können sich nämlich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen und mit Menschenrechten argumentieren, gegen die ihre Bündnispartner selbst verstoßen. Hierin liegt auch der Ernst im Witz. Im Endeffekt hat Iran sogar etwas Gutes getan: Nämlich daran erinnert, daß die Menschenrechte unteilbar sind. (Muß ich jetzt noch betonen, daß die Entführung selbstverständlich ein unerträglicher Akt der Aggression ist?)